Anspruchsvolle Bergtour vom Nufenenpass zum Chilchhorn, Pizzo Gallina und Mittaghorn


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 5. August 2023 um 19:51.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:23 Juli 2023
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   CH-VS   Gruppo Pizzo Gallina   Gruppo Grieshorn 


Am Morgen auf dem Nufenpass angekommen, ging ich - es war bereits nach 10 Uhr -  hinter den Panoramatafeln über Grasgelände Richtung des Steiges zum Chilchhorn, den ich entdeckt hatte. Zuletzt führt er steil in Kehren zur Nordseite dieses Gipfels hinauf, von der er zunächst zu schwierig erscheint. Allerdings befanden sich zwei Personen auf dem Gipfel. Bald darauf entdeckte ich ein Holz, das dabei hilft, durch eine Felslücke zu klettern. Dahinter folgte ein kurzer Schrofenanstieg (mehr I als II) zum höchsten Punkt, auf dem eine Schweizer Flagge angebracht ist.

Nach Rückkehr zur Scharte folgte ich Steinmännern u. einer Wegspur Richtung Pizzo Gallina. Eine Erhebung, die sich später als der etwas höhere Nordgipfel des Chilchhorns erwies, umging ich dabei. Die Südflanke unterhalb des Pizzo Gallina ist am Anstieg extrem steil, sodass es mir unwahrscheinlich erschien, dass die Steinmänner dort hinweisen. So begann ich eine Querung nach rechts, wobei ich ca. 30hm verlor. Am oberen Rand eines Firnfeldes und dann dahinter unter den Felsen querend ging es zum steilen Geröllhang. In diesem bevorzugte ich es, über kleine, feste Blöcke aufzusteigen, Richtung der Rinne, die am Ostgrat endet. Im obersten Teil von ihr ging es sehr steil über brüchiges Gelände/Schrofen zum Grat hinauf. Dieser ist hinter der erreichten Stelle jedoch sehr schroff u. daher zu schwierig zu begehen, sodass ich auf der Rückseite schräg rechts (östlich) ca. 40hm im Blockgelände abstieg. Östlich unterhalb sah ich zwei Bergsteiger absteigen. Ob sie auf dem Gipfel waren oder umgedreht waren, weil sie dachten, in die Irre gegangen zu sein, erfuhr ich nicht.

Über Bänder ohne deutliche Begehungsspuren (Steinböcke sind hier sicherlich öfter unterwegs) erreichte ich eine steile Schuttrinne. Erst in der Rinne, dann rechts daneben über Schrofen (T6-) ging es sehr steil aufwärts zum obersten Ostgrat. Über Blockwerke kraxelte ich zum Gipfel hinauf, wo ich eine ausgedehnte Rast einlegte.

Anschließend stieg ich über den mit wenig schwierigen Felsen versehenen Grat, dann  geröllbedeckten Rücken zur Mittagscharte hinab. An der Route sah ich Steinmänner. Die Nordseite schien mir nicht sehr sympathisch - ich konnte keinen weiteren Steinmann sehen - weshalb ich direkt unter Felsen in die Südflanke ging. In dieser brüchigen Flanke (T6-) ging es etwas zeitraubend zum Südgrat des Mittaghorns, über den ich Steinmännern folgend (I-II, Stelle II+, die man weiter links allerdings umgehen kann) zum Gipfel hinaufkletterte. Dort machte ich wieder eine ausgedehnte Pause bei Sonnenschein an einer windgeschützten Stelle.

Die Ostflanke des begangenen Südgrates weist nach der Schweizer Schneesportkarte eine Aufstiegs-/Abstiegsmöglichkeit auf, die ich von oben nicht sehen konnte. Irgendwie schien es mir ungewiss, ob ich dort gut hinunterkäme, denn mit Schneebedeckung könnte sie einfacher zu begehen sein. So kehrte ich über den Ostgrat bzw. bald etwas unterhalb von ihm zur Mittagscharte zurück (I-II). Dabei folgte ich Steinmännern. Das war wirklich die bessere Route, aber was soll's! Ich sah unterhalb eine steile Abstiegsrinne, wollte dann aber über die Winterroute absteigen. Ich kam an einer unten wild wirkenden, schmalen u. schattigen Rinne vorbei, über die ich lieber nicht versuchen wollte abzusteigen. So ist mir nicht klargeworden, wo man im Winter denn auf- u. absteigen kann! Ich überschritt nachfolgend noch einmal den Pizzo Gallina u. stieg dann in der Rinne ab (T6-), die ich unten unten gesehen hatte u. als begehbar hielt. Zuletzt ging es nach links (rechts könnte man auch sehr steil über Felsgelände abklettern, aber links ist die Kletterei kürzer) sehr steil über ein paar Felsstufen mit Schutt dazwischen (II) in das Geröllcouloir. Diesmal wanderte ich weiter östlich weglos über Moränengelände (1850 war im oberen Bereich unter Felswänden sicherlich Gletschereis) vorbei an einem kleinen See zur Nufenenpassstraße. Der Umweg erwies sich weiter als gedacht, denn zuletzt musste ich auf  der Straße mindestens 1,5km weit bergan zum Pass marschieren. 



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Kommentare (2)


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