Am Kogelsee
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Die gestrige "Urlaubs-Erst-Tour" führte mich auf die spannende Noppenspitze. Heute muss ich es daher ein wenig ruhiger angehen lassen - die 13h waren kein Zuckerschlecken.
Meine Wahl fällt auf einen Besuch des Kogelsees mit Gramais als recht hoch gelegenem Startpunkt. Vielleicht kann ich noch den Kogel besteigen, der dem See den Namen leiht.
Ein nettes, bereits von früher bekanntes Fleckchen ist mein Ambiente fürs 2te Frühstück und die weitere Planung für heute. Weil, - die hervorragenden Bedingungen und "dassichschonmaldabin" will ich trotz kleiner körperlicher Zipperlein natürlich angemessen nutzen. Das AVF-Führerwerk des Lechtals habe ich ja dabei, Kartenmaterial auch - moderate Bewegung wird mir sicher gut tun!
Gesagt, getan. Los gehts nach Auffahrt nach Gramais zu für mich ungewohnt später Stunde (1/4 tel nach 9). Der markierte Bergpfad überwindet bald per wackligem Blechsteg den Platzbach und windet sich dann lange durch das Latschengestrüpp die erste etwas steilere Stufe hinauf sowie sö. ins Seitental, welchem ich zunächst rechtsufrig, dann linksufrig bis hinauf zum See folgen werde.
Nach einem sowohl frischen als auch schweißtreibenden Start begrüßt mich die Sonne eben an einem schönen Platzerl, an dem ich Brotzeit mache und die nahebeie Wasserfallstufe inspizieren kann.
Wenig später tauche ich in die Magie des Kogelsees ein... (s. Bilder) ... und komme aus dem Staunen fast nicht mehr heraus....
KOGEL
Zum Glück ohne jeglichen Erfolgs-Druck.
Ein seichter Gamssteig führt zunächst gut erkennbar entlang der Ostseite in die Flanke. Leider ist bereits vor der a.a.O. als "leicht" bezeichneten Rinne die Wegspur stark erodiert und zwingt mich zu maliziösem Geeire auf splittrig-abschüssigem Untergrund - schwer zu bewerten...
Die Rinne danach ist nur kurz noch moderat, dann kommt (für mich) der blanke Horror. Aber leider nicht in Gestalt von blank abgeschliffenem festem Fels, sondern komplett übelstem Bruch. Keinerlei Spuren mehr, kein Schotter in der Rinne selbst, kein einziger fester Griff und alles ist splittrig, zudem noch abschüssig.
Ich tänzle neben der Rinne noch einige Meter weiter, dann schrillen bei mir sämtliche Alarmglocken so laut, dass ich vernünftigerweise nachgebe: Nee, das reicht jetzt echt, ist und mir einfach zu heftig, macht weder Spaß noch Sinn, sich hierfür den Hals zu brechen. Einfach nur gefährlich!
Ich drehe um.
Die beiden übelsten Passagen steige ich reichlich angespannt zurück, rutsche teils auf allen 4en + reibungserhöhender Popobremse. Was ein fieser Untergrund! Ich bin mehr als froh, dass ich diesen Mist wieder heil herunter schaffe (und kann nur dringend abraten!)
KOGELGRAT
Ein wenig enttäuscht bin ich schon. So suche ich nach einer Möglichkeit, wenigstens den unteren Südgrat zu erkraxeln. Ja, an dieser einen Stelle sollte das möglich sein. (s. Bilder)
Es gelingt mir zwar, aber am Grat angekommen muss ich feststellen, dass ich auch dort nicht groß weiterkomme, weder rechts Richtung Gipfel noch links um anders abzusteigen - ( auch da völliger Bruch, keinerlei Spuren, uneinsichtig, dazu noch stark bewachsen).
Folglich darf ich ebenda genauso heikel wieder abklettern, wo ich eben hoch bin. Also mit voller Konzentration und mit 3-Punkt-Regel, jeden Schritt und Griff behutsam geprüft.
KOGELSEE
Püh, endlich wieder am "Weg".
