Todtnauer Klettersteig und Schauinsland
|
||||||||||||||||
Studienfreund Carsten ist zu Besuch – da werden natürlich zusammen ein paar Schwarzwald-Highlights gemacht! Los geht es mit zwei kurzen Touren im Südschwarzwald: bei schönster Herbstsonne haben wir den Todtnauer Klettersteig in zwei Varianten durchkraxelt und ab Hofsgrund noch den Schauinsland bestiegen. Beides sind beliebte Ziele, also habe ich einen Freitag für unser Vorhaben gewählt.
On The Line von den Twin Peaks passt grad perfekt für drahtseilgeführtes Klettersteigen und gefällt dem Carsten bestimmt auch – also ist's der Berichts-Soundtrack.
Am Parkplatz an der Bundessstraße östlich Todtnaus sind wir vormittags die Ersten. Von beiden Enden des Parkplatz gelangt man, das Flüsschen "Wiese" überquerend, zum Zustiegspfad, der nah oberhalb des Gasthaus Waldeck beginnt. Darauf kurz den Steilhang hoch und schon steht man am Sockel eines reichhaltig gegliederten Trumms namens "Schwimmbadfelsen", in welchem neben dem Klettersteig auch gebohrte Kletterrouten zu finden sind. Das alles wird hervorragend unterhalten von den Kletterfreunden Todtnau, denen wir für ihre Arbeit gerne einen Obulus in die Spendenkasse an der Infotafel werfen. Der Fels besteht aus Gneis, hier mal in seiner solidesten Version, alles ist bombenfest, die Exposition ist Süd. Mein erster Besuch liegt drei Jahre zurück, damals zu einem Klettersteig-Kurs mit Amelie.
Es beginnt unschwierig, hier ist noch ein (altes) dünnes Drahtseil. Wir legen also unser Geraffel an, klinken uns aber so lange nicht ein, bis dann doch mal ausgesetzter wird. An einer (ersten) Verzweigung dann dickere Seile: links ginge der offizielle/empfohlene Routenverlauf weiter (verzweigt sich hinterher erneut), rechts geht's auf einem Band rüber zu einem Kamin-Durchstieg. So oder so kommt man oben auf ein Plateau, ab dem man auf das Highlight des Steigs, eine Seilbrücke, gelangt. Wir entscheiden uns in der ersten Runde für Rechts. Nun erstmal entspanntes A/B. Die anschliessende Kraxelei durch den Kamin ist ein großer Spaß (B/C). Nur da, wo's nicht anders geht, gibt es Klammern. Auf besagtem Plateau angelangt geht's nun über die Seilbrücke mit beeindruckendem Tiefblick in den Kamin. Danach klettert man kurz ab (B/C), um bald links hoch den Rest aufzusteigen (A), und zwar bis auf die höchste Stelle des Felsens (erneut ein kleines Plateau). Hier veschpern wir und geniessen die warme Herbstsonne. Abstieg runter zum vorhin schon passierten Plateau, dort an seiner Bergseite auf den Trittspuren westwärts und bald südwärts weiter durch bewaldetes Gelände herab, bis wir unten erneut am Einstieg stehen.
Nun nochmals das Anfangsstück bis zur ersten Verzweigung, diesmal folgen wir dort dem offiziellen Verlauf links hoch, bald aber wieder nach rechts schwenkend, eine schöne plattige Rampe rauf (B). Dann eine recht exponierte Eckenpassage (B/C) auf einen Absatz, an dem sich die Route trennt. Links käme eine leichte Variante (B, parallel oberhalb der schweren Variante). Wir entscheiden uns jedoch für rechts und gehen die Schwere an (bis auf die D-Stelle einer zu umkraxelnden Felsnase alles C). Weiter ansteigend quert man dort länger und exponiert auf oft schmalen Tritten die fast senkrecht abfallende Hauptwand des Schwimmbadfelsens – spannend! Wir gelangen wieder oben erwähnte/vorhin via Kamin erreichte Plateau mit der Seibrücke. Dort ein Plausch mit zwischenzeitlich dazugekommenen Niederländern. Da wir noch zum Schauinsland wollen, lassen wir die Kraxelei für heut gut sein und steigen nun ganz ab. Tolles Topo zu allen Routen-Varianten gibt es auf bergsteigen.com.
