Pilatus von Gantersei (Eigenthal)

Diese Tour ist eine Erweiterung meiner Tour auf das Klimsenhorn.

Als ich beim Parkplatz Gantersei ankomme, ist das Pilatusmassiv wolkenverhüllt. Zunächst geht es parallel zur Strasse bis zum Abzweig auf 1045m. Bis Oberlauelen ist es mässig steil (T1).

Ab Alp Oberlauelen stellt es auf (T3). Ab 1500m ist der Wanderweg doch eher nassfeucht. Ab 1700m ist er grösstenteils nass, vielerorts läuft Wasser auf dem Weg. Es gibt auch einzelne Matschschneeflecken. Ab 1900m hat es viele Schneeflecken auf dem Weg, teilweise eine durchgehende, angetaute, nasse Schneedecke.

Über die Galerie erreiche ich Kulm. Ich kann mich nicht so recht mit dem Anblick all der Touristen in Strassenkleidung und der Aufbauten anfreunden.

Als ich von Kulm auf den Esel möchte, versperrt mir eine Tür, die durch eine mehrmals umschlungene Kette mit Vorhängeschloss demonstrativ verschlossen ist, den Weg. Ich gehe wandern, weil ich gerne Freiheit möchte, dem Alltag mit all seinen Bevormundungen für eine Zeit entkommen möchte. An abgeschlossenen Wegen habe ich keine Freude. Wann darf man denn in unserer Gesellschaft bei all den Reglementierungen  überhaupt noch selbst ein Risiko abschätzen und sein Verhalten eigenverantwortlich gemäss der Risikoabschätzung anpassen? Ich überlege, ob ich die Absperrung überklettere, lasse es aber für heute gut sein.

Ich steige auf das Oberhaupt. Während meines Aufstieges war die Wolkendecke aufgerissen. Nun habe ich eine gewisse Aussicht in alle Richtungen. Östlich sehe ich den Vierwaldstättersee mit Luzern und der Rigi. Südlich Jungfrau, Mönch, Eiger, Schreckhorn und Finsteraarhorn. Nördlich Sempachersee, Baldeggersee, Hallwilersee sowie Gösgen und Beznau (da kommen doch Heimatgefühle auf ...).

Danach nehme ich den Weg nach p.2100. Gerne hätte ich p.2100 erreicht, aber wiederum gibt es eine verschlossene Tür, diesmal sogar rundum mit Stacheldraht bewehrt. Da sich auf p.2100 diverse technische Anlagen befinden, kann ich diese Absperrung besser verstehen und der Überkletterungsdrang ist geringer ausgeprägt, auch wenn ich mir zutraue, auf dem Weg zu p.2100 keine der technischen Anlagen zu beschädigen.

Vor der Tür führt eine Stahltreppe durch ein Loch abwärts. Ich vermute, dass dies das Chriesiloch ist. Ich steige durch das Loch und befinde mich nach kurzer Zeit wieder auf dem Weg nach Klimsen.

Trotz grosser Vorsicht beim Absteigen rutsche ich hinter Klimsen zweimal auf dem nass-matschigen Wanderweg aus. Danach sind leider mein Allerwertester, mein unterer Rücken und meine Hände auch matschig.

Ab 1700m geht das Absteigen aufgrund weniger Wasser bedeutend besser. Nun ist schnelles Tempo möglich.

Zeiten
14:50  Gantersei
17:00  Pilatus Kulm
17:10  Pilatus Oberhaupt
19:00  Gantersei