Unterreidla - Einsichten statt Aussichten
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Unterreidla, klingt das nicht eindeutig fränggisch? Dabei befinden wir uns mit Unterreidla in Oberbayern, ganz in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen, das mit seinem umständlichen Bindestrich-Ortsnamen allerdings auch sehr wenig bayerisch daherkommt. Jahrzehntelang wurde Garmisch-Partenkirchen von seinem Fremdenverkehrsverein einfach als "Gap" beworben. Doch irgendwann fühlten sich die Bewohner des "P" zu kurz gekommen und das locker-lässige "Gap" wurde durch das Babysprech-Kürzel "GaPa" ersetzt, das heute das Branding der Marke vorgibt. Die sage und schreibe 72 Mitarbeiter der GaPa Tourismus GmbH lassen sich von "GaPa" zu allem möglichen inspirieren, etwa zu "GaPa live"oder"GaPa schmeckt' s" usw...Und Unterreidla? Schmeckt' s auch Unterreidla? Ja, beim Gschwandtnerbauern direkt unterhalb!
Der prachtvoll am Hang gelegene Gschwandtnerbauer ist Dreh- und Angelpunkt vieler Wanderungen im Südlichen Estergebirge zu Wank, Esterbergalm usw...Natürlich kann man kleinräumig variieren, so hat mich ein erst kürzlich durchgeführter Ausfallschritt zum Steinbichl ermuntert, hier noch mehr zu probieren - so kam ich auf den Höhenzug Unterreidla.
Unterreidla...
...ist das Gegenstück zum Steinbichl, der von Gschwandt aus leicht und lohnend zu erreichen ist. In beiden Fällen handelt es sich um West-Ost-Höhenzüge unterhalb der Wank-Berge. Der Steinbichl liegt westlich von Gschwandt oberhalb der beiden Hauscluster Höfle und Schlattan: er wird vom Roßwank beherrscht, dessen Hänge zu ihm abfallen. Unterreidla hingegen liegt östlich von Gschwandt oberhalb von Kaltenbrunn: dieser Höhenzug wird von den Hängen des Vorderen Riedbergs sowie des Rotenkopfs beherrscht.
Die heutige Wanderung am Unterreidla möchte ich als Runde durchführen. Ich habe also vor, von Gschwandt aus nach Osten zum Altenbach zu gehen, nach der Bachbrücke den Weg 462, der von Kaltenbrunn heraufkommt, nach Nordosten zu verfolgen, bis dieser die Grathöhe des Unterreidla erreicht. Anschließend würde ich, mit oder ohne Pfad, auf dem Höhenzug des Unterreidla bis zu seinem höchsten Punkt (1094 m) und noch weiter nach Osten weiterzuwandern, bis ich oberhalb des Brandgrabens ein Forststraßensystem erreichen würde, das mich auf der Südseite des Unterreidla wieder zur Altenbachbrücke und von dort nach Gschwandt zurückbringt.
Wegbeschreibung - vom P. Höfle nach Gschwandt und über Almwiesen zum Altenbach
Zum P. Höfle geht es wie so oft zum Gschwandtnerbauern. Dazu nimmt man vom P. einen etwas steinigen Wirtschaftsweg, der hübsch an Bänken und Viehweiden vorbei unterhalb des Steinbichls und des Roßwanks zum Wirtshaus Gschwandtnerbauer hinaufführt. Für den Rückweg nehme ich mir vor, in der Wirtschaft einzukehren und bei einem Cappuccino auf die hübschen Buckelwiesen am Wald "Am Stich" zu schauen.
Von Gschwandt aus gehe ich auf einer Almstraße eben über Wiesen nach Osten. Das ist keine lange Passage - ich passiere einen Stadel mit Bank und schon wird am Waldrand ein Gatter erreicht. Dort stehen gelbe Schilder. Nach Südosten ginge es auf dem Weg 462 nach "Kaltenbrunn" hinab, stattdessen nehme ich den "Weg 462" in die andere Richtung, die mit "Gerold" und "Finzalm" beschildert ist. Auf ihm geht es nach Norden zu einer Brücke über den Altenbach hinab. Auf dem kurzen Weg dorthin bestärkt mich noch ein nettes, altes Holzschild ("Gerold Fußweg") in meiner Absicht.
