Jabal ’Umm ad Dāmī 1854m
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HÖCHSTER GIPFEL JORDANIENS - جبل أم الدامي (JABAL ’UMM AD DĀMĪ) 1854m.
Im ersten und dritten Teil unserer Jordanienreise besuchten wir grandiose antike Orte in diesem geschichtsträchtigen Land. Jordanien besteht jedoch aus mehr als der Hälfte aus nahezu menschenleeren Wüsten und Halbwüsten im Süden und Osten. Besonders im Süden zu Saudi Arabien ist die Wüstenlandschaft vom Bergen und Trockentälern durchzogen. Hier befindet sich auch der höchste Berg Jordaniens den wir in einem langen Tagesausflug bestiegen. Unser Standort war 20km südlich von العقبة (Al ‘Aqabah), wo wir drei Nächte in einem wunderschönen Resort der staatlichen Sicherheitsdienste verbrachten. Neben der Wüstentour ins وادي رم (Wādī Rum) erlebten wir zudem doch eine partielle Sonnenfinsternis am Meer und erkundeten die Stadt Al ‘Aqabah bevor wir wieder nordwärts abreisten.
Allgemeines zu Jordanien
Jordanien liegt im Nordosten der Arabischen Halbinsel und grenzt im Norden an Syrien, im Osten an Irak, im Süden an Saudi-Arabien und im Westen an Israel und das teilweise von Israel nach internationalem Recht illegal besetzte Palästina. Offiziell heisst das 89342km² grosse Land المملكة الأردنية الهاشمية (Al Mamlakah al ʼUrduniyah al Hāshīmiyah), auf Deutsch Haschemitisches Königreich Jordanien. Im Südwesten hat Jordanien einen kleinen Küstenabschnitt am خليج العقبة (Khalīj al ‘Aqabah), einem Nebenarm des Roten Meeres. Die konstitutionelle Monarchie hat 10200000 Einwohner und die Staatsreligion ist der Islam; 93% sind Muslime und 5% Christen. Das Bruttoinlandprodukt beträgt 10354 $ pro Kopf womit Jordanien etwa in der Mitte aller Länder der Welt liegt. 98% der Bevölkerung sind Araber, von denen die Hälfte von Israel vertriebene Palästinenser und dessen Nachkommen sind und die inzwischen die Jordanische Staatsbürgerschaft bekamen. Ausländer in grösserer Zahl sind Flüchtlinge aus Irak und Syrien.
Das Land lässt sich geographisch in drei Zonen aufteilen. An der Westgrenze ist das Tal des Jordans (Arabisch: الأردن / Al ʼUrdun), das am Toten Meer (Arabisch: البحر الميّت / Al Baḩr al Mayyit) mit -430,5m den tieften trockenen Punkt der Erde erreicht, von dort setzt sich der Grosse Afrikanische Grabenbruch nach Süden bis العقبة (Al ‘Aqabah) und weiter im Roten Meer fort. Östlich dieses Grabenbruchs steigt mit schroffen Steilwänden das Faltengebirge des Ostjordanischen Berglandes an, nahe zu Saudi-Arabien erreicht es 1854m beim höchsten Berg Jordaniens, جبل أم الدامي (Jabal ’Umm ad Dāmī). Östlich des Berglandes nehmen ⅔ der Fläche Jordaniens Wüstentafellandschaften ein. Die Hauptstadt عمان (‘Ammān) mit knapp über 4000000 Einwohnern liegt im Nordwesten des Landes, diese Region und der Jordangraben mit mediterranem Klima hat genügend Niederschlag bis 800mm pro Jahr für Landwirtschaft. Im Osten und Süden herrscht kontinentales Wüstenklima. Neben der Hauptstadt und Al ‘Aqabah sind weitere grosse Städte معان (Ma‘ān) im Süden sowie مادبا (Ma’dabā), الزرقاء (Az Zarqā’), جرش (Jarash) und إربد (’Irbid) im Nordwesten.
