Moldoveanu (2544m) - Rumäniens höchster
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Im Sommer 2024 war ich insgesamt sechs Wochen lang mit einem Interrail-Ticket in Europa unterwegs - aufgeteilt auf insgesamt drei Trips innerhalb von gut zwei Monaten. Da ich insbesondere auch gerne etwas Zeit in den Bergen verbringen wollte und im Jahr vorher das Konzept der Prominenz und der "Ultras" für mich entdeckt hatte, habe ich mich auf der Reise zu einem wesentlichen Teil daran orientiert, wo es relativ einfach zu besteigende ultra-prominente Berge gibt.
Insgesamt waren es immerhin sieben Stück, deren Gipfel ich in diesen sechs Wochen erreicht habe.
In Rumänien habe ich eine ganze Woche verbracht und drei von vier rumänischen Ultras bestiegen. Darunter auch der Moldoveanu, mit 2544 Metern der höchste Berg Rumäniens. Seine Prominenz von 2046m wird allerdings noch vom Parângu Mare übertroffen. Es gibt viele verschiedene Routen aus allen Richtungen auf den Gipfel. Als Bahnfahrer ist man aber natürlich relativ beschränkt (vor allem wenn man keinerlei Infos über eventuelle Busverbindungen findet), und so steuere ich zunächst den nächstgelegenen Bahnhof Ucea an.
Hier steht sogar schon ein Schild "Moldoveanu 7h". Erstens ist das allerdings extrem optimistisch gerechnet (wären fast 30km und 2000 Höhenmeter) und zweitens habe ich nicht so viel Lust auf 10km Teerstraße bis nach Victoria. Ich laufe trotzdem schon mal los, halte allerdings jedes Mal meinen Daumen raus wenn ein Auto vorbeifährt. Es gibt von hier drei verschiedene Wege zum Gipfel:
1. von der Straße zwischen Victoria und Viștișoara durch das Viștei-Tal
2. südwestlich von Victoria ebenfalls zunächst durch ein Tal über Cabana Turnuri und Podragu, von dort am Kamm von Westen zum Gipfel
3. wie 2., nur anfangs nicht im Tal, sondern auf einer kammnahen Route
Ich entscheide mich für Route 3 im Aufstieg und Route 1 im Abstieg. Wenn das mit dem Trampen jetzt nicht funktionieren sollte, könnte ich schon an der Cabana Podragu übernachten, ansonsten gibt es im Viștei-Tal eine Biwakhütte. Und mein Zelt hatte ich natürlich auch noch dabei, Wildcampen ist hier in Rumänien nämlich ganz legal möglich.
Aber ich habe Glück und nach ein paar Minuten nimmt mich ein Pärchen mit, netterweise werde ich sogar bis zu dem Punkt gefahren, wo sich Route 2 und 3 trennen. Meine Fahrer meinen, ich müsste den rechten Weg nehmen, anscheinend kennen sie die andere Route nicht. Ich überlege kurz ob ich meinen Plan ändere, vertraue aber schließlich auf meine Recherche-Ergebnisse, dass die kammnahe Route problemlos begangen werden kann
Tag 1 (10.07.2024): (623 m) - Cabana Podragu (ca. 2100 m) - Vârful Viştea Mare (2527 m) - Vârful Moldoveanu (2544 m) - Refugiul Valea Viştei (ca. 1380 m)
Strecke: 22,9 km
Zeit: 10 Stunden (mit Pausen)
Höhenmeter: Auf 2315m, Ab 1565m
Schwierigkeit: T2-3, Abstecher zum Moldoveanu T4-
Abmarsch um kurz vor 10 Uhr zunächst ein paar Meter noch asphaltiert, dann auf einem breiten Schotter-Forstweg. Von Anfang an bis zur Hütte später alles hervorragend weiß-blau-weiß markiert, Orientierung ist überhaupt gar kein Problem.
Der Aufstieg ist sehr abwechslungsreich. Anfangs geht es abwechselnd auf Forststraßen und schönen Pfaden eine ganze Weile bergauf durch den Wald, auf etwa 1350m betritt man dann eine Lichtung mit den ersten grandiosen Aus- und Rückblicken. Nach einer aufsteigenden Querung geht es dann wieder in den Wald, dabei wird ein erster (namenloser?) Gipfel westlich umgangen. Anschließend folgt die Route allerdings für eine längere Strecke dem Kamm bzw. verläuft knapp rechts (westlich) davon, bald auch schon oberhalb der Waldgrenze.
