Iffigenalp - Wildhornhütte - Lauenensee


Publiziert von raphiontherocks , 25. Juli 2023 um 17:21.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Simmental
Tour Datum:23 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 940 m
Abstieg: 1150 m
Strecke:Iffigenalp - Iffigsee - Wildhornhütte - P. 2381m - Tungelpass - Lauenensee

Tour: Von der Iffigenalp via Iffigsee zur Wildhornhütte und weiter über den Tungelpass zum Lauenensee

Route: Iffigenalp (1585m) - Groppi/P. 1740m - Iffigsee (2065m) - P. 2162m - Sandbode - P. 2255m - Wildhornhütte (2303m) - P. 2255m - P. 2344m - Stigellegi/Tungelpass (2084m) - Alp Stierentungel (2068m) - P. 1899m - P. 1768m - Lädi - Bushaltestelle Legerlibrügg (1380m)

Wegbeschreibung: 
1. Etappe: Iffigenalp - Wildhornhütte, T2
Von der idyllisch gelegenen, per Postauto erschlossenen Iffigenalp starte ich um 11:00 Uhr bergwärts. Nachdem ich 25min im vollbeladenen Bus verbracht habe (es sind sogar jeweils zwei, die die steile und schmale Strasse zur Alp hoch fahren), bin ich bald alleine; die meisten Touristen scheint es in die Beiz oder schon wieder talauswärts zu ziehen. Die ersten 20min laufe ich auf einem flachen Kiessträsschen bis zum Groppi bzw. P. 1741m mit dem nächsten Wegweiser. Ab hier wird das Gelände etwas steiler und ein klassischer Bergwanderweg zieht in einigen Kehren zu einem Gaden, wo ein paar Kühe grasen, und dann weiter hoch, bis bei einem kleinen Tümpel voller Kaulquappen das Terrain wieder flacher wird. Auf den nächsten paar hundert Metern wähne ich mich fast in einem Windkanal, so sehr bläst mir der Bergwind entgegen. Bald komme ich beim wunderschönen Iffigsee an und auch die Wildhornhütte scheint schon zum Greifen nahe zu sein. Mit seiner Farbe sorgt der Iffigsee fast für ein wenig Karibikfeeling, definitiv einer der schöneren Bergseen, die ich bis jetzt gesehen habe! Ich verpasse den südseitigen Weg dem Seeufer entlang (unter der imposanten Felswand) und folge daher einfach weiter dem offiziellen Wanderweg an der Nordseite des Sees entlang. Bei der nächsten Verzweigung nehme ich den rechten Weg - ich gehe also nicht am Seebeizli vorbei - und steige dann in einem weiten Bogen nach links über Alpweiden weiter auf. Erst bei P. 2161m merke ich, dass auch vom Beizli ein Weg hier hinaufführen würde. Kurz darauf erreiche ich die Ebene des Sandbode, überquere den Bach und frage mich wo wohl die Traverse zum Tungelpass abzweigt. Diese tut das erst etwas weiter hinten bei der Brücke bei P. 2255m, gleich unter der Hütte. Noch ein paar Kehren und der wenig steile Schlussanstieg ist geschafft. Nach genau zwei Stunden komme ich bei der Wildhornhütte an. 

2. Etappe: Wildhornhütte - Tungelpass, T3
Von der Hütte gehe ich die wenigen Meter zum P. 2255m zurück. Dort über die Brücke und dann sogleich auf deutlich schmalerem Weg recht steil hinauf. Aber nur kurz, dann bin ich wieder auf Hüttenhöhe und es wird für einen Moment flacher. Etwas später folgt noch einmal ein wenig steiles Teilstück zu einem kleinen Rücken hoch, danach ist es weitestgehend flach. Auf einem durchgehenden schmalen Weglein, manchmal durchsetzt mit kurzen Felspartien, einfachen Platten und kleinen Schotterfeldern, umrunde ich den Ostausläufer des Niesehore (2776m). Dabei habe ich beste Aussicht auf den Iffigsee, Wildstrubel, Loner und Albristhore. Ich bin so in das Panorama vertieft, dass ich gar nicht merke, dass sich auf dem Weg vor mir ein Schneehuhn mit zwei Küken tummelt. Sie sind offensichtlich genauso überrascht wie ich, hier jemanden anzutreffen! Ich bleibe stehen und fotografiere, während sie sich entschieden, aber nicht etwa panisch, den Hang hinauf zurückziehen, wobei Mama und die flauschigen, amselgrossen Küken ständig in lustigen Tönen miteinander kommunizieren. Nach ungefähr 50m scheint dann gut zu sein, aber Mama behält mich stets im Auge während ich unter ihnen weitergehe. Es folgt eine längere Schutthalde, die problemlos gequert werden kann, bevor mein Weg mit demjenigen vom Iffigsee her zusammentrifft. Kurz darauf ist der namenslose Übergang bei P. 2381m erreicht. Das nächste Stück zum Wegweiser bei P. 2316m ist flach, danach zweigt der offizielle Wanderweg leicht rechts zum Tungelpass ab. Es scheint hier auch einen Weg durch die Stigele direkt zum P. 1899m zu geben, ich habe mich zu wenig auf Wegspuren geachtet und keinen Weg gesehen. Der Weg steigt mässig steil in einigen Kehren zum Tungelpass hinab und ist recht einfach, auch wenn er an wenigen Stellen leicht ausgesetzt ist. Diese zwei oder drei Stellen, an denen das Terrain für einige Meter abschüssig wird oder eine schräge Platte überwunden werden muss, sind komfortabel mit Ketten oder Drahtseilen gesichert und daher überhaupt nicht schwierig. Schon bald komme ich beim Tungelpass an.

