Hoher Göll (2522 m) zum Sonnenaufgang
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Am Gipfelkreuz des Hohen Gölls einen Sonnenaufgang erleben. Dieses Projekt hatte ich schon lange im Kopf, neben dem richtigen Wetter braucht man aber auch die Motivation, zu unchristlicher Zeit in den Berg zu gehen. Für den 27.10. wurde passendes Wetter vorausgesagt, also stand ein Plan. Ursprünglich wollte ich über den Mannlgrat aufsteigen, da es aber bis zum späten Vorabend geregnet hatte, verwarf ich das. Bei Nässe muss man sich den nicht geben. Den Schustersteig vom Purtschellerhaus schloss ich auch von vorneherein aus, da ich aus logistischen Gründen auch dort wieder hätte absteigen müssen. Ich wollte aber definitiv übers Hohe Brett zurück, meine Lieblingsroute am Göll. Zudem hat das Carl-von-Stahlhaus geöffnet, so dass ich eine Einkehrmöglichkeit hatte. Blieb eigentlich nur der Aufstieg übers Alpetal. Da man direkt vom kleinen Parkplatz vor dem Hauptparkplatz Hinterbrand in den Alpetalsteig einsteigen kann, eigentlich auch ideal.
Der Alpetalaufstieg ist technisch der einfachste Weg zum Göll, trotzdem nicht zu unterschätzen. Ich beging die Route schon mehrmals, sonst würde ich sie nachts nicht gehen. Am Weg gibt es mehrere Dolinen, die teils sehr tief sind!
Der Sonnenaufgang für den 27.10. ist um 7:47 Uhr. Ein Vorteil der späten Jahreszeit, man muss nicht ganz so früh los. Geplanter Start war 3:45 Uhr, da es aber alles etwas länger dauerte, bis ich organisiert war, startete ich um 4:11 Uhr vom kleinen Parkplatz in den Alpetalsteig. Es blieb noch genug Zeit, aber trödeln war jetzt nicht mehr drin.
Nach Einstieg in den Wald erreicht man schnell eine steiles Stück Schrofengelände, danach geht es auf einem Pfad in engen Kurven weiter steil bergauf. Etliche Augenpaare glotzten mich ab Einstieg in den Wald an, was in der ersten Stunde an vielen Ecken so weiterging. Man glaubt nicht, wieviel Wild sich in diesen steilen Hängen tummelt!
Es folgt nun ein steiler Felsabschnitt rechtsseitig an einer Wand entlang mit Seilsicherungen. Im Anschluss geht es weiter abwechselnd auf einem Pfad, Schrofengelände und schließlich einem Schotterfächer, durch den man sich etwas durchwühlen muss. Man gelangt nun an eine Felsstufe von ca. 10 m, die in einfacher Kletterei (I-) durchstiegen wird. Weiter geht es nochmal durch ein Schotterfeld und felsiges Schrofengelände mit einer ersten mächtigen Doline am Wegrand. Bis auf kurze Abschnitte ist dies alles Gehgelände, kurz vor Erreichen einer ebenen Fläche wird es nochmal steiler durch ein Latschengebiet, in dem man auch die Hände benötigt.
Nach der Ebene geht es zunächst wieder etwas bergab und man stößt auf eine kleine Schlüsselstelle. An einem steilen absteigenden Felsabschnitt klettert man nach unten in eine schräg dazu abfallende Rinne (I). Im Anschluss wieder Gehgelände, auch hier taucht nochmals eine Doline direkt am Rand des markierten Weges auf und man erreicht schließlich die Wegmarkierung am Umgäng (1922 m). Es war 6:05 Uhr, laut Hinweisschild sind es noch 2 h zum Göll. Der weitere Aufstieg von hier bis zum Fuß des Großen Archenkopfes war komplett schneefrei. Das habe ich hier noch nie erlebt! In überwiegenden Gehgelände geht es nun durchs Alpetal, nahezu ausschließlich Fels mit mal etwas steileren Abschnitten gelangt man nach oben hin immer mehr in kurvigen Verlauf entlang der Wegmarkierungen zum Fuß des Archenkopfes. Die Dämmerung begann, die Markierungen waren gut zu finden mangels Schnee, Abkürzungen weg von den Markierungen bringen eigentlich nichts, da man immer wieder an steilen Felsstufen endet, die man doch umgehen muss.
Kurz nach 7 Uhr war ich unterhalb des Archenkopfes, noch etwa 250 HM zum Göll. Ich war im Zeitplan. Hier ist das einzig verbliebene etwa 5 m breite Schnee(rest)feld problemlos zu queren. In steilen schottrigen Schrofengelände geht es in engen Kehren zunächst zum Kuchlkreuz. Das Farbenspiel am Himmel hat bereits begonnen.
