Lichtbrenntjoch (1961m)
|
||||||||||||||||||||
Eine der einsamsten Gegenden in den Ammergauer Alpen ist das ursprünglich schöne Pitzental.
Keine Forststraße oder ähnliches zerschneidet hier das Landschaftsbild, lediglich ein schmaler Steig führt durch die Flanken auf der Südseite (keine Tour bei Lawinengefahr!) weit oberhalb des zu Beginn Klammartigen Pitzentales bis zur Pitzenhütte, wo der markierte Pfad endet. Danach gibt es nur noch schwache Pfad- oder Wildspuren und die Tour wird zum echten Abenteuer.
Kein Mensch war außer uns an diesem Tag hier, dafür sahen wir äußerst scheue Hirschen, Rehe und Gemsen.
Wir starteten bei mal wieder schlechterem Wetter als vorausgesagt beim Parkplatz vorm Heiterwanger See. Man geht am verwaisten Campigplatz vorbei bis zum See und biegt dort nach rechts auf einen feuchten Pfad am Seeufer entlang ab. Auf einer schmalen Brücke wird der Grundbach überquert, danach erreicht man bald die von Heiterwang kommende, breite Forststraße.
Nun geht es ein gute Weile am südlichen Seeufer entlang in östliche Richtung. Im Norden sieht man zu den Geierköpfen, links ragt der Tauern in die Höhe.
Am östlichsten Punkt des Sees verzweigt sich die Forststraße. Wir nehmen den rechten Ast. Jedoch bereits nach wenigen Schritten führt nach rechts ein Pfad in den Wald (Schild "Pitzenbachhütte"). Nun geht es in weiten Serpentinen empor. Anfangs hat man schöne Blicke hinab zum See und hinüber zu den Tannheimer Bergen, doch schon bald dreht der Pfad nach Osten ab und wir kommen mehr und mehr ins ursprüngliche Pitzental.
Wir befinden uns nun in der Nordflanke des langgezogenen Danielkamms, immer wieder müssen erosionsgefährdete Rinnen überquert werden. So geht es äußerst kurzweilig talein, einmal muß ein tiefer Einschnitt ausgegangen werden und mehrere Bäche weden überquert. Beim tiefen Einschnitt zweigt auch nach rechts ein Pfad ab, der über das Schärlte auf die andere Seite nach Bichlbach führt.
Wir gehen weiter talein, bis sich das Tal etwas weitet und wir zu einer kleinen Holzhütte gelangen. Hier ist der offizielle Weg zu Ende.
Nach einer kurzen Rast geht es erst auf dem Pfad hinter der Hütte ins breite Bachbett hinab. Gleich gegenüber verlockt eine sichtbare Pfadspur, doch diese nicht gehen, sondern weiter am Bach und ihn dort überqueren, wo das Bachbett recht flach wird.
Kurz darauf sieht man links eine Pfadspur in Serpentinen den Berghang hochführen. Dieser folgen wir und erreichen bald die hübsche Pitzenjagdhütte (1377m) mit Brunnen.
Hinterder Hütte gehen wir den Hang hoch bis zur Rippe. Hier treffen wir auf eine deutliche Pfadspur, welche nun dem schwach ausgeprägten Rücken recht steil folgt.
Etwa bei P.1460 flacht der Rücken ab und die Pfadspur verzweigt sich links und rechts, wo sie sich jeweils verliert. Hier muß man sich nach rechts wenden und in eine feuchte Senke absteigen (sog. Hirschsuhle).
Nach der Senke geht es zu einem schwach ausgeprägtem Rücken hoch. Folgt man diesem links bergan, findet man bald schon wieder eine deutliche Pfadspur und nun vereinzelt auch Farbtupfer an Bäumen.
Diesen Pfad geht es nun in weiten Serpentinen bergan.
Beim P.1550, nach dem Durchqueren einer kleinen Senke, muß man wieder aufpassen: hier führen Frabtupfer auf Bäumen nach links in die Irre. Richtig ist es zwischen zwei eng aneinander stehenden Bäumen (mit Farbpunkt) hindurchzugehen und gerade hoch zu steigen. Schon ist man wieder auf einer Pfadspur.
Bei P.1600 mündet der Pfad in einen quer zum Hang verlaufenden. Hier muß man nach rechts abbiegen (gut ist von der Verzweigung rechts eine Markierung am Fels zu sehen).
Der Pfad verläuft nun nur wenig ansteigend einige Minuten quer (Ost) zum Hang, ehe man ihn bei P.1625 wieder verlassen muß, und zwar in etwa in einem 160° Winkel (also quasi wieder zurück) nach links hinauf. Momentan ist diese Stelle dank eines Steinmanndls mit Stock gut zu erkennen.
