Zu Felsen auf dem Hohnekamm / Harz (910 m / +430 hm)


Publiziert von WolfgangM , 12. November 2022 um 21:30.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Harz
Tour Datum:12 November 2022
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 430 m
Abstieg: 430 m
Strecke:Drei Annen Hohne - Leistenklippe - Grenzklippe - Höllenklippe - Landmannsklippe - Drei Annen Hohne
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Parkplatz Drei Annen Hohne. Es fährt auch ein Linienbus ab Wernigerode und die Dampfeisenbahn.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Gleich wie Anreise
Kartennummer:opentopomap.org

Der Hohnekamm ist ein Bergzug östlich des Brockens, auf dem es viele Granitfelsen gibt. Dorthin kommt man entweder von Schierke oder - wie ich - von Drei Annen Hohne. Drei Annen Hohne kann man mit der Dampfeisenbahn erreichen, mit unregelmäßigem Fahrplan, oder mit dem stündlichen Linienbus, der aber in Wernigerode immer knapp den Anschluss des Zugs verpasst, so dass man eine Stunde Wartezeit hat. Ich fuhr mit dem (Miet-) Auto nach Drei Annen Hohne, der dortige Parkplatz nahe des Bahnhofs ist kostenpflichtig (1 € / Stunde).

Von Drei Annen Hohne ging ich zunächst auf breiten Wegen leicht aufwärts zum ersten Felsen, dem Trudchen oder Trudenstein. Dies ist ein kleiner Aussichtsfelsen, der über Leitern leicht bestiegen werden kann. Weiter ging ich auf schmalen Pfaden hinauf zum Hohnekamm, wo eine Reihe weiterer Felsen folgen. Der erste Felsen, die Bärenklippe, ist klein und nicht der Rede wert. Der nächste Felsen, die Leistenklippe ist schon wesentlich größer; ein Weg mit Leitern und Stufen führt hinauf. Die kurz danach erreichte Grenzklippe ist interessanter, weil nicht durch Wege erschlossen. Eine Trittspur führt zu einer Aufstiegsroute, die nur leichtes Klettern erfordert. 

Eine kurze Wegstrecke später biegt der bisherige Pfad nach links ab und geradeaus geht es über den "Eulenstieg" weiter. Dieser wird auf einem Schild als "naturnah" angekündigt, und er ist wirklich ziemlich wild (T3), aber durchgehend mit roten Punkten markiert. Von diesem Eulenstieg aus sind die beiden nächsten Felsen jeweils durch Stichwege erreichbar. Zuerst besuchte ich die Höllenklippe. Der Stichweg dorthin ist sehr wild, mit T4 Gelände und ein paar UIAA I Kletterstufen. Ganz auf die höchste Spitze der Höllenklippe schaffte ich es aber nicht, die ist fast senkrecht und doch zu schwierig.

Die kurz danach ebenfalls über einen Stichpfad erreichte Landmannsklippe hat ebenfalls teilweise T4 / UIAA I Charakter, aber man gelangt doch relativ einfach ganz auf den Gipfel, wo es auch einen Blechkasten mit Gipfelbuch gibt. Hier hat man nochmal einen schönen Blick auf den Brocken, den man auch von den anderen Felsen aus immer vor Augen hatte.

Zum Abstieg wählte ich Wege, die in einem nördlichen Bogen um den Hohnekamm herum führen. Diese Wege sind größtenteils breit und ereignisarm, aber ich kam unterwegs an der Arnoldklippe vorbei, die ich besteigen konnte (eine Stelle UIAA I). Schließlich erreichte ich ohne weitere Besonderheiten auf breiten Wegen wieder Drei Annen Hohne.

Disclaimer: Dies ist ein persönlicher Erlebnisbericht. Ein Nachwandern geschieht auf eigene Verantwortung und erfordert für den Schwierigkeitsgrad der Tour (T4 / UIAA I) angemessene Fähigkeiten und Ausrüstungen.

Tourengänger: WolfgangM


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Kommentare (2)


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lampbarone hat gesagt:
Gesendet am 18. November 2022 um 14:03
Ich kenne die Wege recht gut, bin sowohl allein unterwegs, als auch hab ich schon kleine Wandergruppen geführt.
Sicher sind viele Felsen mit mehr oder weniger "Klettern" zu erreichen (manchmal auch einfach neben den Leitern :) ).
Nur irgendwie empfinde ich das nicht vergleichbar mit einem T4/ I in den Alpen. Zudem sind fast alle Felsen "freiwillig" [ob/wo man den Weg verlassen darf, lasse ich mal außen vor], die Wege sind im ganzen Harz eigentlich nie über T2. Nur mein Gefühl.
Trotzdem ist der Harz natürlich schön und viele Blicke lohnend.

WolfgangM hat gesagt:
Gesendet am 18. November 2022 um 15:22
Hallo lampbarone,

das von dir angesprochene Problem mit den Schwierigkeits-Einstufungen ist mir bewusst: Dem Gefühl nach zählt man ja auch die Länge bzw. Dauer der schwierigen Strecke mit, und da sind wenige kurze T4 / I Stellen natürlich was anderes als eine lange Tour im alpinen T4 / I Gelände. Vor allem, wenn man die schwierigen Stellen aktiv sucht, obwohl man sie umgehen könnte.

Formal gewertet werden sollte jedoch die Schwierigkeit der Schlüsselstellen, so wie sie vom Schreiber des Berichts gegangen wurden. Und das war bei meiner Tour im Bereich der Höllenklippe eben T4 / I.

Wenn man bei der Tour auf den Wegen bleibt und die nicht offiziell erschlossenen Felsen weglässt, wäre es tatsächlich nur eine einfache Wandertour mit viel T1 und etwas T2.


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