Von der Altenbachbrücke zum Grat des Unterreidla
Gleich nach der Brücke wird es erst einmal etwas diffus, denn der schmäler gewordene Weg teilt sich in gleich drei ausgetretene Wanderwege. Ein fortlaufendes, gelbes Schild ("Gerold" bzw. "Finzalm") sucht man hier vergebens. Richtig ist einer der beiden linken (weiter nördlich gelegenen), steil ansteigenden Wege, sie laufen weiter oben wieder zusammen. Wohin aber der dritte, flache Weg rechterhand wohl führt?
Nach wenigen, weiteren Schritten wird der Wanderweg wieder breiter und ich erreiche nochmals eine Gabelung und wieder kein Schild. Der nach rechts (Osten) führende, flache Karrenweg (rotes Baumzeichen) ist für die heutige Unternehmung falsch, richtig ist der linke der beiden, ein sehr einfacher Forstweg, der sachte ansteigend auf einen auffällig beschuppten Baum zuhält (Foto).
Der Weg (offenbar ist es immer noch der Wanderweg 462) erreicht nun in sanftem Anstieg den licht bewaldeten Grat des Unterreidla und quert ihn zu seiner nördlichen Seite. Nun befindet sich linkerhand vom Forstweg ein Abhang, der zum Altenbach abfällt und rechts oberhalb der Straße der Grat des Unterreidla. Erst, als die Straße ganz ausflacht und eben weiterzieht, steuere ich an einer kleinen Ausweiche weglos den Grat an - es sind nur ganz wenige Schritte bis zu seiner Höhe. Dort findet sich das angenehmste Gelände zum Weitergehen im lichten Wald auf der Südseite des Unterreidla-Grats. Ich bin nicht überrascht, genau dort auch einen Pfad zu finden.
Der Weiterweg auf dem Grat zum höchsten Punkt des Unterreidla
Der Pfad ist sehr hübsch und er kommt im lichten Bergmischwald gut voran. Der Grat des Unterreidla selbst, der jetzt links oberhalb entlangläuft, ist in Teilabschnitten mit Jungwald bestanden und der Pfad weicht dem stacheligen Dickicht kleinräumig auf die südliche Seite aus. So geht es eine ganze Weile vergnügt dahin, ich finde es interessant, einmal nicht auf einem zerstreuten Wildwechsel oder einem zugewachsenen Karrenweg, sondern auf einem Jäger- oder Holzersteig unterwegs zu sein.
Schließlich wechselt die Pfadspur zu einer Lichtung direkt am Grat und verliert sich im weiteren Verlauf unter einer dichten Laubdecke. Der Grat des Unterreidla ist flach und breit, ich kann auch weglos bequem vorankommen. Links (nördlich) unterhalb kann ich nun eine Straße sehen, das muß schon die Forststraße oberhalb des Brandgrabens sein. Interessanter sieht ein sonniges Blickfenster auf der Südseite des Grats aus, das ich hoffnungsfroh ansteuere. Ich erreiche einen netten, grasigen Platz mit allerdings nur spärlichen Aussichten auf wenige Karwendelberge und ein paar Häuser von Kaltenbrunn.
Nach der Pause erreiche ich den höchsten Punkt von Unterreidla (1094 m) recht schnell. Tatsächlich gibt es nur einen höchsten Punkt, der sich in einem sanften Aufschwung aus dem Wald hervorhebt. Am Gipfel des Unterreidla (1094 m) gibt es außer zersteuten Baumstümpfen keinerlei Spuren der Anwesenheit anderer, keinen Messpunkt und leider auch... keinerlei Ausblicke.
Abstieg auf einem Karrenweg und der langweiliger Forststraßenhatscher zurück nach Gschwandt
Vom Gipfel geht es weglos sanft abfallend nach Osten am Grat weiter, bis ich einen häßlich in den Wald gefrästen Karrenweg erreiche, der mich in einer überraschend langen Passage zu der Forststraße bringt, die den Höhenzug des Unterreidla gewissermaßen weiter unterhalb umrundet. Ich treffe etwa dort auf diese Straße, wo sie unweit des Brand- bzw. des Gütlegrabens eine Spitzkehren-Serpentine vollführt.
Diese Straße, die schnurgerade kilometerlang und auf der Südseite des Unterreidla entlangläuft, ist ein veritabler "Forststraßenhatscher"! Ich bin froh, als ich nach der lang ersehnten Brücke über den Altenbach endlich wieder auf den Weg 462 treffe, der von Kaltenbrunn heraufkommt. An der Kreuzung wieder kein gelbes Schild, dafür aber ein besonders hübsches Vintage-Schilder nach Gschwandt.
