Kleinlitzner-Überschreitung Ostgrat-Südwestgrat
|
||||||||||||||||||||||||||
Der Kleinlitzner ist der Hüttenberg der Saarbrücker Hütte und bietet sich mit drei lohnenden Routen vor allem im Zuge einer Hüttenübernachtung an.
Mit weitem Abstand am häufigsten erfolgt die Begehung des 1988 eingerichteten Klettersteigs durch die Südflanke, ein Weg, an dem ich anlässlich eines alpinen Basiskurses in der Zeit davor noch das "richtige" Klettern lernen konnte.
Der Ostgrat startet direkt neben dem Hüttendach und wartet mit gutem Fels und einigen interessanten Kletterpassagen auf. Die Route ist komplett eingerichtet. "Immer den Haken nach" würde als Tourenbeschreibung also fast ausreichen.
Der Südwestgrat von der Kromerlücke wird seit der Sanierung mit neuen Haken häufiger begangen. Er wird oft im Zuge von Ausbildungslehrgängen als Abstiegsroute gewählt, da man hier das Abseilen, Ablassen und Abklettern gut trainieren kann.
Die Überschreitung von Ost- und Südwestgrat ist eine interessante Halbtagesunternehmung von der Hütte. Mit Zustieg vom Vermuntsee oder der Bielerhöhe wird daraus ein Tagesausflug.
Wenn die Hütte in die Winterruhe geht, was noch im September geschieht, lässt die Besucherfrequenz stark nach. Das muss dem Bergerlebnis aber nicht unbedingt schaden. Mittlerweile wird die alte Zollstraße hinauf zur Hütte auch von Mountainbikern genutzt.
Zur Schwierigkeit:
Ostgrat: mehrere längere Stellen III, II und Gehgelände bis T 5
Südwestgrat: bei Nutzung der Abseilstellen bis II+, ansonsten bis III, Gehgelände bis T 5
Zur Ausrüstung:
Sofern auf dem Südwestgrat abgeseilt wird, was ich bei fehlender Routenkenntnis und/oder nicht hinreichender Fitness im Abklettern empfehle, müssen auch Alleingänger Seil und entsprechende Ausrüstung (Sicherungsgerät, Selbstsicherung...) mitnehmen. 40 Meter reichen locker. Helm ist ohnehin Pflicht in diesem Gelände. Außerdem finde ich auch Kletterhandschuhe nützlich, da der oft scharfkantige Granitgneis schnell mal zu schmerzhaften Wunden führen kann.
Da der Ostgrat nur selten und der Südwestgrat noch gar nicht gepostet wurde, gibt's eine etwas ausführlichere Routenbeschreibung.
Von der Terrasse der Saarbrücker Hütte über die Leitern, die zum Winterraum führen, zu einer plattigen Rampe (H). Über die Rampe (II-III, Vorsicht bei Überklettern von nicht natürlichem Material wie Zement, Rohren, künstlich angelegten Rinnen und dergleichen) oder von unten über Schrofen (II) auf den anfangs mäßig ausgeprägten Grat. Nach einigen Minuten leichteren Einkletterns, vorbei am Wassertank der Hütte, an einem Vorbau entweder rechts vorbei (schrofig, Wegspuren) oder (meine Variante) gleich den Haken folgen über eine Wandstufe mit steilem Abschluss am Grat (durchgehend III, 20-25m). Direkt im Anschluss von rechts durch eine anspruchsvolle Kaminrinne (III) hinaufstemmen und über den schon von der Hütte sichtbaren Plattenschuss und eine Stufe (Stellen III-) auf den ersten Turm. Damit sind die heftigsten Schwierigkeiten des Grates bereits geschafft. Ab jetzt steht mehr der Genuss im Vordergrund.
Nach einem kurzen Wander-Intermezzo wird der zweite Aufschwung zunächst direkt am Grat erklettert (II). Es geht dann etwas nach links in die Flanke und anschließend rechts durch einen steilen Kamin (II-III, kurz III) vollends auf die Turmhöhe und in leichtes Gelände. Ein kurzer Zwischenabstieg über zusammengebrochenes Gestein und leichteres Wandergelände führen zum langen Gipfelaufschwung.
Zunächst rechts ausholen über komfortable Grasstufen unter den Nordgrat. Über schrofige Rinnen und Absätze vom Standplatz direkt hoch (bis II+, meist I-II, dann links auf Bändern die Plattenzone überwinden (mehrere H) und über die abschließenden Gipfelfelsen zum Gipfelkreuz auf dem Kleinlitzner.
Auf dem Klettersteig in die erste Lücke und noch ein paar Meter in die Südseite absteigen, bis eine recht ausgesetzte Grasrampe auf den Südwestgrat führt. Die erste Kuppe ist damit umgangen. Weiter geht's in zunehmend ausgesetzten Felsen bis vor eine große, trittlose Platte (auf der Platte BH, wegen der Entfernung zum sicheren Gelände etwas umständlich zu erreichen), die die erste ernste Herausforderung darstellt. Entweder über die Platte und den dahinter befindlichen Überhang abseilen oder die Platte abklettern (III) und rechts in eine Rinne (II, 5-10m), unten links über ein Verbindungsband (I-II, eine Stelle etwas abdrängend) in die dahinter liegende Lücke.
Der nächste kurze Aufschwung wird etwas rechts neben dem Grat erklettert (II+). Unschwierig in die nächste Scharte und von der Scharte an den Felsen links auf Gras vorbei und zügig wieder auf den Grat. Oben kommt sehr bald die Abseilstelle mit 2 BH und Anker. Hier 15-16 Meter ins unübersichtliche Gelände nach links abseilen oder abklettern (Schwierigkeit kann ich nicht gut beurteilen, es ist auf jeden Fall brüchiges Fels-Schrofengelände, ob aber eine III-er Stelle dabei ist, ist fraglich; unten sind ebenfalls 2 BH).
In T 5-Gelände durch die Flanke auf den Grat und leicht weiter zu einer kleinen Rinne (II), unten links auf einen vorspringenden Felsen und diesen überklettern (letzte anspruchsvolle Stelle, II-III). Über eine nur wenig geneigte Platte zu einem Felsspalt, durch den man mit Normalmaßen gut durchkommt.
Aus der nächsten Scharte ca. 30 Hm auf die nächste Erhebung (T 5, ziemlich brüchiges Gelände) und dem jetzt einfacheren Grat folgen, bis die Gratfortsetzung heftig wird. Hier nach rechts in die Nordseite wechseln und auf Wegspuren um den markanten Turm herum. Auf den Wegspuren ins wellige Gelände und hinunter in die Kromerlücke.
Mit weitem Abstand am häufigsten erfolgt die Begehung des 1988 eingerichteten Klettersteigs durch die Südflanke, ein Weg, an dem ich anlässlich eines alpinen Basiskurses in der Zeit davor noch das "richtige" Klettern lernen konnte.
Der Ostgrat startet direkt neben dem Hüttendach und wartet mit gutem Fels und einigen interessanten Kletterpassagen auf. Die Route ist komplett eingerichtet. "Immer den Haken nach" würde als Tourenbeschreibung also fast ausreichen.
Der Südwestgrat von der Kromerlücke wird seit der Sanierung mit neuen Haken häufiger begangen. Er wird oft im Zuge von Ausbildungslehrgängen als Abstiegsroute gewählt, da man hier das Abseilen, Ablassen und Abklettern gut trainieren kann.
Die Überschreitung von Ost- und Südwestgrat ist eine interessante Halbtagesunternehmung von der Hütte. Mit Zustieg vom Vermuntsee oder der Bielerhöhe wird daraus ein Tagesausflug.
Wenn die Hütte in die Winterruhe geht, was noch im September geschieht, lässt die Besucherfrequenz stark nach. Das muss dem Bergerlebnis aber nicht unbedingt schaden. Mittlerweile wird die alte Zollstraße hinauf zur Hütte auch von Mountainbikern genutzt.
Zur Schwierigkeit:
Ostgrat: mehrere längere Stellen III, II und Gehgelände bis T 5
Südwestgrat: bei Nutzung der Abseilstellen bis II+, ansonsten bis III, Gehgelände bis T 5
Zur Ausrüstung:
Sofern auf dem Südwestgrat abgeseilt wird, was ich bei fehlender Routenkenntnis und/oder nicht hinreichender Fitness im Abklettern empfehle, müssen auch Alleingänger Seil und entsprechende Ausrüstung (Sicherungsgerät, Selbstsicherung...) mitnehmen. 40 Meter reichen locker. Helm ist ohnehin Pflicht in diesem Gelände. Außerdem finde ich auch Kletterhandschuhe nützlich, da der oft scharfkantige Granitgneis schnell mal zu schmerzhaften Wunden führen kann.
Da der Ostgrat nur selten und der Südwestgrat noch gar nicht gepostet wurde, gibt's eine etwas ausführlichere Routenbeschreibung.
Von der Terrasse der Saarbrücker Hütte über die Leitern, die zum Winterraum führen, zu einer plattigen Rampe (H). Über die Rampe (II-III, Vorsicht bei Überklettern von nicht natürlichem Material wie Zement, Rohren, künstlich angelegten Rinnen und dergleichen) oder von unten über Schrofen (II) auf den anfangs mäßig ausgeprägten Grat. Nach einigen Minuten leichteren Einkletterns, vorbei am Wassertank der Hütte, an einem Vorbau entweder rechts vorbei (schrofig, Wegspuren) oder (meine Variante) gleich den Haken folgen über eine Wandstufe mit steilem Abschluss am Grat (durchgehend III, 20-25m). Direkt im Anschluss von rechts durch eine anspruchsvolle Kaminrinne (III) hinaufstemmen und über den schon von der Hütte sichtbaren Plattenschuss und eine Stufe (Stellen III-) auf den ersten Turm. Damit sind die heftigsten Schwierigkeiten des Grates bereits geschafft. Ab jetzt steht mehr der Genuss im Vordergrund.
Nach einem kurzen Wander-Intermezzo wird der zweite Aufschwung zunächst direkt am Grat erklettert (II). Es geht dann etwas nach links in die Flanke und anschließend rechts durch einen steilen Kamin (II-III, kurz III) vollends auf die Turmhöhe und in leichtes Gelände. Ein kurzer Zwischenabstieg über zusammengebrochenes Gestein und leichteres Wandergelände führen zum langen Gipfelaufschwung.
Zunächst rechts ausholen über komfortable Grasstufen unter den Nordgrat. Über schrofige Rinnen und Absätze vom Standplatz direkt hoch (bis II+, meist I-II, dann links auf Bändern die Plattenzone überwinden (mehrere H) und über die abschließenden Gipfelfelsen zum Gipfelkreuz auf dem Kleinlitzner.
Auf dem Klettersteig in die erste Lücke und noch ein paar Meter in die Südseite absteigen, bis eine recht ausgesetzte Grasrampe auf den Südwestgrat führt. Die erste Kuppe ist damit umgangen. Weiter geht's in zunehmend ausgesetzten Felsen bis vor eine große, trittlose Platte (auf der Platte BH, wegen der Entfernung zum sicheren Gelände etwas umständlich zu erreichen), die die erste ernste Herausforderung darstellt. Entweder über die Platte und den dahinter befindlichen Überhang abseilen oder die Platte abklettern (III) und rechts in eine Rinne (II, 5-10m), unten links über ein Verbindungsband (I-II, eine Stelle etwas abdrängend) in die dahinter liegende Lücke.
Der nächste kurze Aufschwung wird etwas rechts neben dem Grat erklettert (II+). Unschwierig in die nächste Scharte und von der Scharte an den Felsen links auf Gras vorbei und zügig wieder auf den Grat. Oben kommt sehr bald die Abseilstelle mit 2 BH und Anker. Hier 15-16 Meter ins unübersichtliche Gelände nach links abseilen oder abklettern (Schwierigkeit kann ich nicht gut beurteilen, es ist auf jeden Fall brüchiges Fels-Schrofengelände, ob aber eine III-er Stelle dabei ist, ist fraglich; unten sind ebenfalls 2 BH).
In T 5-Gelände durch die Flanke auf den Grat und leicht weiter zu einer kleinen Rinne (II), unten links auf einen vorspringenden Felsen und diesen überklettern (letzte anspruchsvolle Stelle, II-III). Über eine nur wenig geneigte Platte zu einem Felsspalt, durch den man mit Normalmaßen gut durchkommt.
Aus der nächsten Scharte ca. 30 Hm auf die nächste Erhebung (T 5, ziemlich brüchiges Gelände) und dem jetzt einfacheren Grat folgen, bis die Gratfortsetzung heftig wird. Hier nach rechts in die Nordseite wechseln und auf Wegspuren um den markanten Turm herum. Auf den Wegspuren ins wellige Gelände und hinunter in die Kromerlücke.
Tourengänger:
quacamozza
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare