Mindelheimer Klettersteig
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Nach einer trotz einer Gruppe schnarchender Feuerwehrleute halbwegs erholsamen Nacht und einem eher sparsamen Frühstück, füllten wir unsere Trinkflaschen auf und machten uns auf den Weg. Gestern war es ja nicht so anstrengend, so dass wir recht fit starten konnten. Mit der Fiderepasshütte verbindet uns eine eher positive Erfahrung, die wir nicht mit jeder der "großen" DAV-Hütten hatten (wir lieben dann doch eher die heimeligen Tessiner Berghütten). Außerdem hörten wir gleich mehrfach von eher nicht so tollen Erfahrungen auf der Mindelheimer Hütte. Aber dort wollten wir auch nicht übernachten.
Wir waren einigermaßen überrascht, dass außer uns kaum Leute Richtung Klettersteig losliefen. Zwei waren vor uns und zwei hinter uns, die aber an der Fiderescharte auf dem Wanderweg blieben. Erst später sahen wir eine Vierergruppe, die wir vor dem 2. Gipfel passieren ließen.
Zunächst stiegen wir die wenigen Meter hinab zum Fiderepass, dann gegenüber leicht an zu einer Querung von rechts nach links aufwärts, die dann in wenigen Kehren in die Fiderescharte führt. T2, 30 min
Auf der Rückseite quert man ein wenig bis zu einer Verzweigung. Der Wanderweg verliert ab hier an Höhe, die eindeutig markierte Route zum Mindelheimer Klettersteig gewinnt dagegen ein wenig an Höhe. Zunächst gibt es aber noch keine Seile. Nach weiteren 10 Minuten haben wir uns an der ersten, noch harmlosen Kraxelstelle mit dem Klettersteigset präpariert, welches dann aber erst an der ersten senkrechten Wand zum Einsatz kam. T4-, 15 min
Der Klettersteig beginnt dann gleich mit einer Bügelstrecke, die sogar für ein paar Meter leicht überhängend ist (C). Es wird also sofort ein wenig Armkraft gebraucht, was nicht eben unsere Spezialität ist. In zwei sehr steilen Passagen geht es zum ersten Gipfel hinauf, dem Nördlichen oder Höchsten Schafalpenkopf. Der Steig meidet den Gipfel knapp. Man könnte aber relativ leicht den Abstecher nehmen. 35 min
Nach einer kurzen leichten und flachen Passage, geht es jenseits auch wieder in zwei steilen Passagen hinab, wobei hier weit weniger Bügel verbaut sind. Das nötigt einem im Abstieg etwas mehr Suche nach passenden Griffen und vor allem Tritten ab. Zur Not bleibt immer das Stahlseil (B/C).
Von nun an wechseln immer wieder Gehgelände mit kürzeren Kletterpassagen ab, wobei mir vor allem die Rampe und ein steiler Abstieg bis unmittelbar vor dem zweiten Gipfel in Erinnerung sind. Letzterer ist auch noch einmal kurz überhängend (B/C), was aber in der Bügelpassage eigentlich kein Problem war.
Nun baut sich vor einem der beinahe unersteigbar aussehende Mittlere Schafalpenkopf auf. Die Route findet hier aber immer einen Weg und es wird eigentlich kaum senkrecht. Aber es ist in Passagen sehr luftig und man muss mit Umsicht kraxeln. Am Ansatz des letzten steilen Aufstieges zum Gipfel nach einer einfachen Querung kam für mich die Schlüsselstelle. Hier fehlt unten ein Bügel oder ein Tritt und der erste Bügel liegt dann schon so hoch, dass man sich mit etwas mehr Armkraft hochziehen muss (B/C). Das sind keine 2 Meter, aber für mich war es die Stelle, wo ich vorher einmal tief Luft holen musste.
