Kvennavassdraget - mit dem Packraft durch die Hardangervidda
|
||||||||||||||
![]() |
![]() |
Traumtour mit dem Packraft durch den südlichen Teil der Hardangervidda. Zu Beginn 10 km reintragen auf einem Wanderweg, danach abseits vom Wegnetz immer dem Wasser nach von See zu See bis kurz vor die DNT Hütte Mogen und von da 1h mit Schiff raus zur Strasse. Die Verbindungen bieten Wildwasser von super einfach bis zu anspruchsvoll und unmöglich (nach meinem Empfinden). Für mich DIE Packrafttour in Südnorwegen. Länge ca. 70 km, Zeitbedarf 4-7 Tage (wir hatten 5)
Der Anfang ist immer hart. Wir merken es erst als wir die Rucksäcke anziehen. Es ist so ein schöner Ort hier hinten am Ende einer 15 km langen Schotterpiste, mitten zwischen Bergen und neben einem rauschenden Wasserfall. Doch unsere Rücksäcke sind schwer. Ja, die Kinder tragen mittlerweile ihre Kleider und Schlafsäcke, doch für uns bleiben dann doch noch zwei 2er Packrafts, das restliche Schlafzeug und Essen für 7 Tage (für vier Personen). Das gibt wohl 50 kg oder mehr verteilt auf zwei Rücken. Und ich dachte wir hätten das Leichtpacken perfektioniert. Doch hier haben wir eben noch die Packrafts, je ca. 5.5 kg, plus Paddels, Schwimmwesten, Reepschnüre etc.
Die Paddeltour beginnt mit einer Wanderung von 10 km und 500 Höhenmeter bis zur Wasserscheide, mehr oder weniger der Quelle der Kvenna. Die Wanderung ist toll, die Vegetation ändert von lichten Birkenwäldern zu offener Landschaft. Ganz oben, auf etwa 1200 m.ü.M. ist der Schnee noch nicht lange weg.
Beim See zelten wir zum ersten Mal. Hier trifft man ab und zu auf andere Leute. Ein 'T-merket sti', also ein vom DNT markierter Weg führt hier hoch und entlang des ersten Sees zu einer leicht nördlich gelegenen Hütte (Litlos).
Am zweiten Tag paddeln wir über den Holmavatnet und testen auf dem ersten Flussabschnitt verschiedene Techniken: etwas Paddeln (es hat unten einen 3 Meter Wasserfall), etwas Treideln (geht mit Kanu besser als mit Packraft), Paddeln über Untiefen und Tragen. Wir merken bald: am Effizientesten ist es zu paddeln wenn es genug Wasser hat, sobald es zu seicht wird einfach umtragen, steckenbleiben ist mühsam und braucht nur Zeit. Im Wildwasser versuchen wir konservativ zu fahren. Erstens sind wir nicht so geübt, und zweitens sind wir bald weit weg und Verlust von Material oder Verletzungen möchten wir doch vermeiden.
Bei der Brücke oberhalb des Kvennsjöen sehen wir zum letzten Mal einen markierten Wanderweg. Über den Kvennsjøen fahren wir gemütlich bei Rückenwind und Sonnenschein, so einfach ist doch die Hardangervidda! Beim Ausgang des Flusses fangen wir auch unsere erste Forelle. Also doch, über 24h lang haben wir nichts von einem Fisch gesehen, nun beginnen sie zu beissen! Der Übergang vom Kvennsjøen zum Krokavotni ist ein Traum, wie im Alpamare schlängelt sich die Kvenna durch die Felsen, relativ einfach bis kurz vor dem Ende, da wird es etwas schwieriger und wir umtragen.
Wir treffen auf zwei norwegische Padler, sie machen die Tour mit einem Ally-Kanu und schleppen einiges mehr als wir. Auf dem Øvsta Krokavatni zieht es richtig zu und wir haben starken Gegenwind. Wir fahren bei leichtem Regen bis fast zum Nedsta Krokavatnet. Das Wetter wir über Nacht richtig schlecht. Am nächsten Tag warten wir auf ein regenfreies Fenster, packen zusammen und fahren weiter. Beim Übergang zum Sandvatn können wir einiges fahren, dann wieder tragen wir die Boote durch das Gestrüpp, paddeln wieder etc. Zwischendurch regnet es heftig. Auf dem Sandvatn sind wir komplett durchnässt und die lange Tragpassage runter zum Gunleiksbuvatnet ist der Tiefpunkt der Tour. Nass, kalt und nicht klar ob es so bleibt. So hart kann die Hardangervidda sein! Im Prinzip ein Anfängerfehler, dass wir kurz vor dem Mittag aus dem Zelt gingen und lospaddelten. Die beiden anderen Gruppen die wir später treffen haben beide bis am späten Nachmittag im Zelt gesessen. Deshalb nimmt man ja auch extra etwas mehr Essen mit.
