Erster Bericht im Internet über eine (lange) Skihochtour durchs Laraintal zur Schnapfenkuchlspitze
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Anmerkung:
Mehrmals hatte ich jeweils einen Teil der langen 3000er-Liste Willy Kreuzers studiert u. war einmal dabei auf die Schnapfenkuchlspitze gestoßen. Jahre zuvor war für sie bei einer längeren Grattour u.a. über beide Schnapfenspitzen an einem Herbsttag keine Zeit mehr geblieben. Da er die Schnapfenkuchlspitze auf einer Skitour bestiegen hatte, kam ich vor geraumer Zeit auf die Idee, ebenfalls eine solche zu ihr zu unternehmen und dabei im Laraintal aufzusteigen, in dem ich noch nie gewesen war.
Bericht:
nach Abmarsch kurz nach 07.00 Uhr ging es zuerst über einen überwiegend schneebedeckten Fahrweg bergan. Er führt in östliche Richtung um den Berg herum ins Laraintal. Zweimal musste ich über eine kurze Strecke die Skier tragen. Zum Laraintal fällt der Weg dann ab, nach Höhenmesser verlor ich 45hm. Von einer alten Skispur auf dem Weg war kaum noch was zu erkennen gewesen. Er stößt auf einen von unten kommenden Weg, auf dem dagegen eine Aufstiegsspur u. Abfahrtsspuren zu erkennen waren, vermutlich vom Vortag. Der untere Weg, der viel weiter unten ebenfalls am Hang entlang führt u auf der AV-Karte auch als Skiroute eingezeichnet ist, mag der bevorzugt begangene sein. Jedenfalls konnte ich nun eine Aufstiegsspur nutzen, über die ich in Kürze die Larainalm erreichte, die sich in Winterruhe befand. Dahinter führt die Route weit durchs sehr langsam ansteigende Laraintal mit zwei jeweils mehrere hundert Meter langen ziemlich ebenen Passagen. Schließlich erreichte ich hinter einem Blockfeld die Jagdhütte, an der ich eine Rast einlegte. Bis dahin waren schon ca. 3h25min. vergangen.
Dahinter wird das Gelände steiler. Ich nutzte noch die Aufstiegsspur, die dann ostwärts Richtung Heidelberger Scharte abbog. Ich blieb im Talgrund u. musste nun im bald fast ebenen Gelände Richtung einer am Hang entlang führenden Skiaufstiegsspur selbst im Pappschnee spuren. Zweimal musste ich an diesem Tag Pappschnee von den Fellen entfernen u. diese mit Wachs einreiben. Abfahrtspuren führten von der Heidelberger Scharte her hinab zum Larainferner, dessen unteres Ende ich nicht ausmachen konnte. Zuerst war also von der Scharte abgefahren worden, bevor ein weiterer Anstieg begonnen hatte. Ganz unten im Paznaun wird eine Skihochtour zum Larainferner und zur Schnapfenspitze wohl eher selten begonnen, da - wie ich feststellen durfte - die Anstiegsstrecke doch sehr weit ist.
Die erreichte Anstiegsspur führte zu einem steilen Gletscherhang mit 33-35° Neigung. Nach kaum 200hm Anstieg kam ich auf einem kleinen Plateau an. Dort biegt die Skiroute nach links, also südliche Richtung ab. Nun folgt noch einmal ein um die 35° steiler Hang. Bald befand ich mich unter der Schnapfenkuchlspitze, unter der ich ein mehr als 40° steiles Couloir entdeckte. Ich fragte mich, ob ich da zum Gipfel hinaufkraxeln müsste. Ich entschied mich, noch weiter nach oben zu gehen, um einen Blick zum Südgrat zu werfen. Tatsächlich erwies er sich dann als geeignetere Aufstiegsmöglichkeit. Die Skispuren führten zu Felsen unterhalb des Berges, wo eine Gruppe ihren Anstieg beendet hatte. Ich dagegen beende einen Anstieg erst auf einem Gipfel. So stieg ich weiter unter der Westlichen Schnapfenspitze auf, um dann nach rechts oberhalb einer hohen Schneeverwehung zur Scharte zwischen Westlicher Schnapfenspitze und Schnapfenkuchlspitze zu gelangen. Dabei musste ich eine kurze, aber mehr als 40° steile Hangstufe überwinden. Nahe der Scharte machte ich Skidepot. Es war bereits 15.15 Uhr, etwas mehr als 8h waren seit Abmarsch vergangen. Anschließend kraxelte ich kaum mehr als 40hm auf den Gipfel (bis 43°/I). Dort angekommen stellte ich zu meiner Überraschung fest, dass dieser Berg einen zweiten Gipfel aufweist. Also schaute ich auf die AV-Karte, wo für diesen nördlich gelegenen Gipfel eine Höhe von 3135m angegeben ist. Auf der Schweizer Karte sieht es genauso aus. Der Südgipfel ist nur als winziger Kringel einer Höhenlinie zu erkennen u. hat keine Höhenangabe. Der Südgipfel erschien mir ein klein wenig höher.
