Jakobsweg - Einsiedeln nach Brunnen
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Der Winter ist zurück
Im Hotel beim Frühstück wurde mir dringend abgeraten über die Haggenegg zu gehen. Ein Meter-fünfzig hoch stehe der Schnee und man sinke ein bis zur Hüfte. Idealer Weise wandere man über den Chatzenstrick, via Rothenturm nach Schwyz. Nur zu schade, dass ich ein Dickschädel habe und solche guten Ratschläge kein Eingang finden. Also nichts wie los durch das schöne Hochtal der Alp den beiden Mythen entgegen. Schon nach kurzer Zeit kommt man am stattlichen Frauenkloster Au vorbei. Man streift durch das Trachslauer Moos und gelangt nach Trachslau, dann nach Alpthal.
Kurz nach dem Dorf Alpthal steigt der Wanderweg rechts durch den Wald steil an. Schon nach den ersten hundert Meter überlege ich mir, ob meine Wahl wohl die Richtige ist. Auch wenn ich nur 10 bis 20 Zentimeter einsinke, so braucht es wesentlich mehr Kraft den Aufstieg zu bewältigen als auf einem Weglein gleicher Steigung.
Aber ich bereue nichts. Die Sicht zum Hoch-Ybrig, zu den dahinter liegenden Glarner-Alpen, zur Holzegg und den beiden Mythen ist einfach atemberaubend. Nach rund zwei Stunden Plackerei erreiche ich die Haggenegg. Leider hat das Gasthaus geschlossen und ich ziehe hungrig weiter. Erst muss ich aber über die hohe Schneemauer hinter dem Restaurant um den kaum sichtbaren und verschneiten Weg durch den Wald zu erreichen. Auf der Schneemauer ein prüfender Blick wo ich hin will, ein weiterer Schritt und schon purzle ich im Schnee den Hang hinunter. Ok, nochmals nachdenken ob ich das will und weiter geht es durch den tief verschneiten Wald. Auf dieser südlichen Seite der Haggenegg ist der Schnee viel weicher und ich sinke auch viel tiefer ein. Da es jedoch talwärts geht, ist dies kein allzu grosses Problem.
Schwyz ist ein verkehrsreicher aber schmucker Ort mit bedeutenden kultur-historischen Bauten. Dies sind z.B. die St. Martinskirche, das Franziskanerkloster, öffentliche Profanbauten wie der Rathauskeller, Herrenhäuser, der Schatzturm, das Bundesarchiv und weitere.
Die St. Martinskirche gilt als die festlichste Barockkirche der Schweiz. Die Doppelkapelle und die Michaels-Kapelle gleich dahinter sind ebenfalls sehenswert. In der Michaels-Kapelle bemerkenswert sind die Wandmalereien über den Seitentüren und der mit reichen Régance-Schnitzereien ausgestattete Altar aus dem Jahre 1740. Das heutige Rathaus wurde nach dem Dorfbrand von 1642 neu erbaut. Zur 600 Jahrfeier der Eidgenossenschaft schuf Ferdinand Wagner 1891 die Fassadenmalerei.
Der Weg von Schwyz nach Brunnen führt lange der Strasse entlang, was bald wieder mit müden Füssen zu spüren ist. Brunnen selbst erscheint mir eher als trostloses Pflaster. Einzig die Seepromenade lädt zum schlendern und verweilen ein.
Weiter auf dem Jakobsweg - Brunnen nach Stans

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