Jordanien war schon in prähistorischer Zeit besiedelt und die ersten Hochkulturen hatten Einfluss. Ab etwa -1200 besiedelten Ammoniter das Land wie es auch in der Bibel erwähnt ist. Seit dem 4. Jahrhundert vor Christus entstand das Nabatäerreich mit der Hautstadt Petra (Arabisch البتراء / Al Batrā’). 106 gliederten Römer das Gebiet in ihr Reich ein das dann aber langsam zerfiel und 636 durch den Sturm der Araber islamisiert wurde. 1250-1516 gehörte das gebiet den Mamluken, später bis 1918 zum Osmanischen Reich. Beduinenstämme der Haschimiten vertrieben schliesslich die Türken und Jordanien wurde ein Königreich das zunächst Britische Kolonie war und 1946 unabhängig wurde. Seit der Staat Israel gegründet wurde war Jordanien in zwei Kriege verwickelt, im Sechstagekrieg wurden seine westlichen Gebiete von Israel besetzt auf dieses es aber zugunsten eines unabhängigen Palästinas 1988 verzichtete – obwohl Israel bis heute grosse Teile des Westjordanlandes mit Gewalt besetzt hält. Der heutige König Jordaniens ist seit 1999 ٢ عبدالله (‘Abdallāh II.). Die Landessprche Jordaniens ist Arabisch und die Währung der Jordanische Dinar.
Allgemeines zum Jabal ’Umm ad Dāmī
Der جبل أم الدامي (Jabal ’Umm ad Dāmī) ist mit 1854m der höchste Gipfel Jordaniens seit 1965 als das Land mit Saudi-Arabien durch einen Grenzvertrag einige Gebiete im Süden bekam und dagegen im Südosten Gebiete an Saudi-Arabien gingen. Zuvor war der 1751m hohe جبل رم (Jabal Rum) Jordaniens höhster Berg. Er befindet sich nur wenig mehr als 2km von der Saudischen Grenze im äussersten Süden Jordaniens im Ostjordanischen Bergland, einen Ausläufer der Hijazgebirges (Arabisch: جبال الحجاز / Jibal al Ḩijāz) das sich entlang des Roten Meeres von Jordanien über Saudi-Arabien bis Jemen erstreckt. Fer nächsthöhere Bergbefindet sich südwärts in 58,6km, die Prominenz vom Jabal ’Umm ad Dāmī beträgt 396Hm.
Der Jabal ’Umm ad Dāmī befindet sich in der Region von العقبة (Al ‘Aqabah) zirka 40km südlich des Wüstenortes رم (Rum), dem Ausgangsort zum unter UNESCO-Naturschutz stehenden Wüstengebietes وادي رم (Wādī Rum)., ist aber nicht teil des Naturparks der nicht so weit zur Saudischen Grenze reicht. Der Berg ist grösstenteils aus Sandstein aufgebaut der auf einem Granitsockel steht. Es wachsen nur spärlich Pflanzen wegen den spärlichen Niederschlägen in Winter. Dennoch leben hier einige Kleinsäugetiere, verschiedene Vogelarten sowie Reptilien.
Die Besteigung des Berges ist von allen Seiten nicht besonders schwierig, aber bis auf den Normalweg aus Osten (Schwierigkeitsgrad T2-3; wenige Felsstufen Klettern im I. Grad) weglos. Der Normalweg wir oft begangen, es finden sich Tourenanbieter in Wādī Rum.
FERIENBERICHT
Tage 1 bis 4 (20-23.10.2022): Jabal al Qala‘ah
Mit ‘Ammān, Wādī Mūsya und Al Batrā’, siehe Bericht Jordanien I.
