Sandsteininseln im Erzgebirge: Paulsdorfer Heide und Dippoldiswalder Heide


Publiziert von lainari , 13. August 2024 um 21:46.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Erzgebirge
Tour Datum:11 August 2024
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 340 m
Abstieg: 340 m
Strecke:21 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto, Bus oder SDG Weißeritztalbahn bis Dippoldiswalde
Kartennummer:1:33.000, SK Nr. 04 Weißeritztäler, Tharandter Wald oder mapy.cz

Rund um die Talsperre Malter
 
In angenehmer Morgenkühle fuhr ich nach Dippoldiswalde. Erneut stellte ich das Auto in der Stadt am Gerberplatz ab. Zu Fuß gestartet, lief ich auf der vorbeiführenden Straße talwärts. Hinter der Bahntrasse verengte sich der Weg zum Pfad und führte in schöner Lage über einen Höhenrücken nach Berreuth. Hier passierte ich die Reste des alten Rittergutes und verließ den Ort auf einem Sträßchen. Später bog der Wanderweg ab und führte durch Wiesenland und Felder bevor er in den Wald der Paulsdorfer Heide eintrat. Dabei streifte der Weg den Ort Paulshain und überquerte dort eine Straße. Dahinter ging es eine Weile auf dem Forstweg entlang, bevor der Wanderweg auf den Kammverlauf abbog. Diese ungleich schönere Führung entspricht nicht mehr dem Karteneintrag. Am Kammende wird die bewaldete Erashöhe erreicht. In der Rasthütte lege ich eine erste Pause ein. Weitergelaufen, kam ich an den Rand von Seifersdorf und ging auf einer Anliegerstraße talwärts. Über Wiesenland gelangte ich an die Uferstraße der Talsperre Malter. Hier hielt ich mich talwärts. Nach passieren der Staumauer ging der Weg in einer Schleife zum Talboden hinunter und nutzte dort die ursprüngliche Trasse der Weißeritztalbahn, die mit dem Bau der Talsperre 1912 zwischen Bahn-km 6,85 - 13,77 durch eine Neubaustrecke ersetzt und aufgegeben wurde. Unterwegs machte ich einen Abstecher zum Wasserkraftwerk am anderen Ufer. Kurz vor der alten Station Seifersdorf befindet sich die älteste Segmentbogenbahnbrücke Deutschlands (erbaut: Dyckerhoff & Widmann 1882). Ich bin zwar darüber gelaufen, konnte mir aber von der Bauweise kein Bild machen, da der Flurbesitzer seine daneben liegende Weidefläche als Hochsicherheitstrakt umzäunt hatte. Nun machte ich einen Abstecher zum heutigen Bahnhof Seifersdorf und lief dann hinter den Gleisen talaufwärts. Die Zeit bis zur Vorbeifahrt des ersten Planzuges nutzte ich für eine weitere Pause.
 
Anschließend wanderte ich auf Müllers Torweg in die Dippoldiswalder Heide hinauf. Im Verlauf nutze ich den Flügel K und kam zum idyllischen Diebsgrundteich. Dessen Südufer war auf einem schwimmenden, mittlerweile untergegangenen Steg zu passieren, der durchweg mit 5 - 10 cm moorig schlammiger Brühe bedeckt war - also Schläppchenträger aufgepasst! Anschließend erreichte ich den Einsiedlerstein, einen freistehenden Sandsteinblock. Auf der Anhöhe dahinter befinden sich die Fundamentreste der Katharinenkapelle. Das katholische Sakralbauwerk wurde im Zuge der Reformation 1539 abgetragen. Auf dem Malterweg wanderte ich danach südwest-/westwärts. Unterwegs machte ich einen Abstecher zum Findlingskreuz (im Hochwald), dessen Zugang den Zusatznamen verleugnend durchs Dickicht führte. Hier soll um 1800 nach der Schneeschmelze ein vermisster Reisender tot aufgefunden und bestattet worden sein. Zurück am Weg folgten das Messerstein genannte Sühnemal und eine Wolfssäule, die an die Erlegung des letzten Wolfes im Jahre 1802 erinnert. Über einen gelb markierten Wanderweg ging es nach Obermalter. Auf einem aussichtsreichen Feld- und Wiesenweg lief ich Richtung Dippoldiswalde. Eine in einem Gebüsch versteckte Bank war ein guter Platz für meine Mittagsrast. Gestärkt ging es weiter. In einer Gehölzinsel vor der Ortsgrenze befindet sich das Tatarengrab. Hier wurde 1762 ein gefallener Tatar begraben, der als Offizier in einem Ulanen-Pulk der Kurfürstlich Sächsischen Armee diente. Entlang einer Straße gelangte ich in den Ortskern von Dippoldiswalde hinein, nahm einen Bogen über den sehenswerten Marktplatz und vorbei am Schloss zurück zum Parkplatz.
 
Die Gehzeit betrug pausenbereinigt 5 h 15 min. Die absolvierte Route ist durchweg als T1 zu bewerten, kurze fakultative Passagen am Einsiedlerstein als T2.
Auch wenn Farbmarkierungen der Wanderwege im Gelände rar sind, waren die Kreuzungen auf der Route durchgehend perfekt ausgeschildert.

Tourengänger: lainari


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