Sennastei, Schafgrat, Panärahorn
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Traumtag im November auf 3614adrian's Kraxelrouten über Tamins
Wenn einer die Berge über Tamins kennt, dann ist es 3614adrian! Und da gibt es so viel zu entdecken, man glaubt es kaum. An diesem fantastischen Tag im November mit perfekten Tourenbedingungen durfte ich mich dem Kollegen anhängen, der mich von einem Highlight zum nächsten von Tamins hinauf bis auf 3000 Meter und wieder zurück führte. Die Tour hat alles was das Kraxler- oder Trailrunnerherz begehrt: Steile, wahrscheinlich kaum je begangene, abwechslungsreiche Routen, verschiedene aussichtsreiche und exklusive Gipfel und einfach grandiose Landschaft. Wenn man sich auf 3614adrian's Pfaden bewegt, dann darf man sich schon fragen, ob die Sachen nicht zu "gfürchig" sind. Auf jeden Fall waren die Routen heute anspruchsvoll und erfordern volle Konzentration. Aber irgendwie geht alles so gut auf mit teils völlig erstaunlichen Wendungen in den Aufstiegen, dass die Tour für mich den grünen Bereich nie verliess.
Um 5.30 Uhr beim Volg von Tamins ist Treffpunkt. Als ich vom Unterdorf genau dann angerannt komme, steht der Reiseleiter in der Stille des Morgens schon bereit. In der Dunkelheit lassen wir das Fahrsträsschen gegen den Kunkelspass bald hinter uns und bewegen uns auf Pfaden durch den Wald ziemlich direkt gegen die Wände des Sennasteins zu. In der Dämmerung erscheint links die Sturzhalde des Wassertobels. Allmählich wird das Gelände etwas steiler und teils etwas verwachsen, aber erst auf einer Höhe von rund 1600 m.ü.M. beginnt die eigentliche Kraxelei. Im Detail für mich schwer zu beschreiben. Man sucht sich die beste Route auf Bändern und durch Rinnen im eindrücklichen Kessel unterhalb des schlanken Sässagit Felsturms und den senkrechten Wänden des Sennasteins (auf der Karte fälschlicherweise als Sässagit bezeichnet). Zuerst mit einem Schlenker nach links mit ein paar exponierten Querungen, die Vorsicht erfordern, kommt man in den eigentlichen Kessel. Wir steigen über plattigen, aber nicht übermässig steilen Fels eher auf der linken Seite auf. Schlüsselstelle ist eine griffarme Rinne (II). Nach dieser in weiterhin steilem, aber gut gestuftem Gelände in den Sattel zwischen dem Felsturm und dem Sennenstein. Von dort führt ein durch Kletterer unterhaltenes Weglein auf den Gipfel, welchen wir - wie geplant - exakt mit dem Sonnenaufgang erreichen. Soo schön!
Nun folgt eine lange Trailrunpassage über sanfte Rücken mit fantastischem Morgenlicht und viel Aussicht zur Ringelspitzhütte und über den Baldachopf. Im Abstieg von diesem gibt es eine kurze, steilere Stelle. Diese kann man entweder links (exponiert) und über eine kleine Felswand mit guten Griffen rechts überwinden. Weiter geht es über sonnige Rücken unter den Spitzig Stein, der auf allen Seiten von scheinbar unbezwingbaren Plattenfluchten umgeben ist. Auch wenn diese Platten aus der Ferne keine Schwachstellen aufweisen, sind sie erstaunlich gut auf Reibung begehbar. Am besten gelingt dies etwas links des Sattels hinter dem Gipfel. Dort gibt es sogar eine eingerichtete Abseilstelle und rote Pfeile als Markierung. Bei Trockenheit ist das nicht mal T5. Die sehr fotogenen Spitzchen des Spitzig Steins lassen wir natürlich nicht aus, und blicken auf die Route zum Schafgrat. Kennt man die Sache nicht, denkt man: Keine Chance da irgendwie durchzukommen. Leuchtende Platten und Wände überall. Doch 3614adrian kennt hier jeden Stein geht mit traumwandlerischer Sicherheit durch dieses Reich aus Kalk. Zuerst über einen breiten Rücken mit wenig oder gar keiner Vegetation. Solche Landschaften sind charakteristisch für die Region, aber immer wieder unglaublich. Schliesslich wird es steiler und wir halten nach rechts. Tatsächlich kann man hier viel einfacher als gedacht die eindrückliche Wand queren. Dann muss eine Felsstufe hinauf zum Grat überwunden werden. Diese ist recht steil, aber gut gestuft (II). Und jetzt? Der Grat wird schmal und schwingt dann senkrecht zu einem Turm auf. Das ganze geht aber unerwartet gut auf. Nordseitig zeigt sich plötzlich ein angenehmes Geröllband bis zu einer Rinne. In dieser links etwa 20m hinauf bis sich ein weiteres, schmales aber gut begehbares Band links zurück auf den Grat verfolgen lässt. Mit ein paar Klettergriffen ist der Vorgipfel erreicht. Der Ausstieg aus der Scharte zum Hauptgipfel ist das Highlight. Zuerst muss etwas geklettert werden, dann über einen sehr luftigen Grat (T6, II).
