Rund ums Fläschenloch (1): Bunte Nagelfluh und Felssturz
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Startpunkt ist Station Urnäsch. Mit dem Velo geht es die Passstrasse hoch. Vorbei an Bushalt Rossfall. Bushalt Steinflue. Hier lasse ich das Velo an geeigneter Stelle stehen und steige zur Urnäsch hinab, zur Station 2 des Lilly-Wegs. Die Urnäsch durchschneidet hier bunte Nagelfluh, der Abstieg zur Engstelle lohnt sich. Dann wieder hoch, über die Brücke, man sieht schon die Feuerstelle mit Holzhütte. Bei Regen ein solider Unterstand. Jetzt geht‘s weiter im Bachbett des namenlosen Bachs, der aus dem Fläschenloch kommt und hier in die Urnäsch mündet. Die Engstelle vor mir umgehe ich, indem ich links auf eine Weide aufsteige. Oberhalb der Brücke, die zu einem Bauernhof führt, steige ich wieder ins Bachbett ab. Das Gelände ist feucht, die Mehlprimeln blühen. Der Bach zerschneidet – und poliert – auch hier die bunte Nagelfluh, es findet sich eine Vielfalt an Geröllen. Dann steht schon der erste rote Klotz im Bachbett, aus der Seitenwand abgestürzt. Der Bach läuft geradlinig an einer Felswand entlang, dann wird es eng. Die Böschungen zu beiden Seiten sind steil und schlüpfrig, sie bieten den Wanderschuhen keinen Halt oder sicheren Tritt. Aber der Bach hat sich eng genug ins Gestein eingefressen, dass ein Vorwärtskommen möglich ist, indem man eine Liegstütze über den Bach bildet und seitlich voranschreitet. An einer Stelle ist Seitenwechsel angesagt, weil dann die Tritte auf der Gegenseite besser sind. Ein modernder Baumstamm bietet sich als unsicherer Griff. Jetzt geht‘s wieder aufrecht weiter, Balancieren auf Baumstamm ist angesagt. Und dann sehe ich vor mir eine ganze Schar haushoher Felsblöcke, rötlicher Zement, ebenso wie die Felswand links, aus der sie wohl abgestürzt sind. Es wäre ein Paradies für Boulderer, nur dass man schnell jeden schönen Griff an diesen Felsblöcken in der Hand hält, so locker ist er zementiert. Der Bach findet seinen Weg irgendwie zwischen diesen Blöcken hindurch, von rechts kommt ein kleiner Zufluss. Oberhalb der Blöcke ist ein breites Schotterbett, viel größer, als man von so einem kleinen Bach erwarten würde. Bei Starkregen oder Schneeschmelze muss hier was los sein. Ich gehe noch ein Stück weiter ins Fläschenloch, als mir zwei kräftige und durchtrainierte Wanderer entgegenkommen. Sie scheinen schon einiges hinter sich gebracht zu haben, und ich stelle fest, dass ich zu spät dran bin. Also steige ich in der Nähe der Felsblöcke die Böschung hinauf, bis ich eine Almweide erreiche, auf der auch ein Holzhaus zu sehen ist. Chlifläschli. Ich steige weiter auf, bis ein Übergang im Fels zur nächst tieferen Stufe zu sehen ist. Auf Almweiden geht es abwärts bis zum Bauernhof, den ich auf dem Hinweg jenseits der Brücke gesehen hatte. Bald habe ich das Velo erreicht und heimwärts geht die Fahrt.
Video vom Engpass der Urnäsch:
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