Versuch am Aconcagua (6960m)
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Mit einer Schweizer-Bergsteigergruppe zum Aconcagua.
Start unserer Reise war am 7.Januar mit einer 17köpfigen Gruppe vom Flughafen Zürich-Kloten aus. Mit einer Maschine von Iberia fliegen wir über Madrid nach Quito, in Ecuador. Hier in Ecuador fand unsere Höhenaklimatisation statt. In 1 1/2 Wochen besteigen wir die Gipfel vom Carihuyrazo(5020m), Cayambe (5790m), und in Gipfelnähe am Antisana(5704m).
Nun gut an die Höhe angepasst geht unsere Reise in den Süden nach Argentinien. Von Quito über Buones Aires, fliegen wir nach Mendoza am Fuss der Anden. Die Stadt Mendoza ist auf etwa 800 Meter über Meer gelegen, und Zentrum vom argentinischen Weinanbau. Da die Gegend stark Erdbeben gefährtet ist , sind die Häuser der Stadt nicht hoch gebaut. Das verleiht dieser Stadt einen dörflichen Charakter. Hier ist unser Leiterteam beschäftigt um die Papiere für den Parkzutritt zu organisieren. Wir mussten danach alle unterschreiben ,das wir jegliche Hilfe am Berg durch den Staat Argentinien ablehnen. Also ab Puento del Inca sind wir auf uns alleine gestellt.
Von Mendoza, geht die Fahrt mit einem alten Miet-Car nach Puento de Inca hinauf. Diese Reise ist etwa 170 Kilometer lang ,auf einer Landstrasse die nach Santiago de Chile führt. Doch vor der Staatsgrenze am Pass oben, erreichen wir unseren Zielort Puento del Inca. Neben einem schäbigen Hotel , gibt es ein paar Baracken neben einer Kaserne der Armee. Hier müssen wir unsere Bewilligungen und ärztlichen Zeugnise vorlegen, für den Einlass in den Park- Aconcagua.
Der ca. 30 Kilometer lange Marsch ins Basislager teilen wir uns in 2 Etappen auf.
Unser nicht persönliches Gepäck wird mit einer Maultierkolonne hoch gebracht. Aber auch so gibt es noch viel zu buckeln. Früh am morgen wandern wir los in Puento de Inca mit dem Ziel "Confluenzia" ,ein grüner Hügel auf 3400 Meter. Wir passieren das Parktor und haben zum ersten mal den Blick frei, hoch zum Aconcagua.Auf unserem Weg müssen wir den Horconesbach überqueren. Ein brauner reissender Bergbach. Beim durchqueren reicht das Wasser bis mitte Oberschenkel und reisst dich fast aus dem Stand. Zum Glück sind wir früh aufgebrochen,später am Tag wird er sicher mehr Wasser führen. Dank der Hilfe unserer Stöcke, kommt glücklicherweise keiner zum schwimmen im kalten Wasser. Nach dieser Action wandern wir dem Bach folgend, bergan bis zum letzten Grashügel ,"Confluenzia".Hier nächtigen wir. Die Muli-Cauchos mit unserem Gepäck , lagern mit uns am selben Platz. Nach dem Zelt aufstellen, essen und ausruhen, laden sie an ihr Lagerfeuer ein. Es wird ein schöner Abend mit Gittarenklängen, singen und dazu Matetee schlürfen.
Am nächsten Morgen sind wir wieder früh auf den Füssen. Ein langer hitziger Tag erwartet uns. Der lange Marsch durch das sogenante Todestal steht uns bevor. Eine Steinwüste ohne Schattenplätze,zwingt uns die Flüssigkeit einzuteilen. Es ist ein Aufstieg von über 17 Kilometer ins 4200 Meter hoch gelegene Basislager, Plaza de Mulas. Hier wartet Zelte aufzustellen, Küche einrichten, Material sortieren usw. nach dem Ankommen auf uns. Ein anstrengender, langer Tag wird noch länger. Spät abend's als die Küche in Betrieb ging gab es etwas zu futtern. Nicht lange danach kehrte bei unseren Zelte ruhe ein. Ich bin angekommen im Basecamp am Aconcagua.
Am nächsten morgen zeigt sich das Wetter immer noch mit blauem Himmel. Doch es ist heute etwas windiger. So das plötzlich ein Wolke mit WC-Papier, vom Wind aufgewirbelt über das Basecamp verteilt wird. Eine sehr apetitliche Sache. Das ist hier im Camp ein grosses Problem, mit dem nicht definierten Abort-Ort. Einfach hinter der Moräne, wird das grosse Geschäft verrichtet. Es ist gut was in all den jahren hier oben betreffend Umweltschutz und Hygiene geändert worden ist. Klar es hat heutzutage auch ein vielfaches mehr an Besucher, im Vergleich zu den 80/90er jahren.
Heute ist die nähere Umgebung vom Basislager auszukundschaften auf unserem Tagesplan. Dabei mache ich einen Abstecher zum nächstgelegenen Büssereisfeld. Dort turne ich mit Steigeisen und Pickel in denn Eistürmen rum. Der Nachmittag stand dann noch im Zeichen des goldenen Nichtstun.
Am nächsten Tag geht es endlich an den Berg. Heute tragen wir Zelte , Gaskartuschen, Kocher und Verpflegung zu Camp 1 ( Nido des Condores 5500m) hoch. Unsere Rucksäcke werden abgewogen, so das jeder etwa 12 Kilo wiegt. Der Weg hoch in unser Lager 1 ist extrem langweilig. Serpentine um Serpentine gehts im zick, zack die nie Enden wollende Flanke hoch. Schutt ohne Ende. Du kämpfst dich eine halbe Stunde den Berg rauf , um dann das Gefühl zu bekommen ich stehe immer noch am selben Ort, wenn du dich umschaust. Endlich erreiche ich die Kante vom Hang wo der Weiterweg ein wenig abflacht. Aber auch hier ist es weiterhin eine Kopfsache, dich weiter hoch zu quälen. Endlich ist der Punkt für unser Camp 1 erreicht. Kurz pausieren, trinken und etwas kleines essen. Danach vier Zelte aufstellen, darin die restlichen Zelte und das sonstige Material verstauen. Bevor unser Abstieg beginnt beschweren wir noch mit grösseren Steinen die Zelte. Nun folgt ,mit letzter Kraft und fast leeren Rucksäcken ins Basislager absteigen. Es war ein strenger Tag, der mit einem guten Essen aus der Lagerküche beendet wird.
Morgen ist erneut ein Ruhetag eingeplant, der gebraucht wird um unseren Plan zum Gipfelerfolg zu besprechen. Wir teilen uns in 2 Gruppen auf. Die um 1 Tag verschoben zum Gipfel durchstarten.
Ich bin mit Gruppe 1 am nächsten Tag im Aufstieg zum Hochlager eingeteilt worden. Der Wind ist kräftiger geworden und steigert sich in der ersten Hochlagernacht zum Sturm. Die Temperaturen sinken ab bis -20C° in dieser Nacht. An Schlaf ist so nicht zu denken, denn wir müssen unser Zeltgestänge halten, das die Böen uns das Zelt nicht zerreisst. Später im Basecamp erfahren wir ,das in der Gipfelregion Windgeschwindigkeiten um die 180 Stundenkilometer waren. Am andern morgen hatte sich der Sturm etwas gelegt. Doch Wind war immer noch da, trotz schönstem Sonnenschein. Heute wird die 2. Gruppe im Basecamp aufbrechen um zum Lager 1 aufzusteigen. Das heisst für unsere Truppe, 4Zelte , Proviant und Kocher hochschleppen zu Lager 2, für unsere zweite Nacht am Berg. Schritt um Schritt kämpfen wir uns aufwärts. Die Füsse wollen dabei nicht warm werden. Die Temperatur ist im zweistelligen Minusbereich. Irgendwann um die Mittagszeit sehen wir vor uns die Holzhüttlein vom Berlinerlager. Hier sind wir auf 5950 Meter ü. Meer. Das hier wird unser Lagerplatz.Jetzt wird Schnee geschmolzen um Suppe und Tee zu machen. Wichtig in der Höhe ist, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Danach werden die 4 Zelte aufgebaut. Danach folgt die Zeit zur Erholung für den morgigen Gipfelgang.
Aber nicht für alle. Zwei Haudegen machen sich bereit zum Weiteraufstieg. Sie wollen höher Aufsteigen um bei Tageslicht die uns morgen früh zu erwartenden Passagen einzusehen. Da mir rumliegen nicht gegeben ist, schliesse ich mich ihnen an. Zu dieser Zeit war ich mir nicht bewusst, das dies ein riesiger Fehler ist. Auf etwa 6300 Meter musste ich die Zwei ziehen lassen. Ich hockte mich kurz hin und bestaunte das unbeschreiblich Panorama. Als ich mich auf den Abstieg machte war von den zweien nichts mehr auszumachen. Später im Lager 2 unten, das Tageslicht ist sich am verabschieden, kommen 2 Gestalten von oben den Hang hinab. Die 2 Ausreisser sind zurück. Sie erzählen von ihrem genialen Aufstieg zum Gipfel. Traumhaft sei es gewesen, alleine am Gipfel oben kurz vor Sonnenuntergang. Das gibt es nicht, die 2 waren am Gipfel oben( am nächsten Tag stehn beide ein 2. mal am höchsten Punkt).
Die Nacht im 2.Hochlager, habe ich überstanden, jedoch geschlafen hatte ich nicht.( Zuhause beim anschauen der Photos merkte ich, das ich in Lager 2 erste Anzeichen von Höhenkrankheit hatte. Daher, mein Entscheid abzusteigen war gut). Als die andern aufstanden , sagte ich ihnen das ich hier die Stellung halte, und probiere ob ich doch noch etwas Schlaf finde. Dann war plötzlich Leben um die Zelte. Die 2. Gruppe war angekommen, mit dem Ziel das sie weiter Aufsteigen wollen. Gipfelangriff aus Lager1. Ich könnte ja in der Zwischenzeit hier die Zelte abbrechen und ins Basecamp absteigen. Sie fanden, das sei eine gute Idee. Ihr Lager nach dem Gipfel wäre dann Camp1, die Gruppe1 werden sie beim kreuzen informieren. Gesagt getan. Mit einem übergrossen Rucksack (15-20kg) machte ich mich auf den lange(same)n Abstieg ins Basecamp. Die ganze Truppe 1 sitzt am Abend im Basecamp am gemeinsamen Nachtessen. Am folgenden Tag kommt die Gruppe 2 auch im Basislager an.
Unter harten Bedingungen ereichten 11 von unserer 17 köpfigen Gruppe den Gipfel.
Fazit:
Mein Problem, ich war damals eigentlich zu jung (21) und unerfahren. Ich meinte ich sei unverwüstlich und hätte Kraftreserven ohne Ende. Dabei ist in grossen Höhen das Pausieren sehr wichtig. Das ich für unsere Gruppe unermüdlich Schnee zu Wasser verarbeitet habe, statt etwas zu ruhen, hat mir vielleicht den Gipfel gekostet. Etwas mehr Egoismuss wäre besser gewesen. Aber liegt vielleicht nicht in meinem Wesen.
Ansonsten eine unvergessliche Reise in schöne Bergregionen von Südamerika gewesen. Im Rückblick ist es gut habe ich diese Erfahrungen an hohen Gipfel machen können. Das verleiht mir heute die Kraft zum Durchhalten an so manchem Gipfelziel in den Alpen.
Was für Schwierigkeiten erwartet dich bei einer Besteigung des Aconcagua?
Er ist der höchste Berg vom amerikanischen Kontinent.
Technisch nicht sehr anspruchsvoll, jedoch körperlich und mental eine grosse Herausforderung. Etliche Höhenmeter in langen Märschen im Schutt mit schwerem Gepäck erwarten den Bergsteiger. Die Atemluft wird dünner. Am Berg ist immer mit starken Winden zu rechnen. Die Temperaturen können schnell bis -20C° und mehr in kurzer Zeit absinken. Das Wetter kann sofort umschlagen, und ein verbleib am Berg schwierig machen. Eine körperliche Fitness in Kraft und Ausdauer ist ein muss für jeden Aspiranten. Mein Training begann 4 Monate vor Abreise. Neben Radfahren mit vielen Höhenmeter machte ich bis zu 2 stündige Laufrunden mit möglichst vielen eingebauten Höhenmeter. Auch war ich in den Voralpen unterwegs mit Rucksack. Dieser war immer mit Gewicht um die 12 kg gefüllt. Ziel war moglichst viele Höhenmeter in kurzer Zeit abzustrampeln. Etwa 700-800 Höhenmeter pro Stunde waren mein Ziel. Und trotz des enormen Trainingsaufwand ist ein Gipfelerfolg nicht planbar. So viele Einflüsse müssen zusammenspielen und passen zu einer erfolgreichen Gipfelbesteigung dieses Bergriesen.
Start unserer Reise war am 7.Januar mit einer 17köpfigen Gruppe vom Flughafen Zürich-Kloten aus. Mit einer Maschine von Iberia fliegen wir über Madrid nach Quito, in Ecuador. Hier in Ecuador fand unsere Höhenaklimatisation statt. In 1 1/2 Wochen besteigen wir die Gipfel vom Carihuyrazo(5020m), Cayambe (5790m), und in Gipfelnähe am Antisana(5704m).
Nun gut an die Höhe angepasst geht unsere Reise in den Süden nach Argentinien. Von Quito über Buones Aires, fliegen wir nach Mendoza am Fuss der Anden. Die Stadt Mendoza ist auf etwa 800 Meter über Meer gelegen, und Zentrum vom argentinischen Weinanbau. Da die Gegend stark Erdbeben gefährtet ist , sind die Häuser der Stadt nicht hoch gebaut. Das verleiht dieser Stadt einen dörflichen Charakter. Hier ist unser Leiterteam beschäftigt um die Papiere für den Parkzutritt zu organisieren. Wir mussten danach alle unterschreiben ,das wir jegliche Hilfe am Berg durch den Staat Argentinien ablehnen. Also ab Puento del Inca sind wir auf uns alleine gestellt.
Von Mendoza, geht die Fahrt mit einem alten Miet-Car nach Puento de Inca hinauf. Diese Reise ist etwa 170 Kilometer lang ,auf einer Landstrasse die nach Santiago de Chile führt. Doch vor der Staatsgrenze am Pass oben, erreichen wir unseren Zielort Puento del Inca. Neben einem schäbigen Hotel , gibt es ein paar Baracken neben einer Kaserne der Armee. Hier müssen wir unsere Bewilligungen und ärztlichen Zeugnise vorlegen, für den Einlass in den Park- Aconcagua.
Der ca. 30 Kilometer lange Marsch ins Basislager teilen wir uns in 2 Etappen auf.
Unser nicht persönliches Gepäck wird mit einer Maultierkolonne hoch gebracht. Aber auch so gibt es noch viel zu buckeln. Früh am morgen wandern wir los in Puento de Inca mit dem Ziel "Confluenzia" ,ein grüner Hügel auf 3400 Meter. Wir passieren das Parktor und haben zum ersten mal den Blick frei, hoch zum Aconcagua.Auf unserem Weg müssen wir den Horconesbach überqueren. Ein brauner reissender Bergbach. Beim durchqueren reicht das Wasser bis mitte Oberschenkel und reisst dich fast aus dem Stand. Zum Glück sind wir früh aufgebrochen,später am Tag wird er sicher mehr Wasser führen. Dank der Hilfe unserer Stöcke, kommt glücklicherweise keiner zum schwimmen im kalten Wasser. Nach dieser Action wandern wir dem Bach folgend, bergan bis zum letzten Grashügel ,"Confluenzia".Hier nächtigen wir. Die Muli-Cauchos mit unserem Gepäck , lagern mit uns am selben Platz. Nach dem Zelt aufstellen, essen und ausruhen, laden sie an ihr Lagerfeuer ein. Es wird ein schöner Abend mit Gittarenklängen, singen und dazu Matetee schlürfen.
Am nächsten Morgen sind wir wieder früh auf den Füssen. Ein langer hitziger Tag erwartet uns. Der lange Marsch durch das sogenante Todestal steht uns bevor. Eine Steinwüste ohne Schattenplätze,zwingt uns die Flüssigkeit einzuteilen. Es ist ein Aufstieg von über 17 Kilometer ins 4200 Meter hoch gelegene Basislager, Plaza de Mulas. Hier wartet Zelte aufzustellen, Küche einrichten, Material sortieren usw. nach dem Ankommen auf uns. Ein anstrengender, langer Tag wird noch länger. Spät abend's als die Küche in Betrieb ging gab es etwas zu futtern. Nicht lange danach kehrte bei unseren Zelte ruhe ein. Ich bin angekommen im Basecamp am Aconcagua.
Am nächsten morgen zeigt sich das Wetter immer noch mit blauem Himmel. Doch es ist heute etwas windiger. So das plötzlich ein Wolke mit WC-Papier, vom Wind aufgewirbelt über das Basecamp verteilt wird. Eine sehr apetitliche Sache. Das ist hier im Camp ein grosses Problem, mit dem nicht definierten Abort-Ort. Einfach hinter der Moräne, wird das grosse Geschäft verrichtet. Es ist gut was in all den jahren hier oben betreffend Umweltschutz und Hygiene geändert worden ist. Klar es hat heutzutage auch ein vielfaches mehr an Besucher, im Vergleich zu den 80/90er jahren.
Heute ist die nähere Umgebung vom Basislager auszukundschaften auf unserem Tagesplan. Dabei mache ich einen Abstecher zum nächstgelegenen Büssereisfeld. Dort turne ich mit Steigeisen und Pickel in denn Eistürmen rum. Der Nachmittag stand dann noch im Zeichen des goldenen Nichtstun.
Am nächsten Tag geht es endlich an den Berg. Heute tragen wir Zelte , Gaskartuschen, Kocher und Verpflegung zu Camp 1 ( Nido des Condores 5500m) hoch. Unsere Rucksäcke werden abgewogen, so das jeder etwa 12 Kilo wiegt. Der Weg hoch in unser Lager 1 ist extrem langweilig. Serpentine um Serpentine gehts im zick, zack die nie Enden wollende Flanke hoch. Schutt ohne Ende. Du kämpfst dich eine halbe Stunde den Berg rauf , um dann das Gefühl zu bekommen ich stehe immer noch am selben Ort, wenn du dich umschaust. Endlich erreiche ich die Kante vom Hang wo der Weiterweg ein wenig abflacht. Aber auch hier ist es weiterhin eine Kopfsache, dich weiter hoch zu quälen. Endlich ist der Punkt für unser Camp 1 erreicht. Kurz pausieren, trinken und etwas kleines essen. Danach vier Zelte aufstellen, darin die restlichen Zelte und das sonstige Material verstauen. Bevor unser Abstieg beginnt beschweren wir noch mit grösseren Steinen die Zelte. Nun folgt ,mit letzter Kraft und fast leeren Rucksäcken ins Basislager absteigen. Es war ein strenger Tag, der mit einem guten Essen aus der Lagerküche beendet wird.
Morgen ist erneut ein Ruhetag eingeplant, der gebraucht wird um unseren Plan zum Gipfelerfolg zu besprechen. Wir teilen uns in 2 Gruppen auf. Die um 1 Tag verschoben zum Gipfel durchstarten.
Ich bin mit Gruppe 1 am nächsten Tag im Aufstieg zum Hochlager eingeteilt worden. Der Wind ist kräftiger geworden und steigert sich in der ersten Hochlagernacht zum Sturm. Die Temperaturen sinken ab bis -20C° in dieser Nacht. An Schlaf ist so nicht zu denken, denn wir müssen unser Zeltgestänge halten, das die Böen uns das Zelt nicht zerreisst. Später im Basecamp erfahren wir ,das in der Gipfelregion Windgeschwindigkeiten um die 180 Stundenkilometer waren. Am andern morgen hatte sich der Sturm etwas gelegt. Doch Wind war immer noch da, trotz schönstem Sonnenschein. Heute wird die 2. Gruppe im Basecamp aufbrechen um zum Lager 1 aufzusteigen. Das heisst für unsere Truppe, 4Zelte , Proviant und Kocher hochschleppen zu Lager 2, für unsere zweite Nacht am Berg. Schritt um Schritt kämpfen wir uns aufwärts. Die Füsse wollen dabei nicht warm werden. Die Temperatur ist im zweistelligen Minusbereich. Irgendwann um die Mittagszeit sehen wir vor uns die Holzhüttlein vom Berlinerlager. Hier sind wir auf 5950 Meter ü. Meer. Das hier wird unser Lagerplatz.Jetzt wird Schnee geschmolzen um Suppe und Tee zu machen. Wichtig in der Höhe ist, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Danach werden die 4 Zelte aufgebaut. Danach folgt die Zeit zur Erholung für den morgigen Gipfelgang.
