Alpstein - Mit Schneeschuhen am Fälensee
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Dem Frühjahr zu, wenn die Sonne wieder höher steht, bietet sich auch die sonst eher schattige Gegend um den Sämtiser- und Fälensee für einen Besuch an. Die Sonne wollte allerdings nicht so ganz, wie es die Wetterprognose erwarten lies, dennoch bot der Alpstein bei unserem Besuch wieder eine eindrückliche Kulisse.
Startpunkt war am Parkplatz der Kastenbahn in Brülisau (922 m). Erst zu Fuss, ab dem Brüeltobel dann mit Schneeschuhen ging es auf dem frisch gewalzten Winterwanderweg bergan. War’s erst noch recht kalt, kamen wir im steilen Tobel doch gleich leicht in’s Schwitzen und erreichten nach einer Stunde das Plattenbödeli (1279 m). Gut neun Jahre ist es her, dass wir zum ersten Mal an dieser Stelle standen und fasziniert die tollen Felsgipfel im Hintergrund bestaunten.
Weiter ging es bergab zum Sämtisersee (1209 m) und über die Sämtiseralpen, wo einem sonst Glockengebimmel begleitet, auf die Widderalpstöck zu. Ab der Chälberwaid (1340 m) folgte dann der anspruchsvollste Teil des Tages, durch den die Tour die Bewertung T3 verdient. Im Stiefel führte die Wegführung steiler als im Sommer bergan. Auffällig war, dass der Schnee im schattigen Stiefel immer nicht recht verfestigt war und wir so manchmal mit den Stöcken tief einbrachen. Ohne Probleme erreichten wir aber den Fälensee und das verwaiste Gasthaus Bollenwees (1470 m).
Der Blick über den fjordartig gelegenen See ist im Winter mindestens genau so schön, wie im Sommer. Die Gipfelparade ist einfach ein Genuss. Am Gasthaus Bollenwees ließen wir uns dann zur Brotzeit nieder. Wir meinten alleine dort zu sein, bis eine Frau um die Ecke kam, die sich uns dann als Angelika aus Appenzell vorstellte. Wir kamen mit ihr ins Gespräch und sie erklärte uns, dass sie nach ihrem Mini-Kiosk schaut, der an der Eingangstreppe leckere Sachen, aber auch Hochprozentiges für den Bergwanderer bereit hält.
An dieser Stelle möchten wir uns bei der freundlichen Dame für den „Gipfelschnaps“ bedanken, mit dem wir zu Dritt dann auf das Bergerlebnis angestoßen haben. Angelika zeigte sich als profunde Kennerin des Alpsteins und der in der Nähe des Hundsteins kreisende Adler ist ihr natürlich nicht entgangen. Bei der netten Plauderei erfuhren wir so auch, dass Steinböcke im Winter nicht etwa in tiefer gelegene Gebiete absteigen, sondern im Gegenteil auf den vom Wind frei geblasenen Stellen in den Gratbereichen überwintern. Es stellte sich dann auch heraus, dass sie öfters bei Hikr.org zu Besuch ist und User wie marmotta und alpstein ihr dabei auch schon aufgefallen sind. Wer weiß, vielleicht hat sie sich in der Zwischenzeit schon angemeldet.
Nach einer längeren Pause sind wir dann über Furgglen zum Sämtisersee abgestiegen, haben mit Zwischenaufstieg über das Plattenbödeli das Gasthaus Ruhsitz anvisiert, dass aber leider geschlossen war. Durch den Schneefall der letzten Tage konnten wir die Schneeschuhe bis nach Brülisau runter an den Füßen lassen.
Fazit des Tages ist, der Alpstein ist auch im Winter einen Besuch wert. Dennoch freuen wir uns auf den Sommer, wenn dann wieder die Gipfel locken.
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