Zum Hohen Göll ist es nun nicht mehr weit. Es ist noch eine kurze ausgesetzte Stelle zu passieren, die Wechte vor dem Gipfelaufbau ist auf ein Minimum geschmolzen, man kann hier alles schneefrei passieren. Ein kurzes Steilstück noch am Gipfel und man steht am Kreuz. 7:35 Uhr stand ich am Göll, ich hatte noch genug Zeit, kleidungstechnisch aufzurüsten und die Kamera bereit zu machen! Ein eisiger Wind pfiff hier oben!
Jetzt hieß es, das Farbenspiel zu genießen! In allen Gelb- und Orangerötlichen Tönen kündigte sich die Sonne an mit immer heller werdenden Himmel und pünktlich um 7:47 Uhr ging die Sonne auf. Nach kurzer Zeit war sie komplett zu sehen und die Kulisse wechselte auf Tagbetrieb. Einer dieser Bergmomente, in dem man einfach nur zufrieden mit sich und der Welt ist! Der Himmel war nahezu wolkenfrei und bot geniale Fernsicht in alle Richtungen. Ich verweilte noch einen Moment und machte mich dann an den Weiterweg, der eisige Wind zog langsam in die Glieder.
Der Abstieg bis zum Fuß des Archenkopfes verläuft wie der Aufstieg. Unterhalb des Archenkopfes quert man dann zum Hohen Brett. Man kann diesen auch überschreiten, aber bisher war ich nie motiviert, die zusätzlichen Höhenmeter hier noch zu investieren. Im Schatten des Archenkopfes haben sich ein paar Schneereste gehalten, die aber nahezu alle über Felsblöcke umgangen werden können.
Der Aufstieg zum Brettriedel führt durch eine steile Rinne, oberhalb der man am Grat mit wenig ausgesetzten Stellen weitergeht. Einige steile Abschnitte folgen nun hauptsächlich am Gratverlauf mit einigen seilversicherten Abschnitten und Gegenanstiegen. Der Übergang zum Hohen Brett führt nochmal durch einen ausgesetzten Abschnitt mit Seilversicherungen, zunächst über den Grat, dann linksseitig und wieder rechtsseitig zum Grat verlaufend in einfaches Gehgelände. Ich kam nun komplett aus dem Bergschatten und die Sonne wärmte hier bereits angenehm. Kurz vorm Hohen Brett traf ich den ersten Tourengänger. Am Hohen Brett machte ich dann eine längere Pause. Die Sicht bis zu den Hohen Tauern und in die gesamten Berchtesgadener Alpen war genial!
In Gehgelände geht es nun weiter zum Jägerkreuz und dann entsprechend der Beschilderung nach links gen Carl-von-Stahlhaus. Zunächst durch eine steile Rinne, es folgen noch zwei seilversicherte kurze, steile Abschnitte und schließlich weiter in steilem Abstieg auf den Kamm oberhalb des Stahlhauses. Der Abstieg zum Stahlhaus ist nochmal steil und zum Teil durch Holzstufen gesichert.
Um halb 12 kehrte ich hier ein und als Hommage an das Wild heute morgen im Wald gönnte ich mir ein vorzügliches Hirschgulasch :-)
Der Rückweg zum Parkplatz ist unschwierig, über einen Wirtschaftsweg geht es weiter Richtung Jenner und unterhalb des Jenners geht es dann auf steilen Weg ins Tal. Hier trifft man auch mit dem Abstiegsweg vom Jenner zusammen. Man kann sich manchmal nur wundern, was hier so an Menschen unterwegs ist. Und dann kam mir tatsächlich ein junger Mann mit Helm und Eispickel entgegen. Von weitem fragte er mich schon, ob ich vom Göll komme und wie die Bedingungen sind. Auf meine Bemerkung, dass die Route praktisch schneefrei ist und er den Eispickel nicht braucht, meinte er, den braucht er zum Fixieren. Nach einem einsamen Bergtag ist die Rückkehr in die Zivilisation ja immer irgendwie etwas schmerzhaft, aber heute war es besonders hart :-))).
Nach passieren der Mitterkaser-Alm verlässt man nach etwa 700 m den Wirtschaftsweg rechts haltend an der Krautkaserbahn vorbei auf einen Pfad. Diesem folgt man weiter zum Königsweg. Ich passierte ein Ehepaar, dass sich lauthals stritt und die es nicht zu stören schien, dass ich alles hörte. Der Abstieg war wohl schwieriger als geplant und die Frau machte dem Mann wütende Vorwürfe, der sich lauthals über ihr ständiges Genöle beschwerte. Zum Schluß schrie er sie nur noch an….gehört hier nicht hin, rundet die Rückkehr in die Zivilisation aber irgendwie ab :-).
Am Königsweg angekommen hält man sich dann an der Kreuzung auf dem rechten Weg. Der linke Weg führ zum hinteren Ende des Parkplatzes Hinterbrand, so dass man diesen noch komplett queren müsste. Der rechten Weg führt zum vorderen Teil des Parkplatzes. Von hier sind es noch 300 m an der Straße zu gehen, und man ist zurück am Startpunkt.
Der Alpetalaufstieg ist technisch der einfachste Weg zum Göll, trotzdem nicht zu unterschätzen. Ich beging die Route schon mehrmals, sonst würde ich sie nachts nicht gehen. Am Weg gibt es mehrere Dolinen, die teils sehr tief sind!
Der Sonnenaufgang für den 27.10. ist um 7:47 Uhr. Ein Vorteil der späten Jahreszeit, man muss nicht ganz so früh los. Geplanter Start war 3:45 Uhr, da es aber alles etwas länger dauerte, bis ich organisiert war, startete ich um 4:11 Uhr vom kleinen Parkplatz in den Alpetalsteig. Es blieb noch genug Zeit, aber trödeln war jetzt nicht mehr drin.
Nach Einstieg in den Wald erreicht man schnell eine steiles Stück Schrofengelände, danach geht es auf einem Pfad in engen Kurven weiter steil bergauf. Etliche Augenpaare glotzten mich ab Einstieg in den Wald an, was in der ersten Stunde an vielen Ecken so weiterging. Man glaubt nicht, wieviel Wild sich in diesen steilen Hängen tummelt!
Es folgt nun ein steiler Felsabschnitt rechtsseitig an einer Wand entlang mit Seilsicherungen. Im Anschluss geht es weiter abwechselnd auf einem Pfad, Schrofengelände und schließlich einem Schotterfächer, durch den man sich etwas durchwühlen muss. Man gelangt nun an eine Felsstufe von ca. 10 m, die in einfacher Kletterei (I-) durchstiegen wird. Weiter geht es nochmal durch ein Schotterfeld und felsiges Schrofengelände mit einer ersten mächtigen Doline am Wegrand. Bis auf kurze Abschnitte ist dies alles Gehgelände, kurz vor Erreichen einer ebenen Fläche wird es nochmal steiler durch ein Latschengebiet, in dem man auch die Hände benötigt.
Nach der Ebene geht es zunächst wieder etwas bergab und man stößt auf eine kleine Schlüsselstelle. An einem steilen absteigenden Felsabschnitt klettert man nach unten in eine schräg dazu abfallende Rinne (I). Im Anschluss wieder Gehgelände, auch hier taucht nochmals eine Doline direkt am Rand des markierten Weges auf und man erreicht schließlich die Wegmarkierung am Umgäng (1922 m). Es war 6:05 Uhr, laut Hinweisschild sind es noch 2 h zum Göll. Der weitere Aufstieg von hier bis zum Fuß des Großen Archenkopfes war komplett schneefrei. Das habe ich hier noch nie erlebt! In überwiegenden Gehgelände geht es nun durchs Alpetal, nahezu ausschließlich Fels mit mal etwas steileren Abschnitten gelangt man nach oben hin immer mehr in kurvigen Verlauf entlang der Wegmarkierungen zum Fuß des Archenkopfes. Die Dämmerung begann, die Markierungen waren gut zu finden mangels Schnee, Abkürzungen weg von den Markierungen bringen eigentlich nichts, da man immer wieder an steilen Felsstufen endet, die man doch umgehen muss.
Kurz nach 7 Uhr war ich unterhalb des Archenkopfes, noch etwa 250 HM zum Göll. Ich war im Zeitplan. Hier ist das einzig verbliebene etwa 5 m breite Schnee(rest)feld problemlos zu queren. In steilen schottrigen Schrofengelände geht es in engen Kehren zunächst zum Kuchlkreuz. Das Farbenspiel am Himmel hat bereits begonnen.
Zum Hohen Göll ist es nun nicht mehr weit. Es ist noch eine kurze ausgesetzte Stelle zu passieren, die Wechte vor dem Gipfelaufbau ist auf ein Minimum geschmolzen, man kann hier alles schneefrei passieren. Ein kurzes Steilstück noch am Gipfel und man steht am Kreuz. 7:35 Uhr stand ich am Göll, ich hatte noch genug Zeit, kleidungstechnisch aufzurüsten und die Kamera bereit zu machen! Ein eisiger Wind pfiff hier oben!
