Walenstadt bis Berschis - 250m über dem Seeztal
|
||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Im 19. JH war die Seezebene zwischen Mels und dem Walensee ähnlich der Linthebene stark versumpft. Die Wege im Tal verliefen daher meist am trockenen Talrand oberhalb des Überschwemmungsgebiets der Seez. Am gestrigen Frühlingstag machten wir auf wenig begangenen Wegen und garantiert überschwemmungssicher vor dem Flüsschen Seez etwa 250m oberhalb des Seeztals von Walenstadt nach Berschis unseren hübschen Sonntagsspaziergang.
Geführt von Barbara starteten wir bei anfangs diesigem Wetter am Hafen von Walenstadt am ruhigen See. Über den Lusrai und das (Geschiebe-)Rückhaltebecken der gefürchteten Schattenbachlaui stiegen wir zum Sennhof Pt. 545. Über den Chriesisteiweg oberhalb der Ebene der Upie, dem Landeplatz der Wingsuiter vom Hinterrugg, wanderten wir talaufwärts. Wir überquerten auf ca. 600 bis 660m den Acherbach, den Widenbach, den Cafäntisbach und den Kuppelbach oberhalb von Tscherlach. Dabei querten wir die Heuwiesen von Rüti und Casälla. Vom idyllischen Casälla aus, wo ein neues Maiensäss im Bau ist, wanderten wir das Kiessträsschen hinunter ins sonnige Brüsis, wo ein feiner Bienenhonig produziert wird. Mit flachem Winkel erkennt man hier im Rückblick noch den Walensee, bevor wir in Berschis wieder den Talgrund erreichten.
Der ehemalige St. Galler Landammann Paul Grünenfelder (1873 - 1971) aus Wangs war von 1900 bis 1970 während 70 Jahren (!) auch Präsident des sog. Seezunternehmens, welches für den Unterhalt des Meliorationswerks zuständig ist. Augenzeugen berichteten, wie er noch im hohen Alter von über 95 Jahren die Drainagen auf seinem jährlichen Marsch von Mels nach Walenstadt kontrollierte. Er schildert die hydrologischen Verhältnisse der Seezebene zwischen Mels und dem Walensee im 19. JH in seinem 762 Seiten starken Werk "Geschichte des Seezunternehmens" von 1966 wie folgt: "Die Gewässer des Seeztales wälzten sich in zahllosen Krümmungen dem Walensee zu, auf ihren langsamen und breiten Wegen das Gelände durchdringend, oft mit ihren trüben Fluten und wüstem Geschiebe verheerend; der grössere Teil des ebenen Landes glich meist einem ungeheuren mit Wasser angefüllten Schwamm, von dessen Rücken sich die Bewohner des Jahres ein Mal ihre wenige schlechte Streue wegholten. Das war die ganze Ernte" ( gemäss dem Bericht der Rechnungskommission von 1851). Heute wird die Seezebene landwirtschaftlich dominiert, die Gewässer wurden korrigiert und es verblieben nur noch minime Überbleibsel der einstigen Sumpfgebiete. Deshalb wird versucht, durch die Renaturierung der Gewässer und durch ökologische Vernetzungsprojekte die Lebensräume für Pflanzen und Tiere im Seeztal wieder zu verbessern.
Geführt von Barbara starteten wir bei anfangs diesigem Wetter am Hafen von Walenstadt am ruhigen See. Über den Lusrai und das (Geschiebe-)Rückhaltebecken der gefürchteten Schattenbachlaui stiegen wir zum Sennhof Pt. 545. Über den Chriesisteiweg oberhalb der Ebene der Upie, dem Landeplatz der Wingsuiter vom Hinterrugg, wanderten wir talaufwärts. Wir überquerten auf ca. 600 bis 660m den Acherbach, den Widenbach, den Cafäntisbach und den Kuppelbach oberhalb von Tscherlach. Dabei querten wir die Heuwiesen von Rüti und Casälla. Vom idyllischen Casälla aus, wo ein neues Maiensäss im Bau ist, wanderten wir das Kiessträsschen hinunter ins sonnige Brüsis, wo ein feiner Bienenhonig produziert wird. Mit flachem Winkel erkennt man hier im Rückblick noch den Walensee, bevor wir in Berschis wieder den Talgrund erreichten.
Der ehemalige St. Galler Landammann Paul Grünenfelder (1873 - 1971) aus Wangs war von 1900 bis 1970 während 70 Jahren (!) auch Präsident des sog. Seezunternehmens, welches für den Unterhalt des Meliorationswerks zuständig ist. Augenzeugen berichteten, wie er noch im hohen Alter von über 95 Jahren die Drainagen auf seinem jährlichen Marsch von Mels nach Walenstadt kontrollierte. Er schildert die hydrologischen Verhältnisse der Seezebene zwischen Mels und dem Walensee im 19. JH in seinem 762 Seiten starken Werk "Geschichte des Seezunternehmens" von 1966 wie folgt: "Die Gewässer des Seeztales wälzten sich in zahllosen Krümmungen dem Walensee zu, auf ihren langsamen und breiten Wegen das Gelände durchdringend, oft mit ihren trüben Fluten und wüstem Geschiebe verheerend; der grössere Teil des ebenen Landes glich meist einem ungeheuren mit Wasser angefüllten Schwamm, von dessen Rücken sich die Bewohner des Jahres ein Mal ihre wenige schlechte Streue wegholten. Das war die ganze Ernte" ( gemäss dem Bericht der Rechnungskommission von 1851). Heute wird die Seezebene landwirtschaftlich dominiert, die Gewässer wurden korrigiert und es verblieben nur noch minime Überbleibsel der einstigen Sumpfgebiete. Deshalb wird versucht, durch die Renaturierung der Gewässer und durch ökologische Vernetzungsprojekte die Lebensräume für Pflanzen und Tiere im Seeztal wieder zu verbessern.
Tourengänger:
rhenus

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare