Roßkaiser (1978m) aus dem Winkelkar durch die Nordwand
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Seit Jahren schon studiert und auch mehrere Möglichkeiten ausgemacht, aber nur ein beschriebene Variante im AV-Führer zur Roßkaiser Nordwand. Über diese wollte ich somit die Begehung machen, aber hier wurde mir mal wieder deutlich gezeigt, was so alles in alten Kaiserführern als 3er durchgeht. Da aber etwas naiv mit so was nicht zu rechnen, beim Studieren der Wand durchaus Alternativen ausgemacht, die sich dann auch als solche raus stellen sollten. In Summe ein doch eher gutmütiger Wanddurchstieg wenn man die einfachste Linie kennt. Beim Suchen von dieser wurde mein Wohlfühlfaktor doch im den tief roten Bereich getrieben, bis kurz vorm Brechen der Nadel.
Start Aschinger Alm (wollte mir noch Jovenspitze Nordostgrat ansehen, was ich dann aber unter anderem wegen Nebel gelassen habe) und im Auf und Ab rüber ins Winkelkar. Dort wo der Steig mehr oder weniger Nahe am Geröll ist und kaum abgestiegen werden muss, sieht man schon den großen Felsblock, der zur Orientierung für den Einsteig dient. Wie im AV-Führer die Rampe nach links rauf und am Ende rechts in eine sogenannte Grasrinne. Nach dieser steht man im Geröllkessel vor der 3er Stelle im AV-Führer, die direkt zum Ausstiegshang rauf führt. 10 bis 15 Meter senkrecht in steiles Schrofengelände übergehend. Da Gras noch feucht probiere ich es erst gar nicht, aber auch sonst hätte ich wohl die Finger davon gelassen. Nach links geht es halbwegs einfach (nicht schwieriger als bisher) weiter und nach dem ersten Aufschwung versuche ich es durch die Schrofen über die Schlüsselstelle zu gelangen. Übelst ausgesetzt und feucht,entscheide ich mich kurz vor dem mutmaßlichen Ende bei brüchigen Fels, auf dem wegen Nässe Reibungsklettern keine Option war, zum Rückzug. Das war dann heute definitiv zu heftig für mich und auf weitere große Abenteuer keine Lust mehr, entscheide ich mich bei einem weiteren Versuch etwas weiter oben bereits beim Erspähen einer Unterbrechungsstelle frühzeitig zum Rückzug, ohne es genauer anzusehen. So geht es weiter links rauf (seit dem Geröllkessel immer nur dem einfachen Gelände nach links oben folgend), bis Botanik auftaucht. Hier scheint es dann halbwegs gutmütig rechts rauf zu gehen und so (wenigstens im Vergleich zu den ersten beiden Versuchen) kommt es dann auch und man steht auf dem Aufstiegshang. Diesen dann nach Lust und Laune rauf, bis man am Grat zwischen den beiden Gipfeln raus kommt. Abstieg dann über Pyramidenspitze und Eggersgrinn um die Gegenanstiege halbwegs in Grenzen zu halten.
Äußerst kurzweilig Wanddurchstieg, der von der Schwierigkeit und Wegfindung (nur bei Sicht!!!) überraschend gutmütig ausfällt. Nur selten wird der 1er überschritten und in Summe nur drei Richtungswechsel. War ganz sicher nicht meine letzte Begehung, da von dieser Seite deutlich schöner als von Süden. Mit der Bewertung tue ich mir wegen dem T6+ Versuch sehr schwer, da alles andere im Vergleich dazu entspannt war. T6- mal zur Sicherheit vergeben, aber eher doch nur maximal T5+. Die Stellen, die keinen Fehler verzeihen, sind doch sehr überschaubar.

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