Heimgarten / Von Ohlstadt nach Kochel am See
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☠ Vorsicht, das ist keine normale Berg- bzw. Wandertour ☠
In diversen Abschnitten teilweise ausgesetztes absturzgefährdetes steiles Gelände!
Der Heimgarten mit 1.791 hm ist zu jeder Jahreszeit ein beliebter Hausberg der Münchner.
Dieser gehört in die Gruppe der Walchenseeberge in den Bayrischen Voralpen. Eingegrenzt werden die Walchenseeberge von der Benediktenwandgruppe (Osten), Estergebirge (Süden), Ammergauer Alpen (Südwesten) und der Rauchbergkette (Südosten). Bei dem Begriff Bayrische Voralpen haben viele das Bild von einem grünen bewaldeten Gupf der Marke Mittelgebirgsgipfel vor Augen. Die Walchenseeberge sind nun mal als Wandergebiet bekannt. Darüber hinaus gehende Schwierigkeitsgrade, sowohl als auch Kletteranstiege und -führen sind eher unter den angesprochenen Insidern bekannt. In den Tourendaten der Einleitung vom Bericht steht T5 und Stellen UIAA II, wie geht das denn? Wos schraibd dera da, ja spinna dera? Nein, auf gar keinen Fall. Das geht, wenn man die Bereiche dort kennt. Es sind zwar nur kurze Abschnitte im Tourenverlauf, aber unterschätzen sollte man diese deshalb nicht.
Los geht die Tour am Bahnhof Ohlstadt. Der Weg geht in Richtung der Wankalm und ist gut ausgeschildert. Die höchsten Schwierigkeiten liegen bis zum Einstieg bei der Aussichtsbank in 1.040 hm bei T1/T2.
Hinweis in eigener Sache:
Der Steig zur Wankalm ist nicht schwer, dieser ist mit blau vom DAV gekennzeichnet. Jedoch gibt es einen kurzen Abschnitt, wo sehr wahrscheinlich von der über den Steig gelegenen Felswand wohl Steinschlaggefahr besteht. In der steilen Geländeflanke über- und unterhalb des Steiges, liegen viele größere Steine rum. Man sollte diesem Bereich dort zügig queren.
Ab dem Aussichtspunkt mit Bank wird es zugleich schwerer. Hinter der Bank befindet sich der Einstieg auf Graspleisen. Das ist kein Pfad/Steig mehr und es geht gleich im steilen Gelände zur Sache. Hier geht es bis ca. 1.270 hm mit Schwierigkeiten T5 weiter. Es gibt kurze Stellen mit I und eine II/UIAA, diese könnte man auch rechts umgehen, allerdings in sehr steilen Gashalden und Felsschrofen Gelände. Die Graspleisen und Felsschrofen sind dort teilweise lose und locker. Wenn sich das Gelände leicht zurücklehnt, werden die Schwierigkeiten auch zugleich leichter, in dem vorher weglosen Gelände kommt ein Pfad/Steig zum Vorschein. Jedoch ist nochmal ein kurzer Abschnitt mit Schwierigkeit T4 zu bewältigen, der Pfad/Steig läuft direkt an der Gratkante entlang und linkerseits im Aufstiegsrichtung bricht es ca. 15 – 20 hm senkrecht in die Tiefe ab. Danach geht es gemütlich weiter, jedoch mit der Schwierigkeit T3. Auf dem Pfad liegt einiges an Totholz rum, der verwurzelt, mit Steinen durchsetzt und zudem noch vom hohen Gras verdeckt ist. Das ganze geht bis zum Gipfelkreuz am Buchrain in 1.456 hm. Dort verweilte ich eine ½ h mit Pause zum Fotografieren. Ab den Buchrain wird es deutlich leichter, der Weg ist beschildert und die Schwierigkeiten liegen bei T2 bis zum Gipfelkreuz vom Heimgarten. Auf diesem Abschnitt kommt man auch am Namenlosen Kreuz (1.535 hm / ½ h Pause) vorbei bis zum Rauheck in 1.590 hm. Am Rauheck (½ h Pause) selbst gibt es einen schönen Ausblick in das Murnauer Moos und auf den Rieg- und Staffelsee. In der Ferne erkennt man auch den Ammersee und Starnberger See. Den Heimgarten bin ich nicht zugleich aufgestiegen, ich habe erstmal eine ¾ h Pause auf der Heimgartenhütte eingelegt. Anschließend ging es zum Gipfelkreuz auf den Heimgarten. Dort verbrachte ich auch eine ½ h Pause mit Fotografieren. Danach ging es über den Grat zum Schlehdorfer Kreuz in Richtung Herzogstand weiter. Dieser ist nicht schwer, für mich liegen die Schwierigkeiten bei T3. Das Schlehdorfer Kreuz ist eine markante Graterhöhung mit einer fast Senkrechten Felswand, die man in einer Felsrinne durchklettern kann. Die Schwierigkeit der Felsrinne liegt dabei im Bereich II/UIAA. Beim Ausstieg bis zum Schlehdorfer Kreuz geht es mit T4 weiter, hier sollte man aber vorsichtig sein. Dort legte ich nochmals eine ½ h Pause zum Fotografieren ein. Der Abstieg erfolgt direkt hinter dem Kreuz. Die ersten Höhenmeter sind ausgesetzt, ein Pfad/Steig ist nicht erkennbar, dieser beginnt in etwa 15 – bis 20 hm Tiefe in einer ausgeschnittenen Latschengasse. Ab dort weiter bis zum Rauteckkopf. Diesen schmückt kein Kreuz, die Aussicht beschränkt sich in das Alpenvorland und in die beeindruckende Nordflanke vom Herzogstand. Vom Rauteckkopf geht der Abstieg weiter zur Rauteckalm. Auf der extrem steilen Weidefläche bin ich im Hohen Gras mit dem linken Fuß in einer verdeckten Grasmulde umgeknickt. Deshalb bin ich nach einer 1/4 h Pause an der Rauteckalm links in Richtung der Forststraße abgebogen.
Rechter Hand gibt es noch einen Pfad/Steig zur Unteraueralm und von dort über den Pionierweg in Richtung der Forststraße. Das mach ich dann ein anderes Mal. Klemi74 und Tef haben den Pfad/Steig zum Rauteckkopf mit T3+ und T3 bewertet. Ich tendiere eher zu T4, unten bei den Tourendetails mehr zu meiner Bewertung.
Ab der Forststraße geht es bis zum Jocher Fleck und von dort geht der Abstieg weiter über den Jocher Höhenweg runter bis zum Kochelsee. In ca. 750 hm hat man an einem Materl mit Bank nochmal einen schönen Ausblick in die Nordseitige Flanke vom Herzogstand. Die bekannten Hikr frehel und Wagemut haben die wilde Seite von diesem Berg schon durchstiegen. Über Altjoch und an den Campingplätzen vorbei zur Mittenwalder Straße. Von dort ist es noch über das Franz- Marc- Museum eine ½ h bis zum Bahnhof Kochel am See.
Routenschwierigkeiten der Tour:
- Ohlstadt Bahnhof bis Einstieg Pfad/Steig zur Wankalm Schwierigkeiten T1
- Steig/Pfad Wankalm bis Aussichtspunkt mit Bank auf 1.040 hm Schwierigkeiten T2.
- Aussichtspunkt mit Bank auf 1.040 hm bis ca. 1.270 hm Schwierigkeiten T5 und Stellen UIAA I und eine UIAA II.
- Ab 1.270 hm bis zum Kreuz Buchrain Schwiergkeiten T4 (kurz) und der Rest T3.
- Von Kreuz Buchrain bis zum Heimgarten Schwierigkeiten T2.
- Gratverlauf Heimgarten bis Schlehdorfer Kreuz Schwierigkeiten T3.
- Kletterstelle Felswand Rinne an Schlehdorfer Kreuz Stelle II/UIAA und vom Ausstieg Kamin bis zum Kreuz Schwierigkeiten T4.
- Abstieg Jagerpfad vom Schlehdorfer Kreuz zum Rauteckkopf und -alm Schwierigkeiten T4.
- Rauteckalm bis zum Ausstieg Jagerpfad auf Forstweg Schwierigkeiten T3.
- Von Forstweg über Jocher Höhenweg bis zum Bahnhof Kochel am See Schwieigkeiten T1.
Fazit:
Auf einem anderen Forum /www.gamssteig.de/touren/rauteckkopf-herzogstand wird die Frage gestellt, ob man solche Touren überhaupt veröffentlichen soll. Das Für und Wider liegen dabei in der Waagschale. Andererseits hat Reinhold Messner zu dem Thema in einem Fernsehbeitrag die Frage bereits beantwortet. Nicht nur die üblichen Routen abgehen, sondern auch mal abseits der Wege nach neuen Möglichkeiten suchen. Einfach losziehen und schauen was geht.
Der Zeitbedarf der Tour bezieht sich bei mir immer auf die reine Gehzeit ohne die Pausen.
Die Tour sollte selbstverständlich nicht bei Nässe begangen werden.
Auch ist die Tour an heißen Sommertagen nicht gerade empfehlenswert.
Tourengänger:
derMainzer
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