Auf der L124 via Notschrei-Pass und Halden also in das nett und hoch gelegene Dörfchen Hofsgrund (1045 m). Es befindet sich in einer Senke, die an die südliche Flanke des Bergs anschliesst. Der Parkplatz (hier auch ein Bus-Halt) an der Westseite des Orts ist Start-/Zielpunkt. Besagte Südflanke auf gut ausgeschildertem Weg nun herauf. Größtenteils geht es durch abwecshlungsreiches, offenes Gelände, zunächst auf breiten Wirtschaftswegen, später pfadig (T2). Der Blick rüber zum Feldberg-Massiv mit dem riesigen Napf-Kar, das von ihm ins St. Wilhelmer Tal abfällt, ist beeindruckend. Und auch die für den Schauinsland so typischen Windbuchen bezaubern mit ihrer Knorrigkeit. Vorbei am Engländer-Denkmal (es erinnert an eine im Schneesturm umgekommene Schülergruppe aus England) quert man weiter oben die Zufahrtsstraße zum Sonnenobservatorium und setzt halblinks weiter pfadig fort. Jetzt tun sich erneut tolle Blicke auf, und zwar gen Nordwest zu Dreisam-Tal und Rheinebene. Sie liegen heute unter einer dicken Schicht aus Wolken. Auf diesem Abschnitt fällt mir meine hiesige Schneesturm-Runde von 2019 ein und ich schildere Carsten dramatische ;-) Momente daraus. Wir fachsimpeln über die gräulich-kontrastarmen Fotos, die bei solchem Wetter entstehen, wir beide fotografieren gerne. Angekommen am Gipfel des Schauinsland (1284 m) sind wir enttäuscht, dass der Aussichtsturm wegen Renovierungs-Arbeiten gesperrt ist. Schade, denn von ihm hätten wir natürlich den perfekten Südschwarzwald-Rundumblick gehabt. Aber durch Baumlücken kann man gen Nordwest und Nord auf die heutige Inversion mit der Wolkenschicht blicken, die Freiburg und die Rheinebene bedeckt. Auch an Werktagen ist der Schauinsland als Hausberg Freiburgs gut besucht. Veschper vor dem Turm mit erneut dem tollen Blick gen Feldberg. Schließlich wieder auf gleichem Weg retour, die Uhr im Auge, denn zuhause in Offenburg steht noch Abendprogramm an.
Fazit: für ein begrenztes Zeit-Budget eine schöne Kombi aus sportlich und relaxed. Ob der Kürze des Klettersteigs lohnt es, ihn mehrmals in allen Varianten zu gehen. Alle sind super gut durchdacht und nutzen die "Vorgaben" des Fels-Massivs top. Gerade auch in dem Sinne, dass man meist Griffe findet und nicht das Drahtseil benutzen muss.
On The Line von den Twin Peaks passt grad perfekt für drahtseilgeführtes Klettersteigen und gefällt dem Carsten bestimmt auch – also ist's der Berichts-Soundtrack.
Am Parkplatz an der Bundessstraße östlich Todtnaus sind wir vormittags die Ersten. Von beiden Enden des Parkplatz gelangt man, das Flüsschen "Wiese" überquerend, zum Zustiegspfad, der nah oberhalb des Gasthaus Waldeck beginnt. Darauf kurz den Steilhang hoch und schon steht man am Sockel eines reichhaltig gegliederten Trumms namens "Schwimmbadfelsen", in welchem neben dem Klettersteig auch gebohrte Kletterrouten zu finden sind. Das alles wird hervorragend unterhalten von den Kletterfreunden Todtnau, denen wir für ihre Arbeit gerne einen Obulus in die Spendenkasse an der Infotafel werfen. Der Fels besteht aus Gneis, hier mal in seiner solidesten Version, alles ist bombenfest, die Exposition ist Süd. Mein erster Besuch liegt drei Jahre zurück, damals zu einem Klettersteig-Kurs mit Amelie.
Es beginnt unschwierig, hier ist noch ein (altes) dünnes Drahtseil. Wir legen also unser Geraffel an, klinken uns aber so lange nicht ein, bis dann doch mal ausgesetzter wird. An einer (ersten) Verzweigung dann dickere Seile: links ginge der offizielle/empfohlene Routenverlauf weiter (verzweigt sich hinterher erneut), rechts geht's auf einem Band rüber zu einem Kamin-Durchstieg. So oder so kommt man oben auf ein Plateau, ab dem man auf das Highlight des Steigs, eine Seilbrücke, gelangt. Wir entscheiden uns in der ersten Runde für Rechts. Nun erstmal entspanntes A/B. Die anschliessende Kraxelei durch den Kamin ist ein großer Spaß (B/C). Nur da, wo's nicht anders geht, gibt es Klammern. Auf besagtem Plateau angelangt geht's nun über die Seilbrücke mit beeindruckendem Tiefblick in den Kamin. Danach klettert man kurz ab (B/C), um bald links hoch den Rest aufzusteigen (A), und zwar bis auf die höchste Stelle des Felsens (erneut ein kleines Plateau). Hier veschpern wir und geniessen die warme Herbstsonne. Abstieg runter zum vorhin schon passierten Plateau, dort an seiner Bergseite auf den Trittspuren westwärts und bald südwärts weiter durch bewaldetes Gelände herab, bis wir unten erneut am Einstieg stehen.
