Hüttentour Venediger Höhenweg, Etappe 2: Keine Böcke auf Blöcke
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Mit Studienfreund Carsten plante ich schon länger mal eine Hüttentour, heuer hat's endlich geklappt. Wir entschieden uns für den Venediger Höhenweg in den Hohen Tauern. Hier nun die zweite Etappe – mit sehr durchwachsenem Wetter.
Zum leichtfüßigen Tänzeln durch das verblockte Terrain dieser Etappe hat Gregory Ackermann We've Got A Runner als Soundtrack geschrieben.
Frühmorgens schieben sich die letzten Wolken aus dem Sattel, in dem die St. Pöltner Hütte sitzt. Wunderbar, denken wir uns, so kann's weitergehen. Kurz bleibt es offen, aber bald schon zieht es wieder zu. Auf dem heutigen Touren-Abschnitt hoch über dem Gschlöss-Tal hätten wir bei besserem Wetter wohl durchgehend den Großvenediger in Laufrichtung im Blick, aber bei diesen Bedingungen ... gab es auf 15 km nur zwei drei Wolkenfenster zu ihm. Und zwar im Sekundenbereich :-/ Immerhin ist das Kommen und Gehen der Wolken recht dynamisch und hat seinen eigenen Reiz. Irgendwann gesellt sich Regen dazu, der ebenso periodisch kommt und geht. Happy Hiking. Natürlich hängen sich die Wolken auch mal höher herein, so dass wir von Jetzt auf Gleich durch dichten Nebel gehen. Ich will mich nicht allzu arg beklagen: das Touren bei widrigen Wetterverhältnissen hat atmosphärisch auch mal seinen Reiz, der letzte Hikr-Fotowettbewerb hat es ja gezeigt ...
Sicherlich erwähnenswert: Das durchschrittene Terrain (15 km) ist zu großen Teilen mehr oder weniger Blockgelände. Also nix mit schöner Wegspur – sondern balanciertes Stacksen durch und über mehr oder weniger große Blöcke, und das bei Nässe. Zum Glück sind die Markierungen zahlreich und deutlich. Carsten zitiert ein Kalter-Krieg-Graffiti aus seiner Ruhrgebiets-Heimat: "Keine Böcke auf Blöcke!" Wir wundern uns etwas, dass man hier hindurch einen Höhenweg angelegt hat. Einen erklärenden Hintergrund gibt uns ein Hüttengast zwei Tage später auf der Badener Hütte: in den letzten Jahrzehnten habe der nachlassende Permafrost viele Blöcke aus Gipfelflanken gelöst und herunterrollen lassen. Oft landeten sie dann auf Plateaus und Terrassen, auf denen Höhenwege entlangführen. In den Achtziger Jahren jedenfalls sei der hier beschriebene Abschnitt zB noch deutlich einfacher zu begehen gewesen ... :-/ Zwei Altschneefelder werden mit bedächtigen Tritten gequert, es gibt eine drahtseilversicherte Stelle und danach etwas Ausgesetztheit, weswegen wohl der Weg auf der Karte schwarz markiert ist.
Wir gelangen zur Alten Prager Hütte, die innen wie außen wunderbar restauriert ist und einen sehr anschaulichen Eindruck davon vermittelt, wie Alpinismus vor über 100 Jahren praktiziert wurde und wie beengt-bescheiden Hüttenleben früher gewesen sein musste. Ab hier geben uns die Wolken immerhin einen Blick frei zum ostseitigen Gletscher des Großvenedigers, dem beeindruckenden Schlatenkees. Auch er war früher wohl mächtiger (ein historisches Foto an der Alten Prager Hütte zeugt davon), ist aber für mich schon ein toller Anblick, da ich bis dato so nahe an einen Gletscher nicht gekommen bin. Erneut setzt Regen ein und versüßt uns den steilen Schluss-Anstieg zur Neuen Prager Hütte (2782 m). Trotz Regenkleidung recht durchfeuchtet freuen wir uns dort angekommen über ein Lager nur für uns, das warme Abendessen sowie ein regenerierendes Weizenbier. Danach klärt das Wetter ein wenig auf und vom Zimmer und der Hüttenterrasse aus kann ich ein paar schöne Impressionen der Großvenediger-Nebengipfel einfangen. Leider nur mit dem Smartphone. Denn meine Kamera hatte im Laufe des Tages mit einer Fehlermeldung zur Akku-Erkennung (Feuchtigkeit?) den Geist aufgegeben.
Mit auf Tour: Carsten
Fazit: Humor ist, wenn man trotzdem lacht.