Entlang von Wegspuren steigen wir zur Oksafurgga ab (T4), und anschliessend durch eine Mondlandschaft zum Chrummhornsattel. Wir entscheiden uns, die Tour zum Panärahorn zu verlängern. Wann hat man schon die Gelegenheit fast ohne Schneekontakt im November auf einen 3000er zu wandern? Man könnte rechts in die riesige Geröllhalde wechseln. Viel günstiger bleibt man aber im plattigen Fels direkt in der Verlängerung des Südrückens des Vorder Panärahorns. Diese Passage sieht aus der Ferne nach senkrechter Kletterei aus. Tatsächlich müssen die Hände nur kurz eingesetzt werden. Der Rest ist dann Fleissarbeit in teils anstrengendem Geröll. Dafür werden wir mit viel Aussicht vom Gipfel belohnt. Die Sicht reicht bis zu den Walliser 4000ern!
Nach einer Rast versuchen wir zur Panäralügga abzusteigen, müssen im unübersichtlichem Gelände und schlechtem Fels aber passen und gleiten über loses Geröll und Schneeflecken ziemlich direkt nach Süden runter. Schliesslich Querung nach rechts, wo wir die Felsstufe auf Platten nach rechts querend in der Falllinie der Panäralügga auf ca. 2770 m.ü.M. passieren. Anschliessend folgt ein landschaftlich wunderschöner Abstieg von der Geröllwüste zum Sattel Pt 2494 (vor diesem kurz etwas steiler) und dann durchs Tüftobel, in welchem man teils Wegspuren findet. Zwischen flacheren Passagen hat sich der nun trockene Bach immer wieder tief in den Kalk eingeschnitten. Diese kleinen Schluchten können überall passiert werden, werden gegen unten aber immer schmaler und erinnern an die Slot-Canyons im Westen der USA. Vor allem die Passage auf ca. 2180 m.ü.M. hat es in sich. An einigen Stellen ist Kletterei erforderlich und verschiedene Pools sind noch mit glasklarem Wasser gefüllt. Mehrfach muss man sich unter Klemmblöcken durchschieben - richtig cool! Dann folgt eigentliche das Auslaufen. Aber wie es sich für eine solche Tour gehört, ist das ein weiteres Highlight für sich. 3614adrian führt mich durchs landschaftlich wunderschöne Lawoitobel. Perfekte Trails mit Herbstfarben - Wow! Bei Vorder Säss verlassen wir den offiziellen Weg und folgen einem nicht verzeichneten Pfad auf der rechten Talseite. Dieser ist teils rechts steil, aber knapp unterhalten und bringt uns nach Munt Sura. Von dort weiterhin auf Schleichwegen zum Moonhämmerli, einem letzten Gipfel der Tour - er ist 2000 Meter niedriger als der vorletzte. Von dort weglos nach Uf em Bärg und dann eher abenteuerlich auf einem steilen, ehemaligen Pfad, oft aber auch durch Dornendickicht direkt runter nach Chäppeli. Wenige Minuten später sind wir in Tamins.