Im Großen und Ganzen ist dieser zweite längere Aufstieg aber weniger schwierig und einfach nur abwechslungsreich. Wir hatten vorher die 4er-Gruppe passieren lassen. Inzwischen gab es aber auch Gegenverkehr, wobei wir eigentlich nirgends warten mussten. Mit 7 Personen im Gegenverkehr und 8 Leute in unserer Richtung (inkl. uns) fanden wir es geradezu leer. Wir hatten hier viel mehr Verkehr erwartet an einem eigentlich recht schönen Sonntag. So konnten wir auch die Pause uneingeschränkt genießen, die wir im beginnenden Gehgelände nach dem Mittleren Schafalpenkopf machten. Auch hier scheint der Gipfel (markiert durch eine Stange) leicht abseits des Steiges zu liegen, nur habe ich so meine Zweifel, dass die Stange wirklich höher liegt als der Steig selbst. 1 h 45 min
Nach etwas leichtem Gehgelände geht es dann wieder steiler hinab, wobei auch die Passagen eher luftig als schwer sind. Man muss aber schon aufpassen, da ein Sturz doch weiterhin fatale Folgen haben könnte. Ganz kurz wird es in einer Scharte leichter, dann gegenüber wieder hinauf zum Südlichen Schafalpenkopf. Die Route bleibt interessant und abwechslungsreich, kann aber mit den vorherigen Abschnitten nicht mehr so ganz mithalten. Nur die Konzentration sollte weiterhin hoch sein. Auch der dritte Gipfel liegt nicht direkt auf der Route, kann aber in 1-2 Minuten leicht erstiegen werden, was wir in dem Fall auch taten. 50 min
Nun scheint nur noch Gehgelände vor einem zu liegen, aber es gibt noch eine verdeckte Steilflanke. Man hat sich viel Mühe gegeben, einen dort nach links in eine Steilrinne zu lenken. Es scheint so, als dass der frühere, einladende Weg nach rechts weg ging. Also hier nicht der Bequemlichkeit nachgeben, sondern links hinab zur Leiter. Die ist zwar steil, aber kein Problem. Darunter befinden sich noch einige Meter sehr steile Felsen, die man abklettern muss (B). Es gibt beliebig viele Tritte und Griffe, aber außer dem Seil hier keine Hilfen mehr. Da sollte wohl der Einstieg von der anderen Seite nicht zu einfach sein. Mit etwas Konzentration geht es aber auch hier problemlos hinab bis zum Ausstieg. 30 min
Von nun an gibt es tatsächlich nur noch Gehgelände, wobei man nach einer Senke nochmals einen kleinen Aufstieg zum 4. Gipfel, dem Kempter Kopf vor sich hat. Der Gipfel selbst wird hart rechts umgangen und kann mit einer kleinen Kraxeleinlage leicht mitgenommen werden, was wir auch taten. Hätte es dort nicht wieder unzählige Flugameisen gegeben, hätten wir die nächste Pause nicht bis in die Kempter Scharte verlegt. T3+, 30 min
Nun wartet nur noch ein langer Abstieg. Das Gelände ist zunächst sehr steil, der Weg in vielen, vielen Kehren aber eher flach. Irgendwie hat es mir in dieser Passage den Stecker gezogen und ich wurde sehr langsam. Es mangelte auch ein wenig an Wasser und die Flaschen mit dem Wasser der Fiderepasshütte kamen zum Einsatz. So richtig froh war ich, dass an der Unteren Wildenalpe ein Brunnen war, wo ich das erste Mal so richtig den Durst stillen konnte. T3, 55 min
Der weitere Weg war dann recht angenehm, ausgenommen kürzere feuchte Passagen, die glitschig waren. Man wird noch mit einem schönen Wasserfall belohnt, bis es dann schnell auf die Fluchtalpe ging. Gerne nahmen wir die 15 Höhenmeter Gegenanstieg in Kauf, um dort einzukehren. T3, 50 min
Das war auch keine Minute zu früh, denn hier brauchte ich dann doch das WC. Ich habe ja das Wasser der Fiderepasshütte im Verdacht, aber vielleicht war es auch nur die Erschöpfung nach fast 6 Stunden intensiver Bergwanderung an einem heißen Tag. Die Alpe ist ein Juwel und bietet einem fast alles, was man sich nur wünschen könnte zum fairen Preis. Hier haben wir wirklich gerne eingekehrt.
Es bleiben dann nur noch die Schotterstraßen bis zum Ortsteil Höfle, wo unser Auto stand. Hinter uns braute sich ein fettes Gewitter zusammen, welches größtenteils auf der deutschen Seite blieb, aber nicht ganz. So erwischten uns die ersten fetten Tropfen gerade noch für 2 Minuten, bevor wir im Gasthof Alpenblick unsere Tour beendeten. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass die Nachtische dort von außergewöhnlich guter Qualität waren. Die Nougatravioli allein wären eine Umweg wert. T1, 45 min
Insgesamt war der Mindelheimer Klettersteig jahrelang auf unsere Liste und wir sind froh, ihn nun gemacht zu haben. Was der eine als Mountain Running Strecke nimmt, ist für uns das Limit, welches wir noch stressfrei genießen können. Wir waren froh, dass es heute nicht so voll war und wir die meiste Zeit für uns in unserem Tempo ohne Hindernisse gehen konnten. Noch glücklicher bin ich, dass mein Knie einmal mehr gehalten hat, wenngleich ich alle möglichen Muskeln noch tagelang spüren konnte.
