La Pendenta, eine Enttäuschung
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In Graubünden bei Disentis soll es eine neue Hängebrücke geben. Als Brückenfan wollte ich das schöne Wetter oberhalb der Nebelgrenze nutzen um dieser Brücke einen Besuch abzustatten. Die Anfahrt, gemessen an einer Wanderung über die Brücke steht natürlich in keinem vernünftigen Verhältnis, aber was soll‘s, ich habe ja Zeit.
Ich wusste, dass die offizielle Eröffnung erst am 16. November ist, hoffte aber doch bereits jetzt die Brücke passieren zu können, so wie ich es von anderen Brücken kannte. Pech gehabt, der Zugang ist verriegelt und unter Androhung von Strafverfolgung und Strafe durch Videoüberwachung wird der Besucher verschreckt.
Aber auch sonst ist die Brücke für mich eine Enttäuschung. Sie verbindet kein attraktives Gelände, man landet am Ende in dem kleinen Ort Mumpé Medel, den man auch über einen Wanderweg erreichen kann.
Wenn ich mir die Karte betrachte, ist der Wanderweg, der ins Tal zum Rein Anteriur führt sehr viel attraktiver. Einerseits könnte man nach Überquerung des Reins auf einem gelb markierten Weg nach Disentis zurück wandern, oder eben auf einem teilweise wrw markiertem Weg nach Mumpé Medel. Die Zeitersparnis ist nicht so groß, man spart lediglich einige Höhenmeter.
An der Brücke traf ich auf einen älteren Herrn, der eigentlich den gleichen Wunsch hatte, über die Brücke zu gehen. Er kann das nachholen, er wohnt in der Gegend, ich verzichte darauf. So machten wir uns gemeinsam auf den Weg zurück nach Disentis.
Es war noch sehr früh und die Entscheidung, wie ich jetzt nach Hause fahre wurde mir abgenommen. Zurzeit verkehrt der Zug nach Andermatt wegen Bauarbeiten nicht (noch bis Sonntag). Es gibt einen Ersatzverkehr mit dem Bus.
Das wollte ich mir wegen der Aussicht dann doch nicht nehmen lassen und so wurde meine Wanderung zu einer Rundfahrt mit ÖV.
Lange bin ich nicht mehr in Andermatt gewesen und das Entsetzen war doch sehr groß. Jede Menge neue Bebauung, zum Teil so eng aneinander, dass man sich von Haus zu Haus in die Zimmer schauen kann. Auch der Bahnhof wurde einer Modernisierung unterzogen, jetzt mit verschiedenen Eingängen zu den Gleisen. Da braucht man zusätzliches Personal, um den Besuchern den richtigen Zugang zuzuweisen. Außerdem wird man darauf hingewiesen, dass der Billetkauf im Zug 10 CHF extra kostet.
Ach ja, noch ein Hinweis zum Schluss: man muss keinen Brückenzoll entrichten, die Benutzung ist kostenfrei.
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