Tag 5 (24.10.2022): Jabal ’Umm ad Dāmī
Wie von André bestens im Voraus organisiert, kam der Taxifahrer für die Strecke ins وادي رم (Wādī Rum) mit wenig Verspätung uns am Eingang des Hotels abholen. Zuerst fuhren wir auf dem uns inzwischen bekannten „Desert Highway“ nordwärts, dann auf einer Nebenstrasse ins Wüstendorf. Die Landschaftsszene dorthin wurde immer eindrücklicher mit den erodierten Sandsteinberge und dem immer stärkeren Wüstencharakter. Kurz vor dem Wüstendorf رم (Rum) mussten wir unseren „Jordanpass“ am Eintritt zeigen, ohne ihn würde der Eintritt pro Aufenthaltstag im Naturpark Wādī Rum 5 Jordanische Dinar kosten. Im Dorf trafen wir dann wie gebucht unseren Fahrer und Tourenführer سليمان (Sulaymān), ein lustiger junger Beduine. Wir verabredeten eine Zeit mit dem Taxifahrer wenn wir wieder zurück sein würden. Wir stiegen auf die überdachte Ladefläche und mit Sitzbänken ausgestattete von Sulaymāns Allradfahrzeug und los ging das Abenteuer!
Die Fahrt quer durch den Naturpark dauerte etwa eine Stunde bis zum Ausgangspunkt für die Besteigung des Jabal ’Umm ad Dāmī. Wir wurden zwar gut durchgeschüttelt auf den Wellblechpisten in der Wüste, was uns aber ziemlich egal war. Die Landschaft war extrem eindrücklich und auch abwechslungsreich. Beherrschten rotfarbener Sand und ebenfalls rötliche, mächtige und bizarr geformte Sandsteinberge und Felsen den ersten Teil der Strecke die Szene, wechselte danach Landschaftsbild. Der Sand war ockergelb gefärbt und die Felsformationen heller und vom Wind glatt geschliffen. Wir genossen jede Minute der Fahrt und hätten hunderte Fotos schiessen können. Sulaymān peilte nun einen Fels an mit einem verwaschenen Schild welches auf Gefahren beim Bergwandern hinweist. Wir standen nun im Angesicht des höchsten jordanischen Berges. André wollte nicht mit weil er gelesen hatte, dass man dorthin etwas Klettern müsste und er auch nicht gerade besonders fit ist seit einigen Jahren. Er genoss lieber die Stille der Wüste während ich mich mit Sulaymān auf den Weg machte.
Auf den ersten Metern war Sandstampfen angesagt, dann ging es bald leichter auf Fahrspuren zum oberen inoffiziellen Parkplatz näher am Berg. Dort trafen wir auf علي (‘Alī), einem befreundeten Beduinenführer von Sulaymān. ‘Alī war mit einem binationalen Pärchen aus Frankreich und der französischen Schweiz unterwegs war und so gingen wir als Fünfergruppe gemeinsam weiter. Nach wenigen Metern waren wir schon beim Einstieg in den Felsgürtel. ‘Alī ging voran, ich und Sulaymān folgten. Die Route war phantastisch im rauen Sandstein und folgte einem Felsband ziemlich steil nach links hinauf. Meistens war ein Pfad vorhanden, doch mussten wir auch stellenweise wenige Meter etwas kraxeln. An solchen Stellen hatte die Schweizerin doch etwas Mühe und wir warteten auf das Pärchen. Überraschend schnell gewannen wir an Höhe und schon war die Steilstufe überwunden. Die Aussicht war jetzt schon einmalig schön auf die schroffen Berge zwischen riesigen Sandflächen. Wir querten eine Ebene, dann wurde der Pfad wieder steiler, zuerst in Richtung oberhalb eines Sattels, dann noch steiler hinauf zum Nordostgrat. Hier kam uns zu eine Gruppe Senioren im Abstieg entgegen, was mich doch etwas erstaunte, las ich doch etliche Berichte gelesen hatte wie einsam die Tour sei. Der Pfad über den Grat endete bald und die obersten Meter ging es über grobe Blöcke. Den Gipfel mit der Flagge Jordaniens erkennt man erst im letzten Moment. Noch erstaunter war ich bei der Gipfelankunft, dass mindestens 10 Personen dort oben sind und ihre verdiente Gipfelrast machten.
