Natürlich auch in diesem Jahr: zum ersten Schnee auf die Hornisgrinde


Publiziert von Schubi , 15. November 2023 um 15:33.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:11 November 2023
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 182 m
Abstieg: 182 m
Strecke:5,7 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Wanderparkplatz am Mummelsee
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.

Zum inzwischen *sechsten Mal geht es auch heuer durch den ersten, frisch gefallenen Schnee der Saison auf die Hornisgrinde (1164 m). Diesmal war es eine nur recht dünne Schicht des weißen Zaubers. Er fiel in der Nacht von Freitag auf Samstag und läutete damit den Winter ein.

Für zarten Erstschnee und dunstige Ahnungen von Winter haben die Bangles ihr Hazy Shade Of Winter geschrieben und also ist dies der Berichts-Soundtrack.


Schönerweise sagt die Wetter-Progno einen Wechsel von dichter Bewölktheit zu Heiterkeit für die Mittagsstunden vor, und so habe ich einen Erlebnis-Mischung von Böse zu Gut wie *neulich erst, gleichfalls auf der 'Grinde. Start wie immer am Mummelsee, wie immer ist er noch nebelverhangen, sogar sehr dicht. Wie immer ostwärts und herauf auf die Südostnase des Bergs, die ersten Spuren in den Schnee tretend. Hier wie immer das Wiedersehen mit einer umgestürzten Fichte, die dort "live" bei meiner *ersten Erstschneetour 2018 umfiel. Wähend im Aufstieg Offenheit und Waldigkeit sich abwechseln, bin ich auf dem Hochplateau des Bergs nun länger im offenen Ambiente des dortigen Hochmoors unterwegs. Dank des immer noch dichten Nebels bezaubert es, zusammen mit Latschen und Einzelgänger-Bäumen, durch seine gespenstische Stimmung. Jedes Detail der Vegetation, vom Grashalm bis zur Latschen-Nadel, ist verzuckert mit Frost. Kein Wunder, der Wind pfeift hier oben rund um die Uhr, so auch jetzt. Also die Jacke hoch geschlossen und auf dem Bohlenweg durchs Moor, entlang der Karwand-Kante des Biberkessels zum Bismarckturm an der höchsten Stelle der Hornisgrinde (1164 m). Anders als beim Besuch vor zwei Wochen lockert sich aber noch nix im Wolkennebel und so ist der Blick vom Turm begrenzt. Rüber zum zerzausten Waldstück an der Westkante des Bergs, ein Stück des Pfads gen Achern herunter gestiegen, viele stimmungsvolle Nebel-Momente auch dort. Wieder herauf und auf dem Westkanten-Pfad weiter südwärts. Auf den Hauptweg in der Mitte des Bergrückens gewechselt, weiterhin interessant dort die unheimliche Kurzsicht-Stimmung mit den gespentischen Baumsilhouetten. Nicht fehlen als Fotomotiv dürfen die beiden Kiefern am Hauptweg, auch ihnen sieht man die Wettergegerbtheit sehr an, wie immer sind sie vom hereingewehten Winter schön gefrostet.

Da bis zum prognostizierten Aufreissen der Wolken noch etwas Zeit ist, gönne ich mir eine aufwärmende Einkehr in der Grindehütte. Am Fensterplatz munden Bier und Gulaschsuppe hervorragend. Für ganze fünf Sekunden reisst's nun vor mir ein kleines Loch in die Wolken: das Signal für den Aufbruch. Es war wirklich nur ein Augenzwinkern und es bleibt zunächst dicht neblig. Den Pfad westwärts herab, an der Bergwacht vorbei. Ich will eine Nahaufnahme eines herbstbunten Blatts mit Frostfahnen-Dekor machen – tricky im kräftigen Wind. Sehr vertieft bin ich darin, und als ich mich schliesslich aufrichte und nach Westen umdrehe, könnte meine Überraschung nicht größer sein: wie von Geisterhand ist plötzlich der Nebel weggeschoben und ich blicke runter bis in die sonnenbeschiene Rheinebene – wow! Kurz die Zeit vergessen und zack, ist alles anders. Ein Moment, der hängenbleibt ... als hätte das Wetter – der alte Schelm – sich was dabei gedacht ;-) Vereinzelte letzte Wolkenfetzen schiebt's nun die Bergflanke herauf und ich verfolge dieses Schauspiel noch eine Weile. Dann weiter südwärts rüber, wieder in die Bäume eingetaucht, und zur Südwestnase des Bergs, dem Katzenkopf (1123). Von seinen Felsblöcken aus beobachte ich das rege Wolken-Geschiebe im Süden, bevor ich mich wieder aufmache. Ich nehme das letzte Wegstück (nur hier kurz T3) meiner klassischen 'Grinden-Runde unter die Stiefel und steige wieder herab zum Mummelsee.

Fazit: ein Erlebnis – wie gewohnt. Der Umdreh-Staun-Moment dieses Mal hat's wieder gezeigt: die 'Grinde ist für Überraschungen immer gut ;-)

Tourengänger: Schubi
Communities: Photographie


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Kommentare (2)


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Margit hat gesagt: Sehr gelungene Fotosession!
Gesendet am 16. November 2023 um 08:03
Lieben Gruß
Margit

Schubi hat gesagt: RE:Sehr gelungene Fotosession!
Gesendet am 16. November 2023 um 09:50
Danke Dir, Margit!


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