Mutteristock und Redertengrat

"Der Mutteri geht immer"

So die Kommunikation zwischen 3614adrian und mir am Abend zuvor. Eigentlich waren die Wetterprognosen für diesen Sonntagmorgen gar nicht so schlecht. Es sollte bis Mittag fast wolkenlos und trocken sein. Insofern war das nicht ganz falsch, aber den Hochnebel hatten wir nicht ganz auf der Rechnung, so dass sich die Orientierung teils recht abenteuerlich präsentierte. Dafür fanden wir frischen Pulver, wenn er auch nicht vermochte die vielen Steine ganz zu bedecken. Insgesamt aber doch ein ziemlicher Kontrast zu meinem Besuch auf denselben Skirouten nur gerade vor Wochenfrist.

Um halb sieben starten wir unter funkelnden Sternen am Seeende. Da für den direkten Aufstieg durch den Wald knapp Schnee liegt, folgen wir zuerst dem Strässchen, und steigen dann über die Wiesen der Rinderweid. Das geht ganz gut. Die Oberfläche ist nach dem Regen hart aber unruhig. Erst oberhalb des Lufthüttli zeigt sich der Pulver vom Vortag und ab der Verzweigung darf richtig gespurt werden. Leider ist das Morgenlicht jetzt schon diffus, aber die Sicht ist noch nicht gross eingeschränkt. Ohne Probleme steigen wir zum Mutteristock und bewundern das Wolkenmeer auf 2000 Metern, das sich plötzlich gebildet hat. Die Gipfelrast ist kalt, windig und kurz. Bei schlechter Sicht aber gutem Schnee fahren wir zurück zur Verzweigung.

Auch der Redertengrat kann noch angespurt werden. Ab ca. 1700 m.ü.M. finden wir uns im dichten Nebel und White-Out wieder. Die Orientierung wird quasi unmöglich. Der Aufstieg zum Rederten weist relativ wenige Fixpunkte auf, so dass wir viel zu weit nach rechts abdriften. Mir kommt das Gelände zwar schon ziemlich anders vor als vor einer Woche, aber dass wir falsch sind, merken wir erst als wir quasi schon die Mutteri-Nordabfahrt hochsteigen... Eine Querung durch das weisse Nichts bringt uns zurück auf die Normallinie, die wir dann aber bald wieder nach links verlieren. Schon eindrücklich, so ein White-out... Unter dem Gipfel reisst es einen kleinen Moment auf, so dass wir nochmals justieren können und den Redertengrat tatsächlich finden. Die Abfahrt ist dann kein wirklicher Genuss - mitten durch Watte, ohne zu wissen wo unten und oben ist. Zum Glück ist aufgrund des knappen Schnees ab und zu ein Stein und ein Grashalm zu sehen... Obwohl über den Aberliboden deutlich entspannter wäre, fahren wir über die Rinderweid ab. Das sieht schon fast absurd aus, da die viele Steine und Bodenwellen nur von einer dünnen Schneeschicht bedeckt sind. Da diese heute hart ist, geht es aber trotzdem, ist aber nichts für schwache Nerven. 

Durchgangszeiten:
Seeende (Wägitalersee): 6.28
Mutteristock: 8.35
Redertengrat: 10.25
Seeende: 11.03