Gardesana - kurze Touren Gardasee Tempesta bis Pregasina und Canyoning im Palvico Buco della Morte

Am Nordende des Gardasees hat man die Qual der Wahl zwischen allen möglichen Wasser- und Bergaktivitäten.

Hier ein paar Anregungen zu kürzeren Bergaktivitäten je im Rahmen 2 h (außer Canying Palvico) rund und Torbole als Ergänzung zum Wasserprogramm.

I: Per MTB nach Pregasine

Zunächst per MTB auf der alten Ponalestraße kommt zunächst die einmalig gelegene alte Raststation über dem Antico Portico del Ponale. Danach bieten sich die Optionen zum Ledrosee weiter oder abzweigen nach Pregasina, idyllisch auf dem Felsabsatz hoch über dem See gelegen. Auch hier kann man einen Espresso schlürfen oder kurz auf den Aussichtspunkt vor Dos de Cala steigen. Wer weiter will, kann hier noch bis zur Punta Larici auf 900 m.

II: Höhenweg nach Tempesta

Die Ostseite unter dem Altissimo de Nago ist weniger zerklüftet; hier fallen jedoch große vegetationslose Platten auf, deren Schichtung ist wohl so, dass sich Pflanzen schwer drauf halten können oder es zu Hangrutschen kommt, wenn alles auf einer Platte abrutscht. So war der Höhenweg nach Tempesta wegen eines Hangrutsches gesperrt. Unterwegs noch kurz die unterste Platte angetestet. In der Flanke fallen Felsbänder auf, die der Höhenweg über spektakuläre Stahltreppen überwinden. Man kann mit dem MTB bis zur ersten Treppe fahren, dann zu Fuß weiter. 

III: Auf den Monte Brione

Der Monte Brione ist ideal als Kurztour am Ankunfts- oder Abfahrttag, wenn noch ein wenig Zeit übrig ist. Entweder per MTB oder zu Fuß. Auf jeden Fall von der Bastion volle Aussicht nach Süden auf den Gardasee.

IV: Sentiero dei Contrabandieri

Den relativ neuen Klettersteig Sentiero Contrabanda in der Wand unter Pregasina kannte ich noch nicht. Also sind wir vom Surfhotel über den Sentiero de Gola aufgestiegen und haben das Südende des Schmugglerwegs gefunden. Der war aber so ungesichert und ausgesetzt, das mir das zu heikel war. Abgebrochen und später gelesen, dass die Leute sogar in Seilschaften gehen, also richtig entschieden.
Der Bericht von DonUlmar hilft auch: https://www.hikr.org/tour/post178947.html

V: Canyoning Palvico

Als ultimatives Actionpaket dann zum 2. Mal die geführte Canyoningtour im Palvico mitgenommen. Relativ teuer aber lohnt, denn sonst kommen wohl nur die wenigsten in den Genuss. Der Anfang ist harmlos, wie in jedem beliebigen Bergbach ein paar Steine überklettern. Doch schnell werden die Wände höher, das Licht weniger und der Lärm des tosenden Wasser stärker. Es geht im Wechsel über Rutschstellen, Abseilstellen oder Sprünge in dunkle Becken. Dann öffnet sich die Kluft wieder zu einem Kessel mit Wasserkraftwerk. Hier wäre die letzte Option zum Abbruch. Doch es geht weiter und wird nochmal steiler und enger. Man landet in einer Vorkammer des Buco della Morte. Der nächste Schritt ist 50 m Abseilen im Wasserfall. Von oben klatscht das Wasser auf den Helm und in die Ohren. Unten Karabiner raus. Als letztes kommt noch ein beherzter Sprung über eine Beckenmauer ins letzte Becken.

Fazit und Schwierigkeiten:

Auch mit wenig Zeit für den Berganteil bietet der Nordteil des Gardasees per MTB oder zu Fuß viele interessante Optionen.
Der Sentiero Contrabanda ist wohl eine ernste, nicht zu unterschätzende Angelegenheit.
Canyoning im Palvico wird professionell betrieben, trotzdem bleibt ein Restrisiko bei Ausrutschen oder Feststecken an den falschen Stellen.