Watzmann-Überschreitung (2713 m)


Publiziert von Joesti , 19. August 2024 um 10:15.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum:22 Juni 2021
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 10:30
Aufstieg: 2380 m
Abstieg: 2380 m
Strecke:24 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz Wimbachbrücke bei Ramsau

Eigentlich wollte ich keinen Bericht zu meiner letzten Watzmannüberschreitung machen, es gibt ja genug! Ich habe es aber endlich mal geschafft, meine ganzen Tourenbilder zu sortieren und von dem Tag gibt es so viel klasse Bilder, dass ich eigentlich nur deswegen doch einen Bericht mache.
 
Start war um 5 Uhr vom Parkplatz Wimbachbrücke. Über einen einfachen Wanderweg geht es zunächst durch den Wald über die Stubenalm weiter gen Watzmannhaus. Der Weg wird langsam etwas alpiner, ist aber weiterhin gut ausgebaut. Gegen 7:30 Uhr war ich am Watzmannhaus, es war wenig los den Tag, ich war gut in der Zeit und gönnte mir ein Kaltgetränk, bevor es weiter Richtung Hocheck ging.
 
Vom Watzmannhaus zum Hocheck sind noch über 700 Höhenmeter an der Watzmannflanke zurückzulegen- Der Weg ist bis auf eine kurze seilversicherte Stelle etwa auf der Hälfte nicht schwierig. 9:45 Uhr stand ich bei bestem Wetter auf dem Hocheck.
 
Kurz danach erreicht man die Biwakschachtel, hier legte ich KS-Set und Helm an. Ein paar Tourengeher waren hier, allerdings wollten nur 2 weitere die Überschreitung machen und es ergab sich durch Zufall, dass wir nahezu zeitgleich losgingen.
 
Kurz nach der Biwakschachtel geht es gleich an einem Fixseilversicherten etwas ausgesetzteren Bereich los in den Grat. In leichter Kraxelei geht es weiter zur Mittelspitze, wobei der Grat hier häufig sehr breit ist und die Ausgesetztheit daher nicht so wahrnehmbar (zumindest erging es mir hier so). Über mehrere steile Rampen, die allesamt seilversichert sind, gelangt man schließlich zur Mittelspitze. Vom Hocheck bis zur Mittelspitze habe ich mit Fotopausen etwa 45 Minuten gebraucht. An der Mittelspitze traf ich die beiden Tourengeher wieder und wir machten gegenseitig Fotos von uns. Nach einer kurzen Rast ging ich dann weiter und war bis kurz vor der Südspitze komplett allein unterwegs.
 
Kurz nach der Mittelspitze kommt gleich eine kleine Schlüsselstelle. Über eine zur Ostwand hin geneigte geröllige Rampe geht es ca. 20 m ungesichert hinüber bis zu den nächsten Fixseilen. Nur Gehgelände, aber aufgrund der Ausgesetztheit und Tiefblicke in die Ostwand etwas Kopfsache. Es geht nun an steilen ausgesetzten Abschnitten seilgesichert einige Höhenmeter hinab und auch wieder hinauf, anfangs mehr auf dem Grat, zur Südspitze hin häufig an der Westflanke mit viel Gehgelände über Bänder. Bereiche direkt über schmale Gratabschnitte sind mit Stangen und Fixseilen gesichert. An dem Tag lag noch eine einzige Wechte im Grat, die aber unproblematisch überquert werden konnte.
 
Bevor man auf ein schmales Gratstück vor der Südpitze gelangt, wechselt man nur kurzzeitig in die Ostflanke mit einem kurzen, aber etwas ausgesetzten Abschnitt.
 
Kurz darauf geht es wieder direkt über den Grat, der hier sehr schmal wird. In diesem Bereich kann man sich an einem Fixseil sichern und er wird häufig als Schlüsselstelle der Überschreitung beschrieben.
 
Im Anschluss geht es stellenweise an Fixseilen nochmal steiler aufwärts, ich lief hier auf die ersten Tourengeher seit dem Hocheck auf und schließlich erreichte ich auf 12 Uhr die Südspitze. Ich brauchte von der Mittelspitze etwas über eine Stunde. Wetter und Sicht waren genial.
 
Ich machte eine sehr lange Pause, ließ den beiden Tourengehern wegen der Steinschlaggefahr im Abstieg einen großen Vorsprung und machte mich dann an den Abstieg. Der Abstieg geht anfangs steil in zum Teil schottrigen Fels hinunter, einige kurze Stellen haben Fixseile. Vom Gipfelaufbau kommend ging es direkt in ein langes Schneefeld, schließlich neigt sich das Gelände und über Wiesen geht es zunächst weiter. Eine Wasserstelle wird ausgewiesen, im Anschluss geht es über ein Bachbett wieder steiler nach unten, es geht nochmals etwas ausgesetzter an einer Felsflanke herum und im Anschluss durch kettengesicherte Rinnen. Kurz darauf ist man im Wimbachgries. Der Abstieg ist allerdings lang, von der Südspitze zur Wasserstelle habe ich 2 h benötigt, bis ins Wimbachgries 3h.
 
Zunächst über einen Pfad und dann breiteren Weg geht es dann weiter zur Wimbachgrieshütte, die ich nach etwa 30 Minuten erreichte.
 
Nach einer Einkehr ging es dann die noch gut 8 km zurück zum Parkplatz auf einem Wanderweg durch Geröllfächer oder deren Flanke durchs gesamte Wimbachgries.

Tourengänger: Joesti
Communities: Alleingänge/Solo


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