Von Kipsdorf nach Dippoldiswalde über Hofehübel und Hoher Brand


Publiziert von lainari , 17. Juli 2024 um 21:32.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Erzgebirge
Tour Datum:14 Juli 2024
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 415 m
Abstieg: 605 m
Strecke:18,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:SDG Weißeritztalbahn Dippoldiswalde - Kipsdorf
Kartennummer:1:33.000, SK Nr. 03 Osterzgebirge oder mapy.cz

Eine sommerliche Streckenwanderung
 
Zur Durchführung einer Streckenwanderung unter Einbeziehung des oberen Abschnitts der Weißeritztalbahn begab ich mich nicht allzu früh am Tage nach Dippoldiswalde. Da das Parken am Bahnhof auf 3 h zeitlich limitiert ist, stellte ich das Auto nicht weit entfernt in der Stadt am Gerberplatz ab. Zurück am Bahnhof, löste ich das Ticket im Bimmelbahnshop, der sich in einem alten Bahnwagen befindet. Als einziger Zusteiger enterte ich kurz darauf den etwa halbvoll besetzten Schmalspurbahnzug. Natürlich suchte ich mir wieder einen Platz an der Sonne. Am Endpunkt Kurort Kipsdorf verließen heute doch einige Wanderer und Touristen das Bahngelände, der Rest fuhr ohne Ausstieg wieder zurück.
 
Diesmal machte ich mich auf den Weg zur anderen Talseite und schnaufte einen Anstieg hinauf, der zunächst mit einem grünen Punkt markiert war. Als der Wanderweg nach rechts abbog, ging ich unmarkiert geradeaus weiter. Am ersten Haus nahm ich rechts im Wald einen schmalen Fußpfad bergwärts, der zu einem Teich führte. Dann umging ich den Forsthof Bärenfels mit seinen historischen Gebäuden und dem Arboretum. Ein als Lehrpfad markierter Waldweg ging nun über den Hofehübel, der keinerlei Ausblick bietet. Am Waldrand legte ich eine erste kleine Pause ein. Später streifte ich die Siedlung Oberkipsdorf und ging wieder in den Wald hinein. Ein markierter Wanderweg umrundete den sogenannten Brand. Als ein Sendemast sichtbar wurde, wechselte ich weglos hinauf zum Gipfel des Hohen Brand, der ebenfalls keine Aussicht bietet. In Kammlinie verlief ein unmarkierter Waldweg in nordöstliche Richtung. Dieser traf nicht wie vorgesehen in gerader Linie auf den Wanderweg, so dass ein Abstieg nach links erforderlich wurde. So kam ich wieder zum Ringweg zurück. Am Abzweig hinunter nach Schmiedeberg war offenbar ein Wegweiser wegen Forstarbeiten abhanden gekommen, aber ich schlug den richtigen Weg ein. Farbliche Unterwegsmarkierungen an Bäumen etc. gab es hier ebenfalls nicht, die werden hierzulande ohnehin nur spärlich eingesetzt. Am Rande des Siedlungsgebietes bog ich nach links ab und kam nach Niederpöbel. Ein ebenes Areal, welches mit Garagen überbaut ist, markiert den einst vorgesehenen Standort des Bahnhofs Niederpöbel, der nie fertig gebauten schmalspurigen Pöbeltalbahn Schmiedeberg - Moldau. Hier drehte ich entlang der Straße wieder in talwärtige Richtung. Kurz vor den ersten Häusern auf der linken Straßenseite bog ich links auf den Waldweg Teichleite ein, der an der Talflanke talauswärts führte. Am Waldrand bot sich eine schattige, aussichtsreich gelegene Bank für eine Mittagsrast an. Gestärkt lief ich weiter nach Naundorf. An zwei Abzweigen auf dem Weg verzeichnete ich ebenfalls komplett fehlende Wegweiser.
 
In Naundorf ging ich an der Straße bis zum Schloss/Rittergut hinauf. Naundorf wurde 1404 unter dem Namen Nuwindorff als Gut und Herrschaftssitz urkundlich ersterwähnt. Zwischen 1473-1851 war die Herrschaft mit dem niederen Bergregal belehnt und das Schloss Sitz eines Vasallenbergamtes. Gegenüber dem Schloss befindet sich der Eingang zum alten Schlosspark. Etwas abseits vom Gipfel des Schlossberges steht Ottos Eck, ein Aussichtsturm. Das Gebäude ist in vorbildlichem Zustand aber die Aussichtsplattform ist verglast und bietet wegen dem umliegenden Baumbestand und der leichten Hanglage nur ein Viertelkreis-Sichtfenster in talwärtige Richtung. Ich verließ den Park auf der westlichen Seite und ging über den Wanderweg hinunter zur Straße B 171. Dahinter war die Weiterführung, die einige Meter bergwärts versetzt abzweigt, entgegen dem Karteneintrag nunmehr unmarkiert. Ich fand dennoch die richtige Route und traf unterwegs, als ich nach links zwischen Felder abbiegen musste, auf den markierten Weg, der jetzt aus der Gegenrichtung hier ankam. Auf meinem weiteren Weg verfinsterte sich der Himmel zusehends. Als ein längerer Schauer niederging, konnte ich mich in einem Gehölzstreifen in Sicherheit bringen. Da zunächst kein Regenende absehbar war, legte ich mein Regenzeug an und lief weiter. Dabei passierte ich Obercarsdorf und ging dahinter wieder bergan. Bei dem Waschküchenwetter war ich unter der Regenkleidung bald genau so nass wie außen, so dass ich mich über das ebenso plötzliche Regenende freute und an einem Rastplatz wieder luftiger kleidete. Nun wanderte ich auf der alten osterzgebirgischen Poststraße weiter. Im Bereich einer Talsenke hatten sich am gegenüberliegenden Hang durch die einst intensive Nutzung drei verschiedene Weghohlen gebildet. Später im beginnenden Siedlungsgebiet ging es leicht talwärts. Dann lief ich entlang der B 170 durch die sonntäglich verwaiste Stadtrandeinkaufszone von Dippoldiswalde. Anschließend waren es nur noch wenige Meter durch die ältere Ortsbebauung bis zum Parkplatz zurück.
 
Die Gehzeit betrug pausenbereinigt 4 h 30 min. Die absolvierte Route ist größtenteils als T1 zu bewerten, kurze unmarkierte oder weglose Passagen als T2.

Tourengänger: lainari


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