Schon lockt der Cappuccino. auch dräut ein Gewitter - mit beschleunigtem Schritt schließe ich die Unterreidla-Runde an den bereits einmal erreichten gelben Schildern am Gatter oberhalb der Altenbachbrücke und eile am Stadel vorbei über die Wiesen zum Gschwandtnerbauer.
Ausklang und Fazit: beim Cappuccino bleibt in etwas gewittriger Stimmung noch Zeit, Bilanz zu ziehen und Einsichten zu gewinnen.
Erstes, einsichtiges Fazit: ich bin mir - bei aller Entdeckerfreude - nicht sicher, ob die blickdichte, aber hübsche,Pfadwanderung auf dem Höhenzug des Unterreidla die Öde des anschließenden Forststraßenhatschers aufwiegt. Vielleicht nicht. Am schönsten war' s heute eigentlich dort, wo ich noch gar nicht aufgebrochen war: am Gschwandtnerbauern - noch ohne Gewitterstimmung!
Zweites, leicht verärgertes und schnelles Fazit - es regnet schließlich gleich: ich finde die gelbe Beschilderung bzw. teilweise Nichtbeschilderung des Wegs 462 erbärmlich! Da fehlt es an etwas, das man "Beschilderungskontinuität" nennen könnte. Wie bei Umleitungen: "U", "U", "U" usw...im Tal funktioniert es ja auch! Wieso denn nicht am Berg? An manchen Weggabelungen würde ein kleiner, gelber Pfeil genügen!
Bitte mich richtig zu verstehen: ich brauche diese gelben Schilder nicht, ich kann' s auch ohne. Aber es gibt bestimmt Leute, die sich an ihnen orientieren wollen! Für diese Wanderer werden die Schilder doch hingestellt, ansonst wäre die Mühe ja reine Zeit- und Geldverschwendung?
Der Aufwand für die gelben Wanderschilder, die willkürlich da oder dort herumstehen, ist nämlich erheblich: jedes einzelne gelbe Schild hat für seinen spezifischen Text, seine Position und Pfeilrichtung eine am unteren Rand aufgedruckte nachvollziehbare Ident.Nr, etwa "GaPa-0815"! Super, man kann also beschädigte oder ganz fehlende Schild jederzeit "original" ersetzen? In der Theorie schon! In der Praxis, vor Ort ist "GaPa-0815" vielleicht vorhanden, aber "GaPa-0816" und "-0817" fehlen, niemand kümmert sich drum...und Leute, die mittels gelber Wegweiser irgendwohin losgewandert sind, treffen auf Kreuzungen und Gabelungen - und wissen nicht, wohin. Was für ein Blödsinn!
So, genug geärgert, schön war' s ja trotzdem wieder. Nass bin ich auf dem Weg zum P. auch nicht geworden, aber nervig sind sie schon, diese dauernden gewittrigen Schauer, also wenn man nicht gerade Nacktschnecke ist...
Der prachtvoll am Hang gelegene Gschwandtnerbauer ist Dreh- und Angelpunkt vieler Wanderungen im Südlichen Estergebirge zu Wank, Esterbergalm usw...Natürlich kann man kleinräumig variieren, so hat mich ein erst kürzlich durchgeführter Ausfallschritt zum Steinbichl ermuntert, hier noch mehr zu probieren - so kam ich auf den Höhenzug Unterreidla.
Unterreidla...
...ist das Gegenstück zum Steinbichl, der von Gschwandt aus leicht und lohnend zu erreichen ist. In beiden Fällen handelt es sich um West-Ost-Höhenzüge unterhalb der Wank-Berge. Der Steinbichl liegt westlich von Gschwandt oberhalb der beiden Hauscluster Höfle und Schlattan: er wird vom Roßwank beherrscht, dessen Hänge zu ihm abfallen. Unterreidla hingegen liegt östlich von Gschwandt oberhalb von Kaltenbrunn: dieser Höhenzug wird von den Hängen des Vorderen Riedbergs sowie des Rotenkopfs beherrscht.
Die heutige Wanderung am Unterreidla möchte ich als Runde durchführen. Ich habe also vor, von Gschwandt aus nach Osten zum Altenbach zu gehen, nach der Bachbrücke den Weg 462, der von Kaltenbrunn heraufkommt, nach Nordosten zu verfolgen, bis dieser die Grathöhe des Unterreidla erreicht. Anschließend würde ich, mit oder ohne Pfad, auf dem Höhenzug des Unterreidla bis zu seinem höchsten Punkt (1094 m) und noch weiter nach Osten weiterzuwandern, bis ich oberhalb des Brandgrabens ein Forststraßensystem erreichen würde, das mich auf der Südseite des Unterreidla wieder zur Altenbachbrücke und von dort nach Gschwandt zurückbringt.