Zur Sicherheit, wirklich den höchsten Punkt zu erreichen und auch meiner Gipfelsammelei wegen trat ich kurz darauf den Übergang an (Stellen II). Im Schnee unterhalb des Grates versank ich meist bis zum Oberschenkel oder sogar Bauch. So zog ich hinter der ca. 20m unterhalb der Gipfel gelegenen Scharte es vor, über die Gratschneide zu klettern (Stelle III-). In Ermangelung von Tritten mit Skistiefeln eben nicht ganz einfach. Darüber ging es leichter weiter (I-II) zum Südgipfel. Bei Rückkehr ging ich dann die letzten Meter zur Scharte zurück im tiefen Schnee, immerhin ging es dabei bergab. Nach wiederholter Überschreitung des Südgipfels war es schon spät geworden, weshalb ich erst kurz nach 16.45 die Abfahrt antreten konnte. Der oberste Hang war gut im Pappschnee abzufahren, weiter unten war die Oberfläche des Schnees, die wegen der Sonneneinstrahlung an diesem milden Tag aufgeweicht war, bereits gefroren war. Nun erwartete mich oft Bruchharsch, weshalb ich nicht so schnell an Höhe verlieren konnte. Es herrschte diffuses Licht, weshalb auf dem Schnee kaum Konturen zu erkennen waren. Zuletzt ging es an den Hängen etwas oberhalb der Aufstiegsspur durch das flache Tal, wobei noch eine Schiebestrecke zu bewältigen war. Unterhalb der Alm nahm ich den unteren Weg, der zuerst auf die andere Seite des Bachs im schmalen Tal führt. Weiter unten dann verläuft er über eine Brücke zurück auf die westliche Seite des Bacheinschnitts. Nun ging es über einen Fahrweg zuerst abwärts, dann ziemlich eben am Waldhang entlang. Inwischen war es dunkel geworden. Nach etwa 2km musste ich nach rechts abbiegen. Ca. 40hm führt der beschrittene Weg hinab zu einem Werksgelände. Ca. 500m weit musste ich von dort über eine schmale Straße zurück zum Parkplatz marschieren.
Mehrmals hatte ich jeweils einen Teil der langen 3000er-Liste Willy Kreuzers studiert u. war einmal dabei auf die Schnapfenkuchlspitze gestoßen. Jahre zuvor war für sie bei einer längeren Grattour u.a. über beide Schnapfenspitzen an einem Herbsttag keine Zeit mehr geblieben. Da er die Schnapfenkuchlspitze auf einer Skitour bestiegen hatte, kam ich vor geraumer Zeit auf die Idee, ebenfalls eine solche zu ihr zu unternehmen und dabei im Laraintal aufzusteigen, in dem ich noch nie gewesen war.
Bericht:
nach Abmarsch kurz nach 07.00 Uhr ging es zuerst über einen überwiegend schneebedeckten Fahrweg bergan. Er führt in östliche Richtung um den Berg herum ins Laraintal. Zweimal musste ich über eine kurze Strecke die Skier tragen. Zum Laraintal fällt der Weg dann ab, nach Höhenmesser verlor ich 45hm. Von einer alten Skispur auf dem Weg war kaum noch was zu erkennen gewesen. Er stößt auf einen von unten kommenden Weg, auf dem dagegen eine Aufstiegsspur u. Abfahrtsspuren zu erkennen waren, vermutlich vom Vortag. Der untere Weg, der viel weiter unten ebenfalls am Hang entlang führt u auf der AV-Karte auch als Skiroute eingezeichnet ist, mag der bevorzugt begangene sein. Jedenfalls konnte ich nun eine Aufstiegsspur nutzen, über die ich in Kürze die Larainalm erreichte, die sich in Winterruhe befand. Dahinter führt die Route weit durchs sehr langsam ansteigende Laraintal mit zwei jeweils mehrere hundert Meter langen ziemlich ebenen Passagen. Schließlich erreichte ich hinter einem Blockfeld die Jagdhütte, an der ich eine Rast einlegte. Bis dahin waren schon ca. 3h25min. vergangen.