3. Etappe: Tungelpass - Lauenensee, T2
Vom Tungelpass führt mich der Wanderweg sehr flach zur Alp Stierentungel, wo es ein kleines Beizli hat, dann absteigend zu P. 1899m und hinüber zum Wegweiser bei P. 1786m. Diese Etappe führt auf einem normalen Bergwanderweg meistens über Alpweiden und durch ein kleines Wäldchen hindurch. Vom Wegweiser hätte man zwei Möglichkeiten, zur Bushaltestelle abzusteigen: Die direkte Variante im Zickzack durch den Bergwald oder nach rechts via Tungeltrittli und Vorschess/P.1430m. Ich wähle die direkte Variante, da ich meine, dass der Bus unten um 16:00 Uhr fährt. Also nehme ich das letzte Stück zügig in Angriff und trete bald in den Bergwald ein. Auf dem eigentlich unschwierigen, aber recht steilen und auch etwas feucht-rutschigen Weg verliere ich schnell an Höhe und mache Zeit gut. Beim Lädi trete ich aus dem Wald hinaus, biege rechts ab und erreiche die Bushaltestelle um 15:55 Uhr. Stellt sich nur heraus, dass ich in der SBB-App noch die Iffigenalp eingegeben hatte und am Lauenensee der nächste Bus erst um 16:40 Uhr fährt. Die Wartezeit lässt ich aber gut im nahen Restaurant Lauenensee verbringen, ehe mich das Postauto nach Gstaad gondelt.

Zeitbedarf:
Iffigenalp 11:00 - Iffigsee 12:10 - Wildhornhütte 13:00 inkl. max. 10min Trinkpause am See
Wildhornhütte 13:30 - Tungelpass 14:45 - Lauenensee 15:55 inkl. 2x 5min Trinkpause
Abzüglich der Mittagspause (30min) auf der Wildhornhütte war ich also inkl. kurzen Pausen und Fotostopps ungefähr 4h 30min unterwegs. Das Swisstopo-App gibt von der Iffigenalp zur Wildhornhütte 2h 30min reine Gehzeit an, von der Wildhornhütte zum Lauenensee 2h 45min. 

Schwierigkeit: Die Traverse von der Wildhornhütte zum unbenannten Übergang und den Wanderweg hinab zum Tungelpass würde ich mit T3 bewerten. Der Rest des Wegs ist ein normaler Bergwanderweg, also T2, und das erste Stück bis zum Groppi könnte man sogar mit dem Auto hochfahren. 

Bemerkungen: Während ich die Lenk gut und auch den Lauenensee schon kenne, war mir die Gegend oberhalb der Iffigenalp noch weitgehend unbekannt, auch wenn ich schon viel vom schönen Iffigsee gehört habe. Da ich bald einen Fels&Eis-Ausbildungskurs mache und mit ebenso bergbegeisterten Kollegen vielleicht bald einmal einen einfacheren Gipfel ohne Führer versuchen möchte, habe ich das Wildhorn schon ein wenig im Visier gehabt und wollte mir die Hütte mal ansehen. Die Traverse zum Lauenensee habe ich dann auf der Karte gesehen und das Ganze somit zu einer schönen Halbtageswanderung ausgebaut. Es ist tatsächlich eine sehr schöne Gegend, das junge Hüttenteam ist auch sehr sympathisch und einmalig schöne Momente wie mit dem Schneehuhn sind solche, die man einfach nicht planen kann und soll!

Bedingungen: schön und trocken, beim Iffigsee windig

Tourengänger: raphiontherocks


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