Via Alpina: Weistannen > Elm, 3/20
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Aller guten Dinge sind drei, so besagt es ein Sprichwort. Heute wollte ich sehen, ob es stimmt. Der dritte Versuch der Etappe 3 auf der Via Alpina von Weistannen nach Elm. Fazit vorweg: es hat geklappt.
Dieses Mal beginnt die Wanderung wieder in Weistannen Oberdorf, der Bus fährt nur sonntags bis zur Alp Vorsiez. Auf dem schon bekannten Steinbockpfad geht es Richtung Alp Vorsiez. Im Gegensatz zur Wanderung vor 1,5 Wochen gibt es jetzt viel mehr Wasser. Die Schneeschmelze ist in vollem Gange und der zuletzt gefallene Schnee muss auch weg.
An der Alp Vorsiez habe ich mich heute für eine Variante entschieden, anstatt durch den Schwammboden nehme ich die etwas kürzere Variante über die Straße nach Walabütz. Für den Aufstieg nutze ich schon jetzt die Stöcke. Ein Schild am Beginn macht mich etwas stutzig: Achtung: Foopassweg, Lawinenkegel schwer überquerbar. Das ist der Kegel wo schon zuletzt riesige Hohlräume waren.
Weiter auf dem Weg nach oben sehe ich Arbeiter in ihrer orangefarbenen Kleidung und einen kleinen Bagger. Hier wird der Weg für die Wanderer wieder begehbar gemacht. Und dann kommt der Lawinenkegel. Der ist zwar zusammengeschrumpft, aber leider mit blöden Abstiegen zum Wasser. Freundlicherweise kommt einer der Arbeiter und hilft mir hinauf, runter komme ich mit einem mutigen Sprung.
Auf dem weiteren Weg Richtung Unter Strich gibt es nur noch einen unangenehmen Lawinenkegel, der gequert werden muss. Ansonsten ist der Weg schneefrei. Was allerdings auffällt, sind die enormen Wassermassen, die die Seez zu Tal fördert.
Der lange Weg Richtung Engi lädt zum Ausruhen ein, es sind nur ca. 100 Höhenmeter. Dann folgt noch einmal ein letzter steiler Aufstieg zur Alp Foo, der durch Treppen erleichtert wird. Auf der Alp Foo wird schon fleißig gewerkelt, um alles für den Alpsommer vorzubereiten.
Hier erhalte ich auch wertvolle Informationen für den weiteren Weg, denn einige Wegweiser haben den Winter nicht gut überlebt. Die Crux allerdings ist die Querung des Foobachs unmittelbar hinter der Alp. Die kurze Querungshilfe in Form eines Brettes ist genauso überspült wie die Steine, die einen einigermaßen trocken zur anderen Seite kommen lassen. Außerdem gibt es eine enorme Strömung. Erinnerungen an Grönland, nasse Füße, nasse Schuhe und nasse Hose, denn eine Querung ist nur durch das Wasser möglich.
Nun geht es in einem weiten Bogen um den Heidelchöpf herum Richtung Foopass. Hier treffe ich auf viele Schneefelder, die ich versuche möglichst zu umgehen. Da dies hier oben ein Weideland ist, gibt es entsprechende Höhen und Tiefen, um es mal freundlich auszudrücken. Man kann das am Track gut erkennen.
Zum Schluss steige ich über einen Schneegrat hinauf, um dann weglos in das Gelände zu traversieren zum Wegweiser auf dem Foopass. Die Murmeltiere, die ich aus der Ferne bei ihrem Spiel beobachten konnte, haben sich zwischenzeitlich verzogen. Überhaupt traf ich heute auf jede Menge der putzigen Gesellen, aber alle sehr scheu.
Am Foopass angekommen, konnte ich erst einmal durchatmen, der lange Aufstieg war beendet. Allerdings war der Blick auf den Abstieg weniger erfreulich.
Hier gab es ausgedehnte Schneefelder, die den Wanderweg bedeckten. Der erste Abschnitt war noch schneefrei, bis zu der Stelle, wo der Wanderweg nach Südosten abbiegt. Da lag alles unter Schnee. Jetzt war ein kreativer Abstieg gefragt. Immer wieder die schneefreien Stellen ausnutzend, querte ich die Schneefelder. Der Schnee ist weich und mit den Stöcken konnte ich tiefere Löcher umgehen. Allerdings sollte man die richtige Richtung immer im Auge behalten, ein GPS hilft dabei.
Ungefähr auf der Höhe von 1.900 m stieß ich wieder auf den Wanderweg und es waren vereinzelte Markierungen erkennbar. Allerding gestaltete sich der Weg dann doch eher als Wasserweg, denn auch das Wasser nutzt den schnellsten Weg um zum Tal zu kommen. Noch einmal muss ich ein Schneefeld Richtung Raminer Matt queren, dann sind die Schwierigkeiten weitgehend zu Ende.
Hier mache ich erst einmal eine Pause um Stöcke und Grödel in den Rucksack zu verstauen. Hier, auf Raminer Matt sind die Murmeltiere allgegenwärtig. Vor allem die Jungen haben noch Schwierigkeiten. Es brauchte drei Anläufe um die Mauer hinauf zu kommen.
Abwärts geht es jetzt auf einem breiten Schotterweg, auch hier sind fleißige Hände zu Werke, um die Wege wieder instand zu setzen. Ich kann jetzt immer dem Wanderweg folgen, der sich extrem in die Länge zieht.
Nur noch einmal bei der Elm Tschinglenbahn biege ich auf den falschen Weg ein. Der würde mich zwar auch zum Ziel führen und ist sicher schöner als die Schotterstraße, aber nach den vielen Stunden fehlt mir einfach die Kreativität. So laufe ich wieder zurück zur Schotterstraße.
Zumindest ein gutes Timing habe ich, Ankunft an der Haltestelle 17:58, Abfahrt des Busses 18:03. Total platt und müde mache ich mich auf den Weg zurück nach Hause. Die alten Knochen melden sich bei jeder Bewegung.
Alle Bilder im Video: https://youtu.be/2UTge8Pj4D4
PS: Ich war heute ganz allein auf der gesamten Tour unterwegs.
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