Wir waren einigermaßen überrascht, dass außer uns kaum Leute Richtung Klettersteig losliefen. Zwei waren vor uns und zwei hinter uns, die aber an der Fiderescharte auf dem Wanderweg blieben. Erst später sahen wir eine Vierergruppe, die wir vor dem 2. Gipfel passieren ließen.
Zunächst stiegen wir die wenigen Meter hinab zum Fiderepass, dann gegenüber leicht an zu einer Querung von rechts nach links aufwärts, die dann in wenigen Kehren in die Fiderescharte führt. T2, 30 min
Auf der Rückseite quert man ein wenig bis zu einer Verzweigung. Der Wanderweg verliert ab hier an Höhe, die eindeutig markierte Route zum Mindelheimer Klettersteig gewinnt dagegen ein wenig an Höhe. Zunächst gibt es aber noch keine Seile. Nach weiteren 10 Minuten haben wir uns an der ersten, noch harmlosen Kraxelstelle mit dem Klettersteigset präpariert, welches dann aber erst an der ersten senkrechten Wand zum Einsatz kam. T4-, 15 min
Der Klettersteig beginnt dann gleich mit einer Bügelstrecke, die sogar für ein paar Meter leicht überhängend ist (C). Es wird also sofort ein wenig Armkraft gebraucht, was nicht eben unsere Spezialität ist. In zwei sehr steilen Passagen geht es zum ersten Gipfel hinauf, dem Nördlichen oder Höchsten Schafalpenkopf. Der Steig meidet den Gipfel knapp. Man könnte aber relativ leicht den Abstecher nehmen. 35 min
Nach einer kurzen leichten und flachen Passage, geht es jenseits auch wieder in zwei steilen Passagen hinab, wobei hier weit weniger Bügel verbaut sind. Das nötigt einem im Abstieg etwas mehr Suche nach passenden Griffen und vor allem Tritten ab. Zur Not bleibt immer das Stahlseil (B/C).
Von nun an wechseln immer wieder Gehgelände mit kürzeren Kletterpassagen ab, wobei mir vor allem die Rampe und ein steiler Abstieg bis unmittelbar vor dem zweiten Gipfel in Erinnerung sind. Letzterer ist auch noch einmal kurz überhängend (B/C), was aber in der Bügelpassage eigentlich kein Problem war.
Nun baut sich vor einem der beinahe unersteigbar aussehende Mittlere Schafalpenkopf auf. Die Route findet hier aber immer einen Weg und es wird eigentlich kaum senkrecht. Aber es ist in Passagen sehr luftig und man muss mit Umsicht kraxeln. Am Ansatz des letzten steilen Aufstieges zum Gipfel nach einer einfachen Querung kam für mich die Schlüsselstelle. Hier fehlt unten ein Bügel oder ein Tritt und der erste Bügel liegt dann schon so hoch, dass man sich mit etwas mehr Armkraft hochziehen muss (B/C). Das sind keine 2 Meter, aber für mich war es die Stelle, wo ich vorher einmal tief Luft holen musste.
