Hohe Warte (2781 m) - Normalweg zum Höchsten des Karnischen Hauptkamms
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Die Hohe Warte (italienisch: Monte Coglians) westlich vom Plöckenpass ist ein gewaltiger Brocken und höchster Berg des Karnischen Hauptkamms. Während sie auf der österreichischen Nordseite fast senkrecht abstürzt, zieht sich von Süden ein steiles Kar bis weit nach oben, durch das der Normalweg zum Gipfel führt. Dieser ist technisch zwar nicht besonders schwierig, aber anstrengend und wegen des steilen Schrofengeländes auch nicht zu unterschätzen. Günstigster Ausgangspunkt ist das Rifugio Edoardo Tolazzi, das auf einer asphaltierten Straße von Forni Avoltri zugänglich ist. Wem die 1600 Höhenmeter zu viel sind, der kann unterwegs im Rifugio Giovanni e Olinto Marinelli übernachten und die Tour auf zwei Tage aufteilen.
Bereits am Rifugio Edoardo Tolazzi ist das Ziel als "M. Coglians" ausgeschildert. Auf der teils betonierten, teils geschotterten Versorgungsstraße wandert man hinauf in Richtung der Alm "Malga Moraretto", den Abzweig zum Rifugio Lambertenghi Romanin lässt man bald links liegen. Auf knapp 1500 Metern wechselt man in einer Linkskehre auf einen Steig, der einige Kehren abkürzt (beschildert). Auf ihm gewinnt man im Wald schnell an Höhe und trifft etwa 20 Minuten später wieder auf den Fahrweg. Dieser verlässt sodann den Wald und erreicht das sanfte Weidegelände der Malga Moraretto. Die Alm bietet ein reichhaltiges Speisen- und Getränkeangebot sowie Übernachtungsmöglichkeiten.
Sofern man der Verlockung widersteht, lässt man den Abzweig zur Alm rechts liegen und folgt dem Versorgungsweg zunächst durch einen Waldgürtel, dann durch freies Gelände mithilfe weiter Kehren hinauf zum Rifugio Giovanni e Olinto Marinelli. Hier endet der Fahrweg. Die Hütte wurde im Jahr 1901 in der Scharte Forcella Moraret erbaut und wer die Tour auf zwei Tage aufteilen möchte, übernachtet hier. Sie ist aussichtsreich gelegen, im Osten schaut man in Richtung Plöckenpass, im Westen über den Ausgangspunkt zu den Bergen rund um Sappada.
Der weitere Anstieg verläuft am Steig durch eine Grasflanke bergauf, wo er sich verzweigt, hält man sich rechts. Der grasige Rücken wird erreicht, auf dem man hinauf zum Pic Chiadin gelangt. Der höchste Punkt liegt abseits des Wegs, ist aber fast ohne Mehraufwand über eine deutliche Trittspur erreichbar. Hier hat man instruktive Blicke zur Hohen Warte und zum weiteren Wegverlauf, schon alleine deshalb lohnt sich der Abstecher.
Es folgt ein Gegenanstieg: Am Steig, der in Kammnähe auf künstlich angelegter Trasse durch die steile Grasflanke nordwärts leitet, steigt man hinunter zum tiefsten Punkt und jenseits wieder hinauf, bis die Scharte "Forcella Monumentz" erreicht ist. Hier lässt man den Abzweig zur Kellerwarte (Cima di Mezzo del Coglians) rechts liegen und quert kurzzeitig versichert durch erodierte Felsplatten hinüber ins Kar unter der Hohen Warte. Dabei geht es erneut wieder etwas bergab.
Im Kar trifft der Steig mit einer weiteren, deutlich ausgeprägten Spur zusammen. Hier beginnt die mühsame Schinderei: Steil geht es im Schutt aufwärts, über die kurzen felsigen Zwischenstufen freut man sich regelrecht. Schließlich wendet sich der Steig etwas nach rechts und führt im oberen Teil des Kars auf eine tief eingeschnittene Scharte zu, ehe er am Gipfelaufbau endlich nach links in die Felsen leitet. Im oberen Teil des Kars liegen mitunter bis weit in den Sommer Schneereste.