Wegbeschreibung - vom P. Höfle nach Gschwandt und über Almwiesen zum Altenbach
Zum P. Höfle geht es wie so oft zum Gschwandtnerbauern. Dazu nimmt man vom P. einen etwas steinigen Wirtschaftsweg, der hübsch an Bänken und Viehweiden vorbei unterhalb des Steinbichls und des Roßwanks zum Wirtshaus Gschwandtnerbauer hinaufführt. Für den Rückweg nehme ich mir vor, in der Wirtschaft einzukehren und bei einem Cappuccino auf die hübschen Buckelwiesen am Wald "Am Stich" zu schauen.
Von Gschwandt aus gehe ich auf einer Almstraße eben über Wiesen nach Osten. Das ist keine lange Passage - ich passiere einen Stadel mit Bank und schon wird am Waldrand ein Gatter erreicht. Dort stehen gelbe Schilder. Nach Südosten ginge es auf dem Weg 462 nach "Kaltenbrunn" hinab, stattdessen nehme ich den "Weg 462" in die andere Richtung, die mit "Gerold" und "Finzalm" beschildert ist. Auf ihm geht es nach Norden zu einer Brücke über den Altenbach hinab. Auf dem kurzen Weg dorthin bestärkt mich noch ein nettes, altes Holzschild ("Gerold Fußweg") in meiner Absicht.
Von der Altenbachbrücke zum Grat des Unterreidla
Gleich nach der Brücke wird es erst einmal etwas diffus, denn der schmäler gewordene Weg teilt sich in gleich drei ausgetretene Wanderwege. Ein fortlaufendes, gelbes Schild ("Gerold" bzw. "Finzalm") sucht man hier vergebens. Richtig ist einer der beiden linken (weiter nördlich gelegenen), steil ansteigenden Wege, sie laufen weiter oben wieder zusammen. Wohin aber der dritte, flache Weg rechterhand wohl führt?
Nach wenigen, weiteren Schritten wird der Wanderweg wieder breiter und ich erreiche nochmals eine Gabelung und wieder kein Schild. Der nach rechts (Osten) führende, flache Karrenweg (rotes Baumzeichen) ist für die heutige Unternehmung falsch, richtig ist der linke der beiden, ein sehr einfacher Forstweg, der sachte ansteigend auf einen auffällig beschuppten Baum zuhält (Foto).
Der Weg (offenbar ist es immer noch der Wanderweg 462) erreicht nun in sanftem Anstieg den licht bewaldeten Grat des Unterreidla und quert ihn zu seiner nördlichen Seite. Nun befindet sich linkerhand vom Forstweg ein Abhang, der zum Altenbach abfällt und rechts oberhalb der Straße der Grat des Unterreidla. Erst, als die Straße ganz ausflacht und eben weiterzieht, steuere ich an einer kleinen Ausweiche weglos den Grat an - es sind nur ganz wenige Schritte bis zu seiner Höhe. Dort findet sich das angenehmste Gelände zum Weitergehen im lichten Wald auf der Südseite des Unterreidla-Grats. Ich bin nicht überrascht, genau dort auch einen Pfad zu finden.
Der Weiterweg auf dem Grat zum höchsten Punkt des Unterreidla
Der Pfad ist sehr hübsch und er kommt im lichten Bergmischwald gut voran. Der Grat des Unterreidla selbst, der jetzt links oberhalb entlangläuft, ist in Teilabschnitten mit Jungwald bestanden und der Pfad weicht dem stacheligen Dickicht kleinräumig auf die südliche Seite aus. So geht es eine ganze Weile vergnügt dahin, ich finde es interessant, einmal nicht auf einem zerstreuten Wildwechsel oder einem zugewachsenen Karrenweg, sondern auf einem Jäger- oder Holzersteig unterwegs zu sein.
Schließlich wechselt die Pfadspur zu einer Lichtung direkt am Grat und verliert sich im weiteren Verlauf unter einer dichten Laubdecke. Der Grat des Unterreidla ist flach und breit, ich kann auch weglos bequem vorankommen. Links (nördlich) unterhalb kann ich nun eine Straße sehen, das muß schon die Forststraße oberhalb des Brandgrabens sein. Interessanter sieht ein sonniges Blickfenster auf der Südseite des Grats aus, das ich hoffnungsfroh ansteuere. Ich erreiche einen netten, grasigen Platz mit allerdings nur spärlichen Aussichten auf wenige Karwendelberge und ein paar Häuser von Kaltenbrunn.
