Küstenwanderung an der Côte d' Albâtre - GR21


Publiziert von Margit , 28. Juli 2023 um 17:05.

Region: Welt » Frankreich » .Normandie
Tour Datum: 4 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Aufstieg: 370 m
Abstieg: 300 m
Strecke:12,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Bus, Linie 509 von Yport nach Étretat
Unterkunftmöglichkeiten:Camping Le Rivage oberhalb Yport

Der Klassiker hier an der Alabasterküste: Eine Streckenwanderung auf dem GR21 von Étretat nach Yport - und das ganz zu Recht! Die Aussichten auf die Felsformationen an der Küste sind wirklich einzigartig. Deshalb sollte man sich für diese Tour einen ganzen Tag Zeit nehmen.

Wikipedia sagt zur Geologie:

"In der Oberkreide lagerten sich über Millionen Jahre hinweg Meeressedimente aus Kalk und kalkschaligen Kleinstorganismen ab. Vor etwa zwei Millionen Jahren hob sich die Formation durch Bewegungen der Erdkruste und ragt nun bis zu etwa 100 Meter über den Meeresspiegel hinaus. Unterbrochen wird die Küstenlinie von den Valleuse genannten Taleinschnitten. Sie entstanden als Einschnitt von Wasserläufen in der letzten Eiszeit vor ca. 90000 bis 12000 Jahren, als der Meeresspiegel besonders tief und noch deutlich unter dem heutigen Niveau stand."

Es handelt sich hierbei also um ein helles Kalkgestein, das von dunklen Einschlüssen aus Feuerstein durchzogen ist.

Wir starten in der Ortsmitte von Yport mit dem Bus Nr. 509 nach Étretat. Im dortigen Ortszentrum steigen wir aus und begeben uns an die Küste, zunächst nach Westen, entgegengesetzt unserer eigentlichen Laufrichtung. Denn hier befindet sich die Falaise d' Aval, eine Aussichtsklippe, die man unbedingt besteigen sollte. Über Treppen gelangen wir bequem nach oben, die Aussichtspunkte sind mit Geländer gesichert - und wow, was für ein Blick!
In westlicher Richtung erblicken wir das Felsentor "La Manne Porte", in östlicher Richtung die "Porte Amont". Vor der Manne Porte erhebt sich die Felsnadel "L' aiguille", die wir von hier oben jedoch nicht sehen.

Wieder unten, machen wir uns auf den Weg in Richtung Osten. Zunächst überqueren wir den Kiesstrand von Étretat. Hier gibt es die kleinsten Kiesel der Alabasterküste, sie sind - wie könnte es auch anders sein - schön rund geschliffen. Das Sammeln ist verboten, was auch auf Schildern zu lesen ist.

Dann steht die Besteigung der nächsten Klippe an, der Falaise d' Amont.
Hier oben befindet sich die Kapelle "Notre-Dame de la Garde", die zu Ehren der Seefahrer geweiht wurde. Außerdem fällt das Denkmal "Nungesser und Coli" ins Auge, das die Form einer überdimensionalen Nadel aufweist. Es wurde errichtet zum Gedenken an Charles Nungesser und Francois Coli, die am 08. Mai 1927 in ihrem Flugzeug "oiseau blanc" zum Transatlantikflug vom europäischen Festland nach Amerika starteten. Sie wurden zum letzten Mal über diesen Felsen gesehen und sind anschließend verschollen.

Von der Falaise d' Amont hat man nun einen fantastischen Blick auf die Porte Amont und die Felsnadel L' aiguille.

Weiter geht's, vorbei am "Roc Vaudieu" und einer weiteren Nadel "L' aiguille de Belval".
Bald erreichen wir eine Kuhweide, die es zu überqueren gilt. Anschließend setzen wir uns für eine kurze Pause ins Gras. Waren die letzten knapp 6 km recht eben, so geht es nun steil abwärts durch saftiges Grün. An der Valleuse d' Étigue hat man die Möglichkeit, zu einem kleinen Strand abzusteigen. Ein Stück der Trasse ist seltsamerweise betoniert, dann betreten wir den malerischen Kiesstrand, vor hohen Felsen gelegen.
Einige große Brocken, die schon länger hier liegen und halb in den Kies eingegraben sind, sowie kleinere Felsstücke, wohl erst kürzlich abgebrochen, liegen hier herum. Ein Blick nach oben hinterlässt ein etwas mulmiges Gefühl!
Man kann auch gut den Aufbau des Kalkgesteins mit den Einschlüssen aus Feuerstein erkennen.

So steil wie es vorhin runter ging, geht es nun wieder hinauf. Wir treffen auf eine große Infotafel, die uns anweist, hier nicht mehr auf dem Küstenweg weiterzugehen, sondern einen Schlenker von 2,3 km durch's Hinterland zu machen. Der Küstenweg sei hier nicht mehr unterhalten.
Wir beschließen, ihm trotzdem weiter zu folgen und uns einfach selbst ein Bild zu machen. Umkehren können wir immer noch.
Doch dies erweist sich als unnötig. Der Weg reicht nie richtig nah an die Kante heran und auch sonst ist keine Gefahr zu erkennen. Ja, etwas zugewachsen ist der Pfad schon, es wurde hier nicht gemäht wie wir es bisher gewohnt waren.
Hat man diese Umleitung vielleicht eingerichtet, damit die Wanderer nicht durch die angrenzenden Felder laufen? Wir wissen es nicht.

Unser Ziel Yport kommt näher. Bei der Ortschaft Vaucottes geht es nochmals einen Taleinschnitt hinunter und wieder hinauf, dann sind wir oben auf der Klippe, auf der sich unser Campingplatz befindet.
Noch ein letztes Stück durch höheres Gras und wir erblicken die beiden Bunker, die wir bereits vom Vorabend kennen, als wir hier den Sonnenuntergang fotografierten. Nach einem Rechtsschwenk erreichen wir wieder den Campingplatz.

Tourengänger: Margit


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