Rauhkofel - An Tagen wie diesen...


Publiziert von Dandl , 2. Juni 2024 um 19:10.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 2 Juni 2024
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1050 m
Abstieg: 1050 m
Strecke:8,1 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz in Schluderbach an der Abzweigung zum Hotel Croda Rossa: 46.618108, 12.220114

...ist es nicht so einfach die passende Tour zu finden. In der Höhe liegt noch eine beträchtliche Menge Schnee, auch Neuschnee der letzten Tage. Außerdem ist das Wetter zur Zeit alles andere als stabil, und X-Mal auf den gleichen Berg zu gehen habe ich auch keine Lust.
Ich durchsuche meine Gipfel-To-Do-Liste (welche unerklärlicherweise immer länger, statt kürzer wird) und werde bald fündig. Auf dem Rauhkofel (oder Rauchkofel) in Schluderbach war ich noch nie. Etwas Recherche im Internet und ich finde auch einige Berichte, unter anderem auf vienormali.it und hier auf Hikr.
Ich bereite mich innerlich bereits auf einen Latschenk(r)ampf vor - wenn ich den Einstieg zum Aufstiegsweg überhaupt finde...
Zu allem Überfluss wird der Weg in unterschiedlichen Karten unterschiedlich angezeigt.
Egal, es ist beschlossen, der Rauhkofel soll es sein.
Ich stelle das Auto in Schluderbach neben der Straße, an der Abzweigung zum Hotel Croda Rossa ab und gehe erst einmal auf der ehemaligen Bahntrasse Richtung Südwesten eben dahin bis ich in einer Rechtskurve an einen Zaun treffe. Hier zweigt nach links ein gut erkennbarer Steig ab - kann es das sein, das ist fast schon zu einfach... Ich folge dem Steig, erkenne erste Markierungen und gewinne schnell an Höhe. Anscheinend bin ich hier tatsächlich richtig, ich kann es fast nicht glauben. Kein Latschenkampf, kein Herumsuchen, seit Georgb's Besuch hat sich anscheinend einiges getan. Der Weg ist bestens begehbar und sogar markiert. Er führt unterhalb des unbenannten Vorgipfels (Punkt 2013) rechts vorbei zu einer Scharte. Von dort geht es wieder rechts weiter, eine Kaminrinne ist zu erklettern (I bis II). Oberhalb davon geht mein Blick zurück zum Vorgipfel und ich erkenne ein kleines Kreuz. Kurz überlege ich, denn ich möchte den Gipfel mit dem kleinen Kreuz gerne "mitnehmen". Soll ich das im Abstieg erledigen? Eigentlich wollte ich an der Westseite über das Sigmundsbrunntal absteigen. Nach kurzem Zögern beschließe ich umzukehren und jetzt gleich dem Vorgipfel einen Besuch abzustatten. Die Stöcke lasse ich hier, klettere über die Rinne ab, zurück zur Scharte und auf der gegenüberliegenden Seite im einfachen Gelände zum unscheinbaren Gipfel. Ein nettes altes Holzkreuz ziert den höchsten Punkt, auch einige Kriegsstellungen sind vorhanden. 
Nach kurzer Pause gehe ich wieder zurück zur Scharte, über die Kaminrinne hinauf zum Stockdepot und erreiche den Gipfel des Rauhkofels. Die Blicke zur Cristalloscharte sind zwar beeindruckend, ein etwas höherer Nachbargipfel zieht jedoch meine Aufmerksamkeit auf sich. Die namenlose Erhebung ist mein nächstes Ziel. 
Ich steige vom Rauhkofel ab und folge dem guten, markiertem Weg an der Westseite des Gipfels Richtung Sigmundsbrunntal (kurze, drahtseilversicherte Stelle, etwas brüchig). Später verlasse ich den markierten Steig und suche mir eine Gasse durch die Latschen. Der Aufstieg zum namenlosen Gipfel ist nicht banal (einige Kletterstelle im II. Grad, teilweise brüchiges, latschendurchsetztes Gelände). Trotzdem dauert der Aufstieg nicht allzu lange und ich bin am Punkt 2343 angelangt. Von hier scheinen Piz Popena und Cristallo zum Greifen nah - spektakulär.
Nach längerer Pause mache ich mich an den Abstieg. Auch wenn die Kletterstellen den II. Grad kaum überschreiten, heißt es aufpassen, denn es liegt viel loser Schotter auf den Felsen. Die verbliebenen Schneefelder behindern mich hingegen nicht.
Nach kurzer Kraxelei erreiche ich wieder den markierten Weg ins Sigmundsbrunntal und folge diesem bergab bis ich nach einer Weile wieder die ehemalige Bahntrasse erreiche. Zufrieden schlendere ich dahin und bin mit meiner Tourenwahl zufrieden, besser hätte es nicht sein können - an Tagen wie diesen.

Tourengänger: Dandl


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Kommentare (2)


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georgb hat gesagt: Bravo!
Gesendet am 2. Juni 2024 um 20:22
Deinen Draht zum Wettergott müsste man haben ;-)))

Dandl hat gesagt: RE:Bravo!
Gesendet am 2. Juni 2024 um 20:28
:-)))


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