Wenn einer die Berge über Tamins kennt, dann ist es 3614adrian! Und da gibt es so viel zu entdecken, man glaubt es kaum. An diesem fantastischen Tag im November mit perfekten Tourenbedingungen durfte ich mich dem Kollegen anhängen, der mich von einem Highlight zum nächsten von Tamins hinauf bis auf 3000 Meter und wieder zurück führte. Die Tour hat alles was das Kraxler- oder Trailrunnerherz begehrt: Steile, wahrscheinlich kaum je begangene, abwechslungsreiche Routen, verschiedene aussichtsreiche und exklusive Gipfel und einfach grandiose Landschaft. Wenn man sich auf 3614adrian's Pfaden bewegt, dann darf man sich schon fragen, ob die Sachen nicht zu "gfürchig" sind. Auf jeden Fall waren die Routen heute anspruchsvoll und erfordern volle Konzentration. Aber irgendwie geht alles so gut auf mit teils völlig erstaunlichen Wendungen in den Aufstiegen, dass die Tour für mich den grünen Bereich nie verliess.
Um 5.30 Uhr beim Volg von Tamins ist Treffpunkt. Als ich vom Unterdorf genau dann angerannt komme, steht der Reiseleiter in der Stille des Morgens schon bereit. In der Dunkelheit lassen wir das Fahrsträsschen gegen den Kunkelspass bald hinter uns und bewegen uns auf Pfaden durch den Wald ziemlich direkt gegen die Wände des Sennasteins zu. In der Dämmerung erscheint links die Sturzhalde des Wassertobels. Allmählich wird das Gelände etwas steiler und teils etwas verwachsen, aber erst auf einer Höhe von rund 1600 m.ü.M. beginnt die eigentliche Kraxelei. Im Detail für mich schwer zu beschreiben. Man sucht sich die beste Route auf Bändern und durch Rinnen im eindrücklichen Kessel unterhalb des schlanken Sässagit Felsturms und den senkrechten Wänden des Sennasteins (auf der Karte fälschlicherweise als Sässagit bezeichnet). Zuerst mit einem Schlenker nach links mit ein paar exponierten Querungen, die Vorsicht erfordern, kommt man in den eigentlichen Kessel. Wir steigen über plattigen, aber nicht übermässig steilen Fels eher auf der linken Seite auf. Schlüsselstelle ist eine griffarme Rinne (II). Nach dieser in weiterhin steilem, aber gut gestuftem Gelände in den Sattel zwischen dem Felsturm und dem Sennenstein. Von dort führt ein durch Kletterer unterhaltenes Weglein auf den Gipfel, welchen wir - wie geplant - exakt mit dem Sonnenaufgang erreichen. Soo schön!
Nun folgt eine lange Trailrunpassage über sanfte Rücken mit fantastischem Morgenlicht und viel Aussicht zur Ringelspitzhütte und über den Baldachopf. Im Abstieg von diesem gibt es eine kurze, steilere Stelle. Diese kann man entweder links (exponiert) und über eine kleine Felswand mit guten Griffen rechts überwinden. Weiter geht es über sonnige Rücken unter den Spitzig Stein, der auf allen Seiten von scheinbar unbezwingbaren Plattenfluchten umgeben ist. Auch wenn diese Platten aus der Ferne keine Schwachstellen aufweisen, sind sie erstaunlich gut auf Reibung begehbar. Am besten gelingt dies etwas links des Sattels hinter dem Gipfel. Dort gibt es sogar eine eingerichtete Abseilstelle und rote Pfeile als Markierung. Bei Trockenheit ist das nicht mal T5. Die sehr fotogenen Spitzchen des Spitzig Steins lassen wir natürlich nicht aus, und blicken auf die Route zum Schafgrat. Kennt man die Sache nicht, denkt man: Keine Chance da irgendwie durchzukommen. Leuchtende Platten und Wände überall. Doch 3614adrian kennt hier jeden Stein geht mit traumwandlerischer Sicherheit durch dieses Reich aus Kalk. Zuerst über einen breiten Rücken mit wenig oder gar keiner Vegetation. Solche Landschaften sind charakteristisch für die Region, aber immer wieder unglaublich. Schliesslich wird es steiler und wir halten nach rechts. Tatsächlich kann man hier viel einfacher als gedacht die eindrückliche Wand queren. Dann muss eine Felsstufe hinauf zum Grat überwunden werden. Diese ist recht steil, aber gut gestuft (II). Und jetzt? Der Grat wird schmal und schwingt dann senkrecht zu einem Turm auf. Das ganze geht aber unerwartet gut auf. Nordseitig zeigt sich plötzlich ein angenehmes Geröllband bis zu einer Rinne. In dieser links etwa 20m hinauf bis sich ein weiteres, schmales aber gut begehbares Band links zurück auf den Grat verfolgen lässt. Mit ein paar Klettergriffen ist der Vorgipfel erreicht. Der Ausstieg aus der Scharte zum Hauptgipfel ist das Highlight. Zuerst muss etwas geklettert werden, dann über einen sehr luftigen Grat (T6, II).