Es ist ein wunderschöner, abwechslungsreicher Wanderweg. Die Ausblicke nach rechts auf die benachbarten Bergketten und zurück ins Flachland sind gigantisch. Dabei treffe ich auf der gesamten Strecke bis zur Hütte am See keinen einzigen anderen Menschen. Ein paar felsige Stellen, an denen Händeunterstützung nicht schadet, sind auch dabei. Ausgesetzt ist dabei nichts, also nicht schwerer als T3.
Auf etwa 1500m ist in Openstreetmap eine Quelle direkt am Weg eingezeichnet, die ich allerdings nicht finde. Keine Ahnung, ob sie existiert, jedenfalls musste ich danach mit meinem Wasser etwas haushalten, bis am Lacul Podragu (ca. 2100 m) die nächste Möglichkeit kommt. Ich komme dort nach knapp 5 Stunden gegen 15 Uhr an, bis hierher waren es 12 km und ca. 1500 Höhenmeter Aufstieg.
Nach einer späten Mittagspause am See geht es an der Hütte vorbei und links hinauf zum Podragu-Sattel, wo der Karpaten-Hauptkamm erreicht wird.
Ich sehe allerdings auch schon etwas dunklere Wolken im Süden in der Ferne, die Regen oder möglicherweise sogar Gewitter bedeuten könnten. Deswegen beeile ich mich ziemlich auf dem Weiterweg und lasse auch alle Gipfel am Weg aus, auch wenn sie nur einen Abstecher von wenigen Metern bedeutet hätten. Es zieht sich doch noch länger als gedacht und einige Zwischenabstiege sind auch noch dabei. Ich habe meinen Track nicht aufgezeichnet, aber wenn man dem Outdooractive-Tourenplaner glaubt, kommen auf diesem Abschnitt insgesamt 280 Höhenmeter an zusätzlichen Ab- und wieder Aufstiegen zusammen.
Nach 2000 Aufstiegshöhenmetern in den Knochen ist der letzte Aufstieg zum Viştea Mare (2527 m) dann nochmal extrem anstrengend (bis hierhin alles T2-3), vor allem weil ich mir wegen dem Wetter nicht zu viel Zeit lassen will. Um 17.40 stehe ich schließlich am Gipfel, aber mein eigentliches Ziel liegt noch ein paar Meter südlich. Auf dem Grat erst in eine Scharte hinab und auf der anderen Seite wieder nach oben, hier braucht man auf jeden Fall die Hände (T4-, I-).
Nach weiteren 10 Minuten habe ich es aber dann geschafft, Vârful Moldoveanu (2544 m), mein 7. Ultra, erster Landeshöhenpunkt und ganz nebenbei auch die bisher meisten Aufstiegshöhenmeter an einem Tag. Ob die Aussicht hier oder am nördlichen Vorgipfel schöner ist, darüber kann man streiten - letzterer hat auf jeden Fall den Bonus der freien Sicht ins nördliche Flachland. Lange genießen möchte ich die Aussicht allerdings nicht, denn die Wolken machen mir immer noch etwas Sorgen.
Und tatsächlich fängt es genau in dem Moment, wo ich den Rückweg antreten will, an zu regnen. Erst leicht, dann stärker und ich überlege schon, ob ich nicht doch oben am Refugiul Viștea Mare die Nacht verbringen soll.
Dort hätte ich allerdings wieder keine Möglichkeit zum Wasser auffüllen. Es sieht nicht nach Gewitter aus, deswegen ziehe ich den ursprünglichen Plan durch und steige ins Tal ab. Vorher erfordert der Abstieg nach Osten zur Portiţa Viştei (2310 m) aber nochmal Konzentration - ist zwar nicht schwer (T3), aber durch die Nässe ist der Fels nun rutschig.
Am Sattel dann links nach unten, zunächst ziemlich steil, aber sobald man einmal im Tal ist, wird es deutlich flacher und der Weg zieht sich sanft bergab dahin. Mittlerweile hat der Regen sogar schon wieder aufgehört. Eine Schafherde links oberhalb ein Stück entfernt macht mir nochmal kurz etwas Sorgen, denn eine Begegnung mit einem aggressiven Hütehund wäre das letzte was ich heute noch gebrauchen könnte. Aber diese bleibt zum Glück aus, anscheinend ist die Herde unbewacht oder vielleicht ist auch der Schäfer selbst irgendwo in der Nähe.