Der Rundumblick vom Jabal ’Umm ad Dāmī auf das phantastische Wüstengebirge war eindrücklich. Im Norden die rötlich gefärbten Gipfel des Wādī Rums und auf der gegenüberliegenden Seite die fast schwarzen Berge in Saudi Arabien. Ein Beduine verteilte jedem auf dem Gipfel eine, aus einer zerschnittenen Cola-Petflasche zur Tasse umfunktionierten aromatischen Tee und Kekse. Die Kekskrümel lockten auch lustige Goldstachelmäuse an die wenig Scheu zeigten. Nach einer halben Stunden Gipfelrast stiegen wir wieder ab. ‘Alī bevorzugte auch eher Fels als den Pfad und so stiegen wir, manchmal etwas kraxelnd, direkt vom Grat in die Ebene oberhalb der Felsstufe ab. Bei ‘Alīs Auto angekommen verabschiedeten wir uns, sammelten unterwegs etwas verdorrtes Holz und trafen nach 2½ Stunden wieder bei André am Ausgangspunkt ein. Sulaymān kochte Tee und eine warme Suppe, dazu gab es Fladenbrot, Frischkäse, Salat und Hummus - was für ein Luxus in der Wüste!
Die Rückfahrt nach Rum war erneut sehr eindrücklich und wir fuhren dazwischen noch zu zwei Quellen an. Durch die spärlichen Niederschläge versickert das Wasser im Sandstein und tritt am Fuss der Berge an einigen Stellen wieder hervor. In Rum wartete auch schon der Taxifahrer und brachte uns zurück ins Hotel. Dort ging ich gleich Schwimmen im Meer um Staub und Schweiss loszuwerden, André bevorzugte die Dusche im Hotelzimmer. Erneut erlebten wir einen schönen Sonnenuntergang und beendeten den prächtigen Tag am köstlichen Buffet des Hotels.
Tag 6 (25.10.2022): Sonnenfinsternis am Strand bei Al ‘Aqabah
Der Tag wartete mit einem Himmelsereignis auf, es erreignete sich die auh in Mitteleuropa sichtbare pertielle Sonnenfinsternis. Im Süden Jordaniens wurde die Sonne von unserem Standort aber lediglich zu knapp 30% durch den Neumond abgedeckt. Dank astronomischen Sonnenfilter konnte ich das Naturschauspiel bei bestem Strandwetter gut beobachten und fotografieren. Wir verbrachten fast den ganzen Tag am Meer unseres Resorts. Leider hatte ich meine Schnorchelausrüstung nicht dabei und ohne Taucherbrillen konnte ich die Riffe leider nicht besonders scharf sehen.
Tag 7 (26.10.2022): Al ‘Aqabah - ‘Ammān
Da André sich einen kräftigen Sonnenbrand am Vortag geholt hatte, verbrachte ich alleine den Morgen nochmals am Meer. Am frühen Nachmittag fuhren wir mit dem Taxi nach Al ‘Aqabah und gingen ins phantastische „Captain's Restaurant“ die Fischpalette für zwei Personen essen. Nach einer Vorspeise mit mindestens zehn verschiedenen Leckereien gab es zum Hapugang ein riesiges Brett mit Fisch, Meeresfrüchten, Reis und vielem Anderem. Bis zur Busabfahrt um 4 Uhr nachmittags spazierten wir noch nur die Hafenstadt, so es mit der Uferpromenade, dem 130m hohen Fahnenmast, einer Festung aus osmanischer Zeit und dem Markt einiges zu sehen gab. Süäter fuhr unser Bus innert vier Stunden in die joranische Hauptstadt mit einem Zwischenhalb nach etwas mehr als der halben Strecke. Wir erreichten ‘Ammān am südlichen Busbahnhof den wir schon von der Fahrt nach Wādī Mūsya vor vier Tagen kannten. Ein Taxi brachte uns dann ins Stadtzentrum wo wir ein einfaches Zimmer im „Pasha Hotel“ reserviert hatten für zwei Nächte.
Tage 8 und 9 (27. & 28.10.2022): Jabal Nībū
Mit ‘Ammān, Jarash, Ma’dabā und Al Baḩr al Mayyit, siehe Bericht Jordanien III.
Wichtige Links zum Jabal ad Dukhān:
Wikipedia: Dschabal Umm ad Dami
Gipfelportrait bei Peakbagger: Jabal Umm ad Dami
Wetter: Weather Jabal Umm ad Dami
Im ersten und dritten Teil unserer Jordanienreise besuchten wir grandiose antike Orte in diesem geschichtsträchtigen Land. Jordanien besteht jedoch aus mehr als der Hälfte aus nahezu menschenleeren Wüsten und Halbwüsten im Süden und Osten. Besonders im Süden zu Saudi Arabien ist die Wüstenlandschaft vom Bergen und Trockentälern durchzogen. Hier befindet sich auch der höchste Berg Jordaniens den wir in einem langen Tagesausflug bestiegen. Unser Standort war 20km südlich von العقبة (Al ‘Aqabah), wo wir drei Nächte in einem wunderschönen Resort der staatlichen Sicherheitsdienste verbrachten. Neben der Wüstentour ins وادي رم (Wādī Rum) erlebten wir zudem doch eine partielle Sonnenfinsternis am Meer und erkundeten die Stadt Al ‘Aqabah bevor wir wieder nordwärts abreisten.
Allgemeines zu Jordanien
Jordanien liegt im Nordosten der Arabischen Halbinsel und grenzt im Norden an Syrien, im Osten an Irak, im Süden an Saudi-Arabien und im Westen an Israel und das teilweise von Israel nach internationalem Recht illegal besetzte Palästina. Offiziell heisst das 89342km² grosse Land المملكة الأردنية الهاشمية (Al Mamlakah al ʼUrduniyah al Hāshīmiyah), auf Deutsch Haschemitisches Königreich Jordanien. Im Südwesten hat Jordanien einen kleinen Küstenabschnitt am خليج العقبة (Khalīj al ‘Aqabah), einem Nebenarm des Roten Meeres. Die konstitutionelle Monarchie hat 10200000 Einwohner und die Staatsreligion ist der Islam; 93% sind Muslime und 5% Christen. Das Bruttoinlandprodukt beträgt 10354 $ pro Kopf womit Jordanien etwa in der Mitte aller Länder der Welt liegt. 98% der Bevölkerung sind Araber, von denen die Hälfte von Israel vertriebene Palästinenser und dessen Nachkommen sind und die inzwischen die Jordanische Staatsbürgerschaft bekamen. Ausländer in grösserer Zahl sind Flüchtlinge aus Irak und Syrien.
Das Land lässt sich geographisch in drei Zonen aufteilen. An der Westgrenze ist das Tal des Jordans (Arabisch: الأردن / Al ʼUrdun), das am Toten Meer (Arabisch: البحر الميّت / Al Baḩr al Mayyit) mit -430,5m den tieften trockenen Punkt der Erde erreicht, von dort setzt sich der Grosse Afrikanische Grabenbruch nach Süden bis العقبة (Al ‘Aqabah) und weiter im Roten Meer fort. Östlich dieses Grabenbruchs steigt mit schroffen Steilwänden das Faltengebirge des Ostjordanischen Berglandes an, nahe zu Saudi-Arabien erreicht es 1854m beim höchsten Berg Jordaniens, جبل أم الدامي (Jabal ’Umm ad Dāmī). Östlich des Berglandes nehmen ⅔ der Fläche Jordaniens Wüstentafellandschaften ein. Die Hauptstadt عمان (‘Ammān) mit knapp über 4000000 Einwohnern liegt im Nordwesten des Landes, diese Region und der Jordangraben mit mediterranem Klima hat genügend Niederschlag bis 800mm pro Jahr für Landwirtschaft. Im Osten und Süden herrscht kontinentales Wüstenklima. Neben der Hauptstadt und Al ‘Aqabah sind weitere grosse Städte معان (Ma‘ān) im Süden sowie مادبا (Ma’dabā), الزرقاء (Az Zarqā’), جرش (Jarash) und إربد (’Irbid) im Nordwesten.
