Der schönste Wanderweg Italiens ...


Publiziert von basodino , 2. Januar 2025 um 00:39.

Region: Welt » Italien » Ligurien
Tour Datum:25 Dezember 2024
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 575 m
Abstieg: 575 m
Strecke:10,33 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Zug von Sestri Levante (oder Levanto) bis Monterosso
Zufahrt zum Ankunftspunkt:mit dem Zug von Corniglia nach Sestri Levante (oder Levanto)
Unterkunftmöglichkeiten:diverse in den Orten an der Strecke

... so wird er wenigstens beworben. Gemeint ist der blaue Weg in der Cinque Terre. Uns schien es ein guter Grund zu sein, uns einen eigenen Eindruck zu verschaffen. Und ob die Aussage zutrifft, liegt letztlich im Auge des Betrachters, aber in die weitere Auswahl kann man ihn schon nehmen. 

Da wird zum ersten Mal in Ligurien unterwegs waren, gehört die Cinque Terre quasi zum Pflichtprogramm. Am 25.12. ist sonst so circa alles geschlossen, die Züge fahren aber und die Wanderwege sind im Winterhalbjahr sowieso geöffnet und auch kostenfrei. So nahmen wir uns den Abschnitt des blauen Weges von Monterosso nach Corniglia vor. Der Weiterweg nach Manarola ist wohl wegen Erdrutsch ohnehin noch gesperrt (ob sich das aktuell schon geändert hat oder bald wird, möge jeder selbst recherchieren). 

Als Startpunkt nahmen wir Sestri Levante, wo man im Winterhalbjahr kostenfrei parken kann. Die Züge fahren stündlich und sind komfortabel, pünktlich und preiswert. So starteten wir am Bahnhof in Monterosso um 10.20 Uhr unsere Wanderung. Sogleich ist man in einer tollen Bucht mit einem weiteren Sandstrand. Der war freilich leer, wenngleich wir nicht ganz alleine unterwegs waren. Ein Tunnel führt links durch den Berg zum Hauptort, schöner ist es aber den Weg rechts davon zu nehmen. Der ist kaum weiter, aber aussichtsreicher. 

In Monterosso machten wir eine kleine Schleife durch den Ort, wo aber - wie nicht anders zu erwarten an einem 25.12. - praktisch alles geschlossen war. Zurück an der Strandstraße beginnt nach links der Wanderweg, der vor einem Hotelgelände rechts abbiegt, erst flach weiterführt, dann aber sehr schnell über viele Stufen oft steil ansteigt. Einen kurzen Abstecher zur Punta Corona ließen wir nicht aus. Die kleine Halbinsel bietet weitere schöne Aussichten. 

Das Flipflop-Verbot auf diesem Weg kann ich aus Sicherheitsgründen gut nachvollziehen, die Vorschrift, die nur Schuhe mit Vibramsohle erlaubt, ist aber ein wenig überzogen. Es gibt vor allem im ersten Abschnitt viele sehr steile und auch unangenehm hohe Stufen, die aber leicht zu begehen sind. Es gibt auch schmale Querungen, die oft mit Geländer gesichert sind und an denen man sich mit Gegenverkehr schon einigen muss, wenn man aneinander vorbei will. Letztlich ist das aber alles für Alpinwanderer recht harmlos und die Stellen oberhalb T1 sind eher selten. 
Was aber geboten wird an Aussichten auf die Küste, ist schon außergewöhnlich und bringt den Weg in der Hitliste der schönsten Wanderwege nach ganz weit oben. Uns kamen schon mehrfach Menschen entgegen, wir hatten aber nie den Eindruck, dass es "voll" war. Ich denke, dass wird in der Hauptsaison ganz anders sein. 
Wenn man die Hauptanstiege hinter sich hat, geht es allmählich in Richtung Vernazza wieder hinab. Diesen wunderschön in einem Winkel gelegen Ort sieht man vom Weg aus nur von wenigen Stellen, von dort aber umso schöner. T2, 1 h 50 min (mit Punta Corona + 10 min)

Am Hafen von Vernazza fanden wir unser Plätzchen für den mitgebrachten Lunch. In der Sonne am Wasser, nicht ganz alleine, aber auch nicht anderen auf der Pelle, war das der reine Genuss. In den schattigen Gassen fanden wir dann doch 2-3 Läden, die offen hatten, so dass man auch hier einen Mittagssnack hätte bekommen können. Wir entschieden uns für ein Eis und füllten die Getränke im Rucksack auf. 

Bald geht es rechts aufwärts durch die Gassen wieder über einige Stufen hinauf und man macht sich auf eine ganz ähnliche 2. Etappe nach Corniglia. Die Anstiege kamen uns hier nicht mehr ganz so steil vor (vielleicht hatten wir uns auch inzwischen daran gewöhnt), der Weg ist selten ähnlich schmal, dafür aber ebenso aussichtsreich. Corniglia liegt auch auf einem Rücken, so dass man nicht ganz so weit absteigen muss, auch wenn erst in dieser Etappe der tatsächlich höchste Punkt dieser Wanderung erreicht wird. T2, meist leichter, 1 h 25 min

In 10 Minuten erkundeten wir den kleinen Ort. Wieder gibt es schmale Gassen und schöne Aussichtspunkte. Und es waren mindestens zwei Einkehrmöglichkeiten offen. Eine davon nutzen wir als Pausenpunkt. 

Nun bleiben noch die knapp 15 Minuten bis zum Bahnhof. Wenn man den Bus nicht nehmen will, gibt es einen extrem gut ausgebauten Treppenweg, der in vielen kurzen Kehren hinabführt. 

Weil wir unsere Zelte westlich von Genua aufgeschlagen hatten, wollten wir das Tageslicht nicht bis zuletzt ausreizen und nahmen den Zug zurück. Ansonsten würden sich die Besuche in Manarola und Riomaggiore sicherlich auch noch anbieten. 

In Arenzano hatten wir für den 25.12. abends unser Weihnachtsdinner reserviert, wo es ein so leckeres Abendessen gab, dass ich das in den Bildern auch noch angehängt habe. 

Tourengänger: basodino, tourinette


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