Vor Hunden habe ich übrigens generell deutlich mehr Respekt als vor Bären oder gar Wölfen. Gefährliche Zwischenfälle mit Wölfen gibt es so gut wie nie, und wegen den Bären führe ich jedes Mal permanent Selbstgespräche, wenn ich im Wald unterwegs bin, und kündige mich somit quasi an. Brenzlig wird es nämlich nur, wenn man den Bären überrascht; und die allermeisten machen lieber einen großen Bogen um Menschen. So wurde es mir zumindest von Einheimischen erklärt und empfohlen, und anscheinend hat es funktioniert, ich habe zumindest (man könnte fast sagen, leider) keinen einzigen Bären in Rumänien gesehen.
Das letzte Stück ist ganz entspannt und ich komme gegen 19.45 am Refugiul Valea Viştei (ca. 1380 m) an. Ich bin nicht alleine, insgesamt schlafen um die zehn Leute hier heute Nacht, die meisten davon Rumänen.
Tag 2 (11.07.2024): Refugiul Valea Viştei (ca. 1380 m) - Landstraße Richtung Victoria (ca. 650 m)
Strecke: ca. 8 km
Zeit: ca. 2 Studen
Höhenmeter: Ab 730m
Schwierigkeit: T1-2
Am zweiten Tag dann nur noch Abstieg von der Hütte weiter den Bach abwärts - schön, aber natürlich lange nicht so spektakulär wie gestern. Auf knapp 1000m mündet der Pfad schließlich in eine Forststraße, auf dieser noch 4 Kilometer bis zur Landstraße.
Hier mache ich es wieder so wie gestern - ich laufe schon mal in die Richtung, in die ich sowieso muss, und sobald ein Auto von hinten kommt, halte ich meinen Daumen raus. Viel ist allerdings nicht los, und so bin ich auf jeden Fall schon über 1km gelaufen (kann mich nicht mehr genau erinnern, könnte auch mehr sein), bis jemand anhält und mich zumindest nach Victoria mitnimmt. Dort dauert es dann aber nicht mal 20 Sekunden, das erste Auto hält direkt an und nimmt mich bis kurz vor den Bahnhof von Ucea mit.
Weiter geht's dann mit der Bahn in Richtung Petroșani, wo ich am nächsten Tag ankomme und mich auf den Weg mache in Richtung Parângu Mare.
Insgesamt waren es immerhin sieben Stück, deren Gipfel ich in diesen sechs Wochen erreicht habe.
In Rumänien habe ich eine ganze Woche verbracht und drei von vier rumänischen Ultras bestiegen. Darunter auch der Moldoveanu, mit 2544 Metern der höchste Berg Rumäniens. Seine Prominenz von 2046m wird allerdings noch vom Parângu Mare übertroffen. Es gibt viele verschiedene Routen aus allen Richtungen auf den Gipfel. Als Bahnfahrer ist man aber natürlich relativ beschränkt (vor allem wenn man keinerlei Infos über eventuelle Busverbindungen findet), und so steuere ich zunächst den nächstgelegenen Bahnhof Ucea an.
Hier steht sogar schon ein Schild "Moldoveanu 7h". Erstens ist das allerdings extrem optimistisch gerechnet (wären fast 30km und 2000 Höhenmeter) und zweitens habe ich nicht so viel Lust auf 10km Teerstraße bis nach Victoria. Ich laufe trotzdem schon mal los, halte allerdings jedes Mal meinen Daumen raus wenn ein Auto vorbeifährt. Es gibt von hier drei verschiedene Wege zum Gipfel:
1. von der Straße zwischen Victoria und Viștișoara durch das Viștei-Tal
2. südwestlich von Victoria ebenfalls zunächst durch ein Tal über Cabana Turnuri und Podragu, von dort am Kamm von Westen zum Gipfel
3. wie 2., nur anfangs nicht im Tal, sondern auf einer kammnahen Route
Ich entscheide mich für Route 3 im Aufstieg und Route 1 im Abstieg. Wenn das mit dem Trampen jetzt nicht funktionieren sollte, könnte ich schon an der Cabana Podragu übernachten, ansonsten gibt es im Viștei-Tal eine Biwakhütte. Und mein Zelt hatte ich natürlich auch noch dabei, Wildcampen ist hier in Rumänien nämlich ganz legal möglich.
