Zimba Westgrat
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Das "Matterhorn Vorarlbergs" fiel mir immer wieder bei Bergtouren im Rätikon und Alpstein ins Auge, ein wunderschöner Zacken, den man einfach besteigen will! Ich dachte immer, dafür müsste man gut klettern können, bis ich die Routen genauer studierte und feststellte, dass der Westgrat gar nicht so schwierig ist. Mit nur einer Stelle 3b und viel IIern sollte es für uns eigentlich machbar sein. Einziges Hindernis: Die Heinrich-Hueter-Hütte ist am Wochenende IMMER ausgebucht! Wegen der Höhenmeter braucht man die Hütte zwar nicht, der Zustieg von der Bushaltestelle ist nur 200 Hm, aber ohne Hütte bleibt vom ersten bis zum letzten Bus nur ein Zeitfenster von 8 Stunden (das Rellstal ist für PKW gesperrt). Wer das nicht schafft, steigt besser durchs Sarotlatal nach Brand ab als durch das Rellstal nach Vandans, das ist kürzer.
Der Wanderbus liess uns um halb 9 am Beginn des Wanderweges zur Heinrich-Hueter-Hütte raus. Der Zustieg auf dem breiten Fahrweg (Abkürzungen möglich) ist für flotte Geher in einer halben Stunde erledigt. Unterwegs kamen uns schon zahlreiche Wanderer entgegen. An der Stelle muss ich mich mal wieder aufregen, wie sehr ich es zum kotzen finde, wenn Leute Hüttenschafplätze belegen, um dann bei bestem Bergwetter ihre Bierwampen frühmorgens schon ins Tal zu schaukeln!
Der Aufstieg zum Zimbajoch beginnt harmlos im Latschengelände und geht in einen guten Serpentinenweg durch ein Geröllfeld über. Die letzten 200 Höhenmeter muss man dann die Hände aus dem Hosensack nehmen, zahlreiche Kabel helfen bei der Überwindung des Felskamms, der sich von der Brandner Mittagspitze zur Zimba zieht.
Vom Zimbajoch folgt man dem Pfädlein entlang der Südseite und kraxelt dann im Ier Gelände aufwärts. Markierungen gibt es keine, man muss auf die Abnutzungsspuren am Fels achten, um den Weg zu finden. Zwischen den Felsabsätzen gibt es auch Pfadspuren. Die Kraxelei endet auf einem Aussichtshügel mit Steinmann, von dem aus man die Kletterei oberhalb der Sohmplatte gut einsehen kann. Von diesem Hügel kraxelt man nun ab in eine Scharte, geht rechts an einem grossen Felsblock mit Minihöhle vorbei und steht vor der Sohmplatte, Schlüsselstelle der Tour (3b). Unten gibt es einen Haken für den Standplatz, in der Mitte der Platte einen alten Schlaghaken und dann 4 neue Haken, die diagonal nach links über senkrechte, aber gut gestufte Felsen oberhalb der Platte zum 2. Stand hinaufführen.
Von dort in IIer Kletterei zu dem Felsspalt und dann entweder durch diesen hindurchzwängen oder rechts sehr exponiert daran vorbei. Ich entschied mich sehr gerne für die Option hindurchquetschen (Achtung, mit grossem Rucksack funktioniert das nicht!). Am Ausgang des Felsspalts gibt es wieder einen Stand. Von dort folgt Gehgelände bzw. exponiertes Gratwandern (T5), bis sich ein heller Turm in den Weg stellt. Diesen nun direkt an der Kante erklettern (II), die Rinne rechts davon ist extrem brüchig und sollte man meiden, auch wenn sie einfacher weniger exponiert aussieht! Oben an der nächsten Felswand gibt es wieder einen Stand.