So bleibt dieser Tag zwar ohne Gipfelerfolg, dafür bin ich jedoch heil und gesund wieder unten und kann am See eine längere Rast+Jause einlegen - leider finde ich dafür keine sonnige und gleichzeitig windgeschützte Stelle mehr, weil der Föhn inzwischen stark bläst.
Danach umrunde ich die anderen 2/3tel des bis auf mich nun völlig menschenleeren Sees, garniert mit etlichen kaum mehr erhofften fotografischen Leckerbissen.
Was ein herrliches Ambiente!...das gleicht den Rückzug und alle meine Mühsal mehr als aus!
RÜCKWEG
Den Abstieg am Anstiegsweg nehme ich etwas flotter, kann bei zunehmend nötigen Verschnauferles-Pausen einige schöne Stimmungsbilder einfangen. Allzu sehr trödeln darf ich jedoch nicht mehr. Der Föhn wird augenscheinlich bald zusammenbrechen. So ist es dann auch. Bereits beim Hinausfahren aus dem Seitental macht es zu und wenig später komme ich im Lechtal in heftig stürmende Regenschauer.
FAZIT
Eine ungemein vielseitige, herrliche Ecke des Lechtals und auch gut, dass ich rechtzeitig umgedreht bin. Mir die Zeit zu nehmen für die Schönheit dieser Landschaft hat sich mehr als gelohnt!
Am Kogel scheint der Zahn der Zeit dem "Weg" nicht gut bekommen zu haben. Die früher ev. weniger gefährliche(?) "Route" ist für mich heute unmöglich gewesen. Wer es unbedingt trotzdem probieren will, sollte sich auf ~T5-T6, und geschätzt UIAA I oder auch II(?) in wirklich sehr schlechtem Fels einstellen, viel Zeit mitbringen und ev eine Picke für das Basteln von Trittstufen ....
Angesichts des üblen Bruchs und splittrig-abschüssigen Geländes kann ich bei den von mir vorgefundenen Bedingungen nur dringend abraten!
weil - der Kogelsee ist als Ziel für sich völlig ausreichend und bietet für alle Sinne höchsten Genuss - eine Labsaal für Seele und Geist in grandioser Landschaft.
Zu Recht gehört er zu den schönsten Plätzen Österreichs!
Meine Wahl fällt auf einen Besuch des Kogelsees mit Gramais als recht hoch gelegenem Startpunkt. Vielleicht kann ich noch den Kogel besteigen, der dem See den Namen leiht.
Ein nettes, bereits von früher bekanntes Fleckchen ist mein Ambiente fürs 2te Frühstück und die weitere Planung für heute. Weil, - die hervorragenden Bedingungen und "dassichschonmaldabin" will ich trotz kleiner körperlicher Zipperlein natürlich angemessen nutzen. Das AVF-Führerwerk des Lechtals habe ich ja dabei, Kartenmaterial auch - moderate Bewegung wird mir sicher gut tun!
Gesagt, getan. Los gehts nach Auffahrt nach Gramais zu für mich ungewohnt später Stunde (1/4 tel nach 9). Der markierte Bergpfad überwindet bald per wackligem Blechsteg den Platzbach und windet sich dann lange durch das Latschengestrüpp die erste etwas steilere Stufe hinauf sowie sö. ins Seitental, welchem ich zunächst rechtsufrig, dann linksufrig bis hinauf zum See folgen werde.
Nach einem sowohl frischen als auch schweißtreibenden Start begrüßt mich die Sonne eben an einem schönen Platzerl, an dem ich Brotzeit mache und die nahebeie Wasserfallstufe inspizieren kann.
Wenig später tauche ich in die Magie des Kogelsees ein... (s. Bilder) ... und komme aus dem Staunen fast nicht mehr heraus....
KOGEL
Zum Glück ohne jeglichen Erfolgs-Druck.
Ein seichter Gamssteig führt zunächst gut erkennbar entlang der Ostseite in die Flanke. Leider ist bereits vor der a.a.O. als "leicht" bezeichneten Rinne die Wegspur stark erodiert und zwingt mich zu maliziösem Geeire auf splittrig-abschüssigem Untergrund - schwer zu bewerten...
Die Rinne danach ist nur kurz noch moderat, dann kommt (für mich) der blanke Horror. Aber leider nicht in Gestalt von blank abgeschliffenem festem Fels, sondern komplett übelstem Bruch. Keinerlei Spuren mehr, kein Schotter in der Rinne selbst, kein einziger fester Griff und alles ist splittrig, zudem noch abschüssig.
Ich tänzle neben der Rinne noch einige Meter weiter, dann schrillen bei mir sämtliche Alarmglocken so laut, dass ich vernünftigerweise nachgebe: Nee, das reicht jetzt echt, ist und mir einfach zu heftig, macht weder Spaß noch Sinn, sich hierfür den Hals zu brechen. Einfach nur gefährlich!
Ich drehe um.
Die beiden übelsten Passagen steige ich reichlich angespannt zurück, rutsche teils auf allen 4en + reibungserhöhender Popobremse. Was ein fieser Untergrund! Ich bin mehr als froh, dass ich diesen Mist wieder heil herunter schaffe (und kann nur dringend abraten!)
KOGELGRAT
Ein wenig enttäuscht bin ich schon. So suche ich nach einer Möglichkeit, wenigstens den unteren Südgrat zu erkraxeln. Ja, an dieser einen Stelle sollte das möglich sein. (s. Bilder)
Es gelingt mir zwar, aber am Grat angekommen muss ich feststellen, dass ich auch dort nicht groß weiterkomme, weder rechts Richtung Gipfel noch links um anders abzusteigen - ( auch da völliger Bruch, keinerlei Spuren, uneinsichtig, dazu noch stark bewachsen).
Folglich darf ich ebenda genauso heikel wieder abklettern, wo ich eben hoch bin. Also mit voller Konzentration und mit 3-Punkt-Regel, jeden Schritt und Griff behutsam geprüft.
KOGELSEE
Püh, endlich wieder am "Weg".
So bleibt dieser Tag zwar ohne Gipfelerfolg, dafür bin ich jedoch heil und gesund wieder unten und kann am See eine längere Rast+Jause einlegen - leider finde ich dafür keine sonnige und gleichzeitig windgeschützte Stelle mehr, weil der Föhn inzwischen stark bläst.
Danach umrunde ich die anderen 2/3tel des bis auf mich nun völlig menschenleeren Sees, garniert mit etlichen kaum mehr erhofften fotografischen Leckerbissen.
Was ein herrliches Ambiente!...das gleicht den Rückzug und alle meine Mühsal mehr als aus!
RÜCKWEG
Den Abstieg am Anstiegsweg nehme ich etwas flotter, kann bei zunehmend nötigen Verschnauferles-Pausen einige schöne Stimmungsbilder einfangen. Allzu sehr trödeln darf ich jedoch nicht mehr. Der Föhn wird augenscheinlich bald zusammenbrechen. So ist es dann auch. Bereits beim Hinausfahren aus dem Seitental macht es zu und wenig später komme ich im Lechtal in heftig stürmende Regenschauer.
FAZIT
Eine ungemein vielseitige, herrliche Ecke des Lechtals und auch gut, dass ich rechtzeitig umgedreht bin. Mir die Zeit zu nehmen für die Schönheit dieser Landschaft hat sich mehr als gelohnt!
Am Kogel scheint der Zahn der Zeit dem "Weg" nicht gut bekommen zu haben. Die früher ev. weniger gefährliche(?) "Route" ist für mich heute unmöglich gewesen. Wer es unbedingt trotzdem probieren will, sollte sich auf ~T5-T6, und geschätzt UIAA I oder auch II(?) in wirklich sehr schlechtem Fels einstellen, viel Zeit mitbringen und ev eine Picke für das Basteln von Trittstufen ....
Angesichts des üblen Bruchs und splittrig-abschüssigen Geländes kann ich bei den von mir vorgefundenen Bedingungen nur dringend abraten!
weil - der Kogelsee ist als Ziel für sich völlig ausreichend und bietet für alle Sinne höchsten Genuss - eine Labsaal für Seele und Geist in grandioser Landschaft.
Zu Recht gehört er zu den schönsten Plätzen Österreichs!
Tourengänger:
Nyn

Communities: Alpine Bergtouren Lechtal , Water's songs, Bäume und Wurzeln, Botanik, Photographie, Kuriositäten, Panorama
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