Aber ich habe Glück und nach ein paar Minuten nimmt mich ein Pärchen mit, netterweise werde ich sogar bis zu dem Punkt gefahren, wo sich Route 2 und 3 trennen. Meine Fahrer meinen, ich müsste den rechten Weg nehmen, anscheinend kennen sie die andere Route nicht. Ich überlege kurz ob ich meinen Plan ändere, vertraue aber schließlich auf meine Recherche-Ergebnisse, dass die kammnahe Route problemlos begangen werden kann
Tag 1 (10.07.2024): (623 m) - Cabana Podragu (ca. 2100 m) - Vârful Viştea Mare (2527 m) - Vârful Moldoveanu (2544 m) - Refugiul Valea Viştei (ca. 1380 m)
Strecke: 22,9 km
Zeit: 10 Stunden (mit Pausen)
Höhenmeter: Auf 2315m, Ab 1565m
Schwierigkeit: T2-3, Abstecher zum Moldoveanu T4-
Abmarsch um kurz vor 10 Uhr zunächst ein paar Meter noch asphaltiert, dann auf einem breiten Schotter-Forstweg. Von Anfang an bis zur Hütte später alles hervorragend weiß-blau-weiß markiert, Orientierung ist überhaupt gar kein Problem.
Der Aufstieg ist sehr abwechslungsreich. Anfangs geht es abwechselnd auf Forststraßen und schönen Pfaden eine ganze Weile bergauf durch den Wald, auf etwa 1350m betritt man dann eine Lichtung mit den ersten grandiosen Aus- und Rückblicken. Nach einer aufsteigenden Querung geht es dann wieder in den Wald, dabei wird ein erster (namenloser?) Gipfel westlich umgangen. Anschließend folgt die Route allerdings für eine längere Strecke dem Kamm bzw. verläuft knapp rechts (westlich) davon, bald auch schon oberhalb der Waldgrenze.
Es ist ein wunderschöner, abwechslungsreicher Wanderweg. Die Ausblicke nach rechts auf die benachbarten Bergketten und zurück ins Flachland sind gigantisch. Dabei treffe ich auf der gesamten Strecke bis zur Hütte am See keinen einzigen anderen Menschen. Ein paar felsige Stellen, an denen Händeunterstützung nicht schadet, sind auch dabei. Ausgesetzt ist dabei nichts, also nicht schwerer als T3.
Auf etwa 1500m ist in Openstreetmap eine Quelle direkt am Weg eingezeichnet, die ich allerdings nicht finde. Keine Ahnung, ob sie existiert, jedenfalls musste ich danach mit meinem Wasser etwas haushalten, bis am Lacul Podragu (ca. 2100 m) die nächste Möglichkeit kommt. Ich komme dort nach knapp 5 Stunden gegen 15 Uhr an, bis hierher waren es 12 km und ca. 1500 Höhenmeter Aufstieg.
Nach einer späten Mittagspause am See geht es an der Hütte vorbei und links hinauf zum Podragu-Sattel, wo der Karpaten-Hauptkamm erreicht wird.
Ich sehe allerdings auch schon etwas dunklere Wolken im Süden in der Ferne, die Regen oder möglicherweise sogar Gewitter bedeuten könnten. Deswegen beeile ich mich ziemlich auf dem Weiterweg und lasse auch alle Gipfel am Weg aus, auch wenn sie nur einen Abstecher von wenigen Metern bedeutet hätten. Es zieht sich doch noch länger als gedacht und einige Zwischenabstiege sind auch noch dabei. Ich habe meinen Track nicht aufgezeichnet, aber wenn man dem Outdooractive-Tourenplaner glaubt, kommen auf diesem Abschnitt insgesamt 280 Höhenmeter an zusätzlichen Ab- und wieder Aufstiegen zusammen.
Nach 2000 Aufstiegshöhenmetern in den Knochen ist der letzte Aufstieg zum Viştea Mare (2527 m) dann nochmal extrem anstrengend (bis hierhin alles T2-3), vor allem weil ich mir wegen dem Wetter nicht zu viel Zeit lassen will. Um 17.40 stehe ich schließlich am Gipfel, aber mein eigentliches Ziel liegt noch ein paar Meter südlich. Auf dem Grat erst in eine Scharte hinab und auf der anderen Seite wieder nach oben, hier braucht man auf jeden Fall die Hände (T4-, I-).