Nun geht es in Serpentinen gleichmäßig steil empor zum Grat auf etwa 1760m, der den Spieß (1846m) im Westen mit dem Lichtbrenntjoch verbindet. Schön ist von hier der Rundumblick, erstmals auch zu den nördlichen Ammergauer Bergen. Ab 1700 Meter Höhe hat es momentan südseitig eine Schneedecke, doch ist diese gut gesetzt und selbst Gamaschen nicht notwendig.
Unser Gipfel ist von hier gut sichtbar, aber noch ein Stückchen entfernt. Wir folgen dem Grat nach Osten, meist etwas südlich der Kammschneide. Zwischen den Latschen ist die Gasse gut erkennbar.
Wir verlieren in der südseitigen Flanke etwas an Höhe, ehe es wieder zu einem kleinen Einschnitt am Grat zurückgeht.
Hier beginnt nun der Schlußanstieg durch den von Latschen bewachsenen Südwesthang. Die Pfadspur verliert sich des öfteren und man wurschtelt sich irgndwie durch, doch schließich hatten wir es geschafft und standen am Gipfel des Lichtbrenntjoch.
Schön ist von hier der Blick zur Zugspitze und dem Danielkamm (namentlich die Hochschrutte steht schön gegenüber), nach Norden zu den Ammergauern rund um die Kreuzspitze und nach Westen zu den Allgäuer Alpen. Tief unten liegt fjordartig der Plansee. Auch hatten wir etwas Wetterglück, da die einizge, größere blaue Lücke des Tages genau zur Gipfelzeit über uns hinweg zog.
Wir nahmen den gleichen Rückweg, untebrochen von einer kleinen Pause bei der Pitzenhütte. Beim Abstieg zum See genossen wir dann eine zauberhafte Abendstimmung mit wunderschönen Spiegelungen im Heiterwanger See.
Noch zwei Anmerkungen zu dieser sehr empfehlenswerten Tour:
die Höhenangaben der einzelenen P.'s in der Beschreibung unteliegen gerätebedingten Meßfehlern (+- 30 möglich), sind jedoch bezüglich der Abstände zwischen den einzelnen Punkten exakt.
Die Bewertung T3 bezieht sich eher auf die schwieirge Orientierung, technisch ist die Tour nur T2.
Keine Forststraße oder ähnliches zerschneidet hier das Landschaftsbild, lediglich ein schmaler Steig führt durch die Flanken auf der Südseite (keine Tour bei Lawinengefahr!) weit oberhalb des zu Beginn Klammartigen Pitzentales bis zur Pitzenhütte, wo der markierte Pfad endet. Danach gibt es nur noch schwache Pfad- oder Wildspuren und die Tour wird zum echten Abenteuer.
Kein Mensch war außer uns an diesem Tag hier, dafür sahen wir äußerst scheue Hirschen, Rehe und Gemsen.
Wir starteten bei mal wieder schlechterem Wetter als vorausgesagt beim Parkplatz vorm Heiterwanger See. Man geht am verwaisten Campigplatz vorbei bis zum See und biegt dort nach rechts auf einen feuchten Pfad am Seeufer entlang ab. Auf einer schmalen Brücke wird der Grundbach überquert, danach erreicht man bald die von Heiterwang kommende, breite Forststraße.
Nun geht es ein gute Weile am südlichen Seeufer entlang in östliche Richtung. Im Norden sieht man zu den Geierköpfen, links ragt der Tauern in die Höhe.
Am östlichsten Punkt des Sees verzweigt sich die Forststraße. Wir nehmen den rechten Ast. Jedoch bereits nach wenigen Schritten führt nach rechts ein Pfad in den Wald (Schild "Pitzenbachhütte"). Nun geht es in weiten Serpentinen empor. Anfangs hat man schöne Blicke hinab zum See und hinüber zu den Tannheimer Bergen, doch schon bald dreht der Pfad nach Osten ab und wir kommen mehr und mehr ins ursprüngliche Pitzental.
Wir befinden uns nun in der Nordflanke des langgezogenen Danielkamms, immer wieder müssen erosionsgefährdete Rinnen überquert werden. So geht es äußerst kurzweilig talein, einmal muß ein tiefer Einschnitt ausgegangen werden und mehrere Bäche weden überquert. Beim tiefen Einschnitt zweigt auch nach rechts ein Pfad ab, der über das Schärlte auf die andere Seite nach Bichlbach führt.
Wir gehen weiter talein, bis sich das Tal etwas weitet und wir zu einer kleinen Holzhütte gelangen. Hier ist der offizielle Weg zu Ende.