Nach der Pause erreiche ich den höchsten Punkt von Unterreidla (1094 m) recht schnell. Tatsächlich gibt es nur einen höchsten Punkt, der sich in einem sanften Aufschwung aus dem Wald hervorhebt. Am Gipfel des Unterreidla (1094 m) gibt es außer zersteuten Baumstümpfen keinerlei Spuren der Anwesenheit anderer, keinen Messpunkt und leider auch... keinerlei Ausblicke.
Abstieg auf einem Karrenweg und der langweiliger Forststraßenhatscher zurück nach Gschwandt
Vom Gipfel geht es weglos sanft abfallend nach Osten am Grat weiter, bis ich einen häßlich in den Wald gefrästen Karrenweg erreiche, der mich in einer überraschend langen Passage zu der Forststraße bringt, die den Höhenzug des Unterreidla gewissermaßen weiter unterhalb umrundet. Ich treffe etwa dort auf diese Straße, wo sie unweit des Brand- bzw. des Gütlegrabens eine Spitzkehren-Serpentine vollführt.
Diese Straße, die schnurgerade kilometerlang und auf der Südseite des Unterreidla entlangläuft, ist ein veritabler "Forststraßenhatscher"! Ich bin froh, als ich nach der lang ersehnten Brücke über den Altenbach endlich wieder auf den Weg 462 treffe, der von Kaltenbrunn heraufkommt. An der Kreuzung wieder kein gelbes Schild, dafür aber ein besonders hübsches Vintage-Schilder nach Gschwandt.
Schon lockt der Cappuccino. auch dräut ein Gewitter - mit beschleunigtem Schritt schließe ich die Unterreidla-Runde an den bereits einmal erreichten gelben Schildern am Gatter oberhalb der Altenbachbrücke und eile am Stadel vorbei über die Wiesen zum Gschwandtnerbauer.
Ausklang und Fazit: beim Cappuccino bleibt in etwas gewittriger Stimmung noch Zeit, Bilanz zu ziehen und Einsichten zu gewinnen.
Erstes, einsichtiges Fazit: ich bin mir - bei aller Entdeckerfreude - nicht sicher, ob die blickdichte, aber hübsche,Pfadwanderung auf dem Höhenzug des Unterreidla die Öde des anschließenden Forststraßenhatschers aufwiegt. Vielleicht nicht. Am schönsten war' s heute eigentlich dort, wo ich noch gar nicht aufgebrochen war: am Gschwandtnerbauern - noch ohne Gewitterstimmung!
Zweites, leicht verärgertes und schnelles Fazit - es regnet schließlich gleich: ich finde die gelbe Beschilderung bzw. teilweise Nichtbeschilderung des Wegs 462 erbärmlich! Da fehlt es an etwas, das man "Beschilderungskontinuität" nennen könnte. Wie bei Umleitungen: "U", "U", "U" usw...im Tal funktioniert es ja auch! Wieso denn nicht am Berg? An manchen Weggabelungen würde ein kleiner, gelber Pfeil genügen!
Bitte mich richtig zu verstehen: ich brauche diese gelben Schilder nicht, ich kann' s auch ohne. Aber es gibt bestimmt Leute, die sich an ihnen orientieren wollen! Für diese Wanderer werden die Schilder doch hingestellt, ansonst wäre die Mühe ja reine Zeit- und Geldverschwendung?
Der Aufwand für die gelben Wanderschilder, die willkürlich da oder dort herumstehen, ist nämlich erheblich: jedes einzelne gelbe Schild hat für seinen spezifischen Text, seine Position und Pfeilrichtung eine am unteren Rand aufgedruckte nachvollziehbare Ident.Nr, etwa "GaPa-0815"! Super, man kann also beschädigte oder ganz fehlende Schild jederzeit "original" ersetzen? In der Theorie schon! In der Praxis, vor Ort ist "GaPa-0815" vielleicht vorhanden, aber "GaPa-0816" und "-0817" fehlen, niemand kümmert sich drum...und Leute, die mittels gelber Wegweiser irgendwohin losgewandert sind, treffen auf Kreuzungen und Gabelungen - und wissen nicht, wohin. Was für ein Blödsinn!
So, genug geärgert, schön war' s ja trotzdem wieder. Nass bin ich auf dem Weg zum P. auch nicht geworden, aber nervig sind sie schon, diese dauernden gewittrigen Schauer, also wenn man nicht gerade Nacktschnecke ist...
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