Nach weiteren 10 Minuten habe ich es aber dann geschafft, Vârful Moldoveanu (2544 m), mein 7. Ultra, erster Landeshöhenpunkt und ganz nebenbei auch die bisher meisten Aufstiegshöhenmeter an einem Tag. Ob die Aussicht hier oder am nördlichen Vorgipfel schöner ist, darüber kann man streiten - letzterer hat auf jeden Fall den Bonus der freien Sicht ins nördliche Flachland. Lange genießen möchte ich die Aussicht allerdings nicht, denn die Wolken machen mir immer noch etwas Sorgen.
Und tatsächlich fängt es genau in dem Moment, wo ich den Rückweg antreten will, an zu regnen. Erst leicht, dann stärker und ich überlege schon, ob ich nicht doch oben am Refugiul Viștea Mare die Nacht verbringen soll.
Dort hätte ich allerdings wieder keine Möglichkeit zum Wasser auffüllen. Es sieht nicht nach Gewitter aus, deswegen ziehe ich den ursprünglichen Plan durch und steige ins Tal ab. Vorher erfordert der Abstieg nach Osten zur Portiţa Viştei (2310 m) aber nochmal Konzentration - ist zwar nicht schwer (T3), aber durch die Nässe ist der Fels nun rutschig.
Am Sattel dann links nach unten, zunächst ziemlich steil, aber sobald man einmal im Tal ist, wird es deutlich flacher und der Weg zieht sich sanft bergab dahin. Mittlerweile hat der Regen sogar schon wieder aufgehört. Eine Schafherde links oberhalb ein Stück entfernt macht mir nochmal kurz etwas Sorgen, denn eine Begegnung mit einem aggressiven Hütehund wäre das letzte was ich heute noch gebrauchen könnte. Aber diese bleibt zum Glück aus, anscheinend ist die Herde unbewacht oder vielleicht ist auch der Schäfer selbst irgendwo in der Nähe.
Vor Hunden habe ich übrigens generell deutlich mehr Respekt als vor Bären oder gar Wölfen. Gefährliche Zwischenfälle mit Wölfen gibt es so gut wie nie, und wegen den Bären führe ich jedes Mal permanent Selbstgespräche, wenn ich im Wald unterwegs bin, und kündige mich somit quasi an. Brenzlig wird es nämlich nur, wenn man den Bären überrascht; und die allermeisten machen lieber einen großen Bogen um Menschen. So wurde es mir zumindest von Einheimischen erklärt und empfohlen, und anscheinend hat es funktioniert, ich habe zumindest (man könnte fast sagen, leider) keinen einzigen Bären in Rumänien gesehen.
Das letzte Stück ist ganz entspannt und ich komme gegen 19.45 am Refugiul Valea Viştei (ca. 1380 m) an. Ich bin nicht alleine, insgesamt schlafen um die zehn Leute hier heute Nacht, die meisten davon Rumänen.
Tag 2 (11.07.2024): Refugiul Valea Viştei (ca. 1380 m) - Landstraße Richtung Victoria (ca. 650 m)
Strecke: ca. 8 km
Zeit: ca. 2 Studen
Höhenmeter: Ab 730m
Schwierigkeit: T1-2
Am zweiten Tag dann nur noch Abstieg von der Hütte weiter den Bach abwärts - schön, aber natürlich lange nicht so spektakulär wie gestern. Auf knapp 1000m mündet der Pfad schließlich in eine Forststraße, auf dieser noch 4 Kilometer bis zur Landstraße.
Hier mache ich es wieder so wie gestern - ich laufe schon mal in die Richtung, in die ich sowieso muss, und sobald ein Auto von hinten kommt, halte ich meinen Daumen raus. Viel ist allerdings nicht los, und so bin ich auf jeden Fall schon über 1km gelaufen (kann mich nicht mehr genau erinnern, könnte auch mehr sein), bis jemand anhält und mich zumindest nach Victoria mitnimmt. Dort dauert es dann aber nicht mal 20 Sekunden, das erste Auto hält direkt an und nimmt mich bis kurz vor den Bahnhof von Ucea mit.
Weiter geht's dann mit der Bahn in Richtung Petroșani, wo ich am nächsten Tag ankomme und mich auf den Weg mache in Richtung Parângu Mare.
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