Aber nicht für alle. Zwei Haudegen machen sich bereit zum Weiteraufstieg. Sie wollen höher Aufsteigen um bei Tageslicht die uns morgen früh zu erwartenden Passagen einzusehen. Da mir rumliegen nicht gegeben ist, schliesse ich mich ihnen an. Zu dieser Zeit war ich mir nicht bewusst, das dies ein riesiger Fehler ist. Auf etwa 6300 Meter musste ich die Zwei ziehen lassen. Ich hockte mich kurz hin und bestaunte das unbeschreiblich Panorama. Als ich mich auf den Abstieg machte war von den zweien nichts mehr auszumachen. Später im Lager 2 unten, das Tageslicht ist sich am verabschieden, kommen 2 Gestalten von oben den Hang hinab. Die 2 Ausreisser sind zurück. Sie erzählen von ihrem genialen Aufstieg zum Gipfel. Traumhaft sei es gewesen, alleine am Gipfel oben kurz vor Sonnenuntergang. Das gibt es nicht, die 2 waren am Gipfel oben( am nächsten Tag stehn beide ein 2. mal am höchsten Punkt).
Die Nacht im 2.Hochlager, habe ich überstanden, jedoch geschlafen hatte ich nicht.( Zuhause beim anschauen der Photos merkte ich, das ich in Lager 2 erste Anzeichen von Höhenkrankheit hatte. Daher, mein Entscheid abzusteigen war gut). Als die andern aufstanden , sagte ich ihnen das ich hier die Stellung halte, und probiere ob ich doch noch etwas Schlaf finde. Dann war plötzlich Leben um die Zelte. Die 2. Gruppe war angekommen, mit dem Ziel das sie weiter Aufsteigen wollen. Gipfelangriff aus Lager1. Ich könnte ja in der Zwischenzeit hier die Zelte abbrechen und ins Basecamp absteigen. Sie fanden, das sei eine gute Idee. Ihr Lager nach dem Gipfel wäre dann Camp1, die Gruppe1 werden sie beim kreuzen informieren. Gesagt getan. Mit einem übergrossen Rucksack (15-20kg) machte ich mich auf den lange(same)n Abstieg ins Basecamp. Die ganze Truppe 1 sitzt am Abend im Basecamp am gemeinsamen Nachtessen. Am folgenden Tag kommt die Gruppe 2 auch im Basislager an.
Unter harten Bedingungen ereichten 11 von unserer 17 köpfigen Gruppe den Gipfel.
Fazit:
Mein Problem, ich war damals eigentlich zu jung (21) und unerfahren. Ich meinte ich sei unverwüstlich und hätte Kraftreserven ohne Ende. Dabei ist in grossen Höhen das Pausieren sehr wichtig. Das ich für unsere Gruppe unermüdlich Schnee zu Wasser verarbeitet habe, statt etwas zu ruhen, hat mir vielleicht den Gipfel gekostet. Etwas mehr Egoismuss wäre besser gewesen. Aber liegt vielleicht nicht in meinem Wesen.
Ansonsten eine unvergessliche Reise in schöne Bergregionen von Südamerika gewesen. Im Rückblick ist es gut habe ich diese Erfahrungen an hohen Gipfel machen können. Das verleiht mir heute die Kraft zum Durchhalten an so manchem Gipfelziel in den Alpen.
Was für Schwierigkeiten erwartet dich bei einer Besteigung des Aconcagua?
Er ist der höchste Berg vom amerikanischen Kontinent.
Technisch nicht sehr anspruchsvoll, jedoch körperlich und mental eine grosse Herausforderung. Etliche Höhenmeter in langen Märschen im Schutt mit schwerem Gepäck erwarten den Bergsteiger. Die Atemluft wird dünner. Am Berg ist immer mit starken Winden zu rechnen. Die Temperaturen können schnell bis -20C° und mehr in kurzer Zeit absinken. Das Wetter kann sofort umschlagen, und ein verbleib am Berg schwierig machen. Eine körperliche Fitness in Kraft und Ausdauer ist ein muss für jeden Aspiranten. Mein Training begann 4 Monate vor Abreise. Neben Radfahren mit vielen Höhenmeter machte ich bis zu 2 stündige Laufrunden mit möglichst vielen eingebauten Höhenmeter. Auch war ich in den Voralpen unterwegs mit Rucksack. Dieser war immer mit Gewicht um die 12 kg gefüllt. Ziel war moglichst viele Höhenmeter in kurzer Zeit abzustrampeln. Etwa 700-800 Höhenmeter pro Stunde waren mein Ziel. Und trotz des enormen Trainingsaufwand ist ein Gipfelerfolg nicht planbar. So viele Einflüsse müssen zusammenspielen und passen zu einer erfolgreichen Gipfelbesteigung dieses Bergriesen.
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Wimpy

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