Auf jeden Fall wird der Himmel langsam freundlicher, und unten beim Gunleiksbuvatnet treffen wir auf einen Fischer (es hat vereinzelte Fischerhütten). Der ist super freundlich. Zur Hütte ist er mit dem Helikopter gekommen da es keine Wege gibt. Später bringt er uns seinen superstarken Mückenspray und ein Helikopterbier! Wow, der Tag hat eine gute Wendung genommen.
Danach ist das Wetter relativ gut, immer schön mit Rückenwind. Runter zum Vollavatn versuchen wir gar nicht erst zu paddeln und steuern den Trampelpfad südlich an. Hier sitzen auch vier Fischer vor einer Hütte, später sehen wir wie sie in den Heli einsteigen, typischer Samstag im Nationalpark. Am Ende des Vollavatn packen wir die Packrafts zusammen, stecken alles in den Rucksack und machen uns auf die letzten 8 km zu Fuss, entlang den Wasserfällen zur DNT Hütte. Die Wegspur ist nochmals typisch norwegisch: sumpfig, moorig, felsig und teilweise schlecht zu finden.
Unten wartet dann aber die bewartete Hütte Mogen auf uns mit feinem Essen und weichen Betten.
Wir haben es in fünf Tagen gemacht. Weniger wäre auch möglich gewesen. Länger wäre auch toll, dann könnte man noch die Berge etwas erkunden oder noch mehr fischen.
Die Paddelbarkeit der Kvenna ist stark von der Wasserführung und dem Können abhängig, und auch etwas wie viel Geduld man hat mit ein-/auswassern. Gegen Ende haben wir im Zweifelsfall einfach umtragen. Die Boote heissen ja nicht umsonst PACKraft! :-)
Beste Zeit: ab ca. Mitte Juli, geht man zu früh, so kann der erste See (Holmavatnet) noch voll Schnee und Eis sein --> am Besten Schneehöhe überprüfen
Links:
App 'hvor' Kartenapp von Kartverket (norwegisches Swisstopo) mit norwegischen Karten (inkl. offline Modus)
ut.no/kart Weg- und Hüttennetz von DNT
senorge.no Karte mit Schneehöhen
fjellforum.no norwegisches Forum mit vielen Tipps zur Tour
inatur.no Fiskekort (Fischlizenz) für den oberen Teil der Tour, unterer Teil braucht eine andere
Der Anfang ist immer hart. Wir merken es erst als wir die Rucksäcke anziehen. Es ist so ein schöner Ort hier hinten am Ende einer 15 km langen Schotterpiste, mitten zwischen Bergen und neben einem rauschenden Wasserfall. Doch unsere Rücksäcke sind schwer. Ja, die Kinder tragen mittlerweile ihre Kleider und Schlafsäcke, doch für uns bleiben dann doch noch zwei 2er Packrafts, das restliche Schlafzeug und Essen für 7 Tage (für vier Personen). Das gibt wohl 50 kg oder mehr verteilt auf zwei Rücken. Und ich dachte wir hätten das Leichtpacken perfektioniert. Doch hier haben wir eben noch die Packrafts, je ca. 5.5 kg, plus Paddels, Schwimmwesten, Reepschnüre etc.
Die Paddeltour beginnt mit einer Wanderung von 10 km und 500 Höhenmeter bis zur Wasserscheide, mehr oder weniger der Quelle der Kvenna. Die Wanderung ist toll, die Vegetation ändert von lichten Birkenwäldern zu offener Landschaft. Ganz oben, auf etwa 1200 m.ü.M. ist der Schnee noch nicht lange weg.
Beim See zelten wir zum ersten Mal. Hier trifft man ab und zu auf andere Leute. Ein 'T-merket sti', also ein vom DNT markierter Weg führt hier hoch und entlang des ersten Sees zu einer leicht nördlich gelegenen Hütte (Litlos).
Am zweiten Tag paddeln wir über den Holmavatnet und testen auf dem ersten Flussabschnitt verschiedene Techniken: etwas Paddeln (es hat unten einen 3 Meter Wasserfall), etwas Treideln (geht mit Kanu besser als mit Packraft), Paddeln über Untiefen und Tragen. Wir merken bald: am Effizientesten ist es zu paddeln wenn es genug Wasser hat, sobald es zu seicht wird einfach umtragen, steckenbleiben ist mühsam und braucht nur Zeit. Im Wildwasser versuchen wir konservativ zu fahren. Erstens sind wir nicht so geübt, und zweitens sind wir bald weit weg und Verlust von Material oder Verletzungen möchten wir doch vermeiden.
