Brünnstein (1634 m) - Frühling in den Bayerischen Voralpen
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Jedes Jahr steht der Brünnstein hoch im Kurs, wenn der Winter dem Frühling Platz macht. Die südseitige Ausrichtung und die vergleichsweise geringe Höhe bringen den saisonabhängigen Bonus ins Spiel, der sich prima mit der kurzweiligen Gipfelrunde oberhalb des Brünnsteinhauses ergänzt. Besonders der Aufstieg am Dr.-Julius-Mayr-Weg, der zwischen Wanderweg und Klettersteig ziemlich ambivalent daherkommt, macht richtig Spaß und glänzt mit der Durchquerung einer engen Felsspalte. Das Gipfelkreuz und die Kapelle am Brünnstein stehen übrigens nicht am höchsten Punkt, aber Abhilfe ist schnell geschaffen: Wer schwindelfrei ist, der kann weglos am Grat hinüber steigen.
Die hier vorgestellte Runde mit Aufstieg über das Gießenbachtal und Abstieg via Rechenau ist eher ungewöhnlich, der verhältnismäßig weiten Wege sei Dank. Ausgangspunkt ist ein kleiner Parkplatz neben einem Wasserwerk auf rund 610 Metern Höhe an der Straße, die von Kiefersfelden ins Gießenbachtal hinein führt. Man folgt der zunächst asphaltierten Straße weiter und hält sich an der Verzweigung rechts ("Parkplatz Gießenbach"). Die Asphaltdecke endet kurz darauf und am Hauptweg wandert man weiter ins bewaldete Gießenbachtal hinein. Nach etwa einer knappen Stunde wird der Gießenbach überquert und man erreicht einen geräumigen Parkplatz; im Winter ist die Zufahrt offiziell gesperrt.
Vom Parkplatz wandert man auf der Schotterstraße am Bach entlang weiter taleinwärts, die Beschilderung zum Brünnsteinhaus gibt die Richtung vor. Bald windet sich der Fahrweg hart am Abgrund durch die kurze aber eindrucksvolle Hintere Gießenbachklamm, ehe er sich verzweigt. Hier hält man sich rechts und folgt der Beschilderung zum Brünnsteinhaus via Naturfreundehaus. Bald nachdem die unscheinbare Schmiedalm passiert ist, endet der Weg am Naturfreundehaus. Hier ist die lange Fahrweg-Etappe beendet.
Kurz vor dem Naturfreundehaus zweigt rechter Hand der Steig zum Brünnsteinhaus ab (beschildert). Er leitet durch eine steile, bewaldete Flanke, später durch Weidegelände hinauf zur aussichtsreich gelegenen Herrnalm. Hier bietet sich eine Pause mit Blick über das Inntal zum Wilden Kaiser an.
Von der Alm folgt der Steig zunächst einem schwach ausgeprägten Rücken entlang eines Zauns bergauf, durchquert ein kleines Wäldchen und schwenkt schließlich nach links ab. Durch die freie Flanke gelangt man mit hübschen Blicken zum Kaisergebirge und zum Trainsjoch in westlicher Richtung moderat ansteigend hinauf zu einem Fahrweg. Hier hält man sich scharf rechts und folgt dem Schotterweg leicht bergab nach Osten zur Wegkreuzung an einer Bergwachthütte. Von hier aus gelangt man linker Hand in wenigen Minuten am Fahrweg hinauf zum Brünnsteinhaus, das in der Übergangszeit geschossen hat. Aber auf der Sonnenterrasse lässt sich bei guter Aussicht auch die mitgebrachte Brotzeit verspeisen.
Auf der anderen Seite der Hüttenterrasse beginnt der teilweise versicherte Dr.-Julius-Mayr-Weg. Er leitet im Wald hinauf zu einer Felswand und führt an ihrem Fuß ostwärts. Über eine Leiter gelangt man hinauf zu einem schmalen Felsspalt, mit dessen Unterstützung die Wand spektakulär überwunden wird. Jenseits schließen sich zwei Leitern an, dann folgt eine versicherte Passage durch Schrofengelände. In großartigem Felsambiente gelangt man hinauf zu einer aussichtsreichen Querung, bevor man entlang der Drahtseile durch Schrofen hinauf zur Gipfelkapelle kraxelt. Ein herrlicher Aufstieg mit bestem Ausblick zu Wildem Kaiser, Hinterem Sonnwendjoch, Großem Traithen & Co. Von der Kapelle sind es nur noch ein paar Meter hinüber zum kleinen Gipfelkreuz auf dem Ostgipfel, von wo aus man besonders schön hinüber zum Wendelstein schauen kann.