Nach dem Turm wieder wenige Meter "Gehgelände", bis man an einen plattigen Felssporn gelangt, ab wo sich laut Routenbeschrieb auf der Hüttenhomepage 2 Varianten ergeben. Wir entschieden uns für die linke, also links von dem plattigen Sporn durch eine Verschneidung hoch, dann bei einem Haken nach links klettern und durch eine darüber liegende Rampe zum Stahlseilschlingenstand hinter dem roten Turm aufsteigen. Von da ist es einfach: Am kurzen Seil querten wir links über grasdurchsetzte Bänder aufwärts und erreichten eine Steigspur, die zwar exponiert, aber ohne Schwierigkeiten zum Gipfel führte.
Abstieg: Der Tourenbeschrieb auf der Hüttenhomepage meint, man solle wegen Steinschlaggefahr nur über die Sohmplatte abseilen und den Rest abklettern. Naja das können vielleicht Leute, die den Ostgrat hochkommen und IIer als "Gehgelände" bezeichnen, aber wir ganz sicher nicht. Wir seilten insgesamt 4-mal ab. Steinschlag haben wir dabei keinen ausgelöst, der Fels ist durch die vielen Begehungen super geputzt, insofern sehe ich da eigentlich kein Problem. Für den kompletten Abseil vom «Spalt-Stand» zum Fuss der Sohmplatte reichen genau 60 m. Wer ein kürzeres Seil hat, muss den Zwischenstand finden ;)
Man könnte auch über den Nordostgrat absteigen/abseilen, aber nachdem wir kein genaues Topo von der Route fanden, liessen wir es lieber bleiben.
Wieder am Zimbajoch angekommen, war klar, dass wir den letzten Bus im Rellstal (16:30 Uhr) nicht mehr erreichen würden und entschieden uns für den Abstieg durchs Sarotlatal, der ist kürzer als der durchs Rellstal. Ein Spaziergang ist das auch nicht (T4). Nach dem Zimbajoch folgt steiles Geröll, dann muss ein Felswandl anhand von zahlreichen Sicherungen und sogar einer Leiter abgekraxelt werden. Am Fuss der Felswand steigt man über einen endlosen Zickzack in den grünen Talboden ab. Durch Latschenbestände geht es zur Sarotlahütte, auch ein schöner Platz. Zur Hütte führt leider kein bequemer Fahrweg, man muss noch 600 Höhenmeter über einen rutschigen Waldsteig hinunterwandern. Die Wasserfälle des Sarotlabachs sind noch eine hübsche Abwechslung. Vom Ende des Sarotlatals hat man dann die Wahl: Entweder zur Bushaltestelle in Tschapina oder nach Brand Galaferda bzw. im Dorf, falls man dort noch einkehren will. Der letzte Bus nach Bludenz fährt Abendessen-freundlich gegen halb 9.
Der Wanderbus liess uns um halb 9 am Beginn des Wanderweges zur Heinrich-Hueter-Hütte raus. Der Zustieg auf dem breiten Fahrweg (Abkürzungen möglich) ist für flotte Geher in einer halben Stunde erledigt. Unterwegs kamen uns schon zahlreiche Wanderer entgegen. An der Stelle muss ich mich mal wieder aufregen, wie sehr ich es zum kotzen finde, wenn Leute Hüttenschafplätze belegen, um dann bei bestem Bergwetter ihre Bierwampen frühmorgens schon ins Tal zu schaukeln!
Der Aufstieg zum Zimbajoch beginnt harmlos im Latschengelände und geht in einen guten Serpentinenweg durch ein Geröllfeld über. Die letzten 200 Höhenmeter muss man dann die Hände aus dem Hosensack nehmen, zahlreiche Kabel helfen bei der Überwindung des Felskamms, der sich von der Brandner Mittagspitze zur Zimba zieht.
Vom Zimbajoch folgt man dem Pfädlein entlang der Südseite und kraxelt dann im Ier Gelände aufwärts. Markierungen gibt es keine, man muss auf die Abnutzungsspuren am Fels achten, um den Weg zu finden. Zwischen den Felsabsätzen gibt es auch Pfadspuren. Die Kraxelei endet auf einem Aussichtshügel mit Steinmann, von dem aus man die Kletterei oberhalb der Sohmplatte gut einsehen kann. Von diesem Hügel kraxelt man nun ab in eine Scharte, geht rechts an einem grossen Felsblock mit Minihöhle vorbei und steht vor der Sohmplatte, Schlüsselstelle der Tour (3b). Unten gibt es einen Haken für den Standplatz, in der Mitte der Platte einen alten Schlaghaken und dann 4 neue Haken, die diagonal nach links über senkrechte, aber gut gestufte Felsen oberhalb der Platte zum 2. Stand hinaufführen.
