Lagginhorn (4010)
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Dem Mythos "Wander-4000er" endlich auf den Grund gegangen. Unser Fazit: Mit Schneeauflage zwar technisch unschwierig, aber durchaus Gefahrenpotenzial vorhanden. Steigeisen und Pickel (sowie Erfahrung im Umgang damit) gehören mit Schnee zur Pflichtausrüstung. Die letzten 200 Höhenmeter erreichen 40-45° Hangneigung und verzeihen keinen Rutscher.
Die sicherste, aber auch längere Routenführung ist der komplette WSW-Grat von der Weissmiesshütte. Von Hohsaas gibt es zwei Möglichkeiten mit weniger Höhenmetern: Die alte Route über den Lagginhorngletscher, die wegen Steinschlag vom SAC nicht mehr empfohlen wird, und eine neue Variante, die unter dem Gletscher über ein steiles Geröllfeld zu Gratpunkt P. 3231 aufsteigt. Wir wählten dennoch die kraftsparende Variante über den Lagginhorngletscher (die neue Routenführung schaut zu gerölllastig aus). Steinschlag haben wir zumindest am frühen Morgen keinen bemerkt. Ein Topo der Varianten gibt es hier
Die Berghütte Hohsaas ist der Traum aller Zustiegsmuffel: Hier kann man mit der Seilbahn bis zum Schlafplatz fahren. Warum dieses komfortable Berghotel im Gegensatz zur Weissmiesshütte nur spärlich ausgebucht ist, verstehe ich nicht ganz, gerade für das Weissmiess würde sich diese Hütte viel mehr anbieten als die Weissmiesshütte.
Tipp: Vor dem Abendessen den hübsch angelegten „4000er Rundweg“ machen.
Zugang zum Lagginhorn: Zunächst über den Fahrweg hinunter und dann in der zweiten Kurve bei einer Reflektorstange abzweigen. Steinmännchen leiten durch unübersichtliches Gelände zu einer Felsrippe hin, der den Hohlaubgletscher vom Lagginhorngletscher trennt. Achtung, diese Querung führt teils über gefrorene Bäche, da kann man böse ausrutschen. Der Einstieg auf die Rippe ist nicht ganz einfach zu finden. Wenn man die erste Kette gefunden hat, ist man richtig ;) Hat man den Weg erstmal gefunden, kann man sich schnell entlang der Drahtseile über die Rippe hangeln. Dahinter gelangt man auf den Lagginhorngletscher und steigt auf diesem bis 3270 m auf. Den richtigen Ausstieg zu finden ist wieder etwas tricky und wird sich wohl von Jahr zu Jahr ändern. Die Querung vom Gletscher durch ein Geröllfeld auf den Lagginhorn-WSW Grat ist mit Steinmännchen markiert. So erreicht man den Grat bei ca. 3450 m. In zunächst erstaunlich leichter Kraxelei (I) geht es bis zu einer Platte (II), wohl die klettertechnische Schlüsselstelle des Grates, da hier manche anseilen. Oberhalb der Platte steilt sich der Grat auf und der Fels wird brüchiger. Ab ca. 3800 m gab es bei uns eine durchgehende Firnauflage, daher zogen wir die Steigeisen an. Es war zum Glück schon eine gute Zickzackspur gelegt, ein paar eisige Stellen empfand ich als durchaus heikel, da ein Ausrutscher in dem Gelände kaum zu halten ist. Kurz unterhalb des Gipfels erreicht man eine flache Schulter, wo man den „Gegenverkehr“ vom Gipfel abwarten kann. An dem kurzen Grat und Gipfel selbst ist nicht viel Platz.
Für den Abstieg folgten wir der Normalroute zur der Weissmiesshütte. Den nach unten hin immer einfacher werdenden Grat empfanden wir im Gegensatz zur Gletschervariante als ziemlich langwierig. Den Grat verlässt man schliesslich über die SW-Flanke auf die Moräne des Tälligletschers, von wo ein guter Weg zur Weissmiesshütte hinabführt. Von dort ist schnell die Bergstation Kreuzboden erreicht.