Im Großen und Ganzen ist dieser zweite längere Aufstieg aber weniger schwierig und einfach nur abwechslungsreich. Wir hatten vorher die 4er-Gruppe passieren lassen. Inzwischen gab es aber auch Gegenverkehr, wobei wir eigentlich nirgends warten mussten. Mit 7 Personen im Gegenverkehr und 8 Leute in unserer Richtung (inkl. uns) fanden wir es geradezu leer. Wir hatten hier viel mehr Verkehr erwartet an einem eigentlich recht schönen Sonntag. So konnten wir auch die Pause uneingeschränkt genießen, die wir im beginnenden Gehgelände nach dem Mittleren Schafalpenkopf machten. Auch hier scheint der Gipfel (markiert durch eine Stange) leicht abseits des Steiges zu liegen, nur habe ich so meine Zweifel, dass die Stange wirklich höher liegt als der Steig selbst. 1 h 45 min
Nach etwas leichtem Gehgelände geht es dann wieder steiler hinab, wobei auch die Passagen eher luftig als schwer sind. Man muss aber schon aufpassen, da ein Sturz doch weiterhin fatale Folgen haben könnte. Ganz kurz wird es in einer Scharte leichter, dann gegenüber wieder hinauf zum Südlichen Schafalpenkopf. Die Route bleibt interessant und abwechslungsreich, kann aber mit den vorherigen Abschnitten nicht mehr so ganz mithalten. Nur die Konzentration sollte weiterhin hoch sein. Auch der dritte Gipfel liegt nicht direkt auf der Route, kann aber in 1-2 Minuten leicht erstiegen werden, was wir in dem Fall auch taten. 50 min
Nun scheint nur noch Gehgelände vor einem zu liegen, aber es gibt noch eine verdeckte Steilflanke. Man hat sich viel Mühe gegeben, einen dort nach links in eine Steilrinne zu lenken. Es scheint so, als dass der frühere, einladende Weg nach rechts weg ging. Also hier nicht der Bequemlichkeit nachgeben, sondern links hinab zur Leiter. Die ist zwar steil, aber kein Problem. Darunter befinden sich noch einige Meter sehr steile Felsen, die man abklettern muss (B). Es gibt beliebig viele Tritte und Griffe, aber außer dem Seil hier keine Hilfen mehr. Da sollte wohl der Einstieg von der anderen Seite nicht zu einfach sein. Mit etwas Konzentration geht es aber auch hier problemlos hinab bis zum Ausstieg. 30 min
Von nun an gibt es tatsächlich nur noch Gehgelände, wobei man nach einer Senke nochmals einen kleinen Aufstieg zum 4. Gipfel, dem Kempter Kopf vor sich hat. Der Gipfel selbst wird hart rechts umgangen und kann mit einer kleinen Kraxeleinlage leicht mitgenommen werden, was wir auch taten. Hätte es dort nicht wieder unzählige Flugameisen gegeben, hätten wir die nächste Pause nicht bis in die Kempter Scharte verlegt. T3+, 30 min
Nun wartet nur noch ein langer Abstieg. Das Gelände ist zunächst sehr steil, der Weg in vielen, vielen Kehren aber eher flach. Irgendwie hat es mir in dieser Passage den Stecker gezogen und ich wurde sehr langsam. Es mangelte auch ein wenig an Wasser und die Flaschen mit dem Wasser der Fiderepasshütte kamen zum Einsatz. So richtig froh war ich, dass an der Unteren Wildenalpe ein Brunnen war, wo ich das erste Mal so richtig den Durst stillen konnte. T3, 55 min
Der weitere Weg war dann recht angenehm, ausgenommen kürzere feuchte Passagen, die glitschig waren. Man wird noch mit einem schönen Wasserfall belohnt, bis es dann schnell auf die Fluchtalpe ging. Gerne nahmen wir die 15 Höhenmeter Gegenanstieg in Kauf, um dort einzukehren. T3, 50 min
Das war auch keine Minute zu früh, denn hier brauchte ich dann doch das WC. Ich habe ja das Wasser der Fiderepasshütte im Verdacht, aber vielleicht war es auch nur die Erschöpfung nach fast 6 Stunden intensiver Bergwanderung an einem heißen Tag. Die Alpe ist ein Juwel und bietet einem fast alles, was man sich nur wünschen könnte zum fairen Preis. Hier haben wir wirklich gerne eingekehrt.
Es bleiben dann nur noch die Schotterstraßen bis zum Ortsteil Höfle, wo unser Auto stand. Hinter uns braute sich ein fettes Gewitter zusammen, welches größtenteils auf der deutschen Seite blieb, aber nicht ganz. So erwischten uns die ersten fetten Tropfen gerade noch für 2 Minuten, bevor wir im Gasthof Alpenblick unsere Tour beendeten. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass die Nachtische dort von außergewöhnlich guter Qualität waren. Die Nougatravioli allein wären eine Umweg wert. T1, 45 min
Insgesamt war der Mindelheimer Klettersteig jahrelang auf unsere Liste und wir sind froh, ihn nun gemacht zu haben. Was der eine als Mountain Running Strecke nimmt, ist für uns das Limit, welches wir noch stressfrei genießen können. Wir waren froh, dass es heute nicht so voll war und wir die meiste Zeit für uns in unserem Tempo ohne Hindernisse gehen konnten. Noch glücklicher bin ich, dass mein Knie einmal mehr gehalten hat, wenngleich ich alle möglichen Muskeln noch tagelang spüren konnte.
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