Lackenberg / Plesná (1338m) über´n Ruckowitzschachten


Publiziert von jagawirtha , 29. Juli 2024 um 08:24.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Bayerischer Wald
Tour Datum:27 Juli 2024
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   CZ 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 650 m
Strecke:14,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über B 11 von Zwiesel nach Bay. Eisenstein, nach Ludwigsthal rechts abbiegen zum Zwieslerwaldhaus, fast am Ende links Wanderparkplatz Zollhausstraße anfahren, kostenlos
Unterkunftmöglichkeiten:in Zwieslerwaldhaus und mit Umweg Schutzhaus Gr. Falkenstein

Beim Lackenberg / Plesná handelt es sich um einen Grenzberg zur Tschechei, der sehr wenig besucht wird. Zum einen darf er nur außerhalb der Schonzeit für den Auerhahn, Mitte Juli bis Mitte November, betreten werden. Zum anderen ist er kein Aussichtberg im üblichen Sinn, weil er keinen richtigen Gipfel sondern nur ein riesiges grasiges Plateau ausweist, das auf der tschechischen Seite nicht betreten werden darf und auf bayerischer Seite nur über den Grenzsteig bzw. die beiden Zustiegswege bewanderbar ist. Was aber noch wichtiger ist, er steht auf keinem Wegweiser angeschrieben und oben gibt es nur Trampelpfade.
 
Trotzdem ist er es wert besucht zu werden, denn gerade im Auf- bzw. Abstieg gibt er nach Westen ein Panorama zum Arber frei, wie ich es bisher nirgends sehen konnte. Auch im Südosten über den Grenzsteig zeigt er einen grandiosen Blick vom Großen Rachel über die ganze Kette mit Plattenhausriegel, Lusen bis hin in die Tschechei. Und wer die Natur liebt, wird auch auf dem Gipfelplateau seine Freude haben. Der Anstieg ist insgesamt nicht schwer und bis zum Ruckowitzschachten problemlos, weil bestens ausgeschildert.
 
Bei meiner heutigen Zufahrt nach Zwieslerwaldhaus habe ich gewaltige Waldschäden durch den Borkenkäfer gesehen. Aus diesem Grund bin ich über die Urwaldrunde hinter Zwieslerwaldhaus gestartet um zu sehen ob es auch hier ähnliche Schäden gibt. Einige der Baumriesen haben tatsächlich ihr Nadelkleid schon verloren, ich hoffe nur, dass die anderen diese Katastrophe überleben. Über den Jägersteig bzw. Goldsteig geht es dann den altbekannten Weg hinauf zum Ruckowitzschachten. Von den letzten Besuchen kannte ich hier einen schattigen Hochwald, das ist aber mit wenigen Ausnahmen Vergangenheit. Auch hier hat der Borkenkäfer die Bäume geschädigt und den Rest haben die Stürme der letzten beiden Jahre erledigt.
 
Am Ruckowitzschachten weiden zurzeit Kühe auf der unteren Weide. Bei der Sitzgruppe muss ich nun den Goldsteig, der hinauf zum Falkenstein zieht, verlassen. Ich folge nun der Wegweisung zum Grenzübergang Lackabruck. Es handelt sich dabei um die Forststraße, die den Ruckowitzschachten durchschneidet. Höhenmeter mache ich hier keine. Nach wenigen hundert Meter zieht rechts der Schachtenweg nach oben. Ich bleibe weiter auf der flachverlaufenden Forststraße Richtung Grenzübergang. Erst nach einem kleinen Anstieg kommt eine weitere Kreuzung. Hier trenne ich mich vom Weg zur Lackabruck und nehme die rechte steilere Kiesstraße. Hier befinde ich mich auf dem in der Karte benannten Lackenbergsteig.
 
Einen Steig finde ich nicht, es bleibt bei der Kiesstraße bis zu einem Wendekreisel für Fahrzeuge. Und tatsächlich überholt mich ein SUV der Nationalparkverwaltung das im Kreisel anhält. Ich ahne schlimmes, doch der Mitarbeiter geht Richtung Grenzsteig. Ich folge der schmalen wenig ausgeprägten Spur im hohen Gras. An der Grenze angekommen suche ich vergebens einen eindeutigen Gipfelpunkt. Auf dem gesamten Plateau gibt es keine erkennbare und eindeutige Erhebung, geschweige denn einen Steinmann oder sogar ein Gifpelkreuz. Inzwischen habe ich mich einem auffälligen Grenzstein genähert, als auch der Mitarbeiter des Nationalparks auf mich zukommt. Ich frage ihn gleich ob ich mich richtig verhalte und ob ich weitere Fragen stellen darf, denn im Aufstieg gab es immer wieder Verbots- bzw. Hinweisschilder zum Betretungsrecht und Grenzübertritt. Es war alles in Ordnung und es ergab sich ein sehr nettes Gespräch, bei dem ich auch noch weitere Wandertipps erhalten habe, die nicht in der Karte zu finden sind. Auf die Frage wo denn der höchste Punkt zu finden ist meinte er es wäre der Grenzstein.
 
In der Kürze der Zeit hatte ich ganz vergessen zu fragen, ob es einen Unterschied zwischen dem Lackenberg auf bayerischer Seite oder dem Plesná auf tschechischer Seite gibt. Jedenfalls folgte ich der Empfehlung am Grenzsteig noch etwas weiter nach Osten zu gehen und die dortige Aussicht zu genießen. Auf diesem Wegabschnitt meinte ich auf der tschechischen Seite einen höheren Punkt entdeckt zu haben, den man aber nicht betreten darf und der auch nicht eindeutig ist. So versuchte ich mich an den Berggipfel im Südosten zu orientieren, die ja alle kannte, und ging wieder zurück zum Grenzstein und legte eine kurze Essenspause ein. Danach machte ich mich wieder auf den gleichen Weg wie im Aufstieg hinab nach Zwieslerwaldhaus. Ab dem Ruckowitzschachten war jetzt richtiger Wanderbetrieb, bis dahin hatte ich nur den Mitarbeiter des Nationalparks getroffen.

Gehzeiten:

Zwieslerwaldhaus über Urwald - Lackenberg 2 h 10 min
Gipfelplateau - Grenzsteig 15 min
Lackenberg - Zwieslerwaldhaus 1 h 50 min

insg. unterwegs 4 h 35 min

Tourengänger: jagawirtha


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 63932.gpx Kein Orginaltrack - nachträglich aufgezeichnet - dient nur der Orientierung

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