Teiche bei Sproitz und Petershain


Publiziert von lainari , 6. Dezember 2024 um 18:29.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Oberlausitz
Tour Datum: 1 Dezember 2024
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 55 m
Abstieg: 55 m
Strecke:18,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Sproitz oder Zug RB 64 der ODEG bis Mücka oder Petershain
Kartennummer:1:50.000, SK Nr. 25 Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft

Rundtour in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft
 
Wegen einer fehlenden Elbquerung erreiche ich nur auf Umwegen erneut die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Dabei fahre ich über teils reifglatte Straßen, die am frühen Morgen erfreulich wenig Verkehr aufweisen. In Sproitz parke ich zentral im Ort und mache mich zu Fuß auf den Weg. Die Siedlung liegt als einzige meiner heutigen Tour offiziell außerhalb des sorbischen Sprach- und Siedlungsgebietes. Zunächst mache ich einen Abstecher zu einem Sühnekreuz vor dem Ortseingang neben der Straße. Ein markierter Wanderweg führt mich dann zum einstigen Quarzitwerk Sproitz, welches ich, soweit zugänglich, auf dem Rückweg erkunden will. Weitergelaufen, folgt ein kurzer Abstecher zum Großteich Sproitz, der heute als kommerzielles Angelgewässer dient. Schilder weisen darauf hin, dass ein Zutritt ohne Angelerlaubnis verboten sei. Etwas zusammenhanglos steht untendrunter, dass Hunde an der Leine zu führen sind. Braucht der dann auch einen Angelschein??? Ich für meinen Teil halte private Zutrittsverbote für nicht umzäunte Naturflächen für unwirksam, mache kurz ein Foto und gehe weiter. Entlang einer Straße komme ich nach Petershain (Hóznica). Im Ort folgt ein Abstecher zum Neuen Schloss, welches derzeit augenscheinlich ohne Nutzung ist. Hinter der Siedlung erreiche ich den Krebaer Teich. Um auf seinen hohen Damm zu gelangen, muss ich eine passende Stelle suchen, ähnlich verhält es sich beim Verlassen des Dammes, welches sich am Ende des gegenüberliegenden Niederteichs realisieren lässt.
 
Durch eine parkähnliche Landschaft aus Waldstücken und Offenflächen erreiche ich danach den Ort Mücka (Mikow). Dort gehe ich vorbei am Mühlteich und entlang des dazugehörigen Mühlgrabens in den Wald hinein. Eine längere Waldpassage führt mich nun nach Horscha (Hóršow). Der Ort wird entlang einer Straße durchquert. An einem Sträßchen laufe ich ostwärts und gehe an einer scharfen Kurve geradeaus weiter. Hier befanden sich die Verladeanlagen des Quarzitbruches Horscha.
Im Gebiet zwischen Horscha, Sproitz und Petershain gab es scharf abgegrenzte Vorkommen diverser Mineralien, u. a. Basalt, Quarzit und Ton. 1884 begann bei Sproitz der Abbau von Basalt. Dieser endete 1942. Später etablierte sich eine Quarzitförderung und -verarbeitung. Die bereits bei der Basaltförderung vorhandene schmalspurige Werkbahn (750 mm) wurde den neuen Bedingungen angepasst und hatte zuletzt eine Länge von 1,6 km. Die Quarzitförderung endete 1984, auf der Werkbahn erfolgte bis 1995 ein Restbetrieb. Später etablierte sich ein Verein, der eine touristische Nutzung ermöglichte. Wohl auf Grund des Gleiszustandes kamen die Aktivitäten zum Erliegen, heute wäre auf der Gesamtstrecke ein Schwellentausch erforderlich. Der Betrieb Quarzitwerk Sproitz, zuletzt zugehörig zum VEB Feuerfestwerke Wetro, hatte die schon erwähnte Verladeanlage am Bruch Horscha, eine Anlage Mitte mit einem Ofenhaus für die Silika-Produktion und den eigentlichen Betrieb in Sproitz. Dieser hat auch einen normalspurigen Bahnanschluss an die Strecke Falkenberg - Węgliniec (Kohlfurt). Heute gehört das gesamte Areal der Heim-Baustoffgruppe. Diese betreibt in Sproitz eine Biogasanlage und eine Verwaltung für die Oberlausitzer Betriebsteile.
Ich besichtige die Werkbahn. An der Anlage Mitte haben Rodungs- und Abrissarbeiten stattgefunden. Am Ende der Werkbahn wechsele ich über die Böschung hinunter zum Wanderweg und komme wenig später zurück nach Sproitz.
 
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 4 h 30 min. Die Schwierigkeit war größtenteils als T1 einzuordnen, die Erkundung der Werkbahnanlagen als T2. Der Weg war überwiegend als Wanderweg markiert.

Tourengänger: lainari


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