Dahinter wird das Gelände steiler. Ich nutzte noch die Aufstiegsspur, die dann ostwärts Richtung Heidelberger Scharte abbog. Ich blieb im Talgrund u. musste nun im bald fast ebenen Gelände Richtung einer am Hang entlang führenden Skiaufstiegsspur selbst im Pappschnee spuren. Zweimal musste ich an diesem Tag Pappschnee von den Fellen entfernen u. diese mit Wachs einreiben. Abfahrtspuren führten von der Heidelberger Scharte her hinab zum Larainferner, dessen unteres Ende ich nicht ausmachen konnte. Zuerst war also von der Scharte abgefahren worden, bevor ein weiterer Anstieg begonnen hatte. Ganz unten im Paznaun wird eine Skihochtour zum Larainferner und zur Schnapfenspitze wohl eher selten begonnen, da - wie ich feststellen durfte - die Anstiegsstrecke doch sehr weit ist.
Die erreichte Anstiegsspur führte zu einem steilen Gletscherhang mit 33-35° Neigung. Nach kaum 200hm Anstieg kam ich auf einem kleinen Plateau an. Dort biegt die Skiroute nach links, also südliche Richtung ab. Nun folgt noch einmal ein um die 35° steiler Hang. Bald befand ich mich unter der Schnapfenkuchlspitze, unter der ich ein mehr als 40° steiles Couloir entdeckte. Ich fragte mich, ob ich da zum Gipfel hinaufkraxeln müsste. Ich entschied mich, noch weiter nach oben zu gehen, um einen Blick zum Südgrat zu werfen. Tatsächlich erwies er sich dann als geeignetere Aufstiegsmöglichkeit. Die Skispuren führten zu Felsen unterhalb des Berges, wo eine Gruppe ihren Anstieg beendet hatte. Ich dagegen beende einen Anstieg erst auf einem Gipfel. So stieg ich weiter unter der Westlichen Schnapfenspitze auf, um dann nach rechts oberhalb einer hohen Schneeverwehung zur Scharte zwischen Westlicher Schnapfenspitze und Schnapfenkuchlspitze zu gelangen. Dabei musste ich eine kurze, aber mehr als 40° steile Hangstufe überwinden. Nahe der Scharte machte ich Skidepot. Es war bereits 15.15 Uhr, etwas mehr als 8h waren seit Abmarsch vergangen. Anschließend kraxelte ich kaum mehr als 40hm auf den Gipfel (bis 43°/I). Dort angekommen stellte ich zu meiner Überraschung fest, dass dieser Berg einen zweiten Gipfel aufweist. Also schaute ich auf die AV-Karte, wo für diesen nördlich gelegenen Gipfel eine Höhe von 3135m angegeben ist. Auf der Schweizer Karte sieht es genauso aus. Der Südgipfel ist nur als winziger Kringel einer Höhenlinie zu erkennen u. hat keine Höhenangabe. Der Südgipfel erschien mir ein klein wenig höher.
Zur Sicherheit, wirklich den höchsten Punkt zu erreichen und auch meiner Gipfelsammelei wegen trat ich kurz darauf den Übergang an (Stellen II). Im Schnee unterhalb des Grates versank ich meist bis zum Oberschenkel oder sogar Bauch. So zog ich hinter der ca. 20m unterhalb der Gipfel gelegenen Scharte es vor, über die Gratschneide zu klettern (Stelle III-). In Ermangelung von Tritten mit Skistiefeln eben nicht ganz einfach. Darüber ging es leichter weiter (I-II) zum Südgipfel. Bei Rückkehr ging ich dann die letzten Meter zur Scharte zurück im tiefen Schnee, immerhin ging es dabei bergab. Nach wiederholter Überschreitung des Südgipfels war es schon spät geworden, weshalb ich erst kurz nach 16.45 die Abfahrt antreten konnte. Der oberste Hang war gut im Pappschnee abzufahren, weiter unten war die Oberfläche des Schnees, die wegen der Sonneneinstrahlung an diesem milden Tag aufgeweicht war, bereits gefroren war. Nun erwartete mich oft Bruchharsch, weshalb ich nicht so schnell an Höhe verlieren konnte. Es herrschte diffuses Licht, weshalb auf dem Schnee kaum Konturen zu erkennen waren. Zuletzt ging es an den Hängen etwas oberhalb der Aufstiegsspur durch das flache Tal, wobei noch eine Schiebestrecke zu bewältigen war. Unterhalb der Alm nahm ich den unteren Weg, der zuerst auf die andere Seite des Bachs im schmalen Tal führt. Weiter unten dann verläuft er über eine Brücke zurück auf die westliche Seite des Bacheinschnitts. Nun ging es über einen Fahrweg zuerst abwärts, dann ziemlich eben am Waldhang entlang. Inwischen war es dunkel geworden. Nach etwa 2km musste ich nach rechts abbiegen. Ca. 40hm führt der beschrittene Weg hinab zu einem Werksgelände. Ca. 500m weit musste ich von dort über eine schmale Straße zurück zum Parkplatz marschieren.
Tourengänger:
Steppenwolf (Born to be wild)

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