Jamspitze - Tiroler Scharte - Vorarlberg-Tirol-Shuttle


Publiziert von simba , 29. Februar 2024 um 16:22.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Silvretta
Tour Datum:18 Februar 2024
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: Dreiländerspitz-Gruppe   CH-GR   A 
Aufstieg: 1130 m
Abstieg: 1130 m
Unterkunftmöglichkeiten:Wiesbadener Hütte

Nach dem ziemlich spaßbefreiten Vortag war der Folgetag wie diese kleine "Durchquerung" eine Wucht - und im Gegensatz zum Vortag jederzeit eine Wiederholung wert.

Mit einigen anderen Gruppen mit dem Ziel Dreiländerspitze zogen wir früh morgens in Richtung Obere Ochsenscharte, wo wir die Dreiländerspitze und unsere Begleiter rechts liegen ließen und auf der Rückseite erst sehr steil, dann gemütlich auf den oberen Teil des Jamtalferners, nach Tirol, abrutschten. Diesen überquerten wir in einem weiten Linksbogen zu der offensichtlichen (da die einzige sinnvolle Möglichkeit einer Überschreitung des Grats bietenden) Scharte südlich von Pt. 2924 des Nordgrats der Vorderen Jamspitze. Nach dieser geht es erst einmal nochmals steiler hinunter (35-40°), so dass man bis nach einer sehr steilen Querung auf dem östlichen Teil des Jamtalferners weiter angestiegen werden kann, ab der Ochsenscharte etwa 100 Höhenmeter verloren hat (sichere Verhältnisse und sicheres Abfahren auf Fellen notwendig).

Der weitere Anstieg bietet dann kaum nennenswerte Schwierigkeiten mehr. Das Skidepot für die Hintere Jamspitze legten wir am unteren Ende des Gipfelhangs an. Es wäre mit Ski noch höher gegangen, die Abfahrt auf wenig Schnee zwischen Blöcken sah aber wenig lohnenswert aus. Umso mehr ist es die Aussicht von der Hinteren Jamspitze, vor allem der Tiefblick nach Süden auf die dortigen Aufsteiger von der Tuoi-Hütte. Wir waren an diesem Tag als erste oben und räumten nach kurzer Pause das Feld, um auch als erste abzufahren. 

Oben noch leicht windbeeinflusst, folgte auf dem Jamtalferner, den wir entlang des Nordgrats der Vorderen Jamspitze abfuhren, perfekter Pulver. Zu schade, dass der Spaß in den flacheren Ebenen auf etwa 2600m ein Ende hatte. Für die Rückkehr auf die Vorarlberger Seite böten sich verschiedene Wege an (Ochsenscharte, Tiroler Scharte, Rauhkopfscharte, Totenfeldscharte). Wir wählten die gut eingespurte Tiroler Scharte, die aufgrund der Steilhänge zu Beginn des Anstiegs nach Abzweigen vom Anstieg zur Ochsenscharte über den Jamtalferner und auf den letzten Metern zur Scharte selbst aber sehr steile Hänge aufweist und daher sichere Verhältnisse erfordert.

Nach den Erfahrungen vom Vortag an der Rauhkopfscharte hatten wir an die ähnlich exponierte Abfahrt von der Tiroler Scharte keine großen Erwartungen, zu Unrecht: Denn auch hier gab es wunderbaren Pulver und noch Platz für eigene Spuren. Nach dieser tollen Runde ließ sich auch verschmerzen, dass die "Talabfahrt" zu Bielerhöhe durch das Ochsental eher spaßbefreit ist: Lange flache Talabschnitte und Querungen (der Hüttenweg war noch nicht planiert) und die elend lange Querung oberhalb des Stausees fressen weit mehr Zeit und Energie als die ab der Hütte verbleibenden 400 Hm Abfahrt suggerieren.

LLB: Mäßig (Triebschnee, Gleitschnee)

Tourengänger: simba


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