Von dort in IIer Kletterei zu dem Felsspalt und dann entweder durch diesen hindurchzwängen oder rechts sehr exponiert daran vorbei. Ich entschied mich sehr gerne für die Option hindurchquetschen (Achtung, mit grossem Rucksack funktioniert das nicht!). Am Ausgang des Felsspalts gibt es wieder einen Stand. Von dort folgt Gehgelände bzw. exponiertes Gratwandern (T5), bis sich ein heller Turm in den Weg stellt. Diesen nun direkt an der Kante erklettern (II), die Rinne rechts davon ist extrem brüchig und sollte man meiden, auch wenn sie einfacher weniger exponiert aussieht! Oben an der nächsten Felswand gibt es wieder einen Stand.
Nach dem Turm wieder wenige Meter "Gehgelände", bis man an einen plattigen Felssporn gelangt, ab wo sich laut Routenbeschrieb auf der Hüttenhomepage 2 Varianten ergeben. Wir entschieden uns für die linke, also links von dem plattigen Sporn durch eine Verschneidung hoch, dann bei einem Haken nach links klettern und durch eine darüber liegende Rampe zum Stahlseilschlingenstand hinter dem roten Turm aufsteigen. Von da ist es einfach: Am kurzen Seil querten wir links über grasdurchsetzte Bänder aufwärts und erreichten eine Steigspur, die zwar exponiert, aber ohne Schwierigkeiten zum Gipfel führte.
Abstieg: Der Tourenbeschrieb auf der Hüttenhomepage meint, man solle wegen Steinschlaggefahr nur über die Sohmplatte abseilen und den Rest abklettern. Naja das können vielleicht Leute, die den Ostgrat hochkommen und IIer als "Gehgelände" bezeichnen, aber wir ganz sicher nicht. Wir seilten insgesamt 4-mal ab. Steinschlag haben wir dabei keinen ausgelöst, der Fels ist durch die vielen Begehungen super geputzt, insofern sehe ich da eigentlich kein Problem. Für den kompletten Abseil vom «Spalt-Stand» zum Fuss der Sohmplatte reichen genau 60 m. Wer ein kürzeres Seil hat, muss den Zwischenstand finden ;)
Man könnte auch über den Nordostgrat absteigen/abseilen, aber nachdem wir kein genaues Topo von der Route fanden, liessen wir es lieber bleiben.
Wieder am Zimbajoch angekommen, war klar, dass wir den letzten Bus im Rellstal (16:30 Uhr) nicht mehr erreichen würden und entschieden uns für den Abstieg durchs Sarotlatal, der ist kürzer als der durchs Rellstal. Ein Spaziergang ist das auch nicht (T4). Nach dem Zimbajoch folgt steiles Geröll, dann muss ein Felswandl anhand von zahlreichen Sicherungen und sogar einer Leiter abgekraxelt werden. Am Fuss der Felswand steigt man über einen endlosen Zickzack in den grünen Talboden ab. Durch Latschenbestände geht es zur Sarotlahütte, auch ein schöner Platz. Zur Hütte führt leider kein bequemer Fahrweg, man muss noch 600 Höhenmeter über einen rutschigen Waldsteig hinunterwandern. Die Wasserfälle des Sarotlabachs sind noch eine hübsche Abwechslung. Vom Ende des Sarotlatals hat man dann die Wahl: Entweder zur Bushaltestelle in Tschapina oder nach Brand Galaferda bzw. im Dorf, falls man dort noch einkehren will. Der letzte Bus nach Bludenz fährt Abendessen-freundlich gegen halb 9.
Tourengänger:
Toni Montaña,
cardamine


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