Cinque Torri - 5 Türme, 10 Gipfel


Publiziert von Dandl , 28. Juli 2024 um 17:00.

Region: Welt » Italien » Venetien
Tour Datum:27 Juli 2024
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: IV (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkgelegenheit kurz vor dem Rifugio Cinque Torri - Achtung: die Straße ist im Sommer gesperrt, dann Zugang zu Fuß oder mit dem Sessellift.

Die Cinque Torri in der Nähe von Cortina sind ein Paradies für Kletterer. Neben diversen Sportkletterrouten gibt es auch mehrere Alpinkletterrouten, welche auf die Gipfel der 5 Türme führen. Angeblich gibt es an den Cinque Torri mehr als 200 Routen.
Die 5 Türme der Cinque Torri sind in mehrere unterschiedliche Gipfel aufgeteilt:

  • Erster Turm - Torre Grande:
    Aufgeteilt in drei Gipfel: Cima Nord, Cima Sud und Cima Ovest
  • Zweiter Turm:
    Ebenfalls aufgeteilt in drei Gipfel: Torre Lusy, Torre del Barancio und Torre Romana
  • Dritter Turm - Torre Latina (1 Gipfel)
  • Vierter Turm - Torre Quarta:
    Aufgeteilt in Torre Quarta Bassa und Torre Quarta Alta
  • Fünfter Turm - Torre Inglese (1 Gipfel)

Somit ergeben sich an den Cinque Torri 10 unterschiedliche Gipfel, welche alle durch eigene - meist mehrere - Routen bestiegen werden können.

1. Klettertag: 27.06.2024
Geplant sind für heute die beiden Türme des Torre Quarta (Torre Quarta Bassa und Torre Quarta Alta). Ob wir danach noch eine Tour anhängen, entscheiden wir spontan.
Wir fahren früh morgens mit dem Auto bis zum Parkplatz kurz vor dem Rifugio Cinque Torri.
Im Aufstieg umgehen wir die Türme an der rechten Seite und erreichen nach wenigen Minuten den Einstieg des Torre Quarta. Die ersten beiden Seillängen sind für beide Gipfel gleich (III+). Nach einer weiteren Seillänge erreichen wir den Gipfel des Torre Quarta Bassa (IV-). Auf der Nordseite könnte man sich vom Gipfel über 25 m zum Boden abseilen. Da wir jedoch auch noch den Quarta Alta besteigen wollen, seilen wir über den Aufstiegsweg (Süden) eine Seillänge ab bis in die Scharte zwischen den beiden Gipfeln. Nun geht es in zwei Seillängen bis zum Gipfel des Quarta Alta (IV). Der Abstieg erfolgt durch 2 x 25 m abseilen an der Nordseite, direkt vor den Einstieg des Torre Inglese.
Da wir jetzt schon hier sind, gehen wir diesen auch noch an. In 2 Seillängen (IV) erreichen wir den Gipfel und seilen uns sogleich wieder ab. Da uns jetzt zu viel los ist und wir mit der heutigen Ausbeute zufrieden sind, beschließen wir, es für heute gut sein zu lassen und gehen zurück zum Auto.

2. Klettertag: 27.07.2024
Eigentlich war für heute eine andere Unternehmung geplant, wetterbedingt (Hochnebel und Bewölkung) haben wir uns aber für einen Klettertag an den Cinque Torri entschieden. Den ersten Verhauer haben wir bereits bevor wir auch nur einen Fuß aus dem Auto nehmen: die Drei Zinnen in Hinterkopf zweige ich in Schluderbach falsch ab und fahre Richtung Misurina. Erst als ich an der Abzweigung Richtung Auronzo Hütte bin, bemerke ich meinen Fehler. Umdrehen bringt jetzt auch nichts mehr, also nehmen wir den Umweg über den Passo Tre Croci - kostet uns nur wenige Minuten.
An der Auffahrt zu den Cinque Torri angekommen das nächste Problem - die Schranke ist geschlossen! Dass die Zufahrt in den Sommermonaten begrenzt ist, ist mir bekannt und grundsätzlich auch nicht schlecht. Deshalb habe ich auch gestern im Internet nach Informationen diesbezüglich gesucht. Leider stimmen die Angaben dort nicht mit der Realität überein (Internet (5torri.it): "Bitte beachten Sie: Die Straße zur Schutzhütte ist im August von 9:30 bis 15:30 Uhr gesperrt..." In Wirklichkeit ist die Straße vom 01.07. bis 15.09. vollständig gesperrt (außer für Berechtigte).
Also suchen wir uns einen Parkplatz und machen uns zu Fuß auf den Weg. Wir steigen vom Pian dei Menis über den Steig Nr. 440 auf zum Rifugio Scoiattoli und steuern direkt die Westwand des Torre Grande an. Unsere heutige Unternehmung startet dort:
Über den Bergführerweg (Via delle Guide) klettern wir in fünf Seillängen auf den Westturm des Torre Grande. In einigen Topos ist die erste Seillänge mit 35 m angegeben. Wir haben diese jedoch aufgeteilt und unterhalb der Schlüsselstelle einen zusätzlichen Stand an einem Ringhaken eingelegt. So kann die Seilreibung in der Schlüsselstelle (IV+, leicht überhängend, Haken vorhanden) reduziert werden. Der weitere Aufstieg erfolgt im III. bis IV. Grad bis zum kleinen Gipfelplateau. Dort halten wir uns nicht lange auf. Die Abseilstelle befindet sich nur wenige Meter nördlich und wir seilen uns zwei Mal ca. 25 m ab in die Schlucht zwischen West - und Nordgipfel und kommen so direkt auf den Normalweg zu Nord- und Südgipfel. Um zum Wandfuß zu gelangen, könnte man noch einen dritten Abseiler nutzen. Wir haben jedoch noch einiges vor und begeben uns Richtung Südgipfel. Anfangs im Gehgelände, später einige Blöcke überkletternd (II-III) erreichen wir die Südseite. Dort seilen wir uns wieder an und steigen in zwei Seillängen (III - IV) auf zum Südgipfel (teilweise etwas brüchig und loses Geröll).
Nach kurzer Pause geht es weiter. Wir nutzen den vorhandenen Abseilstand zwischen Süd- und Nordgipfel und seilen uns in die dazwischenliegende Schlucht ab. Hier gibt es 2 Möglichkeiten:
1. durch einen weiteren Abseiler von ca. 25 m kann man den Normalweg auf den Nordgipfel erreichen und in ein oder zwei Seillängen (insgesamt ca. 35 - 40 m; Schwierigkeit ca. III) zum Gipfel aufsteigen.
2. nach dem ersten Abseiler vom Südgipfel kann man direkt an der gegenüberliegenden Wand zum Nordgipfel aufsteigen - keine eingerichtete Route, Schwierigkeit um den III. Grad, ca. 25 m - Standplatz am Einstieg an Abseilring, am Gipfel an einem Felsköpfl.
Wir nutzen die 2. Möglichkeit und sind in Kürze am Nordgipfel des Torre Grande.
Nach ausgiebiger Rast machen wir uns an den Abstieg. Dieser erfolgt durch zwei Abseillängen zu ca. 25 m in die Schlucht zwischen Süd- und Nordgipfel und folgt ab hier dem Normalweg nach unten - mehrere kurze Kletterstellen II-III, eine kurze Drahtseilpassage und zum Schluss noch ein Abseiler zu 25 m.
Unser Arbeitspensum für heute ist erreicht und wir steigen zufrieden wieder zum Parkplatz ab.


Fortsetzung folgt...

Tourengänger: Dandl


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