Die Flatschspitze: hasst Nordwestwind


Publiziert von simba , 6. März 2024 um 11:34.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:27 Januar 2024
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 1260 m
Abstieg: 1260 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PP Rodelbahn Enzianhütte oder an der Zufahrtsstraße des PP (kostenlos)

Als Berg kann die Flatschspitze zwar keine Emotionen empfinden, dennoch trifft der Titel auf den Punkt: Denn nach oder bei Nordwestwind ist sie diesem voll ausgesetzt mit den entsprechenden Implikationen für Schneequalität und Temperaturempfinden. Kombiniert mit Regen am Vortag bis ca. 1700m und Schneemangel auf der Rodelbahn im unteren Teil ergab es eine anspruchsvolle Tour auf wenig anspruchsvollem Geläuf.

Die Straße zum PP war bereits so vereist, dass sie an der ersten Kehre abgesperrt war, also ab hier per pedes, ab Beginn der Rodelbahn dann zumindest auf deren Eisresten. Die Rodelbahnkehren holen weit aus, so dass sich der Anstieg bis zur Enzianhütte, vorbei am schönen Almdorf unterhalb, gewaltig zieht. Schon am Flachstück des Wegs unterhalb der Hütte ist ein geeigneter Abzweig, um direkt in die riesige Mulde unter dem Westrücken der Flatschspitze aufzusteigen, die den weiteren Anstieg vermittelt. Der bis dahin brüchige Regenharsch-Deckel wurde von einer leichten Pulverauflage abgelöst, nach Verlassen der letzten Bäume und Büschen dann von massiv windgeprägten Verhältnissen: eingewehte Mulden, Windgangeln, Eislamellen - was das Skifahrerherz so begehrt. Bis zum tolle Tiefblicke nach SO und Blicke auf die Zillertaler Hochalpen bietenden Vorgipfel ist die Tour völlig trivial (L), der Übergang zum Hauptgipfel ist dagegen ausgesetzt und bei eisigen Verhältnissen oder gar starken Windböen - check - mit Vorsicht zu geniessen und erfordert, dass man auch bei Zwischenabfahrten einigermaßen sicher auf dem befellten Aufstiegsgerät steht (WS). Die Felle lässt man am Gipfel für den Rückweg am besten direkt drauf, weil nicht wenige Meter Gegenanstieg zu bewältigen sind, wenn nicht die direkte Abfahrt durch die Gipfelmulde zur Enzianhütte gewählt wird: bei uns noch schlimmer vom Wind verunstaltet. Dafür bietet der Gipfel mit der Hütte der Sendestation aber einen deutlich besseren Windschutz als der Vorgipfel.

Die Abfahrt war...herausfordernd. Eingewehte Mulden waren schön zu fahren, endeten aber abrupt und unvorhersehbar in Eislamellen - die vor allem unten komplett vereiste Rodelbahn bot dann keinen besonders darüber hinausgehenden Schockmoment mehr

LWB: Mäßig, erheblich (ab 2200m), Triebschnee

Tourengänger: simba, Nala


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