Die weiteren Etappen der Tour:
Etappe 1
Etappe 3
Etappe 4
Etappe 5
Etappe 6
Etappe 7
Zum leichtfüßigen Tänzeln durch das verblockte Terrain dieser Etappe hat Gregory Ackermann We've Got A Runner als Soundtrack geschrieben.
Frühmorgens schieben sich die letzten Wolken aus dem Sattel, in dem die St. Pöltner Hütte sitzt. Wunderbar, denken wir uns, so kann's weitergehen. Kurz bleibt es offen, aber bald schon zieht es wieder zu. Auf dem heutigen Touren-Abschnitt hoch über dem Gschlöss-Tal hätten wir bei besserem Wetter wohl durchgehend den Großvenediger in Laufrichtung im Blick, aber bei diesen Bedingungen ... gab es auf 15 km nur zwei drei Wolkenfenster zu ihm. Und zwar im Sekundenbereich :-/ Immerhin ist das Kommen und Gehen der Wolken recht dynamisch und hat seinen eigenen Reiz. Irgendwann gesellt sich Regen dazu, der ebenso periodisch kommt und geht. Happy Hiking. Natürlich hängen sich die Wolken auch mal höher herein, so dass wir von Jetzt auf Gleich durch dichten Nebel gehen. Ich will mich nicht allzu arg beklagen: das Touren bei widrigen Wetterverhältnissen hat atmosphärisch auch mal seinen Reiz, der letzte Hikr-Fotowettbewerb hat es ja gezeigt ...
Sicherlich erwähnenswert: Das durchschrittene Terrain (15 km) ist zu großen Teilen mehr oder weniger Blockgelände. Also nix mit schöner Wegspur – sondern balanciertes Stacksen durch und über mehr oder weniger große Blöcke, und das bei Nässe. Zum Glück sind die Markierungen zahlreich und deutlich. Carsten zitiert ein Kalter-Krieg-Graffiti aus seiner Ruhrgebiets-Heimat: "Keine Böcke auf Blöcke!" Wir wundern uns etwas, dass man hier hindurch einen Höhenweg angelegt hat. Einen erklärenden Hintergrund gibt uns ein Hüttengast zwei Tage später auf der Badener Hütte: in den letzten Jahrzehnten habe der nachlassende Permafrost viele Blöcke aus Gipfelflanken gelöst und herunterrollen lassen. Oft landeten sie dann auf Plateaus und Terrassen, auf denen Höhenwege entlangführen. In den Achtziger Jahren jedenfalls sei der hier beschriebene Abschnitt zB noch deutlich einfacher zu begehen gewesen ... :-/ Zwei Altschneefelder werden mit bedächtigen Tritten gequert, es gibt eine drahtseilversicherte Stelle und danach etwas Ausgesetztheit, weswegen wohl der Weg auf der Karte schwarz markiert ist.
Wir gelangen zur Alten Prager Hütte, die innen wie außen wunderbar restauriert ist und einen sehr anschaulichen Eindruck davon vermittelt, wie Alpinismus vor über 100 Jahren praktiziert wurde und wie beengt-bescheiden Hüttenleben früher gewesen sein musste. Ab hier geben uns die Wolken immerhin einen Blick frei zum ostseitigen Gletscher des Großvenedigers, dem beeindruckenden Schlatenkees. Auch er war früher wohl mächtiger (ein historisches Foto an der Alten Prager Hütte zeugt davon), ist aber für mich schon ein toller Anblick, da ich bis dato so nahe an einen Gletscher nicht gekommen bin. Erneut setzt Regen ein und versüßt uns den steilen Schluss-Anstieg zur Neuen Prager Hütte (2782 m). Trotz Regenkleidung recht durchfeuchtet freuen wir uns dort angekommen über ein Lager nur für uns, das warme Abendessen sowie ein regenerierendes Weizenbier. Danach klärt das Wetter ein wenig auf und vom Zimmer und der Hüttenterrasse aus kann ich ein paar schöne Impressionen der Großvenediger-Nebengipfel einfangen. Leider nur mit dem Smartphone. Denn meine Kamera hatte im Laufe des Tages mit einer Fehlermeldung zur Akku-Erkennung (Feuchtigkeit?) den Geist aufgegeben.
Mit auf Tour: Carsten
Fazit: Humor ist, wenn man trotzdem lacht.
Die weiteren Etappen der Tour:
Etappe 1
Etappe 3
Etappe 4
Etappe 5
Etappe 6
Etappe 7
Tourengänger:
Schubi
Communities: Photographie
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