Die Felsstufe am Gipfelaufbau ist die technische Schlüsselstelle der Tour. Steil gewinnt man an Höhe, ein Steinschlaghelm schadet hier nicht. Nach einer steilen Rinne (T4-, I) legt sich das Gelände wieder etwas zurück und im Zickzack geht es durch Schutt, über Bänder und felsige Absätze dem Gipfel entgegen. Das Gelände ist ziemlich steil, man sollte hier nicht abrutschen. Knapp unterhalb des Ziels passiert man eine alte Stellung aus dem Ersten Weltkrieg, dann ist es endlich geschafft und man steht am höchsten Punkt des Karnischen Hauptkamms. Am Gipfel befindet sich eine Glocke und ein Gipfelkreuz, nach Norden geht es schaurig in die Tiefe. Um das zweifellos glänzende Panorama von diesem Gruppenhöchsten betrachten zu können, braucht es allerdings ein wenig Wetterglück, denn die Hohe Warte hüllt sich leider sehr schnell in Wolken.
Der Abstieg erfolgt auf dem bekannten Weg und ist ebenfalls recht mühsam, denn der Schutt eignet sich nur sehr bedingt zum Abfahren. Aufgrund des losen Gerölls will jeder Schritt vorausschauend gesetzt sein. Spätestens am Pic Chiadin sind die Mühen vergessen und beim Abstieg auf dem Fahrweg klingt die Tour aus.
Schwierigkeiten:
Vom Rifugio Edoardo Tolazzi via Malga Moraretto zum Rifugio Giovanni e Olinto Marinelli: T2 (am Steig, optional T1 ohne Abkürzer).
Von der Hütte zum Pic Chiadin: T2 (unschwieriger Steig).
Normalweg zur Hohen Warte: T4-, I (Schlüsselstelle am Gipfelaufbau, sonst mehrfach im oberen T3-Bereich; sehr anstrengend).
Fazit:
Eine mühsame 3*-Tour zu einem Gruppenhöchsten, die im unteren Bereich weitgehend auf einem Fahrweg, weiter oben durch ein steiles Kar zum Gipfel führt. Mit dem Rifugio Edoardo Tolazzi am Ausgangspunkt, der Malga Moraretto und dem Rifugio Giovanni e Olinto Marinelli stehen gleich drei potenzielle Stützpunkte zur Verfügung. Ein Helm sollte für den Gipfelanstieg dabei sein.
Kategorien: Karnischer Hauptkamm, Gruppenhöchste, 3*-Tour, 2700er, T4.
Bereits am Rifugio Edoardo Tolazzi ist das Ziel als "M. Coglians" ausgeschildert. Auf der teils betonierten, teils geschotterten Versorgungsstraße wandert man hinauf in Richtung der Alm "Malga Moraretto", den Abzweig zum Rifugio Lambertenghi Romanin lässt man bald links liegen. Auf knapp 1500 Metern wechselt man in einer Linkskehre auf einen Steig, der einige Kehren abkürzt (beschildert). Auf ihm gewinnt man im Wald schnell an Höhe und trifft etwa 20 Minuten später wieder auf den Fahrweg. Dieser verlässt sodann den Wald und erreicht das sanfte Weidegelände der Malga Moraretto. Die Alm bietet ein reichhaltiges Speisen- und Getränkeangebot sowie Übernachtungsmöglichkeiten.
Sofern man der Verlockung widersteht, lässt man den Abzweig zur Alm rechts liegen und folgt dem Versorgungsweg zunächst durch einen Waldgürtel, dann durch freies Gelände mithilfe weiter Kehren hinauf zum Rifugio Giovanni e Olinto Marinelli. Hier endet der Fahrweg. Die Hütte wurde im Jahr 1901 in der Scharte Forcella Moraret erbaut und wer die Tour auf zwei Tage aufteilen möchte, übernachtet hier. Sie ist aussichtsreich gelegen, im Osten schaut man in Richtung Plöckenpass, im Westen über den Ausgangspunkt zu den Bergen rund um Sappada.
Der weitere Anstieg verläuft am Steig durch eine Grasflanke bergauf, wo er sich verzweigt, hält man sich rechts. Der grasige Rücken wird erreicht, auf dem man hinauf zum Pic Chiadin gelangt. Der höchste Punkt liegt abseits des Wegs, ist aber fast ohne Mehraufwand über eine deutliche Trittspur erreichbar. Hier hat man instruktive Blicke zur Hohen Warte und zum weiteren Wegverlauf, schon alleine deshalb lohnt sich der Abstecher.
Es folgt ein Gegenanstieg: Am Steig, der in Kammnähe auf künstlich angelegter Trasse durch die steile Grasflanke nordwärts leitet, steigt man hinunter zum tiefsten Punkt und jenseits wieder hinauf, bis die Scharte "Forcella Monumentz" erreicht ist. Hier lässt man den Abzweig zur Kellerwarte (Cima di Mezzo del Coglians) rechts liegen und quert kurzzeitig versichert durch erodierte Felsplatten hinüber ins Kar unter der Hohen Warte. Dabei geht es erneut wieder etwas bergab.
Im Kar trifft der Steig mit einer weiteren, deutlich ausgeprägten Spur zusammen. Hier beginnt die mühsame Schinderei: Steil geht es im Schutt aufwärts, über die kurzen felsigen Zwischenstufen freut man sich regelrecht. Schließlich wendet sich der Steig etwas nach rechts und führt im oberen Teil des Kars auf eine tief eingeschnittene Scharte zu, ehe er am Gipfelaufbau endlich nach links in die Felsen leitet. Im oberen Teil des Kars liegen mitunter bis weit in den Sommer Schneereste.
Die Felsstufe am Gipfelaufbau ist die technische Schlüsselstelle der Tour. Steil gewinnt man an Höhe, ein Steinschlaghelm schadet hier nicht. Nach einer steilen Rinne (T4-, I) legt sich das Gelände wieder etwas zurück und im Zickzack geht es durch Schutt, über Bänder und felsige Absätze dem Gipfel entgegen. Das Gelände ist ziemlich steil, man sollte hier nicht abrutschen. Knapp unterhalb des Ziels passiert man eine alte Stellung aus dem Ersten Weltkrieg, dann ist es endlich geschafft und man steht am höchsten Punkt des Karnischen Hauptkamms. Am Gipfel befindet sich eine Glocke und ein Gipfelkreuz, nach Norden geht es schaurig in die Tiefe. Um das zweifellos glänzende Panorama von diesem Gruppenhöchsten betrachten zu können, braucht es allerdings ein wenig Wetterglück, denn die Hohe Warte hüllt sich leider sehr schnell in Wolken.
Der Abstieg erfolgt auf dem bekannten Weg und ist ebenfalls recht mühsam, denn der Schutt eignet sich nur sehr bedingt zum Abfahren. Aufgrund des losen Gerölls will jeder Schritt vorausschauend gesetzt sein. Spätestens am Pic Chiadin sind die Mühen vergessen und beim Abstieg auf dem Fahrweg klingt die Tour aus.
Schwierigkeiten:
Vom Rifugio Edoardo Tolazzi via Malga Moraretto zum Rifugio Giovanni e Olinto Marinelli: T2 (am Steig, optional T1 ohne Abkürzer).
Von der Hütte zum Pic Chiadin: T2 (unschwieriger Steig).
Normalweg zur Hohen Warte: T4-, I (Schlüsselstelle am Gipfelaufbau, sonst mehrfach im oberen T3-Bereich; sehr anstrengend).
Fazit:
Eine mühsame 3*-Tour zu einem Gruppenhöchsten, die im unteren Bereich weitgehend auf einem Fahrweg, weiter oben durch ein steiles Kar zum Gipfel führt. Mit dem Rifugio Edoardo Tolazzi am Ausgangspunkt, der Malga Moraretto und dem Rifugio Giovanni e Olinto Marinelli stehen gleich drei potenzielle Stützpunkte zur Verfügung. Ein Helm sollte für den Gipfelanstieg dabei sein.
Kategorien: Karnischer Hauptkamm, Gruppenhöchste, 3*-Tour, 2700er, T4.
Tourengänger:
83_Stefan

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Kommentare (2)