Ducan-Tal - Fanezfurgga
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Ein Tag ohne Regen in der Tiefdrucklage ist versprochen: viel Regen in den letzten Tagen und Samstag soll es wieder schütten. Also wage ich die schon lange geplante Tour durch das Ducan-Tal. Letztes Jahr war der Weg nach Felsstürzen am Mittaghorn lange Zeit gesperrt. Der Weg ist nun wieder frei gegeben. Also los!
In Sertig Sand beim schönen Walserhuus starte ich. Der Himmel ist bedeckt und es ist mit 14 Grad eher frisch. Jacke, Mütze und Handschuhe, fast wie im Winter. Zum Einlaufen geht’s erst mal ebenaus in Richtung Wasserfall. Er bietet einen schönen Anblick, aber mein Aufstiegsweg führt vorher über Mittelchrüz und Cheren hoch. Ein schöner, lichter Lärchenwald mit gutem Weg. Bald fällt dieser in einem steilen Hang gegen den Ducan-Bach ab und führt über eine Brücke. Eine Tafel weist darauf hin, dass immer noch mit Nachstürzen aus dem Westhang beim Mittaghorn gerechnet werden muss und man den Hang vermeiden soll. Der Weg durch das Ducan-Tal hoch ist mässig ansteigend und gut gepflegt. Einfaches, genussvolles Wandern, immer wieder mit Blick in die Talhänge. Ständig wechselt das Aussehen der Felsen und Grashänge sowohl in Farbe wie in Form. Imposant die steilen Schutthänge unter Mittaghorn, Plattenflue und den Ducan-Bergen. Und zwischendurch hört man das Aufschlagen von herabstürzenden Steinbrocken. Unterwegs treffe ich auf zwei Wegarbeiter, die mit Schaufeln Abflussrinnen im Weg freilegen. Kompliment, denn der Weg ist makellos. Auf etwa 2300m steigt der Weg an, die Schritte werden kürzer und entsprechend höher.
Blick zurück ins Ducan-Tal hinunter
Bei der markanten Rechtskurve bleibt man unwillkürlich stehen, weil man in einen hellbraunen, fast sandigen Abbruch hinunter blickt. Völlig überraschend ist dieser Wechsel im Gelände und ich hätte gerne eine Antwort, um welche geologische Besonderheit es sich hier handelt. Aber es muss weiter gehen, steil, kurvig und beanspruchend. Der grösste Anstieg ist geschafft, die Fanezfurgga zeigt sich als flacher Sattel zwischen Chrachenhorn und Strel. Ein Wegweiser zeigt noch die Richtung, falls man zur Ducanfurgga aufsteigen möchte. Das war mal eine Variante in meinen Plänen, aber heute lass ich das und bin froh, als ich die Fanezfurgga erreiche. Ein zügiger, kühler Westwind begrüsst mich. Da bleibt man dann stehen, blickt zurück ins Ducan-Tal hinunter und in die Reihe der Ducan-Grössen.
Die Ducan-Gipfel von der Fanezfurgga aus
Der Abstieg von der Fanezfurgga hinunter ist steil und eher auf recht steinigem Weg, sodass die Tritte bewusst gesetzt werden müssen. Ich treffe auf drei Wegarbeiter, die gerade ihre Mittagspause halten. Die Spuren ihrer Arbeit sind auf dem Abstiegsweg gut sichtbar. Manchmal schreite ich wie durch eine Wasserwiese, dann wieder steil auf kurvigem Weg hinab. Dann kann ich meinen Augen nicht trauen: da kommen zwei junge Frauen hoch, eine schiebt das Mountain Bike, die andere trägt es hoch. Wieso? "Dann sind wir wieder schneller runter!" Im Laufe des Abstiegs kommen dann noch weitere, Frauen wie Männer. Der Weg führt durch eine gesunde, grüne Landschaft mit Wasser, Gräsern und Blumen in grosser Vielfalt. Ein Paradies! Entsprechend oft bleibe ich stehen und halte die Schönheiten auf Bild fest. Mit den Murmeltieren habe ich kein Glück, sie sind zu weit weg oder schneller verschwunden, als ich meine Kamera bereit habe. Bald nach Fanezmeder schreite ich durch einen lichten Lärchenwald. An der Alpenstrasse erinnern Tafeln die Biker, dass sie nicht mehr als 10km/h runterbrausen sollen, da Mensch und Tier im Weg stehen könnten. Beim Weiler Oberalp scheint eine Party im Gang zu sein. Da ich keine Einladung erhalte, marschiere ich weiter und biege bald auf die Abkürzung nach Monstein ab. Der steile Weg geht langsam in die Knochen und ich bin nicht unglücklich, als ich Monstein erreiche. Und was macht man in Monstein, bevor man ins Postauto steigt? Man trinkt das Monstein-Bier! Ein herrliches Weizenbier löscht meinen Durst nach dieser anstrengenden Wanderung.
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