Mit Ski besuchte ich am Stephanstag meinen ersten Schrattenflue-Gipfel. Von den Schratten sah man zum Glück wenig.
Nach einem frühwinterlichen Skiausflug in der Region Wildspitz stehe ich heute zum zweiten Mal auf den Latten. Drei Postautos gleichzeitig transportieren schneehungrige ÖV-Reisende vom Bahnhof Schüpfheim nach Sörenberg. Dem Skigebiet ist es zu gönnen, kämpfte es doch in den vergangenen Jahren mit Schneemangel und finanziellen Problemen.
Wir steigen bei Hirsegg aus. Und mit uns der halbe Bus. Kein Wunder: Skitouren boomt, am Stephanstag haben alle frei und mit dem Hengst ruft ein beliebtes Tourenziel. Zu Beginn teilen wir uns die Spur mit vielen anderen Berggängern, bei Schlund biegen aber die meisten in Richtung Hengst ab. Wir marschieren am Böli vorbei weiter zur Chlushütte, alles in relativ flachem Gelände. Aber es war herrlich: Die Landschaft ist abwechslungsreich, die Temperaturen sind angenehm und der Schnee scheint durchgehend pulvrig.
Der Gipfelhang erfordert sichere Verhältnisse, da er um die 35 Grad steil ist. Nach etwas mehr drei Stunden erreichen wir den Schibegütsch. Leider windet es kräftig, die Pause bleibt kurz. Die Abfahrt bis zur Chlushütte lässt nichts zu wünschen übrig: Pulverschnee vom Feinsten! In den Hängen bei Ober Wisstanne leistet die Sonne bereits ihren gewohnten Beitrag, doch der Bruchharsch folgt wohl erst am Tag darauf.
Nach der Mittagspause fahren wir runter bis Schneeberg. Dort fellen wir wieder an und steigen via Salwideli auf die Husegg. Der dortige Skilift ist seit dieser Saison nicht mehr in Betrieb. Das ist zwar grundsätzlich schade, für uns heute aber ein Glücksfall: Wir dürfen noch einmal 400 Höhenmeter traumhafte Pulverschneehänge blochen. Ganz ohne Piste, für uns alleine.
Unten, im 4-Sterne-Wellnesshotel Rischli, wird man auch als tropfender Skitürler mit gstabigen Schuhen herzlich bedient.
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