Bei der Brücke oberhalb des Kvennsjöen sehen wir zum letzten Mal einen markierten Wanderweg. Über den Kvennsjøen fahren wir gemütlich bei Rückenwind und Sonnenschein, so einfach ist doch die Hardangervidda! Beim Ausgang des Flusses fangen wir auch unsere erste Forelle. Also doch, über 24h lang haben wir nichts von einem Fisch gesehen, nun beginnen sie zu beissen! Der Übergang vom Kvennsjøen zum Krokavotni ist ein Traum, wie im Alpamare schlängelt sich die Kvenna durch die Felsen, relativ einfach bis kurz vor dem Ende, da wird es etwas schwieriger und wir umtragen.
Wir treffen auf zwei norwegische Padler, sie machen die Tour mit einem Ally-Kanu und schleppen einiges mehr als wir. Auf dem Øvsta Krokavatni zieht es richtig zu und wir haben starken Gegenwind. Wir fahren bei leichtem Regen bis fast zum Nedsta Krokavatnet. Das Wetter wir über Nacht richtig schlecht. Am nächsten Tag warten wir auf ein regenfreies Fenster, packen zusammen und fahren weiter. Beim Übergang zum Sandvatn können wir einiges fahren, dann wieder tragen wir die Boote durch das Gestrüpp, paddeln wieder etc. Zwischendurch regnet es heftig. Auf dem Sandvatn sind wir komplett durchnässt und die lange Tragpassage runter zum Gunleiksbuvatnet ist der Tiefpunkt der Tour. Nass, kalt und nicht klar ob es so bleibt. So hart kann die Hardangervidda sein! Im Prinzip ein Anfängerfehler, dass wir kurz vor dem Mittag aus dem Zelt gingen und lospaddelten. Die beiden anderen Gruppen die wir später treffen haben beide bis am späten Nachmittag im Zelt gesessen. Deshalb nimmt man ja auch extra etwas mehr Essen mit.
Auf jeden Fall wird der Himmel langsam freundlicher, und unten beim Gunleiksbuvatnet treffen wir auf einen Fischer (es hat vereinzelte Fischerhütten). Der ist super freundlich. Zur Hütte ist er mit dem Helikopter gekommen da es keine Wege gibt. Später bringt er uns seinen superstarken Mückenspray und ein Helikopterbier! Wow, der Tag hat eine gute Wendung genommen.
Danach ist das Wetter relativ gut, immer schön mit Rückenwind. Runter zum Vollavatn versuchen wir gar nicht erst zu paddeln und steuern den Trampelpfad südlich an. Hier sitzen auch vier Fischer vor einer Hütte, später sehen wir wie sie in den Heli einsteigen, typischer Samstag im Nationalpark. Am Ende des Vollavatn packen wir die Packrafts zusammen, stecken alles in den Rucksack und machen uns auf die letzten 8 km zu Fuss, entlang den Wasserfällen zur DNT Hütte. Die Wegspur ist nochmals typisch norwegisch: sumpfig, moorig, felsig und teilweise schlecht zu finden.
Unten wartet dann aber die bewartete Hütte Mogen auf uns mit feinem Essen und weichen Betten.
Wir haben es in fünf Tagen gemacht. Weniger wäre auch möglich gewesen. Länger wäre auch toll, dann könnte man noch die Berge etwas erkunden oder noch mehr fischen.
Die Paddelbarkeit der Kvenna ist stark von der Wasserführung und dem Können abhängig, und auch etwas wie viel Geduld man hat mit ein-/auswassern. Gegen Ende haben wir im Zweifelsfall einfach umtragen. Die Boote heissen ja nicht umsonst PACKraft! :-)
Beste Zeit: ab ca. Mitte Juli, geht man zu früh, so kann der erste See (Holmavatnet) noch voll Schnee und Eis sein --> am Besten Schneehöhe überprüfen
Links:
App 'hvor' Kartenapp von Kartverket (norwegisches Swisstopo) mit norwegischen Karten (inkl. offline Modus)
ut.no/kart Weg- und Hüttennetz von DNT
senorge.no Karte mit Schneehöhen
fjellforum.no norwegisches Forum mit vielen Tipps zur Tour
inatur.no Fiskekort (Fischlizenz) für den oberen Teil der Tour, unterer Teil braucht eine andere
Tourengänger:
Jonas

Communities: Skandinavien Forum
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare