Cabeza la Forma (1.710 m) oder die Berge um die Vega de Ario
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VORBEMERKUNGEN
Unser Urlaub in den Picos de Europa sollte bei den Lagos de Covadonga enden. Wir wollten früh morgens zu den Seen (genauer gesagt: zum Parkplatz Pandecarmen) fahren, bevor die Schranke runtergelassen wird und nur noch Busse verkehren dürfen. Doch ereignete sich am 31.07.2023 ein Busunfall mit einigen Schwerverletzten. Daraufhin wurde die Straße ab dem Kloster Covadonga komplett und rund um die Uhr für den PKW-Verkehr gesperrt. Der erste Bus startet erst um 8:00 in Cangas de Onís, passiert gegen 8:20 Covadonga und erreicht den unteren der beiden Parkplätze an den Seen dann gegen 8:45. Wenn sich an dieser Regelung nichts ändert, werden lange Tagestouren in diesem Bereich ohne Hüttenübernachtung oder Taxifahrten nicht mehr möglich sein. Hier gibt es die aktuellen Infos: https://lagosdecovadonga.org/accesos.
Damit wird der Parkplatz Pandecarmen überhaupt nicht mehr bedient und die Wanderung zum Mirador de Ordiales verlängert sich auf Hin- und Rückweg um jeweils eine Stunde, weswegen wir unsere Wanderung spontan in die andere Richtung verlegt haben und das Refugio Vega de Ario angesteuert haben.
Der Weg zur wunderschön gelegenen Hütte an den Ario-Wiesen ist sehr lang (Stephan Bernau beschreibt ihn im Kompass-Führer als "meditativ oder monoton". Dem kann ich zustimmen, zumal die erste Stunde ab dem Lago de la Ercina bei uns nach einigen nächtlichen Regenfällen sehr (!) matschig und rutschig war. Ab der Vega de Ario bieten sich viele verschiedene Berge an, die besteigen werden wollen. Aufgrund der Wetterprognosen wählte ich mit der Cabeza la Forma (1.710 m, T3) das nächstgelegene Ziel (10 Minuten ab der Hütte). Hinter der Hütte (15 Minuten) wartet die Cabeza Joulagua (1.720 m, auch T3). Das sicherlich lohnendste Ziel nahe der Hütte ist der Jultayu (1.940 m), für den man je 1 Stunde für Hin- und Rückweg einplanen sollte (T3+).
Der wohl schönste Alpinwandergipfel ab Covadonga (besser ab Pandecarmen) ist die Torre de Santa María (2.485 m), deren Südrücken ein wenig Kletterei verlangt (geschätzt T5), ab Parkplatz aber sicher 9-11 Stunden.
DIE TOUR
Der Bus spuckt die Reisenden am unteren großen Parkplatz Buferrera (ca. 1.050 m) aus. Von dort aus geht es über gepflasterte Wege mit einigen Stufen in 15 Minuten hinauf zum kleineren (mittlerweile leeren) Parkplatz am Lago de la Ercina (1.108 m). Wir hatten Glück, denn genau in diesem Moment rissen die Wolken auf und wir hatten einen mystisch-magischen Blick auf den See mit den ihn umgebenden Bergen. Der Weg zum Refugio Vega de Ario ist nun gut (weiß-gelb) markiert und nie zu verfehlen: zunächst queren wir die (heute sehr nasse) Wiese am südwestlichen Seeufer und steigen nun gemächlich über (heute sehr nasse und matschige) Wiesen weiter hinauf. Der Weg macht zunächst vor allem Strecke und keine Höhe, was ihn trotz der wunderschönen Landschaft etwas monoton wirken lässt. Entsprechend lange dauert es, bis der Weg allmählich Höhe gewinnt und endlich den Collau del Jitu (Collado Jito, ca. 1.650 m) erreicht; hier öffnet sich der Blick in das Urielles-Massiv mit Torrecerredo und Torre de Llambrion (genau genommen ist letzterer vom Torre de la Palanca verdeckt). Der Weg ändert seine Richtung nach Nordosten und nach 10-15 Minuten ist die Hütte erreicht. Insgesamt haben wir über drei Stunden benötigt.
Der Ausflug auf die Cabeza la Forma ist kurz, einfach und lohnend. Man kann schon vor der Hütte abbiegen (es führt wohl auch ein Weg direkt über den Gipfel, der den Collau del Jitu vermeidet). In gut 10 Minuten steht man oben und in noch weniger Zeit ist man zurück auf der schönen Hüttenterrasse. Die Hütte ist nett geführt; es gibt Estrella Damm vom Fass (nach dem vielen Estrella Galicia eine sehr willkommene Abwechslung!).
Der Abstieg geht dann erfreulicherweise doch schneller als der Aufstieg (knapp 2,5 Stunden). Wir sind wieder aus der Sonne in die Wolken hinab gewandert. Doch waren wir sehr erfreut und überrascht über diese schöne Ersatztour!
Unser Urlaub in den Picos de Europa sollte bei den Lagos de Covadonga enden. Wir wollten früh morgens zu den Seen (genauer gesagt: zum Parkplatz Pandecarmen) fahren, bevor die Schranke runtergelassen wird und nur noch Busse verkehren dürfen. Doch ereignete sich am 31.07.2023 ein Busunfall mit einigen Schwerverletzten. Daraufhin wurde die Straße ab dem Kloster Covadonga komplett und rund um die Uhr für den PKW-Verkehr gesperrt. Der erste Bus startet erst um 8:00 in Cangas de Onís, passiert gegen 8:20 Covadonga und erreicht den unteren der beiden Parkplätze an den Seen dann gegen 8:45. Wenn sich an dieser Regelung nichts ändert, werden lange Tagestouren in diesem Bereich ohne Hüttenübernachtung oder Taxifahrten nicht mehr möglich sein. Hier gibt es die aktuellen Infos: https://lagosdecovadonga.org/accesos.
Damit wird der Parkplatz Pandecarmen überhaupt nicht mehr bedient und die Wanderung zum Mirador de Ordiales verlängert sich auf Hin- und Rückweg um jeweils eine Stunde, weswegen wir unsere Wanderung spontan in die andere Richtung verlegt haben und das Refugio Vega de Ario angesteuert haben.
Der Weg zur wunderschön gelegenen Hütte an den Ario-Wiesen ist sehr lang (Stephan Bernau beschreibt ihn im Kompass-Führer als "meditativ oder monoton". Dem kann ich zustimmen, zumal die erste Stunde ab dem Lago de la Ercina bei uns nach einigen nächtlichen Regenfällen sehr (!) matschig und rutschig war. Ab der Vega de Ario bieten sich viele verschiedene Berge an, die besteigen werden wollen. Aufgrund der Wetterprognosen wählte ich mit der Cabeza la Forma (1.710 m, T3) das nächstgelegene Ziel (10 Minuten ab der Hütte). Hinter der Hütte (15 Minuten) wartet die Cabeza Joulagua (1.720 m, auch T3). Das sicherlich lohnendste Ziel nahe der Hütte ist der Jultayu (1.940 m), für den man je 1 Stunde für Hin- und Rückweg einplanen sollte (T3+).
Der wohl schönste Alpinwandergipfel ab Covadonga (besser ab Pandecarmen) ist die Torre de Santa María (2.485 m), deren Südrücken ein wenig Kletterei verlangt (geschätzt T5), ab Parkplatz aber sicher 9-11 Stunden.
DIE TOUR
Der Bus spuckt die Reisenden am unteren großen Parkplatz Buferrera (ca. 1.050 m) aus. Von dort aus geht es über gepflasterte Wege mit einigen Stufen in 15 Minuten hinauf zum kleineren (mittlerweile leeren) Parkplatz am Lago de la Ercina (1.108 m). Wir hatten Glück, denn genau in diesem Moment rissen die Wolken auf und wir hatten einen mystisch-magischen Blick auf den See mit den ihn umgebenden Bergen. Der Weg zum Refugio Vega de Ario ist nun gut (weiß-gelb) markiert und nie zu verfehlen: zunächst queren wir die (heute sehr nasse) Wiese am südwestlichen Seeufer und steigen nun gemächlich über (heute sehr nasse und matschige) Wiesen weiter hinauf. Der Weg macht zunächst vor allem Strecke und keine Höhe, was ihn trotz der wunderschönen Landschaft etwas monoton wirken lässt. Entsprechend lange dauert es, bis der Weg allmählich Höhe gewinnt und endlich den Collau del Jitu (Collado Jito, ca. 1.650 m) erreicht; hier öffnet sich der Blick in das Urielles-Massiv mit Torrecerredo und Torre de Llambrion (genau genommen ist letzterer vom Torre de la Palanca verdeckt). Der Weg ändert seine Richtung nach Nordosten und nach 10-15 Minuten ist die Hütte erreicht. Insgesamt haben wir über drei Stunden benötigt.
Der Ausflug auf die Cabeza la Forma ist kurz, einfach und lohnend. Man kann schon vor der Hütte abbiegen (es führt wohl auch ein Weg direkt über den Gipfel, der den Collau del Jitu vermeidet). In gut 10 Minuten steht man oben und in noch weniger Zeit ist man zurück auf der schönen Hüttenterrasse. Die Hütte ist nett geführt; es gibt Estrella Damm vom Fass (nach dem vielen Estrella Galicia eine sehr willkommene Abwechslung!).
Der Abstieg geht dann erfreulicherweise doch schneller als der Aufstieg (knapp 2,5 Stunden). Wir sind wieder aus der Sonne in die Wolken hinab gewandert. Doch waren wir sehr erfreut und überrascht über diese schöne Ersatztour!
WICHTIGE INFOS
Wettervorhersagen sind schwierig zu bekommen und selten genau, denn gerade in den Picos hat es unzählige Mikroklimata zwischen feuchtem Atlantikeinfluss im Norden und der mediterran geprägten Liébana. Die besten Erfahrungen habe ich mit dem spanischen Wetterdienst AEMET (https://www.aemet.es/es/eltiempo/prediccion/montana) gemacht; dort kann man die Picos für eine detaillierte Prognose für 3-4 Tage wählen. Ergänzend hilft meteoblue und wetteronline; meist trifft eine Melange der drei Wetterdienste recht gut zu.
Seit diesem Jahr (2023) gibt es einen Kompass-Führer von Stephan Bernau für die Picos de Europa mit guten Routenbeschreibungen und GPS-Tracks; da sind auch einige grandiose Hammertouren dabei! Absolute Kaufempfehlung! - Hingegen wendet sich der Rother-Führer von Cordula Rabe eher an die zaghaften und gemächlichen Spaziergänger. Die Rother-Führer für die angrenzenden Gebiete Asturien und Kantabrien sind dafür hervorragend und komplett.
Das beste und wirklich komplette Kompendium der Picos gibt es von den Ediciones Cordillera Cantábrica: "Cumbres de los Picos de Europa" von Alberto Boza (ISBN 978-84-949964-5-0); auf spanisch, reich bebildert mit sehr detaillierten Routenbeschreibungen.
Wanderkarten bevorzuge ich von Editorial Alpina; hier gibt es das Kartendoppelpack für die Picos de Europa schon für wenig Geld. Sehr exakt in der Darstellung, doch darf man sich nicht von den Wanderwegen verleiten lassen; auch Routen im II. Grad sind hier rot dargestellt.
Viele, aber nicht alle Wege sind auch über OpenStreetMap (OSM) sehr gut abgebildet; fast jede angepeilte Exkursion findet sich (in unterschiedlicher Qualität) auch bei wikiloc.com. Ein GPS-Gerät ist für alle Touren von großem Vorteil, denn Wegmarkierungen gibt es - außer Steinmännern - in den Picos weitgehend nicht.
Tourengänger:
panodirk
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