Jetzt hieß es, das Farbenspiel zu genießen! In allen Gelb- und Orangerötlichen Tönen kündigte sich die Sonne an mit immer heller werdenden Himmel und pünktlich um 7:47 Uhr ging die Sonne auf. Nach kurzer Zeit war sie komplett zu sehen und die Kulisse wechselte auf Tagbetrieb. Einer dieser Bergmomente, in dem man einfach nur zufrieden mit sich und der Welt ist! Der Himmel war nahezu wolkenfrei und bot geniale Fernsicht in alle Richtungen. Ich verweilte noch einen Moment und machte mich dann an den Weiterweg, der eisige Wind zog langsam in die Glieder.
Der Abstieg bis zum Fuß des Archenkopfes verläuft wie der Aufstieg. Unterhalb des Archenkopfes quert man dann zum Hohen Brett. Man kann diesen auch überschreiten, aber bisher war ich nie motiviert, die zusätzlichen Höhenmeter hier noch zu investieren. Im Schatten des Archenkopfes haben sich ein paar Schneereste gehalten, die aber nahezu alle über Felsblöcke umgangen werden können.
Der Aufstieg zum Brettriedel führt durch eine steile Rinne, oberhalb der man am Grat mit wenig ausgesetzten Stellen weitergeht. Einige steile Abschnitte folgen nun hauptsächlich am Gratverlauf mit einigen seilversicherten Abschnitten und Gegenanstiegen. Der Übergang zum Hohen Brett führt nochmal durch einen ausgesetzten Abschnitt mit Seilversicherungen, zunächst über den Grat, dann linksseitig und wieder rechtsseitig zum Grat verlaufend in einfaches Gehgelände. Ich kam nun komplett aus dem Bergschatten und die Sonne wärmte hier bereits angenehm. Kurz vorm Hohen Brett traf ich den ersten Tourengänger. Am Hohen Brett machte ich dann eine längere Pause. Die Sicht bis zu den Hohen Tauern und in die gesamten Berchtesgadener Alpen war genial!
In Gehgelände geht es nun weiter zum Jägerkreuz und dann entsprechend der Beschilderung nach links gen Carl-von-Stahlhaus. Zunächst durch eine steile Rinne, es folgen noch zwei seilversicherte kurze, steile Abschnitte und schließlich weiter in steilem Abstieg auf den Kamm oberhalb des Stahlhauses. Der Abstieg zum Stahlhaus ist nochmal steil und zum Teil durch Holzstufen gesichert.
Um halb 12 kehrte ich hier ein und als Hommage an das Wild heute morgen im Wald gönnte ich mir ein vorzügliches Hirschgulasch :-)
Der Rückweg zum Parkplatz ist unschwierig, über einen Wirtschaftsweg geht es weiter Richtung Jenner und unterhalb des Jenners geht es dann auf steilen Weg ins Tal. Hier trifft man auch mit dem Abstiegsweg vom Jenner zusammen. Man kann sich manchmal nur wundern, was hier so an Menschen unterwegs ist. Und dann kam mir tatsächlich ein junger Mann mit Helm und Eispickel entgegen. Von weitem fragte er mich schon, ob ich vom Göll komme und wie die Bedingungen sind. Auf meine Bemerkung, dass die Route praktisch schneefrei ist und er den Eispickel nicht braucht, meinte er, den braucht er zum Fixieren. Nach einem einsamen Bergtag ist die Rückkehr in die Zivilisation ja immer irgendwie etwas schmerzhaft, aber heute war es besonders hart :-))).
Nach passieren der Mitterkaser-Alm verlässt man nach etwa 700 m den Wirtschaftsweg rechts haltend an der Krautkaserbahn vorbei auf einen Pfad. Diesem folgt man weiter zum Königsweg. Ich passierte ein Ehepaar, dass sich lauthals stritt und die es nicht zu stören schien, dass ich alles hörte. Der Abstieg war wohl schwieriger als geplant und die Frau machte dem Mann wütende Vorwürfe, der sich lauthals über ihr ständiges Genöle beschwerte. Zum Schluß schrie er sie nur noch an….gehört hier nicht hin, rundet die Rückkehr in die Zivilisation aber irgendwie ab :-).
Am Königsweg angekommen hält man sich dann an der Kreuzung auf dem rechten Weg. Der linke Weg führ zum hinteren Ende des Parkplatzes Hinterbrand, so dass man diesen noch komplett queren müsste. Der rechten Weg führt zum vorderen Teil des Parkplatzes. Von hier sind es noch 300 m an der Straße zu gehen, und man ist zurück am Startpunkt.
Tourengänger:
Joesti
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