Nun nochmals das Anfangsstück bis zur ersten Verzweigung, diesmal folgen wir dort dem offiziellen Verlauf links hoch, bald aber wieder nach rechts schwenkend, eine schöne plattige Rampe rauf (B). Dann eine recht exponierte Eckenpassage (B/C) auf einen Absatz, an dem sich die Route trennt. Links käme eine leichte Variante (B, parallel oberhalb der schweren Variante). Wir entscheiden uns jedoch für rechts und gehen die Schwere an (bis auf die D-Stelle einer zu umkraxelnden Felsnase alles C). Weiter ansteigend quert man dort länger und exponiert auf oft schmalen Tritten die fast senkrecht abfallende Hauptwand des Schwimmbadfelsens – spannend! Wir gelangen wieder oben erwähnte/vorhin via Kamin erreichte Plateau mit der Seibrücke. Dort ein Plausch mit zwischenzeitlich dazugekommenen Niederländern. Da wir noch zum Schauinsland wollen, lassen wir die Kraxelei für heut gut sein und steigen nun ganz ab. Tolles Topo zu allen Routen-Varianten gibt es auf bergsteigen.com.
Auf der L124 via Notschrei-Pass und Halden also in das nett und hoch gelegene Dörfchen Hofsgrund (1045 m). Es befindet sich in einer Senke, die an die südliche Flanke des Bergs anschliesst. Der Parkplatz (hier auch ein Bus-Halt) an der Westseite des Orts ist Start-/Zielpunkt. Besagte Südflanke auf gut ausgeschildertem Weg nun herauf. Größtenteils geht es durch abwecshlungsreiches, offenes Gelände, zunächst auf breiten Wirtschaftswegen, später pfadig (T2). Der Blick rüber zum Feldberg-Massiv mit dem riesigen Napf-Kar, das von ihm ins St. Wilhelmer Tal abfällt, ist beeindruckend. Und auch die für den Schauinsland so typischen Windbuchen bezaubern mit ihrer Knorrigkeit. Vorbei am Engländer-Denkmal (es erinnert an eine im Schneesturm umgekommene Schülergruppe aus England) quert man weiter oben die Zufahrtsstraße zum Sonnenobservatorium und setzt halblinks weiter pfadig fort. Jetzt tun sich erneut tolle Blicke auf, und zwar gen Nordwest zu Dreisam-Tal und Rheinebene. Sie liegen heute unter einer dicken Schicht aus Wolken. Auf diesem Abschnitt fällt mir meine hiesige Schneesturm-Runde von 2019 ein und ich schildere Carsten dramatische ;-) Momente daraus. Wir fachsimpeln über die gräulich-kontrastarmen Fotos, die bei solchem Wetter entstehen, wir beide fotografieren gerne. Angekommen am Gipfel des Schauinsland (1284 m) sind wir enttäuscht, dass der Aussichtsturm wegen Renovierungs-Arbeiten gesperrt ist. Schade, denn von ihm hätten wir natürlich den perfekten Südschwarzwald-Rundumblick gehabt. Aber durch Baumlücken kann man gen Nordwest und Nord auf die heutige Inversion mit der Wolkenschicht blicken, die Freiburg und die Rheinebene bedeckt. Auch an Werktagen ist der Schauinsland als Hausberg Freiburgs gut besucht. Veschper vor dem Turm mit erneut dem tollen Blick gen Feldberg. Schließlich wieder auf gleichem Weg retour, die Uhr im Auge, denn zuhause in Offenburg steht noch Abendprogramm an.
Fazit: für ein begrenztes Zeit-Budget eine schöne Kombi aus sportlich und relaxed. Ob der Kürze des Klettersteigs lohnt es, ihn mehrmals in allen Varianten zu gehen. Alle sind super gut durchdacht und nutzen die "Vorgaben" des Fels-Massivs top. Gerade auch in dem Sinne, dass man meist Griffe findet und nicht das Drahtseil benutzen muss.
Tourengänger:
Schubi
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (4)