Wer noch nicht genug hat, der kann weglos nach Nordwesten hinüber zum höchsten Punkt steigen. Zunächst bleibt man am Grat, bis man zu einem bewaldeten Abschnitt gelangt. Hier quert man auf Spuren unterhalb der Grathöhe auf der Südseite, um durch Schrofen hinauf zu einer Erhebung mit großem Steinmann zu gelangen. Hier sieht man erstmals nach Westen hinüber zum nur unwesentlich höhen Hauptgipfel, der den Namen Peterskopf trägt. Man steigt ein paar Meter nach Süden ab, passiert die Scharte zwischen den Erhebungen und ersteigt den Peterskopf durch Schrofen. Auch hier findet sich ein großer Steinmann. Der Abstecher zum Hauptgipfel ist insofern lohnend, da er im Unterschied zum Ostgipfel einen 360-Grad-Rundumblick bietet. Vor allem der freie Blick nach Westen zum Großen Traithen ist die Mühe wert.
Auf bekannter Route geht es zurück zum Ostgipfel. Der markierte Abstiegsweg beginnt am tiefsten Punkt zwischen Gipfelkreuz und Kapelle und leitet durch Schrofen anfangs versichert durch die schrofige Südwestflanke bergab. Wo sich der Steig verzweigt, biegt man links ab ("Brünnsteinhaus") und gelangt in engen Kehren meist im Wald steil hinunter zu einem breiten Weg. Dort hält man sich links und erreicht nach wenigen Minuten das Brünnsteinhaus, wo nochmals eine Pause lockt.
Der knieschonende Rückweg erfolgt auf dem im Winter als Rodelbahn genutzten Fahrweg zum Weiler Rechenau und von dort wieder hinunter ins Gießenbachtal: Am bekannten Weg gelangt man in wenigen Minuten zur Bergwachthütte, von wo aus man auf dem mit "Parkplatz Mühlau" beschilderten Hauptweg in südöstlicher Richtung abwärts wandert. Zunächst hat man nochmals schöne Blicke zurück zum Brünnstein, dann führt der breite Fahrweg in den Wald hinein und leitet hinunter nach Rechenau; an Verzweigungen hält man sich an die stets zuverlässige Beschilderung. An den Häusern geht es rechts weiter ("Kiefersfelden") und man wandert auf einer asphaltierten Straße nach Südosten bergauf in Richtung eines umzäunten Anwesens; der Abzweig nach Mühlau bleibt links liegen. An der Einfahrt zum Anwesen schwenkt die Straße nach links ab, geht in einen geschotterten Fahrweg über und führt durch den Sagwald hinunter ins Gießenbachtal. An einer Verzweigung folgt man der Beschilderung nach Kiefersfelden und hält sich links. Kurz darauf erreicht man wieder den Aufstiegsweg, auf dem es nicht mehr weit zum Ausgangspunkt ist.
Schwierigkeiten:
Über Gießenbachtal und Herrnalm zum Brünnsteinhaus: T2 (Aufstieg zur Herrnalm durch steile Flanke auf gutem Steig).
Via Dr.-Julius-Mayr-Weg zum Ostgipfel: T3, L (üppig versicherter Steig, teils etwas ausgesetzt).
Weglos zum Hauptgipfel: T3+ (Kraxelei im Schrofengelände, teils Spuren vorhanden; Vorsicht bei Schnee!).
Abstieg über Südwestflanke zum Brünnsteinhaus: T3 (kurzzeitig versichert; einen Tick einfacher als der Dr.-Julius-Mayr-Weg).
Rückweg vom Brünnsteinhaus: T1 (Fahrwege).
