Bishorn mit Pointe Burnaby
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Das dem Weisshorn nördlich vorgelagerte Bishorn gehört zu den "einfacheren" Viertausendern, dennoch würde ich den Berg anders einordnen als das Breithorn oder das Allalinhorn. Denn beim Bishorn muss der gesamte Weg aus dem Tal zu Fuß zurückgelegt werden - und das Tal ist weit unten. Herausgekommen ist eine konditionell fordernde Tour in einer herausragend schönen, wilden Hochgebirgslandschaft.
Nach dem Aufstieg zur Hütte und der Tour zur Tête de Milon am Vortag brach am 5. August ein herrlicher Tourentag an. Frühstück war ab 5 Uhr in der Hütte, dann ging es mit vielen anderen zum Anseilplatz am Turtmanngletscher, ca. 50 Personen sind an diesem Tag mit uns auf das Bishorn gestiegen. Der Weg ist zur Zeit bis zum Gipfel durchgehend gespurt, im unteren, flachen Teil des Turtmanngletscher quert man die Spaltenzonen in östlicher Richtung. Zwischen 3.400 und 3.500m steilt das Gelände dann auf, die Spur geht nun südöstlich auf den Sattel zwischen Haupt- und Ostgipfel des Bishorn zu. Es empfiehlt sich, die zahlreichen Abstiegsspuren im Firn zu ignorieren, diese gehen oftmals steil den Berghang hinab, aber wir steigen mit den anderen Seilschaften in Serpentinen langsam, aber stetig aufwärts.
Der Blick auf das gewaltige Weisshorn ist tatsächlich erst vom Sattel aus wenige Höhenmeter unter dem Gipfel des Bishorn möglich, dann aber entfaltet sich das großartige Alpenpanorama in seiner ganzen Pracht: Noch wenige Schritte geht es jetzt im steilen Firn aufwärts, dann stehen wir mit einigen anderen auf dem Gipfel des Bishorn in direktem Gegenüber zum Weisshorn mit seinem Nordgrat zum Grand Gendarme. Im Süden blickt man östlich vom Weisshorn auf den Grenzkamm von Monte Rosa bis zum Liskamm, westlich vom Weisshorn Dent Blanche, Grand Combin und der Mont Blanc mit seinen Trabanten. Dreht man sich um, sieht man im Osten gegenüber Nadelgrat, Dom und Täschhorn, den Alphubel und die anderen Viertausender zwischen Matter- und Saastal. Im Norden sind die gesamten Berner Alpen wie an einer Perlenkette aufgereiht.
Man möchte gar nicht wieder absteigen, aber irgendwann muss es ja doch sein, nicht ohne einen kleinen Zusatzgipfel: Der nahe gelegene Ostgipfel (Pointe Burnaby) ist nicht nur alpingeschichtlich interessant: der Gipfel ist benannt nach der Engländerin Elizabeth Burnaby, die den Gipfel vom Mattertal aus (!) als Erste bestieg in der Meinung, dass dies der Gipfel des Bishorn sein. Auch der Blick lohnt sich, denn man sieht auf den Hauptgipfel, und hinter dem Weisshorn sind am Grenzkamm nun auch Castor, Pollux und Roccia Nera auszumachen. Der Aufstieg dauert nur wenige Minuten, ist etwas anspruchsvoller als der Hauptgipfel, da man einige Meter im steilen Firn bzw. im kombinierten Gelände überwinden muss (T 3+).
Dann geht mit vielen anderen über den Turtmanngletscher wieder vom Bishorn hinab, es ist immer wieder erstaunlich, wie rasch man bei guten Firnverhältnissen und traumhafter Sicht vorankommt. Im unteren Teil des Gletschers angekommen, gilt es, wieder eine gewisse Vorsicht angesichts der Spaltenzone an den Tag zu legen, das Bishorn ist und bleibt eine Hochtour, ca. 5 1/2 Std. nach Aufbruch sind wir wieder bei der Hütte, zufrieden und glücklich über das Erreichte. Noch steht der lange Abstieg nach Zinal auf dem Programm, der ebenfalls noch einmal viel Kraft fordern wird, erst um 16 Uhr ist das Tal wieder erreicht.
Es bleibt im Rückblick eine große Dankbarkeit für diese wirkliche Traumtour. In meinem Falle ist es 40 Jahre her, dass ich als damals 16-jähriger in einer Gruppe mit Bergführer den Allalin als meinen ersten Viertausender besteigen konnte. Durch Touren mit meinem Bergfreund Christian, mit dem ich unter anderem am Mönch, den Zwillingen, aber auch am Ortler war, ist die Bergleidenschaft wieder geweckt worden. Gerne denke ich auch an die Touren zum Mont Blanc und und zum Grand Paradiso zurück, mit dem Bishorn, das ist mir wohl bewusst, ist ein gewisser Abschluss bei der Besteigung der Viertausender erreicht, das habe ich meiner Frau versprochen. Umso glücklicher und dankbarer möchte ich hiermit meine Eindrücke vom Bishorn festhalten, das zu einem meiner persönlichen Traumberge geworden ist. Es ist alles in allem ursprünglicher und damit befriedigender als eine Besteigung der Seilbahnviertausender. Ich kann das Bishorn nur nachdrücklich empfehlen!
