Überschreitung Turnen - Pfaffen

Die rinderalp kennen wir bereits von biketouren im sommer (by the way: der downhill runter nach erlenbach über die feldmöser ist ein highlight...). Nun wollten wir diese gegend auch im winterkleid entdecken. Und da sich der turnen und der pfaffen als überschreitungsvariante richtiggehend aufdrängen sind wir dem lockruf gefolgt...

Wir sind nicht enttäuscht worden, obwohl der schnee auf der alpennordseite eher spärlich verteilt ist (wir haben erst auf etwa 1'450 müm die schneeschuhe angeschnallt). Der erste teil von zwischenflüh auf das erste bödeli (oberes blaachli) wird in einem engen graben überwunden (bei wenig schnee ist die bachquerung mit wassereis nicht zu unterschätzen). Das lauschige und mit eis verzauberte bächli begleitet uns bis auf etwa Punkt 1'533.  Westlich querend erreichen wir anschl. die alpstrasse zur rinderalp, folgen dieser bis zu einer grossen kehre und stechen über windgepressten schnee der alp vordertärfete entgegen. Mit der anstrengenden spurarbeit werden wir heute nicht konfrontiert, aber trotz minustemperaturen kommen wir ordentlich ins schwitzen. Übermütiges abziehen von handschuhen wird jedoch postwenden bestraft, zu eisig sind die temperaturen....

Weiter geht's anschl. über den offiziellen wanderweg in einigen kehren zum turnen. Das panorama ist überwältigend, wenn nur die 2-fronten-geschichte nicht wäre! Wir stehen sozusagen unter dem bedeckten himmel und schauen wehmütig in richtung stockhorn und unterland, wo der tiefblaue himmel neckisch die landschaft in perfektem licht präsentiert.... Hmmm, wir hätten auch gerne einmal ein bisschen sonne auf der nase...!
Nach einem ultrakurzen halt auf dem gipfel (die temperaturen motiviertem zum stehimbiss) geht's auf der krete weiter zum pfaffen. Die traverse ist wunderschön, links die stockhornkette, rechts die niesenkette. Das gelände erlaubt  eine eingehendere panorama-analyse. Die jähe nordseite der kette turnen-pfaffen offenbart erstaunliche felstürme und wilde landschaften. Ist da irgendwo ein durchgang möglich?

Der folgende abstieg vom pfaffen auf die rinderalp ist ein genuss, ab 1800 müm wird der schnee jedoch wieder knapp und das luftige und unbeschwerte wolkengehen wird abrupt unterbrochen. Jetzt heisst's wieder bis runter nach erlenbach auf hartem und spärlichem schnee die spuren setzen.  Den telefonmasten folgend führt der wanderweg von der rinderalp über die feldmöser ziemlich direkt (z.t. fall-linienverdächtig) bis  runter ins tal.