Fazit:
Eine insbesondere früh in der Saison lohnende 3*-Rundwanderung auf einen beliebten Gipfel der Bayerischen Voralpen. Besonders der Aufstiegsweg über Gießenbachtal und Herrnalm ist ruhig und lohnend, der Rückweg am Fahrweg gewinnt hingegen keinen Schönheitspreis. Am nicht erschlossenen Hauptgipfel ist man mit großer Wahrscheinlichkeit alleine unterwegs, bei Restschnee ist aber besondere Vorsicht beim Übergang geboten.
Mit auf Tour:
maxl (Ostgipfel).
Kategorien: Bayerische Voralpen, Klettersteig, 3*-Tour, 1600er, T3.
Die hier vorgestellte Runde mit Aufstieg über das Gießenbachtal und Abstieg via Rechenau ist eher ungewöhnlich, der verhältnismäßig weiten Wege sei Dank. Ausgangspunkt ist ein kleiner Parkplatz neben einem Wasserwerk auf rund 610 Metern Höhe an der Straße, die von Kiefersfelden ins Gießenbachtal hinein führt. Man folgt der zunächst asphaltierten Straße weiter und hält sich an der Verzweigung rechts ("Parkplatz Gießenbach"). Die Asphaltdecke endet kurz darauf und am Hauptweg wandert man weiter ins bewaldete Gießenbachtal hinein. Nach etwa einer knappen Stunde wird der Gießenbach überquert und man erreicht einen geräumigen Parkplatz; im Winter ist die Zufahrt offiziell gesperrt.
Vom Parkplatz wandert man auf der Schotterstraße am Bach entlang weiter taleinwärts, die Beschilderung zum Brünnsteinhaus gibt die Richtung vor. Bald windet sich der Fahrweg hart am Abgrund durch die kurze aber eindrucksvolle Hintere Gießenbachklamm, ehe er sich verzweigt. Hier hält man sich rechts und folgt der Beschilderung zum Brünnsteinhaus via Naturfreundehaus. Bald nachdem die unscheinbare Schmiedalm passiert ist, endet der Weg am Naturfreundehaus. Hier ist die lange Fahrweg-Etappe beendet.
Kurz vor dem Naturfreundehaus zweigt rechter Hand der Steig zum Brünnsteinhaus ab (beschildert). Er leitet durch eine steile, bewaldete Flanke, später durch Weidegelände hinauf zur aussichtsreich gelegenen Herrnalm. Hier bietet sich eine Pause mit Blick über das Inntal zum Wilden Kaiser an.
Von der Alm folgt der Steig zunächst einem schwach ausgeprägten Rücken entlang eines Zauns bergauf, durchquert ein kleines Wäldchen und schwenkt schließlich nach links ab. Durch die freie Flanke gelangt man mit hübschen Blicken zum Kaisergebirge und zum Trainsjoch in westlicher Richtung moderat ansteigend hinauf zu einem Fahrweg. Hier hält man sich scharf rechts und folgt dem Schotterweg leicht bergab nach Osten zur Wegkreuzung an einer Bergwachthütte. Von hier aus gelangt man linker Hand in wenigen Minuten am Fahrweg hinauf zum Brünnsteinhaus, das in der Übergangszeit geschossen hat. Aber auf der Sonnenterrasse lässt sich bei guter Aussicht auch die mitgebrachte Brotzeit verspeisen.
Auf der anderen Seite der Hüttenterrasse beginnt der teilweise versicherte Dr.-Julius-Mayr-Weg. Er leitet im Wald hinauf zu einer Felswand und führt an ihrem Fuß ostwärts. Über eine Leiter gelangt man hinauf zu einem schmalen Felsspalt, mit dessen Unterstützung die Wand spektakulär überwunden wird. Jenseits schließen sich zwei Leitern an, dann folgt eine versicherte Passage durch Schrofengelände. In großartigem Felsambiente gelangt man hinauf zu einer aussichtsreichen Querung, bevor man entlang der Drahtseile durch Schrofen hinauf zur Gipfelkapelle kraxelt. Ein herrlicher Aufstieg mit bestem Ausblick zu Wildem Kaiser, Hinterem Sonnwendjoch, Großem Traithen & Co. Von der Kapelle sind es nur noch ein paar Meter hinüber zum kleinen Gipfelkreuz auf dem Ostgipfel, von wo aus man besonders schön hinüber zum Wendelstein schauen kann.
