Pizalun, Chimispitz, Grot


Publiziert von Krokus , 5. November 2022 um 00:15.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Calanda
Tour Datum: 3 November 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Calanda   CH-GR   CH-SG 
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 855 m
Strecke:12 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Bahn bis Ragaz, Postauto nach Pfäfers und St.Margretenberg Dorf
Zufahrt zum Ankunftspunkt:wie Hinfahrt

Laut Wetterbericht am Morgen Föhn in den Alpentälern, also sofort nochmals Pizalun, Chimispitz und den von mir so geliebten Grot anpeilen.

Als einzigen Passagier fährt mich die nette Postautochauffeuse mit dem Kleinbus nach St.Margreten Dorf. Kurz nach zehn Uhr beginne ich den schönen Aufstieg durch den Wald bis hinauf zum Piknikplatz unterhalb dem Gipfel des Pizalun. Erst hier wird es noch kurz etwas steiler bis zur Gipfeltreppe. Aber es bläst recht stark. Ich sichere die Stöcke an einem Eisenpfosten und steige die 44 Stufen hinauf aufs Gipfelplateau. Ein etwas trübes Panorama, aber trotzdem immer wieder fantastisch. Dazu gibt es noch zwei Panoramatafeln mit allen Gipfeln, die man an klaren Tagen sehen könnte. Und den Gipfel teile ich heute nur mit dem Wind.

Zwei weiteren Gipfelstürmern begegne ich erst kurz nach der Eisentreppe. Am Maiensässhüttli vorbei geht’s dann in 2 Kehren in den Schupfawald hinunter und wieder hinaus auf die Alpwiesen. Bei P 1322 sollte man links gehen, wenn man zum NF Haus, Steffis Bergwirtschaft oder nach Mastrils möchte. Ich habe meinen Fehler schnell korrigiert. Das NF Haus ist wie immer geschlossen, aber in Steffis Bergwirtschaft kann ich wie fast jedesmal Kaffee und feine Nusstorte geniessen, ist schon bald Tradition.

So gestärkt wandere ich auf der Fürggelistrasse bis P 1374, wo der Bergweg zur Alp Mathon beginnt. Letztesmal glich das Wegstück bis zum Waldrand eher einem steilen  Bachbett, jetzt ist es mit Holzträmeln beinahe zu einer Treppe ausgebaut. In vielen Kehren geht’s jetzt den lichten Bergwald hinauf. Noch vor der Alp Mathon, auf 1760 Metern, wo der Weg flacher wird, führt links ein unscheinbares Weglein aufwärts in eine breitere Spur und direkt zur Mauer der Kantonsgrenze, dieser entlang erreicht man nach 30 weiteren Metern den Gipfel des Chimispitz.

Mein Traum von einer langen sonnigen verspäteten Mittagspause löst sich im kalten, stürmischen Wind auf. Ein paar Fotos, Aussicht geniessen, Gipfelbucheintrag, etwas heisser Punsch, Handschuhe und Kapuze überziehen und hinunter zur Alp Mathon. Aber kaum zu glauben, sogar auf der Leeseite der Alphütte bläst es eisig kalt, also einfach weiter über den von mir so geliebten Grot mit seiner schönen Aussicht und den grotesken Baumstrünken. So ganz langsam verändern diese sich über die Jahre, die einen zerfallen. Und beim Abstieg auf dem Grot lässt auch der Wind mit zunehmendem Höhenverlust nach und die Handschuhe verschwinden wieder im Rucksack. Das Mittagessen habe ich vergessen, denn immer sehe ich einen noch interessanteren Strunk. Und dort, wo der Wanderweg in die Alpstrasse mündet, bleibe ich oben, denn da wird’s erst richtig interessant. Den Abstieg vom Grat zum Reservoir muss ich dann wie immer im oberen Teil etwas suchen, aber wenn es so trocken ist, sind die vielen Kuhtritte auch nicht rutschig. Erst unten auf der Alp Ragol hole ich das Mittagessen nach.

Auf einem Kiessträsslein, das bald zum Wiesenweg wird, steige ich zum Stadel Täga ab, dann weglos einem Waldrand nach bis zum Waldende. Hier möchte ich hinüber zum Weg, der vom Reservoir ins Dorf führt. Ein Sumpf zwingt mich aber, nochmals einige Meter aufzusteigen, danach geht’s problemlos weiter. Das Strässlein führt durch das goldig leuchtende Moschried. So schön, diese weite Ebene hier oben am Berg.
Vorne beim Tristli fährt gerade der Postbus bergwärts, und sieben Minuten später wieder talwärts. Schön, eigntlich rechnete ich damit, mindestens bis Pfäfers zu laufen.

Immer eine schöne aussichtsreiche Wanderung, am besten vor oder nach dem Alpgang, also wenn kein Vieh mehr auf den Alpwiesen Mathon und Ragol weidet.

St.Margretenberg Dorf bis Pizalun  50 Minuten
Pizalun bis Steffis Bergwirtschaft 30 Minuten
Steffis Bergwirtschaft bis Chimispitz 1 Std. 30 Min
Chimispitz – Grot – St. Margretenberg Tristli 2 Std.
 

Tourengänger: Krokus


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Kommentare (2)


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Nyn hat gesagt:
Gesendet am 5. November 2022 um 09:34
Was ein Fest für Wurzelfetischisten
Daaaaanke fürs Zeigen!
VG, Nyn

Krokus hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. November 2022 um 17:41
Wahrscheinlich sind wir schon Wurzelfetischisten. Ich staune immer, wie lange so eine knorrige Wurzel noch durchhält und je nach Lichteinfall sieht man darin so verschiedene Gestalten, ist jeweils ein schöner Märchenspaziergang.
V. G Ella


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