Zur Frage mit oder ohne Seil: Wir haben viel hin- und herüberlegt, ob wir nun ein Seil mitnehmen sollten oder nicht. Im Nachhinein würde ich es zuhause lassen, da wir es für die Kletterei nicht benötigt haben und auf dem steilen Firn oben die Mitreissgefahr überwiegt.
Die sicherste, aber auch längere Routenführung ist der komplette WSW-Grat von der Weissmiesshütte. Von Hohsaas gibt es zwei Möglichkeiten mit weniger Höhenmetern: Die alte Route über den Lagginhorngletscher, die wegen Steinschlag vom SAC nicht mehr empfohlen wird, und eine neue Variante, die unter dem Gletscher über ein steiles Geröllfeld zu Gratpunkt P. 3231 aufsteigt. Wir wählten dennoch die kraftsparende Variante über den Lagginhorngletscher (die neue Routenführung schaut zu gerölllastig aus). Steinschlag haben wir zumindest am frühen Morgen keinen bemerkt. Ein Topo der Varianten gibt es hier
Die Berghütte Hohsaas ist der Traum aller Zustiegsmuffel: Hier kann man mit der Seilbahn bis zum Schlafplatz fahren. Warum dieses komfortable Berghotel im Gegensatz zur Weissmiesshütte nur spärlich ausgebucht ist, verstehe ich nicht ganz, gerade für das Weissmiess würde sich diese Hütte viel mehr anbieten als die Weissmiesshütte.
Tipp: Vor dem Abendessen den hübsch angelegten „4000er Rundweg“ machen.
Zugang zum Lagginhorn: Zunächst über den Fahrweg hinunter und dann in der zweiten Kurve bei einer Reflektorstange abzweigen. Steinmännchen leiten durch unübersichtliches Gelände zu einer Felsrippe hin, der den Hohlaubgletscher vom Lagginhorngletscher trennt. Achtung, diese Querung führt teils über gefrorene Bäche, da kann man böse ausrutschen. Der Einstieg auf die Rippe ist nicht ganz einfach zu finden. Wenn man die erste Kette gefunden hat, ist man richtig ;) Hat man den Weg erstmal gefunden, kann man sich schnell entlang der Drahtseile über die Rippe hangeln. Dahinter gelangt man auf den Lagginhorngletscher und steigt auf diesem bis 3270 m auf. Den richtigen Ausstieg zu finden ist wieder etwas tricky und wird sich wohl von Jahr zu Jahr ändern. Die Querung vom Gletscher durch ein Geröllfeld auf den Lagginhorn-WSW Grat ist mit Steinmännchen markiert. So erreicht man den Grat bei ca. 3450 m. In zunächst erstaunlich leichter Kraxelei (I) geht es bis zu einer Platte (II), wohl die klettertechnische Schlüsselstelle des Grates, da hier manche anseilen. Oberhalb der Platte steilt sich der Grat auf und der Fels wird brüchiger. Ab ca. 3800 m gab es bei uns eine durchgehende Firnauflage, daher zogen wir die Steigeisen an. Es war zum Glück schon eine gute Zickzackspur gelegt, ein paar eisige Stellen empfand ich als durchaus heikel, da ein Ausrutscher in dem Gelände kaum zu halten ist. Kurz unterhalb des Gipfels erreicht man eine flache Schulter, wo man den „Gegenverkehr“ vom Gipfel abwarten kann. An dem kurzen Grat und Gipfel selbst ist nicht viel Platz.
Für den Abstieg folgten wir der Normalroute zur der Weissmiesshütte. Den nach unten hin immer einfacher werdenden Grat empfanden wir im Gegensatz zur Gletschervariante als ziemlich langwierig. Den Grat verlässt man schliesslich über die SW-Flanke auf die Moräne des Tälligletschers, von wo ein guter Weg zur Weissmiesshütte hinabführt. Von dort ist schnell die Bergstation Kreuzboden erreicht.
Zur Frage mit oder ohne Seil: Wir haben viel hin- und herüberlegt, ob wir nun ein Seil mitnehmen sollten oder nicht. Im Nachhinein würde ich es zuhause lassen, da wir es für die Kletterei nicht benötigt haben und auf dem steilen Firn oben die Mitreissgefahr überwiegt.
Tourengänger:
Toni Montaña,
cardamine
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