Nach einer kurzen Rast geht es erst auf dem Pfad hinter der Hütte ins breite Bachbett hinab. Gleich gegenüber verlockt eine sichtbare Pfadspur, doch diese nicht gehen, sondern weiter am Bach und ihn dort überqueren, wo das Bachbett recht flach wird.
Kurz darauf sieht man links eine Pfadspur in Serpentinen den Berghang hochführen. Dieser folgen wir und erreichen bald die hübsche Pitzenjagdhütte (1377m) mit Brunnen.
Hinterder Hütte gehen wir den Hang hoch bis zur Rippe. Hier treffen wir auf eine deutliche Pfadspur, welche nun dem schwach ausgeprägten Rücken recht steil folgt.
Etwa bei P.1460 flacht der Rücken ab und die Pfadspur verzweigt sich links und rechts, wo sie sich jeweils verliert. Hier muß man sich nach rechts wenden und in eine feuchte Senke absteigen (sog. Hirschsuhle).
Nach der Senke geht es zu einem schwach ausgeprägtem Rücken hoch. Folgt man diesem links bergan, findet man bald schon wieder eine deutliche Pfadspur und nun vereinzelt auch Farbtupfer an Bäumen.
Diesen Pfad geht es nun in weiten Serpentinen bergan.
Beim P.1550, nach dem Durchqueren einer kleinen Senke, muß man wieder aufpassen: hier führen Frabtupfer auf Bäumen nach links in die Irre. Richtig ist es zwischen zwei eng aneinander stehenden Bäumen (mit Farbpunkt) hindurchzugehen und gerade hoch zu steigen. Schon ist man wieder auf einer Pfadspur.
Bei P.1600 mündet der Pfad in einen quer zum Hang verlaufenden. Hier muß man nach rechts abbiegen (gut ist von der Verzweigung rechts eine Markierung am Fels zu sehen).
Der Pfad verläuft nun nur wenig ansteigend einige Minuten quer (Ost) zum Hang, ehe man ihn bei P.1625 wieder verlassen muß, und zwar in etwa in einem 160° Winkel (also quasi wieder zurück) nach links hinauf. Momentan ist diese Stelle dank eines Steinmanndls mit Stock gut zu erkennen.
Nun geht es in Serpentinen gleichmäßig steil empor zum Grat auf etwa 1760m, der den Spieß (1846m) im Westen mit dem Lichtbrenntjoch verbindet. Schön ist von hier der Rundumblick, erstmals auch zu den nördlichen Ammergauer Bergen. Ab 1700 Meter Höhe hat es momentan südseitig eine Schneedecke, doch ist diese gut gesetzt und selbst Gamaschen nicht notwendig.
Unser Gipfel ist von hier gut sichtbar, aber noch ein Stückchen entfernt. Wir folgen dem Grat nach Osten, meist etwas südlich der Kammschneide. Zwischen den Latschen ist die Gasse gut erkennbar.
Wir verlieren in der südseitigen Flanke etwas an Höhe, ehe es wieder zu einem kleinen Einschnitt am Grat zurückgeht.
Hier beginnt nun der Schlußanstieg durch den von Latschen bewachsenen Südwesthang. Die Pfadspur verliert sich des öfteren und man wurschtelt sich irgndwie durch, doch schließich hatten wir es geschafft und standen am Gipfel des Lichtbrenntjoch.
Schön ist von hier der Blick zur Zugspitze und dem Danielkamm (namentlich die Hochschrutte steht schön gegenüber), nach Norden zu den Ammergauern rund um die Kreuzspitze und nach Westen zu den Allgäuer Alpen. Tief unten liegt fjordartig der Plansee. Auch hatten wir etwas Wetterglück, da die einizge, größere blaue Lücke des Tages genau zur Gipfelzeit über uns hinweg zog.
Wir nahmen den gleichen Rückweg, untebrochen von einer kleinen Pause bei der Pitzenhütte. Beim Abstieg zum See genossen wir dann eine zauberhafte Abendstimmung mit wunderschönen Spiegelungen im Heiterwanger See.
Noch zwei Anmerkungen zu dieser sehr empfehlenswerten Tour:
die Höhenangaben der einzelenen P.'s in der Beschreibung unteliegen gerätebedingten Meßfehlern (+- 30 möglich), sind jedoch bezüglich der Abstände zwischen den einzelnen Punkten exakt.
Die Bewertung T3 bezieht sich eher auf die schwieirge Orientierung, technisch ist die Tour nur T2.
Tourengänger:
Tef
Communities: Ostalpen- weglos- für Naturliebhaber
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (5)