Entlang von Wegspuren steigen wir zur Oksafurgga ab (T4), und anschliessend durch eine Mondlandschaft zum Chrummhornsattel. Wir entscheiden uns, die Tour zum Panärahorn zu verlängern. Wann hat man schon die Gelegenheit fast ohne Schneekontakt im November auf einen 3000er zu wandern? Man könnte rechts in die riesige Geröllhalde wechseln. Viel günstiger bleibt man aber im plattigen Fels direkt in der Verlängerung des Südrückens des Vorder Panärahorns. Diese Passage sieht aus der Ferne nach senkrechter Kletterei aus. Tatsächlich müssen die Hände nur kurz eingesetzt werden. Der Rest ist dann Fleissarbeit in teils anstrengendem Geröll. Dafür werden wir mit viel Aussicht vom Gipfel belohnt. Die Sicht reicht bis zu den Walliser 4000ern!
Nach einer Rast versuchen wir zur Panäralügga abzusteigen, müssen im unübersichtlichem Gelände und schlechtem Fels aber passen und gleiten über loses Geröll und Schneeflecken ziemlich direkt nach Süden runter. Schliesslich Querung nach rechts, wo wir die Felsstufe auf Platten nach rechts querend in der Falllinie der Panäralügga auf ca. 2770 m.ü.M. passieren. Anschliessend folgt ein landschaftlich wunderschöner Abstieg von der Geröllwüste zum Sattel Pt 2494 (vor diesem kurz etwas steiler) und dann durchs Tüftobel, in welchem man teils Wegspuren findet. Zwischen flacheren Passagen hat sich der nun trockene Bach immer wieder tief in den Kalk eingeschnitten. Diese kleinen Schluchten können überall passiert werden, werden gegen unten aber immer schmaler und erinnern an die Slot-Canyons im Westen der USA. Vor allem die Passage auf ca. 2180 m.ü.M. hat es in sich. An einigen Stellen ist Kletterei erforderlich und verschiedene Pools sind noch mit glasklarem Wasser gefüllt. Mehrfach muss man sich unter Klemmblöcken durchschieben - richtig cool! Dann folgt eigentliche das Auslaufen. Aber wie es sich für eine solche Tour gehört, ist das ein weiteres Highlight für sich. 3614adrian führt mich durchs landschaftlich wunderschöne Lawoitobel. Perfekte Trails mit Herbstfarben - Wow! Bei Vorder Säss verlassen wir den offiziellen Weg und folgen einem nicht verzeichneten Pfad auf der rechten Talseite. Dieser ist teils rechts steil, aber knapp unterhalten und bringt uns nach Munt Sura. Von dort weiterhin auf Schleichwegen zum Moonhämmerli, einem letzten Gipfel der Tour - er ist 2000 Meter niedriger als der vorletzte. Von dort weglos nach Uf em Bärg und dann eher abenteuerlich auf einem steilen, ehemaligen Pfad, oft aber auch durch Dornendickicht direkt runter nach Chäppeli. Wenige Minuten später sind wir in Tamins.
Tourengänger:
Delta,
3614adrian
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