Jordanien war schon in prähistorischer Zeit besiedelt und die ersten Hochkulturen hatten Einfluss. Ab etwa -1200 besiedelten Ammoniter das Land wie es auch in der Bibel erwähnt ist. Seit dem 4. Jahrhundert vor Christus entstand das Nabatäerreich mit der Hautstadt Petra (Arabisch البتراء / Al Batrā’). 106 gliederten Römer das Gebiet in ihr Reich ein das dann aber langsam zerfiel und 636 durch den Sturm der Araber islamisiert wurde. 1250-1516 gehörte das gebiet den Mamluken, später bis 1918 zum Osmanischen Reich. Beduinenstämme der Haschimiten vertrieben schliesslich die Türken und Jordanien wurde ein Königreich das zunächst Britische Kolonie war und 1946 unabhängig wurde. Seit der Staat Israel gegründet wurde war Jordanien in zwei Kriege verwickelt, im Sechstagekrieg wurden seine westlichen Gebiete von Israel besetzt auf dieses es aber zugunsten eines unabhängigen Palästinas 1988 verzichtete – obwohl Israel bis heute grosse Teile des Westjordanlandes mit Gewalt besetzt hält. Der heutige König Jordaniens ist seit 1999 ٢ عبدالله (‘Abdallāh II.). Die Landessprche Jordaniens ist Arabisch und die Währung der Jordanische Dinar.
Allgemeines zum Jabal ’Umm ad Dāmī
Der جبل أم الدامي (Jabal ’Umm ad Dāmī) ist mit 1854m der höchste Gipfel Jordaniens seit 1965 als das Land mit Saudi-Arabien durch einen Grenzvertrag einige Gebiete im Süden bekam und dagegen im Südosten Gebiete an Saudi-Arabien gingen. Zuvor war der 1751m hohe جبل رم (Jabal Rum) Jordaniens höhster Berg. Er befindet sich nur wenig mehr als 2km von der Saudischen Grenze im äussersten Süden Jordaniens im Ostjordanischen Bergland, einen Ausläufer der Hijazgebirges (Arabisch: جبال الحجاز / Jibal al Ḩijāz) das sich entlang des Roten Meeres von Jordanien über Saudi-Arabien bis Jemen erstreckt. Fer nächsthöhere Bergbefindet sich südwärts in 58,6km, die Prominenz vom Jabal ’Umm ad Dāmī beträgt 396Hm.
Der Jabal ’Umm ad Dāmī befindet sich in der Region von العقبة (Al ‘Aqabah) zirka 40km südlich des Wüstenortes رم (Rum), dem Ausgangsort zum unter UNESCO-Naturschutz stehenden Wüstengebietes وادي رم (Wādī Rum)., ist aber nicht teil des Naturparks der nicht so weit zur Saudischen Grenze reicht. Der Berg ist grösstenteils aus Sandstein aufgebaut der auf einem Granitsockel steht. Es wachsen nur spärlich Pflanzen wegen den spärlichen Niederschlägen in Winter. Dennoch leben hier einige Kleinsäugetiere, verschiedene Vogelarten sowie Reptilien.
Die Besteigung des Berges ist von allen Seiten nicht besonders schwierig, aber bis auf den Normalweg aus Osten (Schwierigkeitsgrad T2-3; wenige Felsstufen Klettern im I. Grad) weglos. Der Normalweg wir oft begangen, es finden sich Tourenanbieter in Wādī Rum.
FERIENBERICHT
Tage 1 bis 4 (20-23.10.2022): Jabal al Qala‘ah
Mit ‘Ammān, Wādī Mūsya und Al Batrā’, siehe Bericht Jordanien I.
Tag 5 (24.10.2022): Jabal ’Umm ad Dāmī
Wie von André bestens im Voraus organisiert, kam der Taxifahrer für die Strecke ins وادي رم (Wādī Rum) mit wenig Verspätung uns am Eingang des Hotels abholen. Zuerst fuhren wir auf dem uns inzwischen bekannten „Desert Highway“ nordwärts, dann auf einer Nebenstrasse ins Wüstendorf. Die Landschaftsszene dorthin wurde immer eindrücklicher mit den erodierten Sandsteinberge und dem immer stärkeren Wüstencharakter. Kurz vor dem Wüstendorf رم (Rum) mussten wir unseren „Jordanpass“ am Eintritt zeigen, ohne ihn würde der Eintritt pro Aufenthaltstag im Naturpark Wādī Rum 5 Jordanische Dinar kosten. Im Dorf trafen wir dann wie gebucht unseren Fahrer und Tourenführer سليمان (Sulaymān), ein lustiger junger Beduine. Wir verabredeten eine Zeit mit dem Taxifahrer wenn wir wieder zurück sein würden. Wir stiegen auf die überdachte Ladefläche und mit Sitzbänken ausgestattete von Sulaymāns Allradfahrzeug und los ging das Abenteuer!
Die Fahrt quer durch den Naturpark dauerte etwa eine Stunde bis zum Ausgangspunkt für die Besteigung des Jabal ’Umm ad Dāmī. Wir wurden zwar gut durchgeschüttelt auf den Wellblechpisten in der Wüste, was uns aber ziemlich egal war. Die Landschaft war extrem eindrücklich und auch abwechslungsreich. Beherrschten rotfarbener Sand und ebenfalls rötliche, mächtige und bizarr geformte Sandsteinberge und Felsen den ersten Teil der Strecke die Szene, wechselte danach Landschaftsbild. Der Sand war ockergelb gefärbt und die Felsformationen heller und vom Wind glatt geschliffen. Wir genossen jede Minute der Fahrt und hätten hunderte Fotos schiessen können. Sulaymān peilte nun einen Fels an mit einem verwaschenen Schild welches auf Gefahren beim Bergwandern hinweist. Wir standen nun im Angesicht des höchsten jordanischen Berges. André wollte nicht mit weil er gelesen hatte, dass man dorthin etwas Klettern müsste und er auch nicht gerade besonders fit ist seit einigen Jahren. Er genoss lieber die Stille der Wüste während ich mich mit Sulaymān auf den Weg machte.
Auf den ersten Metern war Sandstampfen angesagt, dann ging es bald leichter auf Fahrspuren zum oberen inoffiziellen Parkplatz näher am Berg. Dort trafen wir auf علي (‘Alī), einem befreundeten Beduinenführer von Sulaymān. ‘Alī war mit einem binationalen Pärchen aus Frankreich und der französischen Schweiz unterwegs war und so gingen wir als Fünfergruppe gemeinsam weiter. Nach wenigen Metern waren wir schon beim Einstieg in den Felsgürtel. ‘Alī ging voran, ich und Sulaymān folgten. Die Route war phantastisch im rauen Sandstein und folgte einem Felsband ziemlich steil nach links hinauf. Meistens war ein Pfad vorhanden, doch mussten wir auch stellenweise wenige Meter etwas kraxeln. An solchen Stellen hatte die Schweizerin doch etwas Mühe und wir warteten auf das Pärchen. Überraschend schnell gewannen wir an Höhe und schon war die Steilstufe überwunden. Die Aussicht war jetzt schon einmalig schön auf die schroffen Berge zwischen riesigen Sandflächen. Wir querten eine Ebene, dann wurde der Pfad wieder steiler, zuerst in Richtung oberhalb eines Sattels, dann noch steiler hinauf zum Nordostgrat. Hier kam uns zu eine Gruppe Senioren im Abstieg entgegen, was mich doch etwas erstaunte, las ich doch etliche Berichte gelesen hatte wie einsam die Tour sei. Der Pfad über den Grat endete bald und die obersten Meter ging es über grobe Blöcke. Den Gipfel mit der Flagge Jordaniens erkennt man erst im letzten Moment. Noch erstaunter war ich bei der Gipfelankunft, dass mindestens 10 Personen dort oben sind und ihre verdiente Gipfelrast machten.