Schwierigkeiten und Zeiten:
Cabane de Tracuit - Bishorn: 3 Std. (L)
Bishorn - Pointe Burnaby: 15 min. (L; T 3+)
Abstieg zur Hütte: 1 Std. 30 min. (L)
Cabane de Tracuit - Zinal: 3 Std. 30 min. (T 3)
Nach dem Aufstieg zur Hütte und der Tour zur Tête de Milon am Vortag brach am 5. August ein herrlicher Tourentag an. Frühstück war ab 5 Uhr in der Hütte, dann ging es mit vielen anderen zum Anseilplatz am Turtmanngletscher, ca. 50 Personen sind an diesem Tag mit uns auf das Bishorn gestiegen. Der Weg ist zur Zeit bis zum Gipfel durchgehend gespurt, im unteren, flachen Teil des Turtmanngletscher quert man die Spaltenzonen in östlicher Richtung. Zwischen 3.400 und 3.500m steilt das Gelände dann auf, die Spur geht nun südöstlich auf den Sattel zwischen Haupt- und Ostgipfel des Bishorn zu. Es empfiehlt sich, die zahlreichen Abstiegsspuren im Firn zu ignorieren, diese gehen oftmals steil den Berghang hinab, aber wir steigen mit den anderen Seilschaften in Serpentinen langsam, aber stetig aufwärts.
Der Blick auf das gewaltige Weisshorn ist tatsächlich erst vom Sattel aus wenige Höhenmeter unter dem Gipfel des Bishorn möglich, dann aber entfaltet sich das großartige Alpenpanorama in seiner ganzen Pracht: Noch wenige Schritte geht es jetzt im steilen Firn aufwärts, dann stehen wir mit einigen anderen auf dem Gipfel des Bishorn in direktem Gegenüber zum Weisshorn mit seinem Nordgrat zum Grand Gendarme. Im Süden blickt man östlich vom Weisshorn auf den Grenzkamm von Monte Rosa bis zum Liskamm, westlich vom Weisshorn Dent Blanche, Grand Combin und der Mont Blanc mit seinen Trabanten. Dreht man sich um, sieht man im Osten gegenüber Nadelgrat, Dom und Täschhorn, den Alphubel und die anderen Viertausender zwischen Matter- und Saastal. Im Norden sind die gesamten Berner Alpen wie an einer Perlenkette aufgereiht.
Man möchte gar nicht wieder absteigen, aber irgendwann muss es ja doch sein, nicht ohne einen kleinen Zusatzgipfel: Der nahe gelegene Ostgipfel (Pointe Burnaby) ist nicht nur alpingeschichtlich interessant: der Gipfel ist benannt nach der Engländerin Elizabeth Burnaby, die den Gipfel vom Mattertal aus (!) als Erste bestieg in der Meinung, dass dies der Gipfel des Bishorn sein. Auch der Blick lohnt sich, denn man sieht auf den Hauptgipfel, und hinter dem Weisshorn sind am Grenzkamm nun auch Castor, Pollux und Roccia Nera auszumachen. Der Aufstieg dauert nur wenige Minuten, ist etwas anspruchsvoller als der Hauptgipfel, da man einige Meter im steilen Firn bzw. im kombinierten Gelände überwinden muss (T 3+).
Dann geht mit vielen anderen über den Turtmanngletscher wieder vom Bishorn hinab, es ist immer wieder erstaunlich, wie rasch man bei guten Firnverhältnissen und traumhafter Sicht vorankommt. Im unteren Teil des Gletschers angekommen, gilt es, wieder eine gewisse Vorsicht angesichts der Spaltenzone an den Tag zu legen, das Bishorn ist und bleibt eine Hochtour, ca. 5 1/2 Std. nach Aufbruch sind wir wieder bei der Hütte, zufrieden und glücklich über das Erreichte. Noch steht der lange Abstieg nach Zinal auf dem Programm, der ebenfalls noch einmal viel Kraft fordern wird, erst um 16 Uhr ist das Tal wieder erreicht.
Es bleibt im Rückblick eine große Dankbarkeit für diese wirkliche Traumtour. In meinem Falle ist es 40 Jahre her, dass ich als damals 16-jähriger in einer Gruppe mit Bergführer den Allalin als meinen ersten Viertausender besteigen konnte. Durch Touren mit meinem Bergfreund Christian, mit dem ich unter anderem am Mönch, den Zwillingen, aber auch am Ortler war, ist die Bergleidenschaft wieder geweckt worden. Gerne denke ich auch an die Touren zum Mont Blanc und und zum Grand Paradiso zurück, mit dem Bishorn, das ist mir wohl bewusst, ist ein gewisser Abschluss bei der Besteigung der Viertausender erreicht, das habe ich meiner Frau versprochen. Umso glücklicher und dankbarer möchte ich hiermit meine Eindrücke vom Bishorn festhalten, das zu einem meiner persönlichen Traumberge geworden ist. Es ist alles in allem ursprünglicher und damit befriedigender als eine Besteigung der Seilbahnviertausender. Ich kann das Bishorn nur nachdrücklich empfehlen!
Schwierigkeiten und Zeiten:
Cabane de Tracuit - Bishorn: 3 Std. (L)
Bishorn - Pointe Burnaby: 15 min. (L; T 3+)
Abstieg zur Hütte: 1 Std. 30 min. (L)
Cabane de Tracuit - Zinal: 3 Std. 30 min. (T 3)
Tourengänger:
Erli
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