Wer noch nicht genug hat, der kann weglos nach Nordwesten hinüber zum höchsten Punkt steigen. Zunächst bleibt man am Grat, bis man zu einem bewaldeten Abschnitt gelangt. Hier quert man auf Spuren unterhalb der Grathöhe auf der Südseite, um durch Schrofen hinauf zu einer Erhebung mit großem Steinmann zu gelangen. Hier sieht man erstmals nach Westen hinüber zum nur unwesentlich höhen Hauptgipfel, der den Namen Peterskopf trägt. Man steigt ein paar Meter nach Süden ab, passiert die Scharte zwischen den Erhebungen und ersteigt den Peterskopf durch Schrofen. Auch hier findet sich ein großer Steinmann. Der Abstecher zum Hauptgipfel ist insofern lohnend, da er im Unterschied zum Ostgipfel einen 360-Grad-Rundumblick bietet. Vor allem der freie Blick nach Westen zum Großen Traithen ist die Mühe wert.
Auf bekannter Route geht es zurück zum Ostgipfel. Der markierte Abstiegsweg beginnt am tiefsten Punkt zwischen Gipfelkreuz und Kapelle und leitet durch Schrofen anfangs versichert durch die schrofige Südwestflanke bergab. Wo sich der Steig verzweigt, biegt man links ab ("Brünnsteinhaus") und gelangt in engen Kehren meist im Wald steil hinunter zu einem breiten Weg. Dort hält man sich links und erreicht nach wenigen Minuten das Brünnsteinhaus, wo nochmals eine Pause lockt.
Der knieschonende Rückweg erfolgt auf dem im Winter als Rodelbahn genutzten Fahrweg zum Weiler Rechenau und von dort wieder hinunter ins Gießenbachtal: Am bekannten Weg gelangt man in wenigen Minuten zur Bergwachthütte, von wo aus man auf dem mit "Parkplatz Mühlau" beschilderten Hauptweg in südöstlicher Richtung abwärts wandert. Zunächst hat man nochmals schöne Blicke zurück zum Brünnstein, dann führt der breite Fahrweg in den Wald hinein und leitet hinunter nach Rechenau; an Verzweigungen hält man sich an die stets zuverlässige Beschilderung. An den Häusern geht es rechts weiter ("Kiefersfelden") und man wandert auf einer asphaltierten Straße nach Südosten bergauf in Richtung eines umzäunten Anwesens; der Abzweig nach Mühlau bleibt links liegen. An der Einfahrt zum Anwesen schwenkt die Straße nach links ab, geht in einen geschotterten Fahrweg über und führt durch den Sagwald hinunter ins Gießenbachtal. An einer Verzweigung folgt man der Beschilderung nach Kiefersfelden und hält sich links. Kurz darauf erreicht man wieder den Aufstiegsweg, auf dem es nicht mehr weit zum Ausgangspunkt ist.
Schwierigkeiten:
Über Gießenbachtal und Herrnalm zum Brünnsteinhaus: T2 (Aufstieg zur Herrnalm durch steile Flanke auf gutem Steig).
Via Dr.-Julius-Mayr-Weg zum Ostgipfel: T3, L (üppig versicherter Steig, teils etwas ausgesetzt).
Weglos zum Hauptgipfel: T3+ (Kraxelei im Schrofengelände, teils Spuren vorhanden; Vorsicht bei Schnee!).
Abstieg über Südwestflanke zum Brünnsteinhaus: T3 (kurzzeitig versichert; einen Tick einfacher als der Dr.-Julius-Mayr-Weg).
Rückweg vom Brünnsteinhaus: T1 (Fahrwege).
Fazit:
Eine insbesondere früh in der Saison lohnende 3*-Rundwanderung auf einen beliebten Gipfel der Bayerischen Voralpen. Besonders der Aufstiegsweg über Gießenbachtal und Herrnalm ist ruhig und lohnend, der Rückweg am Fahrweg gewinnt hingegen keinen Schönheitspreis. Am nicht erschlossenen Hauptgipfel ist man mit großer Wahrscheinlichkeit alleine unterwegs, bei Restschnee ist aber besondere Vorsicht beim Übergang geboten.
Mit auf Tour:

Kategorien: Bayerische Voralpen, Klettersteig, 3*-Tour, 1600er, T3.
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