Der Rundumblick vom Jabal ’Umm ad Dāmī auf das phantastische Wüstengebirge war eindrücklich. Im Norden die rötlich gefärbten Gipfel des Wādī Rums und auf der gegenüberliegenden Seite die fast schwarzen Berge in Saudi Arabien. Ein Beduine verteilte jedem auf dem Gipfel eine, aus einer zerschnittenen Cola-Petflasche zur Tasse umfunktionierten aromatischen Tee und Kekse. Die Kekskrümel lockten auch lustige Goldstachelmäuse an die wenig Scheu zeigten. Nach einer halben Stunden Gipfelrast stiegen wir wieder ab. ‘Alī bevorzugte auch eher Fels als den Pfad und so stiegen wir, manchmal etwas kraxelnd, direkt vom Grat in die Ebene oberhalb der Felsstufe ab. Bei ‘Alīs Auto angekommen verabschiedeten wir uns, sammelten unterwegs etwas verdorrtes Holz und trafen nach 2½ Stunden wieder bei André am Ausgangspunkt ein. Sulaymān kochte Tee und eine warme Suppe, dazu gab es Fladenbrot, Frischkäse, Salat und Hummus - was für ein Luxus in der Wüste!
Die Rückfahrt nach Rum war erneut sehr eindrücklich und wir fuhren dazwischen noch zu zwei Quellen an. Durch die spärlichen Niederschläge versickert das Wasser im Sandstein und tritt am Fuss der Berge an einigen Stellen wieder hervor. In Rum wartete auch schon der Taxifahrer und brachte uns zurück ins Hotel. Dort ging ich gleich Schwimmen im Meer um Staub und Schweiss loszuwerden, André bevorzugte die Dusche im Hotelzimmer. Erneut erlebten wir einen schönen Sonnenuntergang und beendeten den prächtigen Tag am köstlichen Buffet des Hotels.
Tag 6 (25.10.2022): Sonnenfinsternis am Strand bei Al ‘Aqabah
Der Tag wartete mit einem Himmelsereignis auf, es erreignete sich die auh in Mitteleuropa sichtbare pertielle Sonnenfinsternis. Im Süden Jordaniens wurde die Sonne von unserem Standort aber lediglich zu knapp 30% durch den Neumond abgedeckt. Dank astronomischen Sonnenfilter konnte ich das Naturschauspiel bei bestem Strandwetter gut beobachten und fotografieren. Wir verbrachten fast den ganzen Tag am Meer unseres Resorts. Leider hatte ich meine Schnorchelausrüstung nicht dabei und ohne Taucherbrillen konnte ich die Riffe leider nicht besonders scharf sehen.
Tag 7 (26.10.2022): Al ‘Aqabah - ‘Ammān
Da André sich einen kräftigen Sonnenbrand am Vortag geholt hatte, verbrachte ich alleine den Morgen nochmals am Meer. Am frühen Nachmittag fuhren wir mit dem Taxi nach Al ‘Aqabah und gingen ins phantastische „Captain's Restaurant“ die Fischpalette für zwei Personen essen. Nach einer Vorspeise mit mindestens zehn verschiedenen Leckereien gab es zum Hapugang ein riesiges Brett mit Fisch, Meeresfrüchten, Reis und vielem Anderem. Bis zur Busabfahrt um 4 Uhr nachmittags spazierten wir noch nur die Hafenstadt, so es mit der Uferpromenade, dem 130m hohen Fahnenmast, einer Festung aus osmanischer Zeit und dem Markt einiges zu sehen gab. Süäter fuhr unser Bus innert vier Stunden in die joranische Hauptstadt mit einem Zwischenhalb nach etwas mehr als der halben Strecke. Wir erreichten ‘Ammān am südlichen Busbahnhof den wir schon von der Fahrt nach Wādī Mūsya vor vier Tagen kannten. Ein Taxi brachte uns dann ins Stadtzentrum wo wir ein einfaches Zimmer im „Pasha Hotel“ reserviert hatten für zwei Nächte.
Tage 8 und 9 (27. & 28.10.2022): Jabal Nībū
Mit ‘Ammān, Jarash, Ma’dabā und Al Baḩr al Mayyit, siehe Bericht Jordanien III.
Wichtige Links zum Jabal ad Dukhān:
Wikipedia: Dschabal Umm ad Dami
Gipfelportrait bei Peakbagger: Jabal Umm